Diese gut erhaltene Burgruine findet man oberhalb der Stadt Treffurt an der Werra, welche unmittelbar an der Landesgrenze zu Hessen liegt. Die Burg ist eine sogenannte Spornburg.
Man geht davon aus, dass die Burg ab dem 9. Jhd. errichtet wurde, von dort aus sollte ein Abschnitt des Werratales kontrolliert werden. Zunächst stand hier nur ein Beobachtungsturm (eine sogenannte Warte). Der heute noch bestehende Rundturm hatte lediglich eine Untermauerung. Um das Jahr 1200 wurde Burg Normannstein vom Adelsgeschlecht der Ritter zu Treffurt zu einer Burg umgebaut. Zu dieser Zeit entstanden die beiden viereckigen Türme, der Torbau sowie der Knappenbau. Später kam eine Vorburg hinzu, die von einer Ringmauer geschützt wurde. All diese Gebäude wurden aus Muschelkalk-Steinen gebaut. Um Angriffen vorzubeugen, baute man nördlich der Burg einen tiefen Halsgraben.
Die Burg wurde von den Treffurter Rittern als Wohnsitz genutzt. Diese Ritter standen im Dienst der Landgrafen von Thüringen aus Eisenach. Ihre Aufgabe war es, die Dörfer der Umgebung zu verwalten. Später, zur Wende zum 14. Jhd., wurden sie zu Raubrittern, die immer wieder die Dörfer im thüringisch-hessischen Grenzgebiet plünderten. Dies führte zu einer Belagerung der Stadt und Burg durch den Erzbischof von Mainz und den Landgrafen Thüringens und Hessens. Im Jahr 1333 verließen die Ritter die Burg gezwungenermaßen, sie kehrten aber bald zurück. Dies führte zur erneuten Belagerung, was im Jahr 1336 mit der endgültigen Vertreibung der Ritter von Treffurt endete. Ihr gesamter Besitz wurde danach von Thüringen, Hessen und Mainz gemeinsam durch Amtsleute verwaltet. Diese wohnten dann auch auf der Burg.
Im Jahr 1417 ergänzte man den Kapellenbau. Später, im ausgehenden Mittelalter, verließen die Amtsleute die Burg, die daraufhin zum Steinbruch verkam. Erst zu diesem Zeitpunkt tauchte der Name „Normannstein“ auf. Im Jahr 1894 kaufte Gustav Döring die Ruine und errichtete eine Gaststätte im Kapellengebäude.
Zwischen den Jahren 1921 und 1933 nutzte man die Burg für Großveranstaltungen des Bundes Neudeutschland. Später, im Jahr 1971, musste man die Gaststätte schließen. Dies lag vor allem daran, dass man nur umständlich mit Sondergenehmigung dorthin gelangte, was damit zu tun hatte, dass sie zu nah an der innerdeutschen Grenze lag.
Im Jahr 1975 wurde die Burg durch den Jugendklub der Stadt Treffurt genutzt. Dieser führte kleine Instandhaltungsarbeiten durch. Dadurch wurde die Burg vor weiterem Verfall geschützt. Nach der Wiedervereinigung wurde die Burg von 1995 bis 2006 saniert, heute nutzt man die Burg als Museum. So kann man zum Beispiel im großen Viereckturm die Ausstellung „Werraburgen über Werrafurten“ betrachten. Heute ist die Burg im Besitz der Stadt Treffurt. Seit 2008 kann man das Restaurant der Burg wieder besuchen.
"Der älteste Sohn Heinrichs I. aus dessen erster Ehe mit Hatheburg wurde etwa im Jahre 903 geboren. Hatheburg war nicht nur sehr schön - sie erbte auch reichen Besitz. Ihr Vater war in und um Merseburg reich begütert und hatte keine Söhne. Allerdings haftete dieser Verbindung ein Makel an: Hatheburg hatte, nachdem ihr erster Ehemann gestorben war, bereits den Schleier genommen und anscheinend auch Gelübde abgelegt. Der Bischof von Halberstadt intervenierte entschieden gegen die zweite Ehe, denn Nonnen dürfen nun mal nicht heiraten.
Im Jahre 909 trennte sich Heinrich I. von dieser Gattin und heiratete eine andere, Mathilde (später die Heilige genannt). Freilich gab er die erheirateten Besitztümer nicht zurück. Hatheburg ging wieder in ein Kloster und wird dorthin ihre Morgengabe mitgenommen haben. Die Annulierung der ersten Ehe bedeutete für den aus dieser Verbindung stammenden Sohn eine Degradierung. Thankmar war kein wirklich legitimer Sohn, daher auch nicht erbberechtigt - obwohl er sich das anscheinend immer so vorgestellt hat.
Schon vom Vater erhielt er nicht das mütterliche Erbe. Nach der Krönung Ottos I. hatte er sich die Belehnung mit einer Markgrafschaft erhofft - das Gebiet an der Saale und der mittleren Elbe stand ihm abstammungsmäßig zu, dachte er... Aber er bekam sie nicht. Seine Opposition zum jüngeren Halbbruder muß allgemein bekannt gewesen sein.
Otto I. ließ auch zu Beginn seiner Regierung wenige Möglichkeiten aus, sich Feinde zu machen. So grollte Graf Wichmann, dem, obwohl der ältere, der jüngere Bruder Hermann Billung als Markgraf an der unteren Elbe vorgezogen worden war. Mit den beiden verbündete sich Herzog Eberhard von Franken, Bruder des verstorbenen Königs Konrad I.
Thankmar eroberte die Burg Belecke bei Warstein. Dort hatte sich sein jüngster Halbbruder Heinrich verschanzt. Thankmar lieferte ihn an den Frankenherzog aus. Als nächstes eroberten sie die Eresburg (bei Obermarsberg), wo sich die Verbündeten dann trennten. Eberhard zog weiter nach Laer und nahm Heinrich mit, Wichmann fiel von den Verschwörern ab, da ein wichtiger Verwandter in dem Kampf um die Eresburg gefallen war. Von den beiden Burgen aus plünderte Thankmar das Umland.
Otto I. selbst zog 938 mit seinem Heer gegen die Eresburg. Die Burgmannschaft öffnete dem anrückenden König am 28.07.938 kampflos das Tor. Thankmar floh in die Burgkapelle und legte auf dem Altar seine goldene Halskette und sein Schwert ab. Damit ergab er sich erstens - und zweitens verzichtete er mit dem Ablegen der Halskette auf alle königlichen Ansprüche. Als Ottos Männer in die Kapelle eindrangen, griffen sie den Waffenlosen an. Er riß sein Schwert wieder an sich, um sich zu verteidigen, wurde aber von einem sächsischen Vasall hinterrücks erstochen. Dieser stahl auch noch Kette und Schwert.
Otto I. betrauerte seinen Halbbruder bitterlich, bestrafte dessen Getreue aber hart.
Im Jahre 1513 wurde Friedrich Wilhelm Paulsen als Sohn eines Räubers geboren. Jener wurde vom König wegen Raubes zum Tode verurteilt. Der ansässige Scharfrichter vollstreckte noch in der folgenden Nacht das Urteil und knüpfte den Räuber vor der Kirche auf.
Friedrich mußte in jungen Jahren schon hart arbeiten, um seine Mutter zu ernähren. Er fand sofort Arbeit in der hiesigen Eisenmine "Grube Silberschweif". Dort arbeitete er einige Jahre und seine Mutter und er litten keinen Hunger.
Der Krieg brach ins Land und auch Friedrich musste mit in den Krieg ziehen. Was ihm zuwider war.
Eines Nachts durch puren Zufall gelang es ihm, die Kriegskasse zu stehlen. Er machte sich damit sofort auf die Flucht. Er durchquerte ihm fremde Wälder und Flüsse. Bis er eines Tages in die heimatliche Region kam.
Dort wurde er auch schon wegen Diebstahls der Kriegskasse gesucht..
Lange brauchte Friedrich nicht zu überlegen, wo er die Kriegskasse verstecken konnte. Er schlich in einer dunklen Nacht zur Grube Silberschweif und versteckte dort den Schatz.
Danach ging er seelenruhig zum Verschlag seiner Mutter, der am Stadtrand lag. Sie öffnete ihm sofort die Tür, da er das alte Klopfzeichen angewandt hatte. Er freute sich, dass ein großer Topf Hirsebrei auf dem Feuer stand, und machte sich mit großem Appetit über den Brei her. Denn er hatte tagelang nur Beeren und Wurzeln im Wald gegessen.
Doch lange währte die Freude der Mutter nicht über die Heimkehr des Sohnes. Die Wachen des Königs kamen noch in der gleichen Nacht in den Verschlag und nahmen sie und Friedrich mit. Sie wurden sofort dem König vorgeführt.
Friedrich sagte nichts. Der König fragte stundenlang nach der Kriegskasse. Aber Friedrich schwieg immer noch. Da verurteilte der König ihn zum Tode. Ihn ereilte dasselbe Schicksal wie einst seinen Vater.
Friedrichs Mutter dagegen musste wegen Mithilfe in Gefangenschaft. Dort starb sie kurze Zeit später an der Pest.
Die Kriegskasse wurde bis heute noch nicht gefunden.
Noch heute wird in der Grube Silberschweif danach gesucht.
Der Meerrettich, auch Kren genannt, gehört zu den Kreuzblütlern. Seine Wurzel wird als Gemüse oder Gewürz verwendet. Die Pflanze ist ausdauernd, wächst krautig und erreicht Wuchshöhen von 50 - 120, selten 200 cm. Bis -50°C ist Meerrettich winterhart.
Auffällig sind die langen Blätter - die Blattstiele können bis 60 cm lang werden, die Blattspreiten ebenfalls 60 cm Länge erreichen. Meerrettich wächst verwildert auf feuchten Böden in der Nähe von Wasserläufen, wird sonst aber auch feldmäßig angebaut. Das Wichtige ist die Wurzel. Die Pfahlwurzel wird 30-40 cm lang, in geeigneten Böden bis 60 cm, erreicht einen Durchmesser von 4-6 cm, ist gerillt, außen von schmutzig gelb-brauner Farbe, innen weiß und faserig. Geerntet werden die Wurzeln nach dem Einziehen der Blätter. Die Ernte ist den ganzen Winter über möglich. Meerrettich kann aus kleinen Wurzelstücken neue Pflanzen bilden und wird dann zum "Unkraut".
Meerrettich war schon in der Antike bekannt. In Pompeji ist ein Wandbild erhalten. Ursprünglich stammt er aus Osteuropa. Mit der Pflanze ist der Name gekommen - "Kren" ist ein slawisches Lehnwort. In Ostrußland und der Ukraine kommt auch noch die Wildform vor. Bei uns findet sich lediglich verwilderter Kulturmeerrettich.
"Feucht" ist Meerrettich scharf, getrocknet oder gekocht verliert sich die Schärfe großenteils, da sie an flüchtige Öle gebunden ist.
Meerrettich enthält viel Vitamin C, Vitamin B1, B2, B6, Kalium, Magnesium, Kalzium, Eisen, Phosphor sowie Flavonoide und Senföle. Diese wirken unter anderem antibakteriell.
Im Mittelalter wurde der Meerrettich zuerst als Heilpflanze gebraucht, dann erst als Gewürz.
Man hielt ihn für nützlich gegen Vergiftungen, da er, in großen Mengen gegessen, zum Erbrechen führen kann. Wie Senf sollte er bei Verdauungsbeschwerden helfen, außerdem wurde er gegen Skorbut (eine Vitamin-C-Mangelkrankheit), Wassersucht und Wechselfieber eingesetzt. Meerrettich regt den Kreislauf an, wirkt hustenlösend und wird äußerlich als Breiumschlag bei Rheuma, Gicht, Insektenstichen, Ischias und anderen Neuralgien angewendet. Schwefelhaltige Inhaltsstoffe wirken antibakteriell (ähnlich im Knoblauch).
Große Mengen Meerrettich können Nierenbluten auslösen. Deswegen müssen Patienten mit Blasen- und Nierenleiden vorsichtig sein. Auch bei Magengeschwüren und Schilddrüsenfehlfunktionen muß man die Menge behutsam dosieren.