Ausgabe 180 | Seite 3 26. Dezember 2010 AD
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Kopfgrafik - © upjers GmbH & Co. KG

 

26. Dezember 1606

Der Koenig von England, Jacob I., und sein Hofstaat waren das Publikum fuer die Urauffuehrung des “Koenig Lear” von William Shakespeare.
Shakespeare, den man seit etwa 150 Jahren immer wieder im Verdacht hat, gar nicht der wahre Urheber seiner Stuecke zu sein, stand in der Gunst Jacobs und durfte sich sogar “Kings Man” nennen – eine ganz besondere Auszeichnung.

Geboren wurde er vermutlich am 23. April 1564 in Stratford-upon-Avon in der Naehe von Birmingham. Sicher dagegen ist sein Taufdatum 3 Tage spaeter.
Er wurde zum -bis heute- bekanntesten und verbreitetsten Dichter Englands. In den 52 Jahren seines Lebens schrieb er 38 Dramen und Versdichtungen, darunter Hamlet, Othello, Romeo und Julia, Die Lustigen Weiber von Windsor und eben King Lear.
1599 wurde er Mitbesitzer des neuen “Globe Theatre”, dieses wurde 1644 jedoch abgerissen. Ein Nachbau aus dem Jahre 1997 kann heute besichtigt werden.

1610 kehrte Shakespeare an seinen Geburtsort zurueck und starb hier 52jaehrig am 23. April 1616

© Askanum


Rezepte

Dänische Weihnachtsbowle

Zutaten:

  • 10 Stück Würfelzucker
  • 1,5 Liter leichter Rotwein
  • 1 Prise Muskatnuss
  • 400g entkernte Sauerkirschen
  • 1 Stück Zimtstange
  • 1 Stück (unbehandelte) Orange
  • 4 Zentiliter Kirschlikör

Zubereitung:

Die Orange in heißem Wasser waschen und die Orangenschale reiben. Den Würfelzucker, Rotwein, Zimtstange und Muskatnuss in einem großen Topf erhitzen, bis sich weißer Schaum bildet. Dann vom Herd nehmen und im Topf abkühlen lassen, die Orangenceste in die warme Flüssigkeit geben. Die Sauerkirschen mitsamt dem Saft und dem Kirschlikör dazugeben. Die Bowle mindestens zwei Stunden kühlstellen. Kurz vor dem Servieren die Zimtstange herausnehmen und in einem Bowlegefäß servieren.

Diese Bowle kann man hervorragend am Vortag vorbereiten!

© Strahli




Heil- und Nutzpflanzen

Die Europäische Stechpalme

Europäische Stechpalme, oder Gemeine Stechpalme, (Ilex aquifolium), (Tafel aus -Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz- von Otto Wilhelm Thomé von 1885) Der Ilex ist der einzige in Europa heimische Vertreter der Stechpalmengewächse, verbreitet bis Norwegen und Schweden. Regional sind auch noch "Hülse", "Hulstbaum", "Walddistel", "Stechlaub", "Schradl" oder "Schradlbaum" als Bezeichnung gebräuchlich. Die Einordnung als "Waldunkraut" findet sich noch in dem Kindervers "Ilse, Bilse, keiner will'se - böse Hülse". Die Stechpalme verträgt viel Schatten, sodaß sie auch in Laubwäldern gedeihen kann.

Ilex ist immergrün. Als Strauch wird er etwa einen Meter hoch, als Baum 10 - 15 Meter. Junge Zweige sind grün und dicht behaart; sie verkahlen beim älter werden. Auch die Stammrinde bleibt lange grün. Spät erst wird eine dünne schwarzgraue Borke ausgebildet. Stämme der Baumform können bis 50 cm Durchmesser erreichen. Die Sträucher werden bis zu 300 Jahre alt. Die größte Stechpalme Deutschlands steht im Odenwald im Gorxheimertal und ist ein Naturdenkmal.

Die Blätter sind dick und ledrig, oberseits glänzend dunkelgrün, unterseits gelbgrün. Die Ränder der elliptischen Blätter sind gezackt und bezahnt (=> Stechpalme!), sie werden etwa drei Jahre alt. Je höher die Blätter sitzen, um so weniger wehrhaft sind sie - hoch in den Baumkronen, außer Reichweite des Wildes, haben sie nur noch selten Stacheln.

Ilex ist zweihäusig, es gibt also männliche und weibliche Pflanzen. Blühen tun beide - aber Frucht tragen nur die weiblichen Pflanzen, wenn eine männliche in erreichbarer Nähe steht. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten. Die Blüten sind meist weiß und recht unscheinbar; die Früchte reifen ab Oktober. Es sind erbsenförmige, rote, glänzende, saftige Steinfrüchte. Und sie sind giftig! 20 - 30 der Beeren gelten als tödliche Dosis für Erwachsene - für Kinder entsprechend weniger. Sie führen zu Schläfrigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, zu Magenentzündungen und Nierenschäden sowie zu Herzrhythmusstörungen.

Ilex verbreitet sich über Wurzelsprosse und Samen. Die werden von Vögeln "gesät" (Amseln, Drosseln, Rotkehlchen und Mönchsgrasmücken), die die giftigen Steinfrüchte anscheinend schadlos vertragen. Sie sind ein wichtiges Winterfutter. Weich und freßbar werden die "Beeren" erst nach mehrmaligem Frost. Sie können den ganzen Winter über am Strauch bleiben.

Das kräftige Grün und glänzende Rot im Winter haben den Ilex schon früh zu einem besonders beachteten Gewächs werden lassen. Seine Farben stehen für Hoffnung und Liebe. So wurde Ilex auch - besonders im angelsächsischen Kulturraum - zu einem gern genommenen Weihnachtsschmuck.

Die Früchte wurden früher bei Verstopfung und Epilepsie verwendet, geröstete Samen dienten als Kaffee-Ersatz. Ilex-Zweige im Kälberstall beugen erfolgreich der Rinderflechte vor, einer Hautkrankheit des Rindes. Zur Bekämpfung der Mäuse- und Rattenplage hat man Ilex-Zweige ebenfalls gebraucht: Hohlräume in einigen Decken des Kanzleigebäudes zu Lübeck wurden zu diesem Zweck mit "Hülsbusch" ausgefüllt.

Ilex-Holz ist dicht und schwer, gut polierfähig und wurde früher für Intarsien oder Druckstöcke für Holzschnitte verarbeitet, manchmal auch zu Messerfurnieren. Es war ein Ersatz für Ebenholz, da es dunkle Lacke gut annimmt.

© Amhara zu Agorá




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