Ausgabe 176 | Seite 2 7. November 2010 AD
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Kopfgrafik - © upjers GmbH & Co. KG

 

Laudatio Ascani

Der Graf von Askanum hat ne Stadt
die mancherlei zu bieten hat.
Doch davon wird heut nicht gesprochen,
denn beim Grafen ist ein neues Lebensjahr angebrochen.

Das letzte Jahr voll Müh und Lasten,
ließ ihn von Arbeit zu Arbeit nur hasten.
Er rollte mal kurz den Coinhandel auf,
fast so nebenbei im Tageslauf.

Und dann als Gildensekretär
hat er es manchmal auch ganz schwer.
Die Kanzlerin und die Vizefrau
die wissen das er ist ganz schlau,

sie fordern ihn wo sie nur können
und Aski kommt ganz schön ans rennen.
Er ist auch immer hilfsbereit
und ist der Weg auch noch so weit,

der Aski geht in ohne Klagen
und das an allen Jahrestagen.
Als Schreiberling im Tagblatt nun
da kann er sich auch nicht ausruh'n.

Von Woche zu Woche wird er gehetzt
und mancher Artikel ist gesetzt,
doch heute darf er einmal ruh´n
die Füße hoch und gar nichts tun.
Die Gilde wünscht zum Jubeltage

alles Gute , keine Frage,

bleib wie du warst im alten Jahr,
dann kommen wir auch im neuen klar.
Wir wünschen Dir weiterhin so viel Energie
und beugen achtungsvoll das Knie.

© Ahrburg im Namen der gesammten Gilde




Burgen

Leuchtenburg

Diese im Jahr 1221 erstmals erwähnte Höhenburg liegt in Seitenroda im Saale-Holzland-Kreis in Thüringen. Wegen ihrer prunkvollen Gestaltung wird sie auch die „Königin des Saaletals“ genannt. Die Leuchtenburg verdankt ihren Namne dem ehemals kahlen oder auch „lichten“ Hügel, auf dem sie steht.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde sie am 15.04. 1221, da Hartmann IV. von Lobdeburg-Leuchtenburg in Dornburg einen Rechtsstreit beilegte. Damals gehörte sie zu den wichtigsten Stützpunkten der Lobdeburger Herschaft an der Saale und wurde aufgrund dessen schon wenige Jahre nach ihrer Errichtung erheblich ausgebaut.

Da die Herren von Lobdeburg stark verschuldet waren, mussten sie die Burg 1313 an die Grafen von Schwarzburg verpfänden und 20 Jahre später endgültig an diese verkaufen. Durch die Thüringer Grafenfehde waren die Schwarzburger jedoch geschwächt, so gelang es den Wettinern im Jahr 1392, die Burg zu erobern. Im Leipziger Vertrag 1396 zwangen die Wettiner die Schwarzburger, die Burg endgültig an sie zu verkaufen.

Unter diesen neuen Besitzern wurde die Burg vor allem als Verwaltungssitz verwendet. Zu Zeiten des Schmalkaldischen Krieges im Jahr 1547 diente sie als Zufluchtsort der Frau und Kinder des Kurfürsten. Im Jahr 1553 erweiterte man den damals versiegten Burgbrunnen auf 80m Tiefe. Damit wurde er zum zweittiefsten Brunnen in Thüringen.

Von 1618 – 1648, im Dreißgjährigen Krieg, diente die Leuchtenburg als oft genutzter Zufluchtsort.

Als die Zeiten ruhiger wurden, wurde die Verwaltung des Amtes im Jahr 1702 nach Kahla verlegt. Ein Teil der Burg wurde dann als Zuchthaus und Irrenanstalt genutzt. 1724 fiel die Burg im Zuge der Landesteilungen unter den Ernestinern an das Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg und diente weiter als Zuchthaus. 1826 fiel die Leuchtenburg an Sachsen-Altenburg, bei dem es bis 1920 blieb.

Das Zuchthaus wurde bis 1871 betrieben, dann wurde es aufgelöst, die letzten Häftlinge wurden nach Zeitz verlegt. Von 1873 bis 1951 diente die Burg als Hotel. 1906 wurde ein Museum eröffnet, das bis ins Jahr 2009 etappenweise vergrößert wurde. Eine Jugendherberge befand sich von 1921 bis 1997 auf der Burg, diese wurde jedoch wegen nicht zeitgemäßer Ausstattung geschlossen.

Heute befindet sich in der Burg ein Museum, das zur Besichtigung einlädt. Hochzeiten mit Bewirtung kann man im Ballsaal oder Bankettsaal feiern, das Restaurant der Burg bietet eine vielfältige Küche.

© Haidt




7. November 1225

Auf der Rueckreise von Soest – wo er eine Kirche zu weihen gedachte – geriet Engelbert I. von Koeln in einen Hinnterhalt und wurde ermordet.

Als Erzbischof von Koeln und Vormund des spaeteren Koenigs Heinrich VII. war Engelbert seinerzeit der politisch einflussreichste Mann im Heiligen Roemischen Reich Deutscher Nation.
Der weitere Ausbau seiner Macht mit der geplanten und angestrebten Uebernahme mehrerer Vogteien rief den Unwillen einiger rheinlaendischer Adliger hervor. Diese – angefuehrt von seinem Neffen Graf Friedrich von Isenberg - legten ihm den erwaehnten Hinterhalt und ermordeten ihn schliesslich.

Heute wird davon ausgegangen, dass sein Tod eher ein Missgeschick war und er lediglich entfuehrt werden sollte.
Bei nachweislich beinahe 50 (!) Verletzungen durch unterschiedliche Hieb– und Stichwaffen faellt es allerdings schwer, daran zu glauben....

Friedrich selbst gelang es im Anschluss daran uebrigens nicht, den Papst von seiner Unschuld zu ueberzeugen. Er wurde auf der Rueckreise aus Rom in Luettich ergriffen und spaeter in Koeln geraedert.

© Askanum


Aus Vorväters Zeiten

Die Edda

Eine isländischen Abschrift der Snorra-Edda aus dem Jahr 1666 - hier das Deckblatt Edda bedeutet wörtlich eigentlich „Urgroßmutter“ -> damit gemeint ist eigentlich wohl „Urahnin aller Dichtung“. Zunächst schrieb der isländische Dichter, Historiker und Politiker Snorri Sturluson (†1241) um das Jahr 1220 ein weitreichendes Werk über Mythen und Dichtkunst für den norwegischen König Hákon Hákonarson. Heute wird dieses Werk die "Prosa-Edda", "Jüngere Edda" oder einfach nach ihrem Verfasser die "Snorra-Edda" genannt.

Der Name Edda ging dann auch auf eine im 17. Jhdt. entdeckte Liedersammlung aus einem Privatbesitz über, die vermutlich um 1240 niedergeschrieben wurde. Diese Sammlung enthält jedoch Dichtungen der Wikingerzeit und ist damit erheblich älter als die Sammlung Snorris.

Aus diesem Grund wird die privat entdeckte Sammlung "Ältere Edda", "Lieder-Edda" oder "Poetische Edda" genannt. Fälschlicherweise wurde sie anfangs dem isländischen Gelehrten Saemundur dem Weisen zugeschrieben, der im 13.Jhdt. lebte, weswegen sie auch heute noch immer wieder „Saemundur-Edda“ genannt wird.

Inhalt dieser "Älteren Edda" sind 10 Götterlieder und 21 Heldenlieder, die auf Island und in Norwegen entstanden sind. Sprachlich jedoch sind sie in Altnordisch- Altisländisch gehalten. Die wahrscheinliche Entstehungszeit der Überlieferung wird auf das Jahr 930 gesetzt. Jedoch wird angenommen, dass die Lieder und Dichtungen bis in 13.Jhrd. ausschließlich mündlich überliefert wurden!

Ihrer Form nach ist zwar besonders an den Heldenliedern zu erkennen, dass sie Neuschöpfungen aus der Wikingerzeit sind, ihre Inhalte jedoch beziehen sich auf alte Überlieferungen , die mindestens aus der Völkerwanderungszeit stammen. Die Haupthemen stammen aus der Ära des Hunnenkönigs Attila und einiger Generationen davor, dem Völsungen-und Nibelungenkreis. Auch in der deutschen Überlieferung stehen diese Themen im Zentrum, jedoch sind die nordischen um einiges genauer und authentischer.

Leider sind bei den Götterliedern solche Vergleiche nicht möglich, da die entsprechenden Gegenstücke der Germanen vermutlich der christilichen Zensur zum Opfer gefallen sind. Anhand von Bruchstücken aber zeigt sich, dass nicht nur thematische Verwandtschaft vorhanden ist, sondern auch ähnliche Formulierungen vorkommen! In Passagen des Edda-Liedes Völuspá kommen wörtliche Entsprechungen im althochdeutschen „Wessobrunner Gebet“ und auch in den indischen Veden vor (die nordische Version von Anfang und Ende der Welt wurzelt also letztlich in uralten indogermanischen Traditionen, die auch die Kelten teilten: Laut Strabo glaubten die Druiden, dass die Welt eines Tages durch Feuer und Wasser zerstört werden würde).

Daher ist es gänzlich falsch, die Edda als ausschließlich wikingerzeitliche Dichtung anzusehen, deren Aussagekraft auf die nordische Religion dieser Zeit beschränkt wäre. So erzählt sie nicht nur von denselben Göttern der Germanen aus der Römerzeit, sondern besteht auch in ihren Hauptteilen aus sprachlich und kulturell angepassten Liedern, die schon damals gesungen wurden.

Die Haupthandschrift der älteren Edda ist das Kongungsbók eddukvaeoì, auch besser bekannt mit dem lateinischen Namen Codex Regius Nr. 2365,4to. Vermutlich in den 70er Jahren des 13.Jhrd. wurde die neunzigseitige Pergamenthandschrift (mit einer Lücke von vermutlich 8 Seiten nach Blatt 32) von einem Schreiber nach einer verlorenen schriftlichen Vorlage verfasst. Der Codex beinhaltet 10 Götter – und 21 Heldenlieder.

Die Wanderung der Handschrift ist teilweise ungewiss. 1643 kam sie jedoch aus nicht nachvollziehbarer Herkunft in den Besitz von Bischof Brynjólfr Sveinsson von Skálholt und gelangte dann über Pormódr Torfason 1662 zum dänischen König Frederik III. und in die königliche Bibliothek nach Kopenhagen. Erst 1971 wurde der Codex Regius als erster einer Reihe von Handschriften nach Island zurückgebracht und heute in der Universität in Reykjavik aufbewahrt.

Seit Karl Simrock um ca. 1850 die Edda ins Deutsche übersetzt hat, unterteilt man die Götterlieder in drei Hauptgruppen.

1. DIE VÖLUSPÁ -> eine Übersicht über das gesamte Weltenschicksal

2. FÜNF ODINSLIEDER -> Lieder, in denen der Gott Odin (Wotan) im Mittelpunkt steht

3. FÜNF PÓRSLIEDER UND FÜNF VANENLIEDER ( wobei hierzu auch die Rigspula zählt, obwohl Rigr- Heimdallr kein Vane ist) Die vollständige Edda enthält also die folgenden Götterlieder:

Völuspá (Vsp.)
Grímnismál (Grm.)
Vafþrúðnismál (Vm.)
Forspiállsljóð oder Hrafnagaldr Óðins (Hg.)
Vegtamsqviða oder Baldrs draumar (Bdr.)
Hávamál (Hav.)

Hábarðzljóð (Hrbl.)
Hymisqviða (Hym.)
Lokasenna oder Aegisdrecka (Ls.)
Þrymsqviða oder Hamarsheimt (Þrq.)
Alvíssmál (Alv.)

For Skírnis oder Skírnismál (Skm.)

Grógaldr oder Svipdagsmál I (Gg.)
Fjolsvinnzmál oder Svipdagsmál II (Fj.)
Rígsþula oder Rígsmál (Rþ.)
Hyndluljóð (Hdl.)

© Strahlestädtle




Heil- und Nutzpflanzen

Der Weißdorn

Zweigriffeliger Weißdorn (Crataegus laevigata) (Tafel aus -Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz- von Otto Wilhelm Thomé von 1885 Auch die Weißdorne gehören zu den Rosengewächsen und innerhalb der Familie zu den Kernobstgewächsen. Es gibt ungefähr 300 Arten in der gemäßigten Zone der nördlichen Welthalbkugel mit Schwerpunkt in Nordamerika. In Europa unterscheidet man etwa 22 Arten, in Deutschland drei - aber nur Fachleute können das, und selbst die haben Schwierigkeiten.

Weißdorne sind sommergrüne dichte Büsche oder kleine kompakte Bäume. Sie können mehrere Meter hoch und bis zu 500 Jahre alt werden. Wie der Name sagt, haben sie Dornen - 2,5 cm lang. Die Pflanzen lieben Sonnenlicht, vertragen aber auch Halbschatten. Die Blüten sind meist weiß (rot blühende Exemplare werden "Rotdorn" genannt) und erscheinen im Mai/ Juni. Die Früchte sind kleine Äpfelchen von meist roter Farbe, reifen im August/ September und bleiben oft über den Winter an den Zweigen. Das Fruchtfleisch ist selten saftig, meist trocken und mehlig, und schmeckt säuerlich-süß. So kommt der Weißdorn auch zu seinem regionalen Namen "Mehlbeere".

Weißdorn bildet natürliche Hecken - daher der Name "Hagedorn" - was zu einem Verschwinden aus der europäischen Landschaft geführt hat: im Zuge der Flurbereinigung wurden Hecken gerodet und ganze Lebensgemeinschaften zerstört. Wo Hecken neu gepflanzt wurden, hat man auf die Variabilität des Weißdorns wenig geachtet und meist uniforme Baumschulware verwendet. Erst langsam setzt ein Umdenken ein.

Die Früchte des Weißdorns können roh gegessen werden; sie eignen sich auch für Kompotte und Gelees. In Notzeiten wurde das getrocknete Fruchtfleisch als Mehlzusatz zum Brotbacken verwendet und die Kerne als Kaffee-Ersatz.

Die getrockneten Blätter, Blüten und Früchte werden als Tee oder alkoholischer Auszug bei Herz- und Kreislauferkrankungen angewendet. Weißdorn steigert die Kontraktionsfähigkeit des Herzmuskels und stellt die Gefäße weit, sodaß der Herzmuskel besser durchblutet wird. Besonders sinnvoll ist der Einsatz bei Angina pectoris und leichten Formen der Herzinsuffizienz.

Das Holz ist sehr hart und fest; selten verwendet man es zum Drechseln, häufiger für Werkzeugstiele (z.B. in der Schmiede).

Hagedornhecken sind eine ökologische Schatzkammer: sie bieten Lebensraum für 150 Insektenarten, 30 Singvogel-Arten und viele kleine Säugetiere.

© Amhara zu Agorá




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