Pünktlich zur angesetzten Stunde traf er im Gasthaus ein. Der Fette Eber war eine der übleren Spelunken, der Wirt ein vierschrötiger Kerl, dem Cherubias ungern den Rücken zudrehen würde. So nahm er in einer Ecke Platz, von der aus er das ganze Lokal überblicken konnte. Er bestellte einen Becher Wein, verdünnte ihn aber mit einem Schluck Wasser aus seinem Schlauch.
Pünktlich zur angesetzten Stunde traten zwei Männer durch die Tür. Den einen kannte er, der Zweite sah ihm ähnlich, war jedoch älter. Beide sprachen leise miteinander, dann kam der ältere auf Cherubias Tisch zu und nahm Platz. Der Jüngere setzte sich an die Bar und hielt die Tür und auch den Tisch zugleich im Auge. Der Ältere beugte sich vor. "Ihr sucht Clavius?" flüsterte er mit heiserer Stimme. Cherubias nickte. "Clavius ist ein Reisender, ihr werdet ihn schwer finden. Er hat sich hier aufgehalten. Doch der Bürgermeister will sein Versagen nicht zugeben. Also wird Clavius' Besuch hier totgeschwiegen." Der Alte lachte kehlig. "Clavius tritt als Gaukler auf, doch in Wirklichkeit ist er Sklavenhändler und Dieb. Er hat hier einige Tage genächtigt. Und während der Bürgermeister trotz aller Warnungen einen riesigen Empfang für seine Truppe gab, haben seine Männer die halbe Ortschaft leergeräumt. Er hat sich bedient, als wäre alles seines."
Der Alte brach ab, denn der Wirt brachte einen Becher Rum. "Clavius nahm auch einige Kinder mit. Darunter auch einige Mädchen, die er auf den Märkten im Osten an der Eisenküste gut verkaufen konnte. Die Bergmänner dort sind meist allein und frisches Blut ist dort immer willkommen. Meine Schwester verschwand in der gleichen Nacht, in der Clavius verschwand. Sie hatte aber mehr Glück als einige der anderen. Ihre Leiche fand man einen Tagesritt Richtung Osten in der Wüste."
Der Alte nahm einen Schluck Rum. "Clavius ist nach Darlum gegangen. Wenn Ihr ihn findet, tötet ihn langsam. Lasst ihn leiden." Er stürzte den Rum runter und warf ein paar Münzen auf den Tisch. Wortlos verließ er den Raum. Cherubias warf noch ein paar Münzen hinzu und ging ebenfalls. Diesmal direkt zum Markt. Er organisierte eine Fracht für den nächsten Morgen, die er mit nach Darlum nehmen konnte und begab sich wieder zu Marxellus ins Gasthaus. Cherubias erzählte von seiner Begegnung, aber auch Marxellus hatte etwas in Erfahrung gebracht.
Er hatte mit einem Händler gesprochen, der vor kurzem aus dem Norden gekommen war. Dort sprach man von einem Mann, den man „Reisender Geist“ nannte. Anscheinend kam im Abstand von Jahren ein Mann in die Gegend und verschwand wieder. Mit ihm gingen immer Wertgegenstände und Menschen. Und es war noch nicht lange her, dass dieser Geist den Ort heimgesucht hatte. Sie breiteten die Karten aus und sahen sich dort in Ruhe den möglichen Reiseweg an. Tatsächlich gab es die Möglichkeit, nach Darlum zu reisen und von dort aus weiter nach Norden zu ziehen. So wurde es wieder eine früh beginnende Nacht für die beiden Männer, die ebenso früh endete. Auch ihre Fracht war bereit, so dass Adular diesmal etwas mehr zu schleppen hatte. Der Weg in die Wüste führte uber eine Anhöhe, die als Friedhof genutzt wurde. Tatsächlich konnten sie einige Gräber auf dem Friedhof sehen, auf denen Bemerkungen standen, die "getötet von Gauklern", "Opfer des Clavius" oder ähnlich lauteten. So marschierten sie weiter in die Wüste. Marxellus sichert sie wieder nach hinten.
Sie waren den dritten Tag unterwegs, als Cherubias stoppte. Marxellus kam auf einen Wink nach vorne, wo Cherubias in die Ferne deutete. Eine Staubwolke am Horizont hatte sein Interesse erregt. Die beiden Männer handelten augenblicklich. Blitzschnell rissen sie ihre Fracht von Adular und begruben sie im weichen Sand. Dann brachten sie den Wolf dazu, sich genau auf das Versteck zu legen. Auch die beiden Männer legten sich zu dem Wolf in den Sand. Sie hatten sich gerade gelegt, da war der Staubwirbel heran. Sechs Reiter, vermummt bis zur Unkenntlichkeit. "He, da!" rief einer von ihnen, scheinbar ihr Anführer, "was wollt Ihr auf unserem Land?" "Euer Land?" "Unser Land!" Cherubias setzte sich auf. "Wenn dies Euer Land ist, seid Ihr wohl nicht für die freundlichste Gastgabe berühmt?" "Hüte deine Zunge, Bursche!" Der Mann griff zu seinem Säbel. "Warum? Habe ich Euren wunden Punkt berührt?" Marxellus hatte sich ebenfalls aufgesetzt, seine Hand umfasste das im Sand vergrabene Zweihandschwert.
Cherubias lächelte freundlich, während der Reiter nach Worten suchte. "Du wagst es, uns zu verspotten?" Cherubias zuckte die Schultern. "Ja, natürlich." Der Reiter sah sich um. "Wir sind sechs." "Ach, mehr nicht?" Der Reiter lief rot an. Die Reiternomaden in dieser Gegend waren bekannt dafür, harmlose Reisende zu reizen oder sich reizen zu lassen, um diesen dann Manieren beizubringen. Doch diesmal waren sie an die Falschen geraten. Obschon der Anführer das zu merken schien, gab er nicht klein bei. Er zog sein Schwert und preschte vor, einen Schrei auf den Lippen. Der Schrei jedoch kam nicht mehr über die Lippen, denn er verwandelte sich mit einem Knall in einen Frosch. Marxellus sprang auf und hob sein Schwert. Auch Cherubias hatte blank gezogen. Die verbleibenden fünf zögerten kurz und griffen an.
Als sie die beiden Partner erreichten sprang ein großes, schwarzes Etwas aus dem Hintergrund. Adular holte den ersten Reiter vom Pferd und grub seine riesigen Fänge in den Nacken des Mannes. Cherubias verteidigte sich gegen zwei große Kerle und auch Marxellus hatte ausreichend Arbeit für seine Waffe. Neben dem Schwertkampf jagte Cherubias einen Flammenblitz nach dem anderen auf seine Gegner. Adular hatte seinen Gegner erledigt und machte sich sofort daran, Marxellus einen Gegner abzunehmen. Kaum standen Adular und Marxellus nur noch einem gemeinsamen Gegner gegenüber, wechselte der Wolf sein Ziel und eilte Cherubias zur Hilfe. Aus vollem Lauf sprang er einem der Banditen in den Rücken und brachte ihn zu Fall. Die beiden Männer hatten nun leichtes Spiel mit ihren letzten Gegnern. Als letztes entzauberte Cherubias den Frosch, der sich, kaum wieder in menschlicher Gestalt, auf die beiden Gefährten warf. Er rannte in zwei Schwerter zugleich.
Schwer atmend sanken die beiden in den Sand, auch Adular gesellte sich zu ihnen. Marxellus warf einen Blick auf den Wolf. "Woher wusstest du, dass gerade dieser Wolf so ein guter ist?" "Seine Augen! Irgendwie hatte ich da so ein Gefühl." "Es hat dich wohl nicht getrogen." Cherubias sah sich um. "Kannst du eigentlich reiten?" "Warum? Natürlich!" Cherubias deutete grinsend auf die Pferde. "Ich glaube, uns sind sechs Pferde zugelaufen."
Kühl ward die Nacht. Ein rauer Wind trieb die Wolken vor einem matten Vollmond dahin.
Der Schneevater zeichnete halluzinogene Bilder auf die bunten Glasscheiben der Kapelle.
Das Holz der Kirchenbank war kalt und spröde. Mäuse balgten sich um eine Brotkrume.
Katzen sich um die Mäuse und sieben Tode um die Katzen.
"Dich sticht wohl der Hafer? Wie soll ich das denn bewerkstelligen?
Geschweige denn woher soll ich denn die Dinge bekommen?"
Der Madonna in seinem Arm kullerten Krokodilstränen über die hölzernen Wangen.
Der Priester richtete sich, vom Zwiegespräch erregt, auf.
Er seufzte tief.
Ähnliche Schwierigkeiten hatte bereits sein Vater Don Camillo, Gott habe ihn selig.
Er bekreuzigte sich bei den Gedanken an seinen Vater.
Es war nicht leicht, mit den Göttern in Kontakt zu stehen.
Alle Menschen erflehten dies nahezu ständig, wollten Antworten und Zeichen.
Er bekam sie, selbst wenn er sie nicht erbat oder erflehte.
Stets hatte er das Gefühl, eine Marionette zu sein, an deren Fäden ununterbrochen
gezupft wurde.
Und nun dies. Wollte dieses Madonnenluder mit den großen tränenfeuchten Augen
doch tatsächlich von ihm, dass er sich aufmache, eine neue Welt zu entdecken, und ihr
dort ein mächtiges und prunkvolles Gotteshaus erbaue.
Derart hilflos und getrieben wandte sich der Priester an Nasenprinz.
Dieser witterte sofort ein gutes Geschäft.
Und überdies könnten sich vielleicht einige Verwirrte auf elegante Art und Weise
verabschieden... Nasenprinz sagte dem Priester sofort seine Hilfe zu.
Kurz darauf eilte Johann gen Markte mit dem Auftrag, Boote anzukaufen
und diese Absicht überall lauthals zu verkünden.
Dieser Gilden-Wettbewerb läuft vom 23.01. ab sofort bis zum 04.02.2011 um 23:59 Uhr.
Hinweis:
Hier gelten im Wesentlichen die gleichen Grundvoraussetzungen wie beim normalen WBW.
Allerdings werden die Waren nicht aus dem Lager heraus an eine spezielle Stadt geschickt,
sondern es funktioniert ähnlich den Marmorspenden für das Weltwunder:
Im Gildenmenü ist die zugehörige Eingabemöglichkeit zu finden.
Der tagesaktuelle "Stand der Dinge" kann derweil in der Gildenübersicht im Menü
Stats/Gilden, sortiert nach "Wettbewerb", betrachtet werden.
Die Gewinne beim Gildenwettbewerb (GWBW)
1. Platz --> Goldpokal 2. Platz --> Silberpokal 3. Platz --> Bronzepokal
Und nun viel Erfolg, frohes Schaffen und ein gutes Gelingen!
Diese ehemalige Höhenburg, von der heute nur noch eine Ruine erhalten ist, findet man im unterfränkischen Ort Eltmann im Landkreis Haßberge. Gebaut wurde die Burg, deren Name auf eine frühgeschichtliche Wallanlage hindeutet, im 13. Jhdt. In einer Urkunde aus dem Jahr 1303 wird sie erstmals erwähnt. Die als Spornburg errichtete Anlage wurde auf dem Plateau eines Ringwalles gebaut, lag also verteidigunstechnisch sehr günstig. Dass dort schon in frühgeschichtlicher Zeit eine Wallanlage zu finden war, bestätigen diverse Ausgrabungen.
Einst gehörte die Burg dem Hochstift Würzburg, dieses musste sie jedoch im Jahr 1316 an Dietrich von Hohenberg verpfänden. Zu einer neuen Verpfändung kam es im Jahr 1363, diesmal ging der Besitz an drei Herren aus dem Geschlecht der Fuchs. Erst 1404 konnte Dietrich Fuchs die Burg vollständig erwerben. Da das Hochstift sich ein Rückkaufsrecht vorbehielt, fiel die Burg im Jahr 1477 wieder zurück an Würzburg.
1525 wurde die Burg im Bauernkrieg durch Aufständische beschädigt, jedoch anschließend wieder hergestellt. Wenig später, im Jahr 1542 und 1552, kam es zu Verpfändungen. Nach der letzten Pfandeinlösung diente die Veste ab 1570 als Amtssitz des Amtes Eltmann. Ende des 16. Jhdts wurden durch den Fürstbischof Julius Echter größere Umbauten veranlasst. So erhob sich im Südwesten der dreistöckige Hauptbau mit Satteldach und Ziergiebeln. Nördlich gelegen waren die Wirtschaftsgebäude neben dem Tor.
Nachdem das Hochstift den Amtssitz im Jahr 1777 verlegte, dienten die Burggebäude ab diesem Zeitpunkt als Steinbruch. So wurde bis auf den Bergfried und wenige Mauerreste alles abgetragen. Den Bergfried baute man Ende des 19. Jhdts zum Aussichtsturm um. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der erhaltene Bergfried von amerikanischen Streitkräften beschossen, da sie deutsche Schützen im Turm vermuteten. Noch heute sind die Einschläge der Granaten zu erkennen.
Heute ist Burg Eltmann eine Zwischenstation für Wanderer, so wurden für sie Bänke und Tische zum Verschnaufen aufgestellt. Ansonsten finden rund um den Bergfried immer wieder verschiedene Veranstaltungen statt.