Die Sonne erhob sich gerade hinter dem Horizont, als Cherubias schon den Marschbefehl gab. Einige Nagima waren voraus geschlichen und erkundeten die Umgebung. Da die wenigsten etwas anderes als Nagima sprachen, musste Piep übersetzen. Schließlich kam die Meldung, das zwei Wachen postiert seien. Die beiden standen neben einer Treppe mit gewaltigen Stufen. Cherubias und Marxellus lagen im Sand, als Piep sich anschlich. "Wächter gerade neu. Alte Wächter oben."
Da die Stufen für Menschen zu groß waren, hatte man Geröll angeschüttet, so dass eine Rampe entstanden war. "Sah das Gebäude bei euch zuhause genauso aus?" Piep nickte. "Gleich Stufen, nur Pflanzen." "Was machen wir mit den Wachen?" flüsterte Marxellus. Ehe Cherubias antworten konnte, machte Piep eine Handbewegung. Sie sahen ein paar schnelle Bewegungen, dann erkannten sie vier Nagima, die durch den Schutt huschten. Zwei Sekunden später lagen die beiden Wächter mit durchschnittener Kehle im Sand. Ebenso schnell sprangen vier weitere Nagima aus ihren Verstecken und gemeinsam schleppten sie die beiden Toten in Deckung. Zwei weitere Nagima verdeckten die Blutlachen mit Sand.
"Mund zu!" flüsterte Cherubias Marxellus zu. "Dann weiter!" grunzte Marxellus. Piep pfiff ein paar Sätze in Nagima und einige Gestalten huschten die Rampe hinauf. Sekunden später kamen die Gestalten wieder ein Stück die Rampe herunter und gaben Zeichen. Piep pfiff wieder. Weitere Nagima huschten die Rampe hinauf. Die Nagima auf der Rampe schienen kurz miteinander zu beratschlagen, dann verschwanden sie blitzartig außer Sicht. Ebenso schnell erschien einer und gab Zeichen. "Oben sicher sein!" "Dann los!"
Die kleine Streitmacht marschierte die Rampe hinauf. Oben angekommen, begutachteten sie drei tote Wächter. "Die Wahrscheinlichkeit für einen Erfolg wächst," brummte Marxellus. Durch einen verfallenen Türrahmen betraten sie einen Gang, der sanft abwärts in die Erde führte. Dabei wand er sich an den Wänden eines Schachtes entlang. Nach oben war der Schacht offen, sie konnten den blauen Wüstenhimmel sehen.
"Ich glaube, diese Portale funktionieren mit Sonnenstrahlen." "Deswegen auch die Sklaven für das dritte Tor. Er wird es ausgraben oder frei pumpen müssen." "Ich frage mich nur, wie er die Sklaven dorthin bekommt. Er kann kein normales Handelsschiff nehmen." "Vielleicht ist er auch Pirat?" "Aber warum der Umweg über das Tor?" "Soweit ich weiss, ist der Seeweg über die Nordpassage kürzer und sicherer." "Dann braucht er einen Hafen hier oben!" Adular unterbrach sie mit einem Geräusch.
Wachen standen in einer Nische. Piep wollte etwas sagen, doch Cherubias legte den Finger auf den Mund. "Ich links, dann du rechts!" flüsterte er. Marxellus spannte seine Armbrust. Blitzschnell verwandelte Cherubias den linken Wächter in ein Kaninchen. Der Zweite überwand den Schreck erst in dem Moment, als Marxellus ihm einen Bolzen in den Mund jagte. Statt eines Schreis kam nur ein Gurgeln aus seinem Mund. Cherubias lief vor und enthauptete das Kaninchen, das sich im Tode wieder in einen Menschen zurückverwandelte. Von ihrer Ebene aus konnten sie den Boden des Schachtes erkennen. In der Mitte stand ein riesiger Ring, darauf ein Kristall. Überall waren Spiegel angebracht. „Die Spiegel reflektieren die Sonne in den Kristall," flüsterte Marxellus. "Genau."
Um das Tor standen geöffnete Käfige, wartende Wachen standen und saßen herum. "In einer Stunde steht die Sonne ganz oben am Himmel. Dann dürfte das Portal anspringen. Also sollten wir schnell handeln." Cherubias gab Piep einige Anweisungen, dann stand er auf und ging mit Adular zusammen einfach die Rampe hinunter. Man nahm ihn erst wahr, als er auf den ersten Wächter zu schritt.
Cherubias legte seine ganze Macht in einen einzigen Zauber. Der Wüstensand auf dem Boden verwandelte sich mit einem Schlag in knietiefes Wasser und dann in Eis. "Guten Tag!" rief er fröhlich, auch wenn ihn dieser Zauber erschöpft hatte. "Ich suche meinen Bruder Darnus. Ein Vögelchen hat mir erzählt, das ihr mir womöglich sagen könnt, wo ich ihn finde!"
Plötzlich herrschte Totenstille. "Hat keiner von euch Spitzbuben eine Idee, wo ich meinen Bruder finden könnte?" Als wieder keine Antwort kam, zuckte er die Achseln. "Schade!" Marxellus trat aus dem Schatten. "Wo wir gerade beim Fragen sind. Ich suche meinen Sohn. Sein Name ist Erebian." Über das Gesicht eines der Wachen huschte ein Schatten. "Ja, Ihr wolltet etwas sagen?" fragte Cherubias. "Erebian ist bei Meister Clavius. Genau wie Darnus!" Cherubias lächelte. "Danke!"
Er hob die Hand, an welcher er das Königliche Siegel von Lahatra trug. "Kraft der mir von Thalredo, Regent von Lahatra, verliehenen Macht und der Befugnisse als Königlicher Bevollmächtigter klage ich euch hiermit an der Verschwörung, des Sklavenhandels, des Menschenraubes, des Diebstahls und des Mordes in unzähligen Fällen. Hat einer von euch etwas zu seiner Verteidigung zu sagen?" Hasserfülltes Schweigen kam aus den Reihen der Eingefrorenen. "Ich nehme dies als Sammelgeständnis. Aufgrund der besonderen Schwere der euch allen zur Last gelegten Taten habe ich das zweifelhafte Vergnügen, euch zum Tode zu verurteilen."
Schallendes Gelächter kam aus einer Ecke. "Wie wollt ihr das erreichen?! Wir sind vierzig!" Cherubias hob beide Hände und an den Rändern der Rampe erschienen die Nagima. Das Gelächter wich erschrockenem Schweigen. "Da ihr Scheusale aber so bereitwillig gestanden habt, erkenne ich auf mildernde Umstände und erlaube euch, schnell und schmerzarm zu sterben." Als Cherubias die Arme fallen liess, sprangen die Nagima vor und stürzten sich auf ihre ehemaligen Peiniger. Binnen weniger Sekunden bedeckte eine riesige Blutlache den Boden.
Piep und seine Brüder waren losgesprungen und wie eine Welle über die Männer gekommen. Nicht einer hatte nur einen Augenblick Zeit, sich auf seinen Tod vorzubereiten. Die Nagima plünderten die Waffen der Leichen. Geld und andere Wertgegenstände warfen sie auf einen Haufen. Für sie hatte es keinen Wert. Marxellus und Cherubias aber konnten das Geld gebrauchen. Als die grausige Tat vollbracht war, gab Cherubias ein Zeichen. Piep stieß einen Pfiff aus, der sich an den Wänden des Schachtes brach und man hörte im oberen Bereich Geräusche. Kurz darauf erschienen zwei Nagima mit den Pferden und Ochsen. Da fast alle Nagima nun mit Schwertern oder Dolchen ausgestattet waren, zudem ihre Wurfschnüre und Schleudern hatten, hatten sich die Chancen gegen weitere Gegner nochmals verbessert. Es hieß nun abwarten.
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Täglich bestimmt die Arbeit deinen Tag
fast keine Freizeit in dieser Zeit bei dir lag,
Du fühlst dich oft ausgelaugt und schwer,
und denkst immer wieder, nun geht nicht mehr.
Am Morgen wenn der Tag beginnt,
hast du den Haushalt schon abgestimmt.
Die Kinder wecken, Frühstück machen,
und möglichst immer dabei lachen.
Dann gehts los zum Job, mit Konzentration
das erwartet der Chef ja schon.
Kommt endlich nun die Mittagzeit
bist du für die Familie wieder bereit.
räumst auf und kochst noch währenddessen
für alle schnell etwas zu essen.
Deine Hände können fast niemals ruhn
du hast meist bis spät abends etwas zu tun.
Kommt dann das Gespräch auf den Muttertag
da lächelst du glücklich und sagst:
„Ich bin eine Mutter, brauch keinen Ehrentag
den hab ich immer weil ich euch alle hab,
Für die Kinder bleibt die Mutter immer die Beste
dafür brauch ich keine besonderen Feste.“
Zum Muttertag möchten wir allen Müttern mit viel Liebe für ihre Arbeit danken!
Haiku ist eine sehr kurze japanische Gedichtform, die immer in der Form 5-7-5 Silben verfaßt wird.
In loser Folge veröffentlichen wir selbstverfaßte Haiku unserer Leser.
Vier Jahr' und auch schon
Mal weise um die Nase:
Tagblatt-Redaktion.
Hausmeier übernehmen die Macht
Merowinger und Karolinger (7./8. Jhd)
Ursprünglich Vorsteher des Hausgesindes und somit unfrei oder "hörig", nahm der Hausmeier (major domus) in frühfränkischer Zeit einen rasanten Aufstieg. An den Höfen der Merowinger hatten König und Königin sowie Königstöchter/söhne ihren eigenen Majordomus. Nach dem Tod Chlodwigs I. (511) wuchs mit den Reichsteilungen die Bedeutung des Amtes. Der Hausmeier trat an die Spitze des jeweiligen Reichsteiles, er war dafür zuständig, die Verwaltung zu dirigieren und die königliche Gefolgschaft anzuführen. Ab 600 schwand die Bindung an einen Hof, die Besetzung der Hausmeierstellen wurden zur Sache des Adels. Die Hausmeier wurden nun zu Königsmachern.
Der erste, auf den diese Beschreibung zutrifft, war der Hausmeier des Reichsteils Austrien, nämlich Pippin I. (623 - 640). Zusammen mit Bischof Arnulf von Metz (der Stammvater der Arnulfinger) verhalf er im Jahr 613 König Chlothar II. zur Herrschaft. Der Arnulfinger Pippin II. (687 - 714), Pippins Großneffe, gewann die Vorherrschaft im Fränkischen Reich durch den Sieg in der Schlacht bei Tertry (687). Unter ihm wurde das Hausmeieramt erblich. Nun war eine Dynastie gegründet, die Weltgeschichte machen sollte. Nach ihrem bedeutendsten Mitglied, Karl dem Großen, wurde die Dynastie später Karolinger genannt. Pippins unehelicher Sohn Karl Martell (714 - 741) folgte Pippins Söhnen Drogo und Grimoald II. in der Herrschaft nach, da beide Söhne vor Karl starben.
Sieg über die Araber
Karl Martell, der durch den Sieg über die Araber bei Tours und Poitiers legendär wurde, erkannte zwar formal das Königtum der Merowinger an, regierte aber schon so, als ob es sie gar nicht gäbe. Er verzichtete auch nach dem Tod Theuderichs IV. im Jahr 737 darauf, einen neuen Monarchen einzusetzen. Er teilte das Reich unter seinen Söhnen Karlmann und Pippin III. auf. Da Karlmann jedoch im Jahr 747 ins Kloster ging, konnte Pippin III. alleine über das Reich regieren. Im Jahr 751 schickte Pippin III. den Merowinger Childerich III. ins Kloster. Nun ließ er sich von den Franken zum König wählen. Vorher schon hatte er sich die Zustimmung des Papstes Zacharias (741 - 752) versichern lassen. An Papst Zacharias stellte er die Frage, ob es gut sei, wenn Könige keine Macht hätten. Dieser antwortete, das König der sein sollte, wer die Macht hätte. Das war nach Lage der Dinge nur Pippin. Papst Stephan II. vollzog die Krönung und Salbung im Jahr 754.