Anwort der Redaktion:
Waren doch gar mannigkfaltige Anstrengungen nöthig, um diese geheimnisvolle Botschaft zu erleuchten. Ein Räthsel? Eine düstere Prophezeiung? Die Kristallkugel offenbarte das Verborgene: Es wurden 35 Ziegen Q1 für 456 Thaler pro Ziegenbarth auf den grossen Markt getrieben. Fürderhin ein gar stolzer Preis.

Jedoch frohlocket, der Prinz muss nicht mit einer Audienz behelligt werden. Gehe er doch derselbst auf den Marktplatz und werde er selber als Käufer für seine gewiss prächtigen Ziegen täthig. Flugs werden sie wieder in seinen Stall geführt und harren dort eines neuen Versuches sie gewinnbringend zu veräuszern. Die schönen Thaler, die der Marktvogt in seiner Weisheit zuvor einbehalten hat, sind natürlich fort.

Letzten Sonntag ergab das Rätsel das Wort Manufaktur. Zusammengesetzt aus den Anfangsbuchstaben der zu ratenden Begriffe:
Met - Arkebuse - Nuss - Universität - Fässer - Ablasshandel - Kohle - Tuch, Teppiche - U - Rübe

Was etwas erstaunt: Es wurde auffällig oft MANUFRAKTUR als Lösungsvorschlag angeboten. Ich vermute, dass es sich hier um einen blöden Schreibfehler handelt. Manchmal hat sich halt ein 'Unwort' in den grauen Zellen festgesetzt, dass dann wie von magischer Hand in die Betreffzeile wandert.

Aber wer weiß, vielleicht gibt es doch diesen Begriff?

Laut Wikipedia nein, google bietet zumindest eine Praxis für Physiotherapie an.

Zuerst, woher stammt der Begriff MANUFAKTUR?

Einmal von "manus": der Hand (lat.), und "factura": das Machen, die Herstellung (lat.)

Dann schauen wir mal die Einzelteile von MANUFRAKTUR an:

Manu

- steht für Manchester United
- ist der Urvater der Menschheit in der hinduistischen Mythologie
- Kurzform von Manuel oder Manuela

Fraktur

- bezeichnet einen Knochenbruch (lat. fractura „Bruch“)
- eine Schriftart: Fraktur

Daraus können jetzt nach dem Baukasten-System verschiedene Bedeutungen erstellt werden.

Zwei spontane Vorschläge für Manufraktur:

- Schriftart eines hinduistischen Urahnen
- Knochenbruch nach einer Begegnung mit ManU-Fans


© Max Hohenstein, Chronist von Wulferisbuttle

Lederhandwerker im Mittelalter, der gemäß seinem Namen Riemen für die verschiedenste Zwecke herstellte. Hierzu gehörten auch die Riemen des Zaumzeugs, Gürtel und Lederbänder und Riemen für Schuhe und Kleidungsstücke.

Das Rätsel der letzten Woche bestand aus einer Reihe von Fragen, hauptsächlich zu Waren und Gebäuden aus Regnum. Zusammengesetzt ergaben die Anfangsbuchstaben das Wort MANUFAKTUR. Da in diesem Begriff zweimal der Buchstabe U vorkommt, und außer der 'Universität' kein weiteres Wort in Regnum zu finden war, das mit einem U beginnt, wurde einfach nach dem 21. Buchstaben im lateinischen Alphabet gefragt.

Die Fragestellung führte zu folgendem Leserbrief von Frielendorf

Erster Punkt: Super und pfiffig! Solche (konstruktive) Kritik gefällt mir! Da hat sich tatsächlich jemand die Mühe gemacht und nachgeforscht, ob das lateinische Alphabet im Mittelalter dem heutigen Alphabet entspricht. Da haben wir beide etwas gelernt und wissen jetzt, dass damals der 21. Buchstabe nicht das U sondern das X war.

Vielen Dank für diesen intelligenten Einwand!

Für das Rätsel selbst war diese Info allerdings nicht relevant. Regnum ist zwar im Mittelalter angesiedelt, aber wie in vielen anderen Spielen gibt es derart viele Abweichungen, dass hier eine Art Paralleluniversum entstanden ist.
So nehme ich mir einfach die künstlerische Freiheit und erkläre das heutige Alphabet auch für das Regnum-Spiel gültig. Sollte tatsächlich jemand das X als Lösungsbuchstaben ermittelt haben, wird er recht schnell gemerkt haben, dass das Lösungswort damit keinen Sinn ergibt.

Den zweiten Teil des Briefes habe ich im oberen Teil beantwortet: Es ist die Universität. Gehe ich auf Rathaus und die Baufunktion, taucht unter der Rubrik 'Spezialgebäude' die Universität auf.

© Max Hohenstein, Chronist von Wulferisbuttle

Alles ist noch mehr aufgescheucht bei uns als es das in der letzten Woche war. Meine Herrin wird immer herrischer und die Gästeschar immer größer. Sie hatte die Tafel etwas größer als nötig zimmern lassen, nun wird der Platz immer enger, aber die Herrschaften werden noch immer alle gut sitzen können.

Die Küche arbeitet mit Ersatzkräften bereits, um alles vorzubereiten. Für uns gibt es nur noch Suppe mit Wurzeln und Fleischresten. Aber diese seltsame Vorfreude nimmt auch von uns so langsam Besitz.

Aber eines verstehe ich nun ganz und gar nicht mehr. Ich verstehe von vielem nichts, aber das ist vollkommen nebelhaft für mich. Der Schreiber hat meiner Herrin neue Modenachrichten aus dem Frankenreich mitgebracht, die Schleier werden jetzt ganz leicht in die Stirn gezogen, die Hauben dafür sind aber ein wenig kleiner. Aber wesentlich eleganter, als die großen Kopfputze, die andere Damen noch tragen. Meine Herrin wird wohl wieder eine neue Mode hier setzen. Die Patrizierstochter wird mit großer Haube auftauchen. Das musste ich für meine Herrin in Erfahrung bringen. Eigentlich schlau gedacht. So wird sie den Ehrengast, diese Patrizier, nicht übertrumpfen, dennoch aber eleganter und moderner gekleidet sein, als es jeder ihrer Gäste auch nur im Ansatz könnte.

Was ich aber nicht verstehe, ist die Sache von neulich. Ich ging wie üblich mit meiner Herrin in die Karawanserei. Aber diesmal waren wir nicht allein. Unterwürfig und freundlich wie immer begleitete uns der Schreiber, der auch für mich charmante und freundliche Worte erübrigte. Das muss man ihm lassen, nett ist er ja. Ist doch egal, wer auf seiner Bettkante des Nachts sitzt. Zusammen mit mir erprobte er verschiedene Seidenstoffe. Er bat sie, sich vor einen Spiegel zu setzen, wir entzündeten Kerzen, so dass wir ungefähr das Licht hatten, welches bei der Feier sein wird, und legten ihr Seidenstoffe neben das Gesicht, so dass sie sich betrachten konnte, welche ihrem Teint nun am ehesten schmeichelten. Ein Aufwand, kann ich sagen, schwer zu verstehen, für mich gar nicht zu verstehen. Aber wir fanden eine Seide in der Farbe des Lapislazulis. Die wählten wir für das Gewand und die Haube in neuer Form. Dazu einen weißen, mit feinen Goldfäden durchwirkten Schleier. Oh, das wird sehr elegant sein und ich freue mich schon jetzt auf die ungeschickten Fragen meiner Zofenfreundinnen, die mich aushorchen sollen, wie man solche Kleider und Hauben fertigt.

Eure Adelgunde

© Ellisa von Mayenfells

Im 7. Jahrhundert stellte der syrische Architekt Kallinikos in Byzanz eine neue Waffe vor: Einen Flammenwerfer. Eine Waffe, die die im Krieg mit den Arabern stehenden Oströmer dringend gebrauchen konnten. Zwar wurde wechselseitig an der Verbesserung bestehender Brandwaffen gearbeitet, aber die Idee, Feuer durch eine Art Siphon auf ein Ziel zu richten war neu. Das neuartige Waffensystem wurde auf den byzantinischen Kriegsschiffen (Dromonen) installiert. Eine erhitzte Flüssigkeit auf Erdölbasis wurde auf andere Schiffe gespritzt. Besonders verheerend war bei dieser furchtbaren Waffe, dass die Flüssigkeit überall brennt, selbst auf Wasser und kaum löschbar war. Es gelang damit, fast die gesamte arabische Flotte zu vernichten.

Nicht zu unterschätzen ist bei solchen Waffen der psychologische Effekt. Berichten zufolge, wurde der Einsatz durch ein lautes donnerndes Geräusch begleitet, dazu kamen dann noch die nicht löschbaren Brände. Das reichte, um selbst die tapfersten Seeleute und Krieger in die Flucht zu schlagen. Schon der Anblick einer Dromone mit einer Spritze reichte, dass arabische Kriegsschiffe das Weite suchten.

Kein Wunder, dass die genaue Zusammensetzung der Brandmasse und die Konstruktion dieses vermutlich ersten Flammenwerfers absolut geheim gehalten wurden. Das Wissen darüber ist dann im Laufe der Jahrhunderte verloren gegangen.

Die Bezeichnung ‚Griechisches Feuer’ ist auch nicht ganz korrekt, richtig übersetzt müsste es eigentlich ‚Flüssiges Feuer’ heißen. Weitere Bezeichnungen dafür waren ‚Seefeuer’ oder ‚Römisches Feuer’

© Max Hohenstein, Chronist von Wulferisbuttle

Höret, höret

„Die königliche Lagerverwaltung beliefert Städte mit dem absolut notwendigen, sprich Baustoffe. In allen anderen Branchen ist sie ja nicht vertreten. Dies ist notwendig, da sehr viel mehr Baustoffe benötigt werden - zum Ausbau der Städte - als überhaupt produziert werden könnten. Ohne den NPC wäre hier ein deutlicher Mangel, wodurch die Preise dank viel zu geringem Angebot enorm in die Höhe schnellen würden. Dies macht es für alles was nicht Top50 ist, speziell aber Neulingen, unmöglich, eine Stadt aufzubauen. Die Preise des NPC’s sind hier eine Abwägung zwischen der Attraktivität der Branche für Spieler, da es hier eine künstliche Beschränkung des Maximalpreises ist und der Hilfe für Neueinsteiger, die sich die Preise noch leisten können müssen. Des Weiteren sollten die Gewinne in einer ähnlichen Dimension sein, wie in anderen Branchen, also die Baustoffe weder übermäßig rentabel oder unrentabel. Im Nachhinein noch etwas an den Preisen zu ändern wäre übrigens extrem unfair für die, die schon einige hundert Millionen Stück vom NPC eingekauft haben und dann entweder deutlich zu viel oder zu wenig dafür bezahlt haben, gegenüber denen, die nach der Preisänderung erst shoppen gehen. “ Mac grinste bei diesen Worten.

„Nun zu meiner dritten und letzten Frage: Warum werden diese reichlich vorhandenen, völlig überteuerten Waren nicht vom Großen Markte genommen?“

„Wenn ich durch den Supermarkt gehe um mir etwas zu essen zu kaufen, sagen wir (der Vorbildfunktion halber) einen gesunden Salat, dann achte ich auf zwei Sachen: Zum einen lauf ich möglichst schnell an diesen schrumpeligen Gurken vorbei, die vermutlich schon die letzten beiden Wochen an der gleichen Stelle gelegen haben. Und zum anderen mache ich einen großen Bogen um die Freiland-Paprika von glücklichen Pflanzen, die direkt das Dreifache kosten und dafür zu Lebzeiten jeden Abend ein Schlaflied gesungen bekommen haben.

In Regnum ist es nun noch einfacher: Man muss sich nicht einmal um die Angebote ´rumbewegen, was weniger Kalorien verbraucht und daher weniger Essen benötigt. Man muss lediglich oben einmal auf die Sortierung klicken, und schon rutschen die Regale, so wie man es gerne hätte. Praktisch. Und wenn dann da hinten in der letzten Ecke noch ein Regal mit Freilandpaprikas ist, ist mir das relativ wurscht, das was ich haben will, liegt direkt vor mir auf Seite 1 und nicht am Ende der vierten Seite ...

Wo macht es da Sinn, die Angebote zu löschen? Durch die Beschränkung der maximalen Marktangebote schaden sich die Leute nur selber, irgendwann ist Schluss mit der "es könnte ja nochmal WBW-Produkt werden"-Spekulation ...“

Nach einer kurzen Pause: „Hoffe damit deine Fragen zu deiner Zufriedenheit und nahezu ohne Umschweife beantwortet zu haben.“

‚Er kann ja doch knapp antworten’, dachte ich mir nur ... „Sag, Mac, welches Gebräu trinkst du eigentlich??? Dein Redefluss ist ja schier unglaublich!“

Unser Hofalchimist grinste nur ...

© Schum zu Cölln

Mittelalterliche Begriffe gesucht!

Wir suchen noch ein paar ausgefallene und interessante Begriffe aus dem Mittelalter, um diese kleine Rubrik weiter auszubauen! Begriffe einfach mit einer kurzen Erklärung (max. 4 zeilen) an das Tagblatt schicken, mit dem Betreff: Begriffe.

Wer weiß, vielleicht findet sich in der nächsten Ausgabe schon deine Einsendung wieder?