Leuchtende Kinderaugen, spannungsgeladene Stunden vorher, Mütter, die aus der Küche nicht mehr rauskommen, und Väter, die alibimäßig mit den Kindern noch dringend etwas erledigen müssen oder in die Christmette gehen (damit das Christkind in Ruhe kommen kann). Der schönste Tag im Jahr für unsere Kleinen. Wenn dann endlich das ersehnte Klingeln ertönt, sind die Mäuse nicht mehr zu halten. Sie stürmen unter Vollgas ins Weihnachtszimmer, reißen die Tür auf und plötzlich ist Ruhe….. große Augen…. Erstaunte Gesichter…. Und sprachlose Ruhe.
Unmengen Päckchen, Tütchen, Schleifen ect…. Der Konsum lässt grüßen. Erst nach ein paar Stunden normalisiert sich der Pegel der Aufregung wieder und sie können komplett erledigt und fix und fertig ins Bett gebracht werden, wenn sie nicht vorher schon auf dem Sofa eingeschlafen sind. Wirklich spielen ist erst am 1.Feiertag möglich, wenn sie verarbeitet haben, was es eigentlich so alles gab.
Und trotzdem arbeiten wir „Großen“ den ganzen Dezember auf diesen Abend hin. Unvergleichlich sind diese großen, staunenden, strahlenden Augen unserer Kleinen, solange sie noch an das Christkind glauben!
Über die Praktiken, wie das mittelalterliche Weihnachten verlief, gibt es nur rudimentäre Hinweise. Weihnachtsspiele sind in Süddeutschland seit dem 11. Jahrhundert nachgewiesen. Es handelte sich um szenische Darstellungen der Weihnachtsgeschichte, die als Umzüge, auf der Bühne oder als Krippenspiele gezeigt wurden, teils initiiert von der Kirche, teils primär getragen von den Gemeindemitgliedern.
Der erste Weihnachtsbaum
Ein grüner Zweig mitten im Winter: Schon im Mittelalter galt er als ein Zeichen für Hoffnung und neues Leben. Man hängte Misteln, Tannen- oder Eibenzweige auf, um die Weihnachtszeit zu feiern – und um böse Geister zu vertreiben. Erst 1419 wurde ein Weihnachtsbaum erwähnt. Er stand, mit Äpfeln, Nüssen und Lebkuchen geschmückt, im Freiburger Heilig-Geist-Krankenhaus und durfte an Neujahr geplündert werden.
Die meisten Weihnachtsbäume wurden im Mittelalter, ähnlich wie Maibäume, draußen aufgestellt. Man nannte sie auch "Weihnachtsmaien". Erst 1800 kam es in Mode, sich einen Tannenbaum ins Wohnzimmer zu holen. Dies wurde hauptsächlich von protestantischen Familien eingeführt. Für die Katholiken war die Krippe das wichtigste Weihnachtzeichen. Der Baum hing übrigens damals von der Decke herunter. Und Weihnachtsbaumkerzen gab es auch noch nicht, denn Wachs war sehr teuer. Erst im 19. Jahrhundert brachten die Ersatzstoffe Stearin und Paraffin Kerzenlicht und glänzende Kinderaugen in jeden Haushalt, so wie wir es heute kennen und lieben!
Weihnachten als Familienfest
Im Mittelalter wurde das Weihnachtsfest grundsätzlich öffentlich gefeiert:
• Weihnachtsmärkte
• Festumzüge
• Krippenspiele
Dies fand alles auf den Straßen oder in der Kirche statt. Die Familienweihnacht im privaten Haushalt mit Tannenbaum und Festessen gibt es erst seit 150 Jahren.
Dazu haben verschiedene Entwicklungen geführt:
Die öffentlichen Umzüge und das Aufstellen von Krippen wurden zur Zeit der Aufklärung an vielen Orten verboten. Die Obrigkeit sah darin ein Zeichen von Aberglauben. Aus diesem Grund wurden die Weihnachtsbräuche halt im Privaten weiter gepflegt.
Zeitgleich entwickelte sich die Familie seit dem 18. Jahrhundert zum Raum der vertrauten Zusammengehörigkeit. Weihnachten wurde das wichtigstes Fest im Jahreslauf. An diesem Tag sollten sich alle in Harmonie zusammenfinden. Im Mittelpunkt standen von Anfang an die Kinder. Sie wurden beschenkt und auch zum Wohlverhalten ermahnt. Das zeigt sich bis heute in unseren Weihnachtsbräuchen: Die vielen süßen Belohnungen der Adventszeit gibt es nur dann, wenn die Kinder in den Wochen vor Weihnachten schön brav und artig sind.
Weihnachts-, Krippen- und Hirtenspiele
Im 12. Jahrhundert wurde damit begonnen die biblische Weihnachtsgeschichte um die Krippe szenisch in der Kirche aufzuführen. Ein solches Krippenspiel bildete den Eingang zum Gottesdienst des ersten Weihnachtstages.
Dass das Krippenspiel bald auch außerhalb der Kirche bekannt und beliebt wurde, ist wohl in erster Linie Franz von Assisi zu verdanken. Zumindest ist besonders die von ihm inszenierte Krippenfeier von Greccio in der Nacht zum 25. Dezember 1223 bekannt geworden.
Franz von Assisi ließ damals im Wald eine Krippe mit Heu aufstellen und Schauspieler als biblische Figuren sowie Ochs und Esel auftreten. Er wollte damit vor allem die erbärmliche Not, die Jesus schon bei seiner Geburt erleiden musste, direkt vor Augen führen.
Liebe Leser, wir hoffen, ihr hattet alle ein wunderschönes, friedliches und fröhliches Weihnachtsfest.
Ebenso wünschen wir euch allen einen guten Start in ein neues, erfolgreiches, friedliches und sonniges Jahr 2011!
Giotto di Bondone: Stephanus, 1320 - 25, im Museo Horne in Florenz
Im Advent
Lösung des Rätsels vom 20.-24.12.
Wer glaubt, König Macbeth sei eine Erfindung William Shakespeares, irrt gewaltig. Macbeth lebte
tatsächlich von 1005 bis 1057 in Schottland als Heerführer König Duncans I. Diesen ermordete er 1040 auf dem Schlachtfeld
und wurde daraufhin selbst König. Er fiel dann im Kampf gegen Duncans Sohn Malcolm und liegt auf der Insel Iona begraben.
Raphael Holinshed war Mitautor der "Chronicles of England, Scotland, and Ireland", einer Sammlung von durch Quellen meist
unbelegten Erzählungen, Überlieferungen und Vermutungen, die 1577 erschienen. Schon hier geht Macbeth den tragischen Weg vom
Königstreuen über den Königsmörder in den Wahnsinn.
William Shakespeare war es dann, der um 1606 das Thema als Anregung für sein Drama aufnahm und mit aktuellen Fakten, Aberglaube
und Hexerei aufhübschte.
Und schließlich war es Guiseppe Verdi, der Shakespears Macbeth eine Oper widmete. Sie wurde 1847, genau 890 Jahre nach des realen
Königs Tod, uraufgeführt.
Immerhin muss man Macbeth zu gute halten, dass er Schottland in seinen 17 Jahren Regentenzeit zu einem gewissen Wohlstand,
zu innerer Ruhe und äußerem Frieden führte. Seine Untat aber läutete letztlich das Ende der keltischen Tradition Schottlands
durch zunehmenden angelsächsich-normannischen Einflusses ein.
Macbeth wurde als letzter schottischer König auf der heiligen Insel Iona begraben.
Als Gesamtsieger erhielt die Tagblatt-Gedenkmünze: carpin (Welt 2)
In Welt 1 sandten 10 von 15 Teilnehmern die richtige Lösung ein. Je ein Stein der Weisen ging an:
Aalau
Malabar
Nilix
In Welt 2 sandten 12 von 16 Teilnehmern die richtige Lösung ein. Je ein Stein der Weisen ging an:
Nense
Pleissenburg
Zwergalstadt
In Welt 3 sandten 9 von 18 Teilnehmern die richtige Lösung ein. Je ein Stein der Weisen ging an:
Bella Roma
Finsterkamm
greifburg
In Welt 4 sandten 23 von 42 Teilnehmern die richtige Lösung ein. Je ein Stein der Weisen ging an:
Crivitz_1
Edesheim
Nova Semlja
Stephanus wird in der Apostelgeschichte als Diakon der Jerusalemer Urgemeinde bezeichnet, ist aber viel wahrscheinlicher Gemeindeleiter eines griechisch sprechenden Teiles dieser Urgemeinde. Sein Name ist griechisch und bedeutet "Kranz, Krone".
Früher war auch nicht alles besser... Die Apostelgeschichte berichtet von einem handfesten Krach innerhalb der jungen Christengemeinde. Aramäisch sprechende "Eingeborene" und griechisch sprechende "Zugezogene" zofften sich in Jerusaelm. Stephanus wird mit sechs anderen Männern als Diakon für die Griechisch sprechenden Gemeindegruppen eingesetzt. Er predigt und lehrt wie die Apostel, organisiert aber auch die Verteilung von Unterstützungsgaben. Modern könnte man sagen: er baut "Tafeln" und "Suppenküchen" auf.
In seiner Lehr- und Predigttätigkeit ist er beredt und wortgewaltig - aber auch anstößig für konservative Kreise. Darum wird er vor dem jüdischen Hohen Rat angeklagt. Mit seiner Verteidigungsrede bringt er die Ratsmitglieder gegen sich auf. Was macht man, wenn einem die Argumente ausgehen? Der Hohe Rat wird handgreiflich. Man schleppt Stephanus vor die Tore der Stadt und steinigt ihn. Damit ist Stephanus der erste Mensch, von dem überliefert wird, daß er wegen seines Christusbekenntnisses getötet wurde. Seither wird er als "Erzmärtyrer" verehrt.
Stephanus wird als Diakon dargestellt, kenntlich an der Amtstracht, mit Märtyrerpalme und Steinen; gelegentlich kommt ein Buch dazu. "Stephanstag" ist in Westeuropa der 26.12., in Griechenland der 27.12.
Seit dem Jahre 560 sind seine Gebeine angeblich in der Krypta von San Lorenzo fuori le mura in Rom neben denen des römischen Archidiakons Laurentius bestattet.
Die "Moppen" und "Pflastersteine" unter den weihnachtlichen Lebkuchen dürften sich auf diesen Gedenktag beziehen.