Ausgabe 191 | Seite 3 13. März 2011 AD
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Haiku der Woche

Haiku ist eine sehr kurze japanische Gedichtform, die immer in der Form 5-7-5 Silben verfaßt wird. In loser Folge veröffentlichen wir selbstverfaßte Haiku unserer Leser.

Frosch

Golden beginnt der
Tag. Lobe ihn nicht, bevor
der Wein im Faß ist.

© Katharinenhof W4


Germanischen Staatsgründungen auf Römischem Boden

Wandalen, Goten und Langobarden

Die Germanen waren den Römern unheimlich. Einerseits fürchteten sie den Kampfgeist der Nordvölker jenseits der Alpen, andererseits bewunderten sie diese auch wegen der Reinheit ihrer Sitten und ihres ausgeprägten Familiensinnes.

Zwar war die Grenze zwischen Germanien und dem Römischen Reich militärisch abgesichert, dennoch für z.B. Kaufleute durchlässig. So fanden Erzeugnisse aus der verfeinerten Kultur des Mittelmeerraumes ihren Weg ins weniger entwickelte Land. Manche Germanen verdingten sich als Söldner im römischen Heer, denn die Kriegsführung war eine Beschäftigung, die bei den Germanen sehr beliebt war. Das wusste auch der römische Schriftsteller Tacitus schon, "gilt es doch bei ihnen als schlapp und unwürdig, sich im Schweiße seines Angesichts das mühsam zu erarbeiten, was man im blutigen Kampf erringen kann".

Die Reichsteilung

Rom hatte verschiedenen germanischen Stämmen erlaubt, sich in seinem Herrschaftsgebiet anzusiedeln. Daraus entstand, angestoßen durch das Vordringen der Hunnen in Osteuropa Ende des 4. Jahrhunderts, die Völkerwanderung, eine Massenbewegung. Zu dieser Zeit bestand das römische Reich aus zwei Teilen, nachdem die Trennung im Jahr 395 erfolgte. So gab es seitdem einen Kaiser im Osten in Konstantinopel, und einen im Westen in Rom, wohin die Residenz 402 verlegt wurde. Ostrom überstand die Völkerwanderung, der Westen jedoch wurde überflutet. Im Jahr 410 wurde Rom von den Westgoten geplündert, im Jahr 455 von den Wandalen.

Die großen Grundbesitzer weigerten sich, ihre Steuern zu zahlen, die Währung fiel und Räuber zogen umher. Im Jahr 476 setzte der Germanenfürst Odoaker in Ravenna den letzten Kaiser ab, einen erst 17-jährigen Jüngling namens Romulus. Manche Zeitgenossen nannten ihn scherzhaft "Augustulus", der kleine Augustus. Hiermit wollten sie andeuten, wie weit das Reich seit den Tagen des großen Augustus heruntergekommen war.

Die germanischen Stämme ließen sich über hunderte bis tausende Kilometer auf römischem Boden nieder und gründeten eigene Staaten. Die Westgoten waren in Südfrankreich und Spanien zu finden, die Wandalen in Nordafrika, die Ostgoten und Langobarden in Italien und die Franken in Belgien und Nordfrankreich.

Diese germanischen Staaten in der Fremde sollten jedoch nicht lange halten. Bis auf den Staat der Franken gingen sie alle unter. Zuerst das Reich der Wandalen im Jahr 534, zuletzt im Jahr 744 der Staat der Langobarden. Die Ursache war, dass die Einwanderer als "Herrenschicht" im Land isoliert blieben und sie es vermieden, sich mit der Bevölkerung gemein zu machen.

© Haidt




Gedenktafel am Königsweg 313, in Berlin-Nikolassee



Rezepte

Enten-Orangen-Spieße aus der Pfanne

Zutaten für 4 Personen:


  • 1 Entenbrustfilet (300 g)
  • Salz, schwarzer Pfeffer
  • 1 unbehandelte Orange
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 EL Zitronensaft
  • 4 EL Rapsöl



Zu erst muß die Entenbrust gewaschen und trocken getupft werden. Danach muß die Haut abgelöst, gewürfelt und ohne Fett knusprig gebraten werden. Zum Schluß streut man die knusprig gebratene Haut über die Spieße.

Die Orange wird gewaschen, halbiert und in Scheiben geschnitten. Das Entenfleisch nun in schmale lange Streifen schneiden, diese dann wellenförmig auf die Spieße stecken, dazwischen immer wieder die Orangenstücke stecken. Den Knoblauch schälen und zerdrücken und mit Zitronensaft, Salz, Pfeffer und 2 Esslöffel Öl verrühren. Die Fleischspieße dann mit dem Sud einstreichen und 2 Stunden ziehen lassen.

Danach werden die Spieße in einer heißen Pfanne von beiden Seiten knusprig braten.

Dazu würde ein fruchtig-pikantes Chutney, z.B. aus Kürbis, Äpfeln und Meerrettich, sehr gut passen bzw. schmecken.

Guten Appetit!

© Strahli




13. Maerz 1534

Der Coellner Buerger Hans Kohlhase schickt dem saechsischen Kurfuersten Johann Friedrich I. den Fehdebrief, in dem er erklaert, des Landes Sachsen Feind zu sein und es zu bekaempfen.

Der Grund fuer diese heftige Reaktion waren zwei Pferde, die dem Herrn Kohlhase von Junker Guenther von Zaschwitz unrechtmaessig abgenommen wurden, als er auf dem Weg zur Leipziger Herbstmesse war. Selbige verpasste der Coellner Kaufmann daraufhin und die Messe geriet zu einem Verlustgeschaeft, in dessen Folge er seinen heimatlichen Besitz verpfaenden musste.
Nachdem mehrere Schlichtungsversuche scheiterten, sandte Kohlhase verbittert den erwaehnten Fehdebrief.

Als er die stillschweigende Duldung seines Landesherren verlor und auch in Brandenburg von saechsischen Richtern verfolgt werden konnte, weitete er seine Fede kurzerhand aus und griff nun auch Brandenburg an....

So kam es letztlich, dass Kohlhase doch von Haeschern ergriffen und am 22. Maerz, fast genau sechs Jahre nach dem Start seines Kampfes, von einem Gericht zum Tode verurteilt wurde.

In der Naehe des heutigen Straussberger Platzes in Berlin wurde Hans Kohlhase am selben Tag hingerichtet.

© Askanum


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