In Westminster Abbey wird Heinrich II. Plantagenet zum Koenig von England gekroent. Das Haus Plantagenet regierte in der Folge bis etwa 1485.
Heinrich selbst wurde 1133 als Graf von Anjou geboren und wuchs in Frankreich auf.
Nach dem Tod seines Grossvaters, Koenig Heinrich I. von England, brach dort ein Buergerkrieg um die Krone zwischen seiner Mutter Matilda und deren Cousin Stephan de Blois aus. Heinrich hielt sich aus diesem Konflikt lange heraus, er hatte genug damit zu tun, mit seinem Bruder um die Grafschaft Anjou zu streiten.
Keine der beiden Buergerkriegsseiten konnte den Streit klar gewinnen, aber nachdem Stephan gefangengenommen worden war, setzte Matilda im Friedensvertrag von Waterford durch, dass dieser ihren Sohn Heinrich adoptierte und zu seinem Nachfolger ernannte.
1154 starb Stephan und sein Nachfolger auf dem Thron Englands wurde Heinrich II.
Doch auch er hatte weiterhin Aerger mit seiner Verwandtschaft.... Gegen seinen Bruder im Streit um die Grafschaft Anjou konnte er sich durchsetzen, dafuer rebellierten spaeter seine Soehne gegen ihn. Erst erfolglos, doch im hohen Alter konnte er nicht mehr die Kraft und die noetigen finanziellen Mittel aufbringen und starb waehrend der Erhebung seiner Soehne Richard und John im Jahre 1189.
Sein Nachfolger wurde sein Sohn Richard I., genannt Loewenherz....
*15.09.1254 (Venedig oder auf Korcula, Kroatien)
†08.01.1324 (Venedig)
Marco Polo (1254-1324) wurde am 15. September 1254 in Venedig geboren, wo er auch aufwuchs (andere Quellen geben die dalmatinische Insel Korcula - das damals venezianische Curzola - als Geburtsort an).
Marco Polos Vater Niccolò hatte China bereits 1260 zusammen mit seinem Bruder Matteo bereist, um dort den Handel mit Seide und Gewürzen aufzunehmen. Während der Reise, von der sie schließlich im Jahre 1269 nach Venedig zurückkehrten, lernten sie den damaligen Herrscher Kublai Khan (1215-1294, Enkel von Dschingis Khan) kennen.
1271 brachen sie erneut auf, diesmal in Begleitung des damals 17-jährigen Marco. Nach einer langen und strapaziösen Reise, die sie durch die Türkei, das Zweistromland, Afghanistan und Kaschgar führte, erreichten sie im Jahre 1275 den Hof des Khans in Khanbalik (Peking).
Marco Polo trat dank seiner guten Sprachkenntnisse als Diplomat in den Dienst des Khans und lernte auf vielen Dienstreisen das Reich und verschiedene Nachbarländer kennen. Zeitweilig soll er auch Statthalter einer Provinz gewesen sein. 1292 hatten die Polos den Auftrag, eine mongolische Prinzessin nach Persien bringen, wo sie mit einem persischen König verheiratet werden sollte.
Die (Heim-) Reise führte sie u.a. über Sumatra, Vorderindien, Persien und Armenien. 1295 landeten sie schließlich wieder in Venedig.
Als Kommandant einer venezianischen Galeere nahm Marco Polo 1298 an einer Seeschlacht zwischen den Flotten Venedigs und Genuas teil - und geriet in Gefangenschaft. Während der Haft entstand sein Reisebericht, den er vermutlich seinem Mitgefangenen Rustichello da Pisa (Rusticiaus de Pise, Rusticiano) diktierte, einem Verfasser höfischer Romane. Als Original und Grundlage für die meisten Übersetzungen gelten die franko-italienischen Manuskripte »Le Divisament dou Monde« (»Die Vielfältigkeit der Welt« . Bekannt wurde es vor allem als »Il Milione« (»Die Million« . Zunächst als Lüge abgetan, prägte Marco Polos Reisebericht die Vorstellungen von Ostasien im 14. und 15. Jahrhundert.
Nach seiner Entlassung im Jahre 1299 kehrte Marco Polo für immer in seine Heimatstadt Venedig zurück. Er heiratete die Kaufmannstochter Donat Badoer, gemeinsam hatten sie drei Töchter: Fantina, Bellela und Moreta.
Marco Polo starb am 8. Januar 1324 in Venedig als hoch angesehener Bürger Venedigs. Er wurde im Grab seines Vaters in der Kirche San Lorenzo beigesetzt.
Misteln gehören zur Familie der Sandelholzgewächse und sind weltweit verbreitet. Je nach Forscher zählt man 60 bis über 1000 Arten. Die Weißbeerige Mistel (Viscum album) ist die in Mitteleuropa einheimische Art.
Misteln wachsen als Halbschmarotzer in Kugelform auf Bäumen und Sträuchern. Als Halbschmarotzer wurzelt die Mistel unter der Rinde ihres Wirtes und zapft ihm Wasser und Nährstoffe ab. Über das Blattgrün kann sie sich, anders als ein "Vollschmarotzer", aber noch selbst versorgen. Sie kann bis zu 40 Jahre alt werden und und zu einer mächtige Kugel heranwachsen. Ihre Blüten sind unscheinbar, die Früchte weiß oder gelblich.
Mistelbeeren enthalten einen glitschigen, klebrigen Schleim, der zweifach für die Verbreitung der Pflanzen wichtig ist. So passieren die gefressenen Samen mit seiner Hilfe den Verdauungstrakt von Vögeln so schnell, daß sie nicht verdaut werden. Im Vogelkot auf Ästen und Zweigen können sie dann keimen und wachsen. Wenn der Vogel die Samen gar nicht frißt, nur die Frucht, dann putzt er sich nach dem Fressen den Schnabel an Ästen und Zweigen ab und klebt somit die anhaftenden Samen an die Rinde. Und sie können keimen und wachsen...
"Mistel" heißt "Mist", weil sie darin verbreitet wird. Der Artname "Viscum" bedeutet "Vogelleim", da die Römer aus den Beeren einen Leim zum Vogelfang herstellten. "Viskosität" als Maß für die (Zäh)Flüssigkeit eines Fluids bedeutet also wörtlich "Misteligkeit" oder "Leimigkeit".
Die Mistel ist in Blättern und Stengeln giftig. Pappel-Misteln sind giftiger als Apfel-Misteln, kommen aber häufiger vor.
Pferde, Hunde, Katzen, Nager und Vögel sollten kein Mistellaub und Holz zum Knabbern bekommen. Kleinere Tiere können daran sterben, Kinder werden Durchfall, Erbrechen und Leibschmerzen bekommen.
Als Medikament ist Mistel hilfreich zur Behandlung von Blutdruck-Problemen, bei Herzschwäche, in der alternativen Krebs-Therapie und in der Homöopathie.
Zu Weihnachten ist es in angelsächsischen Landen üblich, einen Mistelzweig so aufzuhängen, daß man darunter durchgehen kann. Küsse unterm Mistelzweig dürfen zu keinen falschen Schlußfolgerungen führen, hier kann jede/r jede/n knutschen!
Nach dem Ausflug in die Moderne letzte Woche, atmen wir diese Woche wieder die trockene, muffige Luft
längst vergangener Tage. Dazu mischt sich wundersamer Weise ein gewisses Aroma, das mancher der diesbezüglich Versierteren vielleicht
als Elefantendung deuten mag. Aber derlei Einzelheiten klären wir im Laufe der heutigen Erzählung.
Erst einmal müssen wir die Auswirkungen des Jetlags verdauen. Das ist der Nachteil bei den heutigen raschen Reisemöglichkeiten. In früheren Zeiten stellte sich dieses Problem nicht, da man derart langsam zu reisen geruhte, daß auftretende Zeitunterschiede bereits verdaut waren, ehe sie auftraten.
Jedenfalls, wir durchbrechen die Wolkendecke und setzen nun zum Landeanflug auf Madagaskar an, während unter uns der Indische Ozean
tiefblau glitzert. Nein, wir suchen auf dieser Insel keine Löwen, Zebras, Giraffen, Nilpferde, Pinguine, Lemuren oder dergleichen, die aus einem New Yorker Zoo entflohen sind. Uns erwartet Imposanteres!
Siehe da, noch bevor wir die Finger in das Garn unseres eigens für diese Tour wieder ausgeklopften und gelüfteten fliegenden Teppichs krallen können, beendet der Roch den Landeanflug bereits vorzeitig. Ein Rendezvous über, unter und inmitten der Wolken, wenn das nicht
romantisch ist!
Allerdings empfiehlt es sich, die Hände weiterhin gut im Teppich verkrallt zu lassen, da ein jeder Flügelschlag dieses legendären und gewaltigen Greifvogels für gehörige Turbulenzen sorgt.
Folgen wir den Ausführungen des deutschen Kunsthistorikers Rudolph Wittkower. Demgemäß liegen die Ursprünge des Roch in einem Kampf zwischen dem indischen Sonnenvogel Garuda und der der Erde entsprungenen Schlange Naga. Wir bewegen uns also in den Weiten
des Sanskrit und erinnern uns bestimmt noch an jene, oder?
Du brauchst gar nicht so extra unscheinbar zu tun oder scheinbar unbeteiligt zu Boden zu sehen. Diese Frage richtet sich genau an dich!
Ja, dich meine ich! Fabelwesen Teil 10, der Garuda, genau, lang lang ist´s her. Dort wird auch die im mythischen Berg Meru beheimatete Schlange Naga erwähnt und so schließt sich der Kreis.
Nach dieser kurzen, unangemeldeten Lernprobe gehts wieder weiter im Text.
Gemäß den Auslegungen des italienischen Orientalisten Angelo De Gubernatis bedeutet das Wort "Naga" sowohl Schlange als auch Elefant. Darüber, daß Garuda sich einen Elefanten, der gerade mit einer riesigen Landschildkröte kämpft, krallt und davonfliegt, davon berichten die beiden Haupt-Epen des Sanskrit, das Mahabharata und das Ramayana.
Auch in der frühen arabischen Geschichte, verbreitet mittels Märchen und Seemannsgarn, taucht der Roch bereits auf. Hajji Abu Abdullah
Muhammad Ibn Battuta, ein berberischer Forscher des 14. Jahrhunderts, berichtet unter anderem davon, wie über dem Chinesischen Meer
urplötzlich ein Berg über ihm schwebte, getragen vom Roch.
Der jüdische Reisende Benjamin von Tudela berichtet im 12. Jahrhundert von Seeleuten, die Ochsenzügel um die Krallen von Greifen schlangen, um sich, daran klammernd, von den Vögeln wie Rinder von öden Eilanden tragen zu lassen.
Marco Polo (gemäß Attenborough, 1961: 32) erklärte: Alle Welt sah ihn als Adler und zwar als einen von gewaltigem Ausmaß. So groß, daß seine Federn, ausgehend vom chinesischen Pu = 1,57m, rund 18,84m lang und proportional dementsprechend dick waren.
Er ist so stark, daß er einen Elefanten mit seinen Krallen zu packen vermag, mit ihm hoch in die Lüfte fliegt, um ihn dann fallen und so zerschmettern zu lassen. Dann gleitet er hernieder und frisst ihn mit aller Muße.
Marco Polo differnziert den Roch ausdrücklich von den Greifen.
Zweifellos war es Marco Polos Beschreibung, die Antonio Pigafetta inspirierte. Pigafetta, ein italienischer Reisender und Schriftsteller,
war ein Begleiter Magellans und verfasste oder verfasste für jemanden einen ausgeschmückten Bericht der weltumspannenden Reise. Darin beschreibt er die Chinesische See als Heimat des Roch.
Derlei Beschreibungen beflügelten zweifellos die Vorstellungskraft späterer Künstler.
Johannes Stradanus oder Theodor de Bry schufen Bilder, auf denen ein Roch mit einem Elefanten in seinen Klauen davon fliegt, oder der Roch ganze Schiffe zerstört, aus Rache dafür, daß deren Besatzung eines seiner gigantischen Eier knackte. Davon berichtet auch Scheherazade, als sie in den Erzählungen aus den 1001 Nächten von der fünften Reise Sindbads des Seefahrers erzählt.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts begann man anzunehmen, daß der Mythos des Roch auf Beobachtungen in der Natur beruht. Beispielsweise schlägt ein Adler ein neugeborenes Lamm und fliegt mit ihm davon. Dies wurde zum Einen häufig beobachtet und zum Anderen in Erzählungen oftmals reich ausgeschmückt.
Abends in der Kneipe befreite sich der Hirte von jeglicher Schuld, indem er bereits von fünf Adlern berichtete. Welche obendrein von
geheimnisvollen, aber an Dünnschiss leidenden Heerscharen anderer Vögel, unterstützt wurden und so über die Herde herfielen.
Wie es sich naturgemäß bei einem ordentlichen Suff gehört, erinnert man sich am nächsten Morgen nur noch spärlich an seine nächtlichen
Ausführungen, womit ein Mythos rasch begründet wäre. Reicht dies noch nicht aus, genügt die Eigendynamik der Erzählung dann spätestens drei Nächte und Kneipen weiter völlig aus.
In Meyers Konversations-Lexikon aus dem Jahre 1888 ist zum Roch notiert:
Der Vogel Roch ist in den arabischen Märchen ein Vogel von so fabelhafter Größe und Stärke, daß er einen Elefanten durch die Lüfte
zu tragen vermag. Er ist ein gebräuchliches Vehikel für Luftreisen (vgl. Garuda, Anmerkg. SP), die in den arabischen Märchen so häufig sind...
Allerdings erregte die Entdeckung eines subfossilen Adlers der Gattung Stephanoaetus auf Madagaskar einiges Aufsehen. Diese Gattung stellt sozusagen die Oberklasse der Greifvögel dar. Dieser Gattung gehört beispielsweise der afrikanische Kronenadler an, zu dessen Beute
immerhin Affen, kleinere Antilopen und dergleichen mit rund 12 kg Gewicht zählen.
Hinzu kommt, daß Madagaskar bereits seit langer Zeit eine verhältnismäßig große und abgeschiedene Insel darstellt. Bekanntermaßen geht die Natur auf Inseln andere Wege als auf dem Festland. Eigentlich Großes wird auf Inseln oftmals klein und Kleines entwickelt eine ansonsten ungekannte Größe. Madagaskar beheimatete früher beispielsweise riesige Lemuren und Zwergelefanten.
Der kryptozoologischen Haupttheorie folgend, basiert der legendäre Roch im wesentlichen auf dem seit geraumer Zeit ausgestorbenen
madagassischen Elefantenvogel (Aepyronis maximus). Dieser größte Vertreter der Laufvögel erreichte eine Kopfhöhe von 2,70 - 3 Meter
und wog dabei etwa 450 Kilogramm.
Von diesem Vogel hat vielleicht Chou Chú-fei im Jahre 1178 berichtet. Er erzählte von einer großen Insel vor Afrika, auf welcher Vögel leben würden, so groß, daß sie ihre Flügel als Wasserreservoir nutzen könnten. Vielleicht wurden Federn dieses Vogels an den Hof Kublai Khans gebracht, die dieser dann Marco Polo zeigte und ihn so in Entzücken versetzte.
Der Roch findet sich auch im äthiopischen Kebra Negast, Ruhm der Könige, ein in Ge´ez verfasserter Bericht von der Herkunft der salomonischen Kaiser Äthiopiens. Dort fungiert er als Überbringer eines gesegneten Holzstücks an König Salomon. Dieses Holzstück ermöglichte es dem großen König, den Tempel in Jerusalem zu vollenden.
Desweiteren wird behauptet, das Holz habe den Fuß der Königin von Saba von einem Ziegen- zu einem Menschenfuß gewandelt. Daraufhin wurde dem Holzstück ein besonderer Platz im Tempel zuteil und es wurde mit Silberringen geschmückt. Später soll mit diesen Silberringen Judas Ischariot für seinen Verrat an Jesus bezahlt worden sein. Das Holzstück selbst soll in Jesu Kreuz verwendet worden sein.
Untersuchungen in jüngerer Zeit verglichen den legendären Roch mit dem im 15. Jahrhundert ausgestorbenen Haastadler Neuseelands. Dieser
Adler war mit einem Gewicht von 10-18 kg und einer Spannweite von drei Metern der größte Greifvogel der Neuzeit. Er jagte vornehmlich Moas, einen wahrscheinlich im 14. Jahrhundert ausgerotteten Laufvogel mit bis zu 270 kg Gewicht, sowie die bis zu 18 kg schwere
Südinsel-Riesengans.
Der Haastadler inspirierte vermutlich die Maori-Legende vom Te Hokioi. Es wird von einem riesigen, farbenprächtigen Vogel erzählt, der in sehr alten Zeiten gelegentlich zur Erde hinabflog, um sich Menschen als Futter zu krallen. Gewöhnlicherweise lebte er ungesehen zwischen den Wolken und nur sein namensgebender Schrei drang zu den Menschen.
Einiges mehr gäbe es über den Weltenball verteilt noch zu berichten, doch meine Auflistung endet hier, schließlich ist Sonntag!
USK: 3 von 5
Diese Wertung drückt potentielle Gefahr aus. Weshalb potentiell? Nun, ganz einfach. Wie soviele andere Tiere birgt der Roch großes Potential, wenn er nur erkännte, wie gefährlich er dem Menschen werden könnte.
Ähnlich den Löwen, würden sie alle sich zusammenschließen, anstatt faul in der Sonne liegend ein Motiv für Touristen abzugeben.
Ähnlich den Kühen, würden sie alle sich zusammenschließen, anstatt sich von uns zu Buletten pressen zu lassen.
Ähnlich den Vögeln, würden sie alle sich zusammenschließen, anstatt sich von uns füttern zu lassen.
usw usw.
Dabei fällt mir ein ganz besonderer Vogel ein, den ich einmal zumindest kurz fliegen sah, Eddy the Eagle! Manch einer unter der geneigten Leserschaft mag sich vielleicht an ihn, jenen legendären englischen Skispringer der späten 80er erinnern. So kurz wie Eddy stets zu fliegen pflegte, 73,5m bedeuteten britischen Rekord, hätte auch gut in seinen Krallen ein kleiner Elefant hängen können...
Kurzum, das waren noch Zeiten, als die Tiere noch groß und der Mensch noch klein war. Heute zeigen sich die Dinge anders, doch sind wir gespannt, wie lange dieses Verhältnis noch Bestand hat. Das Geschrei wird groß sein, wenn die Tiere ein Land nach dem anderen von den Menschen bereinigen, stellvertretend für all die Arten, die wir auslöschten.