Trenus lebte nicht am Hof, sondern in einer Berghütte. So brauchte der Bote einige Stunden, um ihn zu finden und zum Hof zu eskortieren. Trenus wurde in die Bibliothek gebracht, wo er von Cherubias, Marxellus und Thalredo erwartet wurde. Cherubias bat ihn, einfach zu erzählen, ohne genau zu erklären, was er suchte. Nur dass es um Tana Aru ging. Trenus lehnte sich zurück und begann zu erzählen.
"Ich war gerade zwanzig Sommer alt, als ich mit meinem Bruder nach Santeril kam. Wir waren jung und wollten uns den Kontinent ansehen. Kurz nach unserer Ankunft in Santeril hörten wir bereits von Tana Aru. Irgendwann packt uns das Reisefieber und wir zogen auf zwei Pferden los. Etwas Proviant, Waffen und Wasser, mehr brauchten wir nicht. So ritten wir dann gen Westen und schließlich nach Süden. Fast zwei Monate ritten wir, da wir keine Wegbeschreibung hatten, kreuz und quer, begegneten Santeril und anderen reisenden Völkern.
Wir mussten durch einen Urwald, den wir nur mit knapper Not durchqueren konnten, und standen am Fuß eines Berges. Dieser Berg war von dichtem Dschungel bewachsen, voll mit gefährlichen und garstigen Tieren, doch wir beschlossen, den Dschungel zu meistern. Tage lang kämpften wir uns durchs Dickicht, trotzten Regen und Tieren. Und dann standen wir am Rande eines Kraters, so groß, dass ganze Länder in ihm Platz hatten. Der Grund des Kraters war ein riesiger leuchtender See, Inseln waren in ihm, mit üppiger Vegetation bedeckt, es gab Fische und Landtiere, Früchte und Wasser. Ein wirkliches Paradies. Wir bauten uns ein Floß aus Baumstämmen und ruderten von Insel zu Insel.
Doch es fanden sich keine Spuren von Menschen. Wir wollten schon wieder zurückrudern, da fanden wir die Reste einer Stadt. Treppenstufen, die wir kaum erklimmen konnten, wie für Riesen erschaffen." Der Alte hielt inne und nahm einen Schluck aus seinem Becher.
"Nur kamen wir nicht sehr weit. Der Dschungel hatte viel zurückerobert. Ein anderer Teil war von einem Erdrutsch verschüttet - egal wo wir hinkamen, die Natur hatte uns Barrieren gebaut."
In Marxellus Augen glomm ein Licht, das Verstehen signalisierte. Leise flüsterte er: "Dafür braucht er die Sklaven." "Sagt, Trenus, habt Ihr je den Namen Clavius gehört?" Trenus' Gesicht verfinsterte sich. "Clavius, der Schlächter von Tran Agar!" Trenus spuckte aus, "und ob ich diesen Namen gehört habe. Und keiner, der ihn gehört hat, wird ihn je vergessen." Trenus schien sich unschlüssig zu sein, doch dann sprach er weiter.
"Nachdem wir die Stadt verlassen hatten, kämpften wir uns auf dem selben Weg wieder zurück. Als wir in Lateril ankamen, begann der Krieg. Wir griffen, wie alle, zu den Waffen. Da hörten wir auch das erste Mal den Namen Clavius." Trenus spülte seine Kehle frei.
Clavius hatte einige Mischlinge um sich versammelt und kämpfte seinen eigenen Krieg. Er metzelte nieder, was ihm vor das Schwert kam. Unbändiger Hass muss ihn und seine Mannen getrieben haben, denn sie kannten keine Freunde, keine Feinde. Santeril, Lahatra, Gehadras. Alle fielen seinen Schwertern zum Opfer. Aber er paktierte auch nicht mit der anderen Seite, den Gorsh Nar." Trenus schüttelte den Kopf. "Die Drachenreiter der Gorsh Nar waren wohl einst Brüder der Santeril. Nur waren sie größer, stärker, barbarischer und zahlreicher. Nun tobte dieser Krieg und Clavius überfiel genau diese Lager, in denen er gewinnen musste. Als die Gorsh Nar schließlich unterlagen und der Krieg sich seinem Ende zuneigte, verschwand Clavius wie ein Gespenst. Und seine Schlächter mit ihm. Keiner weiß, wohin er ging. Aber es fragte auch keiner. Hoffentlich ist er krepiert."
Cherubias schüttelte den Kopf. "Clavius lebt. Und er ist aktiver denn je." Trenus nickte. "Das hatte ich befürchtet. Wenn er ein Mischling ist, kann er verdammt alt werden." Cherubias horchte auf. "Wie meint Ihr das?" "Wisst Ihr nicht, dass ein normaler Santeril etwa zweihundert Sommer alt werden kann? Ein Mischling etwa hundertfünfzig. Während ein normaler Mensch in der Regel seinen Vater im neunzigsten Sommer wiedertrifft?"
Cherubias sank in seinen Sessel. "Ich hatte es wirklich nicht gewusst." Trenus sah ihn an. "Als Kal Var ist das Alter auch nicht so bedeutsam." Trenus lächelte. "Ich bin alt, und ich spüre die Aura des Kal Var. Und ich weiß, dass Kal Var sehr alt werden können. Die Kraft der Drachen ist in ihnen."
Trenus lachte laut auf. "Und ich weiß noch etwas, Kal Var. Dein Schicksal ist es, Clavius zu suchen. Du wirst keine Ruhe finden, bis Clavius vor seine Ahnen getreten ist. Euer Schicksal ist verbunden. Du bist ihm jedoch gegenüber im Vorteil. DU weist es. Clavius jedoch weiß nicht einmal, dass es dich gibt." Cherubias Blicke durchbohrten den Alten. "Wer bist du?" Trenus lachte. "Ich bin ein Seher. Ich spüre dein Mal der Sterne. Die Energie in dir. Und ich kann deine Seele sehen. So wie ich in die dunkle Seele des Clavius sah, als ich ihm gegenüber stand."
Das "Buoch von guoter spîse" überliefert folgendes Rezept:
Noch eine Würzbrühe. Nimm Schalotten, schäl sie und reib sie mit Salz. Vermenge sie mit Wein oder Essig und drück sie aus. Diese Sauce ist gut zu Rinderbraten.
Zutaten (für 4 Personen):
250 g Schalotten
Salz
¼ l kräftiger Rotwein (Burgunder)
1 EL Rotweinessig
nach Geschmack: etwas Zucker
Zubereitung:
Schalotten schälen, sehr fein hacken, mit wenig Salz und dem Rotwein vermischen und durch ein feines Sieb passieren. Mit Essig und Zucker abschmecken. Die Schalotten ließen sich auch im Rotwein weich kochen und alsdann passieren.
Die Sauce hat einen ungewöhnlichen, recht strengen Geschmack, ist aber angenehm leicht und passt sehr gut zu kräftig gewürztem dunklen Fleisch, aber auch zu Hühnern im Brätmantel beispielsweise.
Haiku ist eine sehr kurze japanische Gedichtform, die immer in der Form 5-7-5 Silben verfaßt wird.
In loser Folge veröffentlichen wir selbstverfaßte Haiku unserer Leser.
Ein Pferdegedicht!
Ein Pferd hat vier Haxen, drei
nur hätt, umfalln tät.
Letzte Woche nun sprachen wir von der Destillation. Und manch einer wird’s sicher bemerkt haben: Die Geister und Schwaden lassen sich nicht mit der Hand oder mit Säcken einfangen. Es bedarf einer Apparatur! Und diese will ich euch heute vorstellen. Es gibt verschiedene, die wesentliche ist jedoch erst einmal die "Retorte" (von lat. „retorqueo“ - zurückdrehen / zurückbeugen).
Der Name leuchtet ein und auch die Funktion ist simpel. Die Retorte wird zum Befüllen mit der Öffnung nach oben gehalten. Arbeiten tut sie in der Stellung, in der sie hier abgebildet ist. Ein Feuerchen unter dem Bauch sorgt für die notwendige Hitze. Die Geister folgen der Form der Glaswandungen und kühlen in der langen Zöte ab, die zusätzlich mit nassen Lappen umwickelt werden kann. Am Ende steht alsdann ein Gefäß, um die Geister und Essenzen aufzufangen. Einfach, oder?
Die Retorte gehört zum Handwerkszeug eines jeden Alchimisten und ist in vielen Größen verfügbar. Nur die Reinigung stellt ein Problem dar. Auch lassen sich durch die kleinen Öffnungen keine lebenden Tiere einführen. Die Weiterentwicklung, die dies möglich macht, ist der Alambic, auch „Capitellum“ oder „Galea“ genannt.
Da er aus mehreren Teilen besteht, lässt sich die Öffnung in den Bauch größer gestalten. Groß genug für Katzen oder Ratten. Nachteil ist, dass er oftmals nicht gut dichthält, weshalb ich vermute, dass sich die Lebensgeister durch kleine Spalten ihrer Kondensation entziehen.
Auch diese Geräte stammen - wie so vieles - aus dem Morgenland. Während die Retorte üblicherweise aus Glas besteht, ist der Alambik meist aus Kupfer gebaut.
Deshalb ist er auch viel teurer als eine Retorte und wird nur von reichen Alchimisten verwendet. Es gibt bereits Weiterentwicklungen, in denen das Ausflussrohr mit einer von kaltem Wasser befüllten Wanne umgeben ist.
Die Destillation ist im Grunde immer eine Kombination einer Substanz mit dem Urelement Feuer. Auch wenn kein direkter Kontakt besteht, so ist die Wirkung des Feuers nicht zu leugnen.
Von den Predigten des Franz von Assisi tief beeindruckt und beeinflusst, legt Agnes di Offreduccio di Bernadino 16 Tage nach ihrer Schwester Klara das Geluebde ab und wird Nonne.
Mit Klara zusammen gruendete sie den Orden der "Armen Frauen bei San Damiano". Klara entwarf die sehr strengen Ordensregeln und fuehrte einen jahrelangen Kampf um deren paepstliche Anerkennung, die ihr auf dem Sterbebett erteilt wurde.
Erst nach ihrem Tode wurde der Orden als Klarissenorden bezeichnet und ist einer der groessten Frauenorden bis heute..
Etwa 1220 wurde Agnes von Franz von Assisi die Fuehrung des Konvents in Monticelli uebertragen, von wo aus sie Klarissenkloester in Mantua, Venedig und Padua gruendete.
Sie starb im Jahre 1253, wiederum 16 Tage nach ihrer Schwester Klara im heimatlichen Konvent in San Damiano.
500 Jahre nach ihrem Tode wurde Agnes 1753 von Papst Benedikt XIV heiliggesprochen.