Du kaufst eine dicke Kohlrübe (Steckrübe, gelbe Rübe, Swede oder wie auch immer die bei euch regional heisst), ein paar Kartoffeln, ein paar Möhren und irgend etwas fleischartiges.
Nun schälst du die Zutaten (ausser dem Fleisch ), würfelst alles und schmeisst es mit ein wenig Wasser in einen grossen Topf. Das Fleisch kochst du auch mit, so dass es zerfällt oder du bietest Würstchen oder ähnliches an, die du vor dem Stampfen herausnehmen kannst.
Wenn alles gut gar ist, stampfst du den ganzen "Mist" und erhältst einen Eintopf, der mit der Gabel gegessen werden kann. Natürlich kannst du ganz nach Geschmack angebratene Zwiebel- und/oder Schinkenwürfel, Kräuter, Salz, Pfeffer......hinzugeben.
Ach so, beim Wirsingeintopf ist dann ein Wirsing hilfreich. Da kannst du ja dann die Rübe weglassen. Ist also im Prinzip das Gleiche, schmeckt aber ganz anders.
In den folgenden Tagen sah er sich sehr genau in Battenbrunn um. Besonders das Stadtarchiv der letzten dreißig Jahre interessiert ihn. Langsam blätterte er sich durch Bücher und Schriften in den Jahren zurück, sprach lange und häufig mit dem Stadtarchivar. Doch das Gesuchte fand er schließlich durch einen Zufall. Es gab einen Bericht in den Archiven. Ein Mann war vor den Toren aufgefunden worden, der von einer Bande überfallen worden war. Irgendeiner der Bande hatte den Namen Clavius genannt. Cherubias fand den Namen des Mannes und des Konstablers, welcher ihn vernommen hatte.
So machte er sich auf zu dem Konstabler, der tatsächlich noch in Battenbrunn lebte. Allerdings genoss er bereits seine Altersruhe bei seinen Kindern. So traf er eines Abends an einem kleinen Haus ein, wo ein alter Mann vor dem Haus seine Pfeife rauchte.
Cherubias klopfte an das Gartentor und rief laut "Konstabler Parsh?" "Komme Er herein!" Der Alte schätze ihn schon von weitem ab. Cherubias begrüßte den Alten respektvoll und wartete, bis er seine Pfeife zur Seite legte. "Was gibt es, Bursche?" "Ich bin Cherubias, ich suche meinen Bruder und vielleicht könnt Ihr mir helfen." Parsh schüttelte den Kopf. "Ich bin ein alter Mann. Ich werde nicht mehr auf Reisen gehen!" Cherubias schüttelte den Kopf. "Das wird nicht nötig sein. Ihr habt vielleicht den richtigen Hinweis für mich." Parsh zuckte die Schultern. "Lasst hören!"
Cherubias berichtete, was er in den Archiven gefunden hatte und erzählte, was er in Averhus erfahren hatte. Parsh’s Verstand arbeitete immer noch klar genug, um die Zusammenhänge zu erkennen. "Vor fünfzehn Jahren, eh? Das ist eine lange Zeit. Aber ich habe eine Idee." Er rief einen Namen und eine junge Frau kam aus dem Haus geeilt. Er flüsterte kurz mit der Frau, die dann auch sofort wieder im Hause verschwand. Um dann mit einer Kiste zurückzukommen. "Wenn ich unterwegs war, habe ich alles in ein Notizbuch geschrieben. Berichte habe ich dann erst später anhand meiner Notizen geschrieben." Der alte kicherte und öffnete die Kiste.
Ein Stapel Notizbücher kam zum Vorschein und Parsh begann, sie der Reihe nach durchzublättern. Nach einer Stunde hatte er etwas gefunden. „Ah - da steht es ja. Der Händler trug den Namen Werstan, kam aus Bodental im Norden. Kurz vor Battenbrunn wurde er überfallen. Er nannte Bodental als seine Heimat." Parsh blätterte in dem Notizbuch. "Eine kleine Notiz. Ein Wanderjahrmarkt. Aufgebrochen einige Tage zuvor. Nach Bodental." Parsh sah Cherubias an. "Wenn ich an deiner Stelle wäre, Bursche, würde ich nach Bodental reisen." Cherubias bedankte sich überschwänglich, doch Parsh unterbrach ihn. "Bursche? Wenn du diesen Clavius oder deinen Bruder gefunden hast, lass es mich wissen." Cherubias versprach es dem Alten feierlich und machte sich wieder auf den Weg zum Schließmeister.
Sein nächstes Reiseziel sei Bodental, gab er dort an. Dann holte er seinen Proviant beim Kramer ab und ging ins Gasthaus. Er legte sich, nach einem üppigen Mal, zur Ruhe und hieß den Wirt, ihn mit den Hühnern zu wecken.
Von dieser frühmittelalterlichen Burg sind heute nur noch Ruinen übrig geblieben. Allerdings gilt sie als eine der größten Burgruinen Mitteldeutschlands. Diese eindrucksvolle Ruine findet man bei Bornhagen im thüringischen Landkreis Eichsfeld.
Lange ging man davon aus, dass Burg Hanstein schon im 9. Jhd. errichtet wurde und sich im Besitz des Klosters Corvey befand. Die älteste Erwähnung der Burg stammt aus dem Jahr 1070, anlässlich ihrer Zerstörung durch Heinrich IV. Damals wüteten die Sachsenkriege, in denen der Kaiser Stämme unterwarf und sein Reich erweiterte. Daraus kann man schließen, dass die Burg, die damals vermutlich an anderer Stelle als heute stand, einige Zeit vor 1070 errichtet worden sein muß.
Man vermutet, dass die Burg durch das Erbe der 1144 ausgestorbenen Grafen von Northeim in welfischen Besitz gelangte. Durch Heinrichs des Löwen jüngsten Sohn Otto IV. gelangte die Burg im Jahr 1209 an den Mainzer Erzbischof. In seinem Auftrag begannen Heinrich und Lippold von Hanstein 1308 mit dem Bau der heutigen Burg. Die Herren von Hanstein betrieben als Erben der Burg im 14. und 15. Jhd planvolle Politik des Besitzerwerbs, so entstand schließlich das adlige Gericht Hanstein. Dieses umfasste 21 Dörfer. Als diesen Herren der Erwerb der Stadtherrschaft nicht gelang, sahen sie sich zu manchen Zeiten zum Raubrittertum gezwungen. Um sich dagegen zu wehren und die Handelsstraße durch das Werratal zu schützen, ließ Landgraf Ludwig I. von Hessen schließlich die Burg Ludwigstein errichten.
Nach der Zerstörung der Burg im 30jährigen Krieg durch schwedische Truppen wurde sie nicht mehr dauerhaft bewohnt.
Später wurde die Burg von der DDR als Wachposten genutzt. Ihre Lage an der innerdeutschen Grenze waren hierfür sehr gut geeignet. Durch die Unterstützung des ortsansässigen Heimatvereins werden an der Ruine seit 1985 wieder denkmalpflegerische Arbeiten vorgenommen.
Heute findet jedes Jahr am ersten Augustwochenende ein Mittelalterfest statt, das jährlich über 10.000 Besucher anlockt. Außerdem ist die Burg Hanstein ein beliebtes Wanderziel. Unterhalb der Burgruine befindet sich ein altes Wirtshaus, der Klausenhof, das zum Verweilen einläd.
Den Erfinder von Essig kennt niemand, weil er wohl - wie so viele Dinge - ein Zufallsprodukt war. Man kann sich folgende Geschichte vorstellen:
In ganz grauer Vorzeit findet eine Sammlerin eine Riesenmenge wild wachsender Beeren. Hocherfreut sammelt sie diese und bringt sie stolz nach Hause. Alle freuen sich und essen davon, soviel sie können. Es bleiben aber immer noch sehr viele Beeren übrig und aus Erfahrung weiß die Frau, daß die Beeren rasch verderben und am nächsten Tag nicht mehr genießbar sein werden. Also preßt sie aus den frischen, süßen Früchten einen Saft und gibt diesen in einen Krug aus Steingut, den sie zum Schutz vor Ungeziefer versiegelt. Aufgrund welcher Ereignisse auch immer gerät der Krug in Vergessenheit. Bald darauf gärt der Saft und verwandelt sich in ein berauschendes Getränk, einen Wein. Vielleicht hat diesen Trunk der durstige Hausherr probiert und ist nach dem Genuß von einigen kräftigen Zügen des ungewohnten alkoholhaltigen Getränks berauscht eingeschlafen. Dabei hat er natürlich nicht mehr darauf geachtet, den Krug wieder zu verschließen. Der offene Wein fermentiert an der Luft nochmals und aus dem Wein wird Essig. Dieses saure Gebräu will nun keiner mehr trinken und der Krug wird ausgekippt. Dabei bemerkt man, daß einige Früchte, die sich noch ungepreßt auf dem Boden des Krugs befanden, trotz wochenlanger Lagerung im Gebräu noch knackig frisch und genießbar sind.
So, so ähnlich oder ganz anders könnte sich die Entstehung von Essig abgespielt haben. Genau weiß das keiner. Im Laufe der Zeit stellte sich dann heraus, daß Essig hervorragend als Konservierungsmittel geeignet ist. Gemüse und sonst rasch verderblicher Fisch konnten nun viel länger aufbewahrt werden.
Außerdem wurden die heilenden Eigenschaften bei der Behandlung von eitrigen Wunden festgestellt. Zur medizinischen Verwendung habe ich folgende Geschichte gefunden, die mir besonders gut gefallen hat:
Der Vier-Räuber-Essig
Bei der großen Pest in Toulouse, im Jahr 1630, gab es angeblich vier Männer, die in die Häuser von Todgeweihten eindrangen und diese in Seelenruhe ausraubten. Die Räuber schienen keinerlei Angst vor der Ansteckung durch die auch "Geißel Gottes" genannte, tödliche Krankheit zu haben. Als man sie schließlich zu fassen bekam, wurden die Räuber vor die Wahl gestellt: entweder der Tod am Galgen oder das Rezept für jene geheimnisvolle Essenz, mit der sie sich vor ihren Raubzügen durch die Pesthäuser einrieben, um immun gegen Ansteckung zu sein. Im Stadtarchiv von Toulouse wurde diese Rezeptur später entdeckt: Es war ein Essig, mit Auszügen von Goldrute, Salbei, Thymian, Lavendel, Rosmarin, Wermut und einigen anderen Kräutern. Heute weiß man, daß alle diese Pflanzen stark antibakteriell wirken. Die vier Diebe retteten seinerzeit nicht nur ihr eigenes, sondern das Leben von Tausenden anderer Menschen.
Hildegard von Bingen (um 1098 bis 1179) wird folgende Aussage zugeschrieben: „Essig taugt zu allen Speisen, und zwar dann, wenn er den Gerichten solcherart beigegeben wird, dass er ihnen nicht den Geschmack nimmt, sondern man bei ihnen nur ganz wenig vom Essigzusatz merkt. Auf solche Weise mit etwas Nahrung eingenommen, reinigt er das Stinkende im Menschen und reduziert in ihm die Säfte und sorgt bei ihm dafür, dass sein Essen den rechten Weg geht.“
Wir wissen heute, daß die komplizierten Rituale der mittelalterlichen Alchimisten nicht notwendig waren, um Essig herzustellen. Die ersten Rezepte waren ganz einfach erfolgreich, weil das Gebräu an der Luft mit Mikroorganismen in Kontakt kam, die den Gärungsprozeß in Gang brachten. Der Kontakt mit der Luft war der springende Punkt bei der Herstellung von Essig. Erst 1878, also fast 10.000 Jahre nach der Entdeckung des Essigs, konnte der chemischen Vorgang der Essiggärung erklärt werden. Ursächlich sind wohl drei Essigbakterienarten, die sich von Alkohol ernähren und Säure ausscheiden.
Bei Hausfrauentipps taucht Essig als Putzmittel regelmäßig auf, dort ist er besonderes hilfreich bei der Entfernung von Kalkflecken. Anwendungen gibt es also viele und ... sauer macht bekanntlich lustig!