Sagenhelden aus dem Mittelalter
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Die Rolands-Sage
Im 8. Jahrhundert war es, dass Karl der Grosse aufbrach nach Spanien, um die heidnischen Mauren zu züchtigen,
die es wagten die Christenheit herauszufordern. Und so geschah es auch: Ganz Spanien beugt sich der harten aber
gerechten Hand Karl des Grossen. Nur Zaragoza fehlt noch für den endgültigen Triumph. Scheinheilig bietet König
Marsilie die Unterwerfung und den Übertritt zum Christentum an, um den Abzug der Franken zu erreichen.
So geschieht es, dass Karl der Grosse sein Heer zurück in die Heimat leitet, die Nachhut wird geführt durch
seinen treuen und tapferen Paladin Roland. Schon kommen die Mauren angeritten, um die Nachhut zu vernichten und
sich für die Demütigung durch die Christen zu rächen. Sein Freund Olivier drängt ihn, das berühmte Horn Olifant
ertönen zu lassen, um Karl den Grossen zur Hilfe zu rufen. Aber der Stolz überwältigt Roland und er lehnt die
Bitte des Gefährten ab. Die erste Welle bricht mit Wucht über die kleine aber sich tapfer wehrende Schar der
Christen herein und kann verlustreich abgewehrt werden. Schon kommen neue Kräfte und stürzen sich in einer
zweiten Welle auf die verbleibenden Recken. Aber hier hilft alle Tapferkeit nicht weiter, die wackeren Kämpfer
fallen einer nach dem anderen. Roland bleibt bis zum Schluss übrig und stirbt schließlich in einem Hagel von
Speeren und Pfeilen aufrecht in der Pose des Siegers. Entsetzt fliehen die Heiden, glauben sie doch das Heer
Karl des Grossen zu vernehmen.
Tatsächlich war dieser zurückgeeilt und verfolgt nun die ruchlosen Heiden, um diese üble Tat zu rächen. Auch
ein neu eingetroffenes Heer der Mauren kann dem Zorn des Kaisers nicht lange widerstehen und wird vollständig
vernichtet.
Noch lange ward der Mut und die Tapferkeit Rolands besungen und erzählt. Heute steht er noch in vielen Städten
als Symbol des Rechts und der Freiheit mit gezogenem Schwert als Denkmal.
Der in der Sage gepriesene Held war vermutlich Hruotland (hieraus wurde Roland), ein Graf aus der bretonischen
Mark. Er war ebenfalls Anführer einer Nachhut des fränkischen Heeres beim Feldzug gegen die Mauren. Der
Überfall fand allerdings nicht durch die Mauren statt, sondern durch (christliche) Basken. Dort geht immer noch
die Sage um, dass in stürmischen Nächten das Horn Olifant zu hören sei, mit dem Roland im Sterben noch versucht
hat, Karl den Grossen zur Hilfe zu rufen.
© Max Hohenstein, Chronist von Wulferisbuttle
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Und wer an dreitägigem Fieber leidet, der nehme Veilchen und zu dessen dritten Teil Wegerich und Pfefferkraut, zweimal soviel wie Wegerich, und diese Kräutlein esse er häufig mit Essig oder gebratenem Salz.
Hildegard von Bingen (1098-1179)
aus: Heilkraft der Natur, Physica
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Erlebnisse eines Ex-Freifräuleins
Immer noch, edle Damen und ehrenwerte Herren, bin ich in heller Aufregung. Die Patrizier haben zugesagt, sie
werden mein Fest besuchen. Und ich werde noch einige andere einladen, die zwar weniger wichtig sind, aber sich
auch gern im Glanz des Geldadels sich zeigen wollen. Dieser ganze Glanz spielt in meinem Hause, bei mir, an
meinem Tisch, an meiner Tafel.
Die Schreiner haben schon die entsprechenden Aufträge bekommen, entsprechendes Mobiliar zu zimmern. Und den
Webern habe ich gesondertes Tischtuch in Auftrag gegeben. Denn ich will allen zeigen, welches Niveau man in
Mayenfells zu bieten hat. Mal schauen, was dann wird.
Eure Ellisa von Mayenfells
© Ellisa von Mayenfells
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Strafvollzug im Mittelalter Teil 2
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Blieb dem Verbrecher das Leben, sollte man ihm die Strafe zeitlebens ansehen. Jeder musste erkennen können,
dass er einen Verbrecher, einen Ehr- und Rechtlosen vor sich hatte. Aus diesem Gedanken leiteten unsere
Vorfahren die Verstümmelung als gesetzliche Strafe her. Die Strafart sollte die Tat widerspiegeln. Ein
Mordbrenner wurde mit dem Feuer gerichtet, einem Dieb die (Tat-)Hand abgehackt oder einem Verleumder die Zunge
herausgeschnitten.
Viele Städte hatten eine feste Richtstätte, die gewöhnlich vor der Stadt und möglichst auf einer Anhöhe lag.
Hier stand der Galgen, sichtbares Zeichen der Hochgerichtsbarkeit (Verhängung von Todes- und
Verstümmelungsstrafen). Einen enthaupteten oder geräderten Körper legte man zur Warnung der Lebenden auf Räder,
wo er aufgerichtet auf dem Richtplatz von Raben zerhackt werden konnte. Den abgeschlagenen Kopf steckte man
zuweilen auf einem Stadttor auf. Ebenso war das Hängenlassen des Leichnams am Galgen, bis er allein
herunterfiel, Bestandteil der Strafe. Seine sterblichen Überreste wurden unter dem Galgen verscharrt. Eine
heimliche Abnahme und Bestattung wäre ein Eingriff in den Strafvollzug gewesen und war deshalb verboten. Im
Jahre 1471 hingen in Augsburg gleichzeitig 32 Diebe am Galgen.
(Teil 3 folgt)
© Petershausen
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