Ausgabe 198 | Seite 2 1. Mai 2011 AD
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Gleichberechtigung im Mittelalter

Frau Missy als Stadtvorsteherin der langsam aber unaufhaltsam aufstrebenden Stadt ellwer in W2 kämpft seit Tagen gegen den Rangaufstieg vom Grafen zum Herzog und klagt der Gilde ihr Leid, dass der Aufstieg wohl nicht aufzuhalten sei trotz immer größer werdender Marmorspenden.

Zitate aus dem Gildenleben:
Askanum: bist ja auch kurz vor der Herzogin
ellwer: ne, bei mir steht da nur Herzog, fühl mich diskriminiert
Askanum: ich weiss au net obs herzoeginnen gegeben hat oder ob die dann doch net "nur" die gattin vom herzog waren...
ellwer: ich fürchte das warn nur die Anhängsel vom Herzog weil nichtmal Wikipedia ne Herzogin ausspuckt
Askanum: .... dann is herzog n bloeder rang, ueberspring ihn fix und werd fuerstin.... sowas gabs wenigstens
Badulicum: Herzog Georg und Herzogin Anna Eleonore von Hessen-Darmstadt
ellwer: aber gabs ne Herzogin ganz alleine ohne den Mann?
Askanum: bei fuersten ging das : „Während seiner Teilnahme an diversen preußischen Militäroperationen wurden die Regierungsgeschäfte von seiner Mutter, Fürstin Henriette Katharina von Oranien wahrgenommen“ is aus wiki http://de.wikipedia.org/wiki/Leopold_von_Anhalt-Dessau
ellwer: Aski! war die Mutter von alleine Fürstin oder hat die nur ihren Mann beerbt weil der sich frühzeitig beim Saufgelage totgesoffen hat oder sonstwas Blödes angestellt hat um zu Tode zu kommen?
Askanum: „Henriette Catharina von Oranien-Nassau (* 31. Januar 1637 in Den Haag; † 4. November 1708 in Schloss Oranienbaum) war eine niederländische Prinzessin aus dem Haus Oranien und durch Heirat Fürstin von Anhalt-Dessau.“ ok missy, fuerstin war sie durch heirat, aber das land regiert, wenn sohnemann kriegspielen war, das hat sie
Badulicum: Bei den Titel gab es beides: http://de.wikipedia.org/wiki/Adelstitel
Askanum: hmmmm dann gabs zumindest als "berufsbezeichnung" fast alle titel sowohl als auch.... gut "ritterinnen" sind net aufgefuehrt.
Badulicum: wäre doch fürn artikel im tagblatt was
Askanum: genau, kann sich missy mal dransetzen

Missy rief sofort alle weisen Frauen ihres Landes zu sich, um in den Chroniken nach einer erfolgreichen Frau aus eigener Kraft zu forschen. Viele Tage und Nächte durchstöberten sie unzählige alte Bücher in der gut sortierten Bibliothek und fanden doch immer nur Frauen, die durch Heirat zu Amt und Würden kamen.

Als sie schon kurz davor standen, die Suche erfolglos abzubrechen, fanden sie in den Chroniken Berichte über Konstanze, Königin von Sizilien aus eigenem Recht.

Heinrich VI. und Konstanze von Sizilien (aus Liber ad honorem Augusti des Petrus de Ebulo, 1196) Sie wurde 1154 nach dem Tode ihres Vaters König Roger II. von Sizilien geboren. Als Nachfolger herrschten erst Rogers Sohn König Wilhelm I. und nach einer 5-jährigen statthalterischen Regentschaft seiner Mutter dessen Sohn Wilhelm II. Die Regelung der Herrschernachfolge überließ Papst Hadrian IV. dem kinderlosen Wilhelm II. Dieser bestimmte seine Tante Konstanze als seine Nachfolgerin. 1186 heiratete Konstanze den Staufer Heinrich VI. – den Sohn des römischen Kaisers Barbarossa – in dem sie einen wohl nicht uneigennützigen Unterstützer für ihre Erbansprüche fand. Während der Abwesenheit ihres Mannes und als Witwe übernahm Konstanze stellvertretend die Regentschaft. Am 17.5. 1198 ließ sie ihren 3jährigen Sohn Friedrich zum König von Sizilien krönen und übte mit ihm zusammen die Herrschaft und Regentschaft aus.

Am 28.November 1198 starb Konstanze und Papst Innocenz III. übernahm die Vormundschaft über ihren Sohn, wie sie es testamentarisch bestimmt hatte.

So ganz eigenständig klappte es mit der Regentschaft zwar doch nicht in diesem Beispiel, aber immerhin wurde die Erbfolge auf eine Frau übertragen, was zu damaliger Zeit überhaupt nicht selbstverständlich war.

Nachtrag: fräulein rabenhorst, Kanzlerin der Rausgeworfenen, ließ ihren sehnlichsten Wunsch für Kapiregnum verlauten: "Ich möchte Ritterin werden". Erstmal wird Missy ihre Stadt wieder auf Vordermann bringen müssen, aber in kalten arbeitsarmen Wintermonaten wird sie bestimmt wieder ihre weisen Frauen zusammenkommen lassen, um bei Met und Wein in den Archiven nach dem Beweis von Ritterinnen zu suchen.

© ellwer, W2





Rezepte

selbstgemachtes Tsatsiki

Zutaten:


  • 600 g griechischer Schafsmilchjoghurt oder Joghurt nature
  • 250g Halbfett-Quark
  • 400 g Salatgurke (1-2 Stück)
  • Salz (nach Geschmack)
  • 2 Knoblauchzehen
  • 3 EL Olivenöl
  • 1 EL Weißweinessig
  • 2 Blätter Frische Pfefferminze
  • 1 Zweig Dill



Zubereitung:

Bei Verwendung von griechischem Schafsmilchjoghurt eine große Kaffeefiltertüte in ein Spitzsieb stecken (bei großen Löchern evtl. ein Gazetuch einlegen) und den Joghurt hineingeben. Das Sieb über eine Schüssel hängen und den Joghurt etwa 30 Minuten abtropfen lassen, bis er ziemlich fest ist. Bei Verwendung von gewöhnlichem Joghurt ist diese Vorbereitung nicht nötig.

In der Zwischenzeit Gurken waschen, den Stielansatz abschneiden. Die Gurken mit der Schale grob raspeln, mit 1TL Salz vermischen und etwa 10 Minuten stehen lassen, damit sie Wasser ziehen. Dann in ein Sieb geben und etwas ausdrücken. Die Knoblauchzehen schälen.

Gurken, Quark und Joghurt in eine Schüssel geben. Den Knoblauch durch die Presse dazudrücken. Dann Essig und Olivenöl hinzufügen und alles gut vermischen. Mit Salz abschmecken, den gehackten Dill beigeben und den Tsatsiki etwa 30 Minuten zum Durchziehen in den Kühlschrank stellen. Vor dem Servieren mit den Minzeblättchen garnieren.

© Strahli




1. Mai 1187

Am Brunnen von Cresson in der Naehe von Nazareth wird ein kleineres christliches Aufgebot von ayubidischen Streitern unter der Fuehrung eines der Soehne Saladins vernichtend geschlagen.

Als der Grossmeister der Tempelritter Gerard de Ridefort, der gemeinsam mit seinem Kollegen vom Johanniterorden, Roger de Moulins, und anderen auf dem Weg nach Tiberias war, von einem ayubidischen Aufgebot hoerte, gelang es ihm. noch Templerkontingente der Komtureien Caco und Le Feve herbeizuzitieren. Zusammen mit der Eskorte des Johannitergrossmeisters und einigen begleitenden koeniglichen Rittern (jeweils samt Gefolge) brachte es die Streitmacht auf etwa 140 Ritter und ein paar Soldaten zu Fuss. Dem standen (nach moderneren Schaetzungen) 700 Streiter Saladins gegenueber.
Gegen den Rat de Moulins befahl Ridefort den Angriff, da er nicht erkennen wollte, dass der muslimische Rueckzug eine Finte war. So ermoeglichte er es dem Gegner, erst die Reiter und danach die Fusstruppen nieder zu machen.
Neben Roger de Moulins fielen die meisten Angehoerigen des Aufgebots, die Gefangenen wurden getoetet. Gerard de Ridefort floh und ueberlebte als fast einziger das Gefecht (nicht nur wegen dieser Flucht ist er der umstrittenste Grossmeister des Templerordens).

In der Folge stellte Saladin eine groessere Streitmacht auf und zog gegen Jerusalem. Auf dem Weg dorthin zerschlug er knapp zwei Monate spaeter bei Hattin die Streitkraefte des Koenigreichs Jerusalem. Die Stadt selbst, die danach so gut wie schutzlos war, wurde dem Anfuehrer der Muslime nach kurzer Belagerung uebergeben.

© Askanum


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