Der Bruder Kaiserin Adelheids und Schwager Ottos des Großen wird um 923 geboren. Seine Eltern sind König Rudolf II. von Hochburgund und Bertha von Schwaben.
Das junge Königreich Burgund schließt südlich an das Herzogtum Schwaben (Alamannien) an. Es reicht bis Aosta im heutigen Wallis und ist wichtig durch die Gebirgspässe nach Italien. Der Aargau ist ein zwischen beiden Fürstentümern umstrittenes Gebiet. Ursprünglich ist es ein Teil Lotharingiens und Produkt der fränkischen Reichsteilunhgen unter den Karolingern. Mit dem heutigen Burgund ("Bourgogne") hat es nur den Namen gemein.
Im Jahr 877 machte sich Graf Boso von Vienne selbständig und ließ sich auf einer Adelsversammlung zu Montaille bei Vienne zum König von Burgund und der Provence proklamieren. Seine Hauptstadt war Arles. Boso konnte sich gegen Kaiser Karl den Dicken behaupten, verlor aber Wallis, Aosta und Savoyen. Sein Sohn Ludwig der Blinde war zugleich König von Niederburgund, König der Langobarden und römischer Kaiser. Und er war mit Hugo von der Provence verschwägert, der sein Regent wurde, nachdem der Kaiser durch Blendung regierungsunfähig wurde...
Nachdem Boso den Nordteil seines Königreiches verloren hatte, proklamierte sich dort der Welfe Rudolf I. zum König von Hochburgund - Konrads Großvater.
Beim Tode des Vaters ist Konrad erst 14 Jahre alt und daher "unmündig", allerdings bereits als König anerkannt. Hugo von der Provence möchte beide Burgund in seiner Hand vereinen - er drängt sich Konrads Mutter als Ehemann auf und verlobt seinen Sohn Lothar mit Konrads kleiner Schwester, die gerade erst sechs Jahre alt ist. Konrad ist durchaus in der Gefahr, von Hugo beseitigt zu werden. Hugo hat den eigenen Bruder blenden lassen, um ihn regierungsunfähig zu machen, er hat nach der Kaiserkrone gegriffen und dafür Marozia geheiratet - ihm ist alles zuzutrauen!
Otto der Große, seit einem Jahr Herzog der Sachsen und König des Ostfränkischen Reiches, nimmt den Prinzen an seinem Hof auf und läßt ihn sorgfältig erziehen. Um 942 kann Konrad das Erbe seines Vaters antreten. 943 hält Konrad Reichsversammlungen in Lyon und Vienne ab, von denen Urkunden überliefert sind. 946 nimmt er an dem Heerzug Ottos des Großen gegen Hugo Magnus nach Paris und Reims teil, wo es um die Freilassung Ludwigs IV. geht. 951 hat sich seine Regierung endgültig konsolidiert. Da Hugo von der Provence und sein Sohn Lothar (der erste Ehemann von Konrads Schwester Adelheid) beide schon tot sind, kann er von 951 an beide Burgund in einer Hand vereinen. Allerdings bleiben die großen Vasallen im Süden seines Reiches weitgehend unabhängig.
Das Königreich Burgund leidet unter Einfällen der Ungarn (von Italien her) und der Sarazenen, die in Fraxinetum in der Nähe von Cannes eine Räuberburg haben. Doch 975 gelingt es dem provencalischen Grafen Wilhelm, die Sarazenen vernichtend zu schlagen.
Konrad gehört zum engsten kaiserlichen Gefolge. Wiederholt ist er in Italien. An der Aussöhnung zwischen Otto II. und der Kaiserin Adelheid , seiner Schwester, 980 in Pavia hat Konrad maßgeblichen Anteil. Als sein Schwager Otto II. überraschend stirbt, tritt er für die Thronfolge des erst dreijährtigen Otto III. ein. Konrad gehört zu der Adelsversammlung, der Heinrich der Zänker das Kind dann übergibt. Auf diesem Reichstag zu Rara 984 vermittelt Konrad andererseits, daß Heinrich wieder in seine Rechte eingesetzt wird: ab 976 war er als Herzog abgesetzt, von den Bischöfen sogar wegen seiner Aufständigkeit exkommuniziert worden. Nun bekommt er seine Würde als Herzog von Bayern wieder.
Konrad ist zwei Mal verheiratet. Aus der ersten Ehe überlebt die Tochter Gisela, die später Heinrich den Zänker heiraten wird - einen Neffen Ottos des Großen. Auf dem glanzvollen Hoftag zu Köln Pfingsten 964 erscheint König Konrad von Burgund nicht nur als Schwager des inzwischen zum Kaiser gekrönten ostfränkischen Königs. Er schließt dort die Ehe mit Mathilde von Frankreich, der Tochter König Ludwigs IV. und Gerbergas von Sachsen, die also eine Nichte Ottos des Großen ist. Aus dieser Ehe sind drei Töchter und ein Sohn, der spätere König Rudolf III., bekannt. Außerdem hat er einen illegitimen Sohn, Burchard, der ab 978 Erzbischof von Lyon ist. Dieser ist möglicherweise das älteste Kind.
Konrad, der den Beinamen "der Friedfertige" erhielt, stirbt am 19.10.993 und wird in der Abtei Saint-André-de-Bas in Vienne beigesetzt.
Das Frühjahr war im Mittelalter eine magere Zeit: Obst, Gemüse und Getreide waren langsam aufgegessen, aber noch nichts wieder nachgewachsen. Bis auf die Wildkräuter! Die hat man also seit der Steinzeit in der Phase langsam abnehmender Vorräte für die menschliche Ernährung genutzt. Der Giersch gehört dazu.
Von den vielen Namen, die er volkstümlich trägt, erwähne ich hier "Geißfuß" und "Zipperleinskraut". Auch in seinem lateinisch-griechischen Artnamen ist die Ziege enthalten, der Fuß - und das Leiden, das man dort haben kann: die Gicht, auch Podagra genannt. Giersch ist also nicht nur Frühlingsgemüse, sondern auch Heilpflanze. Das freilich ist gründlich in Vergessenheit geraten.
Denn Giersch ist ein besonders wüchsiges "Un-Kraut", das manchen Gärtner zur Verzweiflung bringen kann. Er gehört in die Familie der Doldenblütler wie Möhre, Liebstöckel oder Kümmel. Das ausdauernde Kraut vermehrt sich nämlich nicht nur über die kümmelähnlichen Samen, sondern noch viel besser über seine stark wuchernden Wurzelausläufer. Auch aus kleinen Bruchstücken der Wurzel können sich neue Pflanzen entwickeln. So bildet sich ein dichter grüner Teppich von bis zu 30 cm hohen Blättern, die von bis zu 100 cm hohen Blütenständen überragt werden.
Giersch kommt fast überall in den gemäßigten Gebieten des eurasischen Laubwaldgürtels vor. Er liebt stickstoffreiche Böden und schattig-feuchte Standorte. Dort treiben im März die ersten Blätter aus - an einem Stiel mehrere dreigeteilte, gezähnte Blätter. Die Blüte kommt etwa im Mai, der Blütenstengel ist straff, dreikantig und hohl. Die Dolde setzt sich aus vielen kleinen Dolden zusammen, die aus bis zu 20 kleinen weißen Einzelblüten gebildet werden. Nach dieser Blüte wird der Giersch auch "Wiesenholler" genannt, da sie dem Schwarzen Holunder ähnelt.
Giersch schmeckt und riecht (wenn man ein Blatt zerreibt) entfernt wie Petersilie. Man kan ihn roh oder gekocht verwenden. Grobe Stiele und große, alte Blätter sind allerdings oftmals kein Genuß, da sie bitter sein können - die liest man also vor der Verwendung aus. Um Verwechslungen mit giftigen Doldenblütlern (wie Schierling z.B.) zu vermeiden, sollte man sich auf seine Nase verlassen: Schierling stinkt nach Mäuseurin, Giersch nicht...
Giersch enthält viel Kalium, Vitamin C, Karotin und Eisen, außerdem viele Spurenelemente. Außer gegen Gicht und andere Gelenkbeschwerden soll er auch entgiftend und krampflösend wirken. Auf jeden Fall ist er dienlich bei Insektenstichen: ein Blatt zwischen den Fingern rollen und drücken, damit der Zellsaft austritt, und den Stich damit betupfen. Das nimmt den Juckreiz.
Im Mittelalter wurde Girsch eigens als Heilpflanze angebaut. Darauf würde heute kein Mensch mehr kommen. Wenn man ihn einmal im Garten hat, wird man ihn nicht mehr los - es sei denn, man zieht weg...
Dennoch kann man es nach der Devise "Esset eure Feinde" halten und den gerodeten Giersch in der Küche verwenden: getrocknete oder frische Blätter kann man als Tee aufbrühen, junge Blätter, fein geschnitten, in Salate, Pesto, Kräuterbutter, Kräuterquark... untermengen, "Spinat"gemüse daraus kochen, Suppen, Pasteten und Füllungen damit anreichern.
Kaninchen und Meeerschweinchen mögen Giersch übrigens auch - zum Fressen gern.