Ausgabe 19 | Seite 2 8. September 2007 AD
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Meister der Visionen


Bildquelle:pixelio.de

Erwartungsfroh geht Nasenprinz schon sehr früh am Morgen die steinerne Treppe hinunter, um den Weissagungen des alten Gelehrten zu lauschen. Durch die geöffnete Tür tönt die Stimme des Alten. "Du wirst eine prächtige Zukunft haben, mit einem starken, schönen und begüterten Mann. Du wirst in einem großen Schloss leben, mit vielen Bediensteten ..."

"Was sind denn das für Visionen?", fragt sich Nasenprinz verwirrt, als er das geräumige Kellergewölbe betritt. Der Prophet hat es sich auf einem Stuhl bequem gemacht, eine junge hübsche Dienstmagd auf seinem Schoß, die ihm mit den Fingern durch den langen weißen Bart fährt. "Deine Kinder werden dereinst ..." "... in der Gosse leben müssen, wenn du nicht sofort deiner Arbeit nachgehst! Dumme Pute! Derartige Vorhersagen sind nichts für dich! Fort, fort!" ergänzt Nassenprinz belustigt den Satz. Erschrocken springt die Magd auf und flieht mit gerafften Röcken aus dem Raum.

"Ihr sollt die jungen Dinger nicht so verwirren! Abergläubisch wie die sind, nehmen sie solchen Unfug gar noch für bare Münze!", ermahnt er freundlich den Propheten. Befriedigt schaut er sich in dem Gewölbe um. In den Ecken stehen schon viele große Fässer mit angeliefertem Lesestoff. Auf dem Tisch liegen auf einer Steinplatte einige besonders prächtige Exemplare. Daneben ein scharfes Messer.

"Und habt ihr schon einige schöne Visionen für mich? Was habt ihr über die Zukunft erfahren? Vielleicht etwas über die nähere Zukunft? Gebt mir doch schon einmal eine Kostprobe eures Könnens!"

"Herr, die Visionen sind oft verschwommen und unklar. Schwer ist es, der Zukunft ihre Geheimnisse zu entreißen. Bedarf es oft vieler Versuche, um das Dunkle zu durchdringen. Aber ich habe schon etwas herausgefunden: Der Holzpreis wird demnächst stark nach oben schnellen! Deckt euch ein, mit vielen Klaftern, solange es noch Zeit ist!"

Nasenprinz eilt nach oben und befiehlt seinem Majordomus auf den Märkten soviel Holz zu kaufen, wie er nur bekommen kann. Fröhlich reibt er sich die Hände. "Das ist schon eine feine Sache, das Wissen um die Zukunft!"

Schwer beladen kommen am Nachmittag die Fuhrwerke mit Unmengen von Holz zurück. Auf dem Weg zu der Residenz ist mittlerweile ein reger Verkehr entstanden. Fluchende Ochsentreiber mit noch mehr Holz, kräftige Knechte mit Handkarren voller Wettbewerbsware, schnelle Pferdekutschen, alles drängt sich auf dem matschigen Pfad. Der Gegenverkehr mit den leeren Kutschen, Fuhrwerken und Handkarren vervollständigt das Chaos.

Kopfschüttelnd verfolgt Nasenprinz eine Weile das Spektakel, als ein Bote auf einem Pferd angeprescht kommt und vor ihm aus dem Sattel springt. "Herr, es ist wahr! Ich hatte eine Weile auf dem Markt die Händler beobachtet, wie ihr es angeordnet hattet und es stimmt: Kaum waren eure Geschäfte getätigt, sind die Holzpreise regelrecht nach oben geschnellt! Für das wenige Holz, das noch vorhanden ist, nehmen die Holzverkäufer jetzt gut das Doppelte vom normalen Preis!"

"Der Alte ist ja besser, als ich gedacht habe! Das hat mir eine Menge Taler gespart", ruft Nasenprinz sichtlich erfreut aus. "Da bin ich neugierig auf weitere Visionen!“

Einer der Schreiber, die im Gewölbe die Visionen penibel aufschreiben sollen, kommt aufgeregt angelaufen. „Herr, Herr, es wird zu einem Unglück kommen! Ein Feuer wird heute Nacht im Strohlager ausbrechen!“

„Nun, das werden wir zu verhindern wissen! Diesmal wird die Warnung uns vor Schaden bewahren. Setzt einen Knecht auf Wacht beim Stroh, auf das dort kein Feuer ausbrechen kann!“

Nasenprinz beugt sich zu seinem Kätzchen runter, das ihm miauend um die Beine streicht. „Da siehst du es, Kätzchen! Wieder hat mir dieser kluge Seher einiges an Ärger und Kosten erspart!“

Mitten in der Nacht wird er durch ein Gelärme und Getöse geweckt. Gellend kommen Schreie vom Hof. „Feurio, Feurio! Das Strohlager brennt!“ Fluchend greift er sich seine Hosen und rennt hinaus. Die Bediensteten haben schon eine lange Eimerkette gebildet. Die wassergefüllten Ledereimer wandern von Hand zu Hand und werden über der flackernden Glut ausgegossen. Zum Glück hatte das Feuer sich noch nicht ausgebreitet, so dass es schnell gelöscht werden kann. Der Majordomus hat Nasenprinz erspäht und kommt angelaufen. „Herr, es ist ein Unglück! Der Knecht, der Wache halten sollte, ist wohl im weichen Stroh sanft entschlummert und hat im Schlaf seine Laterne umgestoßen. Er hat das Feuer dann anscheinend sehr schnell bemerkt und den Nachtwächter alarmiert. Seitdem ist er verschwunden!“

„Beruhigt euch, es ist kein großer Schaden entstanden. Es scheint aber wohl schwierig zu sein, gegen den Willen höherer Mächte anzugehen. Da versucht man, die Vorhersage abzuwenden und es kommt erst dadurch zu dem Unglück!“ Sehr nachdenklich geht Nasenprinz zurück in sein Schlafgemach.

© Max Hohenstein, Chronist von Wulferisbuttle






Was ist ein Gottesurteil?


Bei problematischen Rechtsfällen wurde gern die Entscheidung Gott überlassen. Bekannt sind hier unter anderem der Zweikampf, die Feuer- und die Wasserprobe. Der Angeklagte musste die Proben, zum Beispiel das Hantieren mit glühenden Gegenständen möglichst unverletzt überstehen. Als Zeichen Gottes wurde es aber auch gewertet, wenn die Verletzung ungewöhnlich schnell heilte oder nicht eiterte. Das hierbei nicht unbedingt immer die Gerechtigkeit siegte, liegt auf der Hand.






Wer liest das Tagblatt?

Verschiedene Lesertypen:

Der Optimist: Schön, das neue Tagblatt ist da! So viele Beiträge, da werde ich mich die nächste Stunde mit beschäftigen. Herrlich!

Der Pessimist: Na toll, das neue Tagblatt ist da. So viele Beiträge, da brauche ich ja mindestens eine Stunde, um die alle zu lesen. Furchtbar!

Der Phlegmatische: Ein neues Tagblatt, na schön. Werde ich demnächst mal lesen, wenn ich die anderen 18 Ausgaben geschafft habe. Fange ich aber erst morgen an.

Der Analyst: Ein neues Tagblatt, #19. Klar strukturiert, sauber aufgebaut, ansteigende Form. Prognose: Unbedingt im Portefeuille halten, gute Zukunftsprognose. Empfehlenswert!

Der Bildungsferne: Boah, ein neues Tagblatt, geil! Huch, so viel Buchstaben. Da kriegt man ja Kopfschmerzen von. Werde mal das Rätsel abchecken, wow, ist ja hammerschwer! Mal die Typen im Forum nach der Antwort anbaggern…

© Max Hohenstein, Chronist von Wulferisbuttle








Mittelalterliche Begriffe gesucht!

Wir suchen noch ein paar ausgefallene und interessante Begriffe aus dem Mittelalter, um diese kleine Rubrik weiter auszubauen! Begriffe einfach mit einer kurzen Erklärung (max. 4 zeilen) an das Tagblatt schicken, mit dem Betreff: Begriffe.

Wer weiß, vielleicht findet sich in der nächsten Ausgabe schon deine Einsendung wieder?







Aktion Dankeschön



Höret, höret

Da wurde doch einmal eine wirklich tolle Aktion gestartet.

Kanonenburg rief zu einer Spende und viele, viele sind ihm gefolgt. Wer das Original nachlesen möchte, hier der Link: http://www.kapi-regnum.nasenprinz.de/viewtopic.php?t=5687

Ob Frecker, Mac, Marcus, Nase, oder wie sie alle heißen, allen gebührt ein außerordentlicher Dank!!!

Obwohl es nur ein Spiel ist, sind im Forum und im Chat mit einigen schon mal die Pferde durchgegangen. Es blieb dem Team nichts anderes übrig, als die erhitzten Gemüter zu beruhigen. Auch ich konnte mir bei bei einigen Äußerungen im Chat ein Kopfschütteln nicht verkneifen. Und immer wieder darauf hinweisen, dass das Team nichts für die technischen Probleme kann. Und es sinnlos ist, das Team mit Tauben und PN´s zu bombardieren. Sie hätten schließlich genug Probleme damit, das Spiel mit ihren Mitteln wenigstens einigermaßen am Laufen zu halten.

Nun, da alles wieder in geordneten Bahnen läuft, möchten auch wir Redakteure vom Tagblatt unseren Dank aussprechen! Auf das euer Herz nun wieder in Level Normal pocht und der Supermarkt von nebenan den roten Teppich wieder einrollt, weil ihr keine LKW-Ladungen Kaffee mehr kaufen müsst ...

© Schum zu Cölln


Nachtrag: Da ist ja ein wahrer Regen von Pfeffersäckchen über alle kleinen und großen Helfer in Regnum herniedergegangen! Auch das Tagblatt Team wurde bedacht.

Allerbesten Dank allen Spendern für diese nette Geste! Stellvertretend möchten wir Zidos hervorheben, der in einem Rundumschlag das gesamte Team mit Pfeffersäckchen eingedeckt hat.






Neue Server für Regnum

Im Zusammenhang mit den neuen Servern und den Zugangsproblemen wurden im Forum interessierte Fragen gestellt. Da vielleicht nicht jeder alle Einträge verfolgt hat, hier einige Antworten von Marcus Schwarz.

Die Frage nach der Serverausstattung wurde folgendermassen beantwortet:

es sind mittlerweile mehrere gleiche server im einsatz, die zusammengeschaltet sind. und zwar mehrere hiervon:

# Intel® Core™2 Quad 2,4 Ghz CPU
# 4 Prozessorkerne
# 4.096 MB RAM
# 2x 320 GB RAID 1


Dicker geht da nicht mehr.


Von allgemeinem Interesse waren auch die Gründe für die dienstäglichen Probleme:

Nach der Installation der neuen Server für die Datenbank haben sich die Datenbankserver und die Webserver gegenseitig bekriegt, weil die Firewallkonfiguration nicht richtig war. Der Hoster hat etwas gebraucht, um die Ursache zu finden, weil sie erst im Zusammenspiel aller Server zu finden war, jeder Server für sich lief einwandfrei. Unser Dank geht auch an die Mitarbeiter des Hosters, die sicherlich auch ein paar graue Haare bekommen haben.

Von Interesse ist sicherlich auch folgende Aussage:

Nu scheint es wieder zu laufen und wir hoffen mal, dass es so bleibt. Leistungsreserven haben die Maschinen jedenfalls für Pi mal Daumen weitere 200.000 Spieler.

© Max Hohenstein, Chronist von Wulferisbuttle




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