Nachdem es letzte Woche scheinbar wirklich klappte, daß einige der Kinder etwas erschauderten, setze ich diese Woche gerne noch einen drauf!
Heute gibt es ein Wesen speziell für die ganz besonders kreischenden, weinenden, sabbernden, stinkenden und Urlaub-vermiesenden unter euch! Da freut ihr euch, nicht wahr? Mal sehen, wie lange noch...Harharhar.
Vergewissert euch, daß eure Mami in der Nähe ist bevor ihr weiter lest, denn heute beenden wir das Weichspülen eines Wesens, welches ursprünglich ganz anders geartet war.
Schluß mit Rücksicht auf die Kinder, Freiheit für den Sandmann!
Legen wir erst einmal das grundlegende Werkzeug zur Zerstörung kindlichen Glaubens zurecht.
So glaubt euren Eltern nicht alles, was sie euch erzählen. Meist meinen sie es natürlich nur gut mit euch, keine Frage. Dennoch bedeutet es nicht automatisch, daß es gut für euch ist, nur weil eure Eltern dies sagen. Was zum Beispiel soll an gekochten Möhren, vielleicht gar noch aus der Dose, bitte gut sein? Oder am Tragen von selbstgehäkelten Pullovern oder Unterwäsche?
Wie auch immer, mitunter erzählen euch die Eltern einfach etwas. Sei es, weil sie es selbst nicht besser wissen, oder weil sie schlicht keinen Bock haben, sich mit euch Nervensägen zu beschäftigen. Oder um sich selbst das Leben zu erleichtern.
Aber die Zweideutigkeit der Erwachsenen erschließt sich euch noch früh genug, daher gehe ich hier nicht weiter darauf ein. Schließlich heißt es ja, die Kinder würden heute weit rascher erwachsen als früher. Das ist mehr Horror, als ich euch einzujagen vermag. Dennoch will ich es versuchen!
Zur Veranschaulichung dient uns der Sandmann. Lange genug lebte er in eurem kunterbunten Dauerlutscher-Universum und schaufelte löffelweise Freundlichkeit in sich hinein, während er über weitestgehend androgyne Barbies oder Kens stolperte. Damit ist jetzt Schluß, ihr kleinen Teppichratten! Dessen müde und überdrüssig, würgt und spuckt der Sandmann vor überbordender Freundlichkeit.
Während er dem Kinderzimmer entflieht, stibitzt er all eure Spielsachen und eure Augen gleich dazu. Aber das sind eure, meint ihr? Macht mal die Augen zu, dann seht ihr, was eures ist...
Bevor ich aber zuviel verrate, erzähle ich euch, was es mit dem Sandmann eigentlich auf sich hat.
Danach gehts ab in die Heia, und zwar stante pede! Sonst macht der "neue" alte Sandmann bei genau dir kleinem Wicht seinen Antrittsbesuch. Da hilft auch kein Plärren nach der lieben Mami. Lerne lieber, ihr Lächeln richtig zu deuten!
Genug gedroht, jetzt gehts los. Zerstören wir eine kindliche Illusion. Herrlich, nichts ist schöner!
Der Sandmann ist eine in der westeuropäischen Mythologie angesiedelte Sagengestalt. Gemäß Überlieferungen besucht er des Abends die lieben Kinderchen, denen er Schlaf bewirkenden Sand in die Augen streut und dadurch Träume entstehen läßt. Auf dieser Grundlage wurde die Serienfigur des Sandmännchens als Geschichtenbringer ersonnen und gelangte zu internationaler medialer Popularität.
Denn wer kennt sie nicht, jene in Stop-Motion animierte Trickfilm-Puppen der ARD, Erstausstrahlung 1.Dez. 1959 und des DFF, Erstausstrahlung 22.Nov. 1959? Wovon ja bekanntlich nach der Wiedervereinigung das Sandmännchen des DFF weiter ausgestrahlt wurde.
Soviel zum Sandmännchen, soviel zur Niedlich- und Freundlichkeit. Wir verfolgen nun die Spuren im Sand der Zeit zurück, zurück in längst vergangene Tage, zurück bis hin zum Ursprung des Sandmanns. Wo enden diese Spuren? Richtig, natürlich mal wieder an den Küsten des antiken Griechenlands. Diese waren damals selbstredend noch schroffer, klippiger eben und die See rauer. Dass man für einen Liegestuhlsklaven bereits damals einen Obolus entrichten musste, das möchte ich allerdings nicht ausschließen.
In der griechischen Mythologie sind die Oneiroi (=griech. pl = Träume) für die Träume zuständig. Sie entsprechen den Somnia der römischen Mythologie. Diese Oneiroi sind die Söhne des Hypnos, des Gottes des Schlafes, und der Nyx, der Göttin der Nacht und der Finsternis. Sie werden als schwarzgeflügelte Wesen beschrieben, die weit im Westen nahe der Grenze zum Hades leben. Des Nachts verlassen sie fledermausgleich ihre Höhlen. Dabei passieren ssie ein Tor, das entweder aus Horn oder aus Elfenbein besteht. Ersteres steht für prophetische Träume, letzteres für falsche bzw. bedeutungslose Träume.
Der römische Dichter Ovid unterscheidet in seinen Metamorphosen die drei Brüder Morpheus, Phobetor und Phantasos.
- Morpheus: Er gilt als der mächtigste unter den drei Brüdern. Er formt in den Träumen die menschlichen Akteure und kann sich selbst in jede beliebige Form verwandeln und dergestalt in Träumen erscheinen. Sein Bett, in einer dunklen Höhle gelegen, besteht aus Elfenbein. Sein Symbol ist die Kapsel des Schlafmohns, aus der Opium gewonnen werden kann. Der Schlafmohn umwuchert auch den Eingang zu seiner Höhle.
- Phobetor erscheint den Träumenden in der Gestalt wilder Tiere. Die Menschen nennen den Dämon Phobetor, während die Götter ihn als Ikelos kennen.
- Phantasos gestaltet alles, was als seelenlos gilt, also Erde, Steine, Bäume, Wasser und dergleichen.
Die Literatur indessen verteilt die Rollen nicht immer eindeutig. Gewöhnlich kennt man Morpheus als den "Schlummerkörner" verstreuenden Traumgott. Diese Rolle wird aber mitunter auch dem Schlafgott Hypnos zuteil. Traditionell gibt es zwei Sandmannfiguren, die sich kaum deutlicher voneinander unterscheiden könnten. Einerseits ist es der augenausreißende Dämon, andererseits der Träume verheißende "Augenschließer".
Als Kinderschreck wartet die westeuropäische Folklore mit einer Vielzahl von Schreckfiguren auf, deren einzige Bestimmung es war, des Abends die Kinder auf den Heimweg bzw. zu Hause zum Einschlafen zu bringen: Nachtbock, Nachtkrabb, Nachtgiger, Nachtraben, Nachteule, Bummelux und viele, viele mehr. Häufig sind diese Gestalten allesamt regionale Ausprägungen ein und derselben Schreckfigur.
Eine der bekanntesten Geschichten über den Sandmann als Schreckfigur ist E.T.A Hoffmanns Novelle "Der Sandmann" aus dem Jahre 1817.
Darin schildert eine alte Amme den Sandmann einem fragenden Kind, allerdings weit drastischer, als dies dessen aufgeklärte Eltern tun.
"Der Sandmann ist ein böser Mann, der kommt zu den Kindern, wenn sie nicht zu Bett gehen wollen, und wirft ihnen Händevoll Sand in die Augen, daß sie blutig zum Kopf herausspringen, die wirft er dann in den Sack und trägt sie in den Halbmond zur Atzung für seine Kinderchen; die sitzen dort im Nest und haben krumme Schnäbel, wie die Eulen, damit picken sie der unartigen Menschenkindlein Augen auf."
In diesem Kontext verweise ich auf die Comic-Reihe "The Sandman" von Neil Gaiman. Der hauptsächlich Dream, aber u.a. auch Morpheus, genannte Protagonist ist der Herrscher des Traumreichs, der von einem englischen Mystiker Anfang des 20. Jahrhunderts gefangen genommen wird. Erst siebzig Jahre später kann sich Dream befreien und sein Reich wieder in Besitz nehmen. Die Geschichten bevölkern unzählige mythologische und historische Charaktere, von Luzifer über Odin bis hin zu Shakespeare. Absolut lesenswert, am besten natürlich in englischer Sprache!
Die moderate, kindgerecht-weichgespülte Gestalt des Sandmanns ist dem dänischen Märchendichter Hans Christian Andersen anzulasten. Er mildert die ihm bekannten deutschen Geschichten derart bieder ab, daß aus dem ehemals mächtigen und gefürchteten Sandmann schließlich ein kleines, mit freundlicher Stimme piepsendes Sandmännchen wird. Dafür wählt er die im dänischen bekannte Gestalt des Ole Luköje ("Ole Augenschließer"). Regelmäßig vor dem Schlafengehen besucht dieser die Kinder, verschließt ihnen die Augen mit "süßer Milch" und erzählt eine Geschichte.
Von seinen beiden mitgebrachten Regenschirmen spannt er den bebilderten über den artigen Kindern auf, die daraufhin in schöne Träume versinken. Den unbebilderten Schirm spannt er über den unartigen Kindern auf, die entsprechend gar nichts träumen.
USK: -5 von 5 bzw 4 von 5
Was soll man sagen?
Mich persönlich schmerzt es gewaltig, eine Gestalt wie den Sandmann derart gewandelt sehen zu müssen. Wieder eines jener ehemals mächtigen und gefürchteten Wesen, das der Entmystifizierung anheim fiel und nun, der Lächerlichkeit preisgegeben, der Unterhaltung von Kindern dient, anstatt diesen Seele und Augen aus dem Leib zu schrecken.
Es ist ein wenig wie in Gaimans "Sandman".
Man könnte meinen, irgendwie sei es Andersen gelungen, den Sandmann zu überwältigen, ihn einer Gehirnwäsche zu unterziehen und in ein buntes Kostümchen zu zwängen. Auf verschlungenen Pfaden geriet er irgendwie und irgendwann in die Fänge der ARD bzw. später des RBB. Dort wird er seither täglich missbraucht, indem er ein Leben neben Piggeldy und Frederick, Pittiplatsch und Schnatterinchen, der obercoolen Südpolgang und allerlei anderen kindgerechten Weicheiern fristen muß. Als absoluten Hohn feiert er gar Puppenhochzeit im Weltraum.
Was sich die ARD dann obendrein mit GEZ-Gebühren versüßen läßt. Prost Mahlzeit!
So erhält mit dem Sandmännchen erstmals ein Wesen eine negative Schreckenswertung von mir. Eine -5 von 5 gar, da es so verdammt scheißfreundlich ist, daß es ganz anderen Schrecken verbreitet.
Dem Sandmann selbst wünsche ich eine baldige Genesung, welche dann eine 4 von 5 USK-Wertung bestimmt rechtfertigt. Vielleicht gar noch höher, wenn er erst mal mit einem schlichten schwarzen Regenschirm am Bett bestimmter Menschen steht!
Ein dunkles Zimmer.
Schlafgeräusche.
Dann ein Rascheln.
"Du, Schatz?"
"Chr - Hmmm? ..."
"Wegen des Obstlers, den wir machen wollten ..."
"Ja, wieso? Ist kein Schnaps gekommen?"
"Doch schon, mehr als genug ..."
"Aber?"
"Mutter hat gestern alles Obst zu Marmelade verkocht."
"Das ist ärgerlich."
"Du, Schatz?"
"Chr - Hmmm? ..."
"Sei Mutter nicht böse!"
"Bin ich nicht!"
"Danke!"
"Gerne!"
"Du, Schatz?"
"Chr - Hmmm? ..."
"Wir haben zwar Fässer und Schnaps, aber kein Obst"
"Das ist mehr als ärgerlich!"
"Nimmst du dich dessen an?"
"Ja, morgen!"
"Das ist lieb von dir."
"Gute Nacht."
"Gute Nacht, Schatz."
Dieser Gilden-Wettbewerb läuft vom 31.10. ab sofort bis zum 05.11.2010 um 23:59 Uhr.
Hinweis:
Hier gelten im Wesentlichen die gleichen Grundvoraussetzungen wie beim normalen WBW.
Allerdings werden die Waren nicht aus dem Lager heraus an eine spezielle Stadt geschickt,
sondern es funktioniert ähnlich den Marmorspenden für das Weltwunder:
Im Gildenmenü ist die zugehörige Eingabemöglichkeit zu finden.
Der tagesaktuelle "Stand der Dinge" kann derweil in der Gildenübersicht im Menü
Stats/Gilden, sortiert nach "Wettbewerb", betrachtet werden.
Die Gewinne beim Gildenwettbewerb (GWBW)
1. Platz --> Goldpokal 2. Platz --> Silberpokal 3. Platz --> Bronzepokal
Und nun viel Erfolg, frohes Schaffen und ein gutes Gelingen!
Was soll man da noch erklären - sind Rosen doch allgegenwärtig und in ihrem Nutzen allen bekannt!? Abwarten...
Die Gattung "Rosen" ist die Leitgattung für fast alle einheimischen Obstgattungen - Äpfel, Birnen, Kirschen, Mandeln, Nektarinen, Pfirsiche, Pflaumen, Quitten.... gehören sämtlich zu den Rosengewächsen. Ursprünglich sind die Rosen auf der nördlichen Welthalbkugel beheimatet. Das Entwicklungszentrum soll in den Gebirgen Mittel- und Südwestasiens gelegen haben. Es sind sommergrüne, selten immergrüne Sträucher, die bis 4m hoch werden oder auch klettern können. 100 bis 250 Arten sind bekannt. Rosen sind bestachelt (diese "Dornen" sind Auswüchse der Rinde), was einerseits dem Schutz gegen Tierfraß dient, andererseit dem "Fortkommen": mit den Stacheln kann die Pflanze sich am Untergrund verhaken und also stabilisieren, auch besser ranken.
Die ursprünglichen Blüten sind einfach, haben fünf Kronblätter und sind weiß oder rot, selten gelb gefärbt. Sehr haltbar sind sie auch nicht - diese Blütenblätter fallen rasch ab...
Die Früchte der Rose, die Hagebutten, sind Sammel-Nußfrüchte. Meist ist das reife Fruchtfleisch rot, aber es kann auch braun bis fast schwarz sein.
Seit der griechischen Antike wird die Rose als "Königin der Blumen" bezeichnet. Sehr früh hat man begonnen, Rosen auch als Zierpflanzen zu züchten. Aber wichtig war die Rose ursprünglich als Heilpflanze. Das aus den Kronblättern gewonnene Rosenöl ist auch heute noch ein wichtiger Grundstoff für die Parfüm-Herstellung.
In Persien werden seit Jahrtausenden Rosengärten gepflegt. Hier hat vermutlich die Rosenöl-Gewinnung ihren Ursprung. Konfuzius beschreibt große Rosengärten in Peking. Aus Ägypten stammen erste Zeugnisse über Rosengärten aus der Zeit Ramses II. - von vor über dreitausend Jahren. In Mitteleuropa haben schon Kelten und Germanen Rosen genutzt. Man hat Hagebutten in Siedlungsresten gefunden.
Im Mittelalter hat man Rosen zunächst in den Klostergärten als Heilpflanze gezogen (die Apothekerrose "rosa gallica officinalis"). In seinem Capitulare de villis fordert Karl der Große, Rosen als Heilpflanzen anzubauen, und auch Hildegard von Bingen kennt Rosen nur als Heilpflanze. Erst in der Renaissance beginnt in Europa die Nutzung der Rosen als Zierpflanzen.
Seit der Antike ist die Rose ein Symbol für Liebe, Freude und Jugendfrische. In diesem Zusammenhang ist die Rose ein Symbol der Göttinnen Aphrodite, Isis oder Freya. Als einige Elemente der heidnischen Muttergöttinnen in die Marienverehrung Eingang fanden, gehörte auch die Rose dazu: Maria ist die "Rose ohne Dornen", die schönste Rose unter den Frauen.
Wegen der rasch abfallenden Blütenblätter kann die Rose aber auch ein Symbol der Vergänglichkeit und des Todes, wegen der Dornen auch des Schmerzes sein.
In Rom wurde im Frühjahr mit den "dies rosae" ein Totenfest, eine Art Allerseelen gefeiert. Später wurde dieses Fest bei einigen slawischen Völkern zum Naturfest Rusalija - und es kamen die weiblichen Dämonen Russalki auf...
Was "unter der Rose" besprochen wurde (sub rosa), sollte vertraulich bleiben. Dafür wurden bei Verhandlungen extra Rosen (meist weiße) über den Verhandelnden aufgehängt.
Wir kennen den Hagebuttentee aus den getrockneten Fruchtschalen und die Hagebuttenmarmelade. Sie ist sehr aufwendig herzustellen, da sämtliche Härchen aus dem Inneren der Früchte gekratzt werden sollten: sie lassen sich aus dem gekochten Fruchtmark nicht mehr entfernen und sind im Mund ausgesprochen störend.
Aus den Rosenblütenblättern wird das Rosenöl gewonnen. Aus drei Tonnen Blütenblättern wird ca. ein Liter Rosenöl destilliert. Entsprechend teuer ist es auch - 3000,- bis 5000,- €/kg. Es wird vorwiegend in hochwertigen Parfüms eingesetzt.
Rosenwasser fällt bei der Destillation des Öles an. Es ist eine wichtige Zutat bei bestimmten Marzipansorten, auch Lebkuchen, und findet ebenfalls in der Kosmetik Verwendung. Sultan Saladin hat es allerdings nach der Eroberung Jerusalems im Jahre 1187 als Reinigungsmittel gebraucht: da wurde der Felsendom mit Rosenwasser vom christlichen Glauben "gesäubert". In der Antike hat man Tote damit gewaschen...
Frische Hagebutten enthalten viel Vitamin C (20 mal mehr als Zitronen!); in der Hagebuttenkonfitüre ist durch das Kochen davon nicht mehr so viel enthalten - am wenigsten im getrockneten Tee. Und dennoch hilft er bei Erkältungskrankheiten! Außerdem wirken die enthaltenen Pektide leicht harntreibend und abführend. Gleiche Dienste tun die Hagebuttenkerne.
Da es sich um kleine Nüsse handelt, kann man aus den Hagebuttenkernen auch ein Öl gewinnen, das in der Hautpflege gute Dienste tut.
Neuerdings gibt es in Apotheken ein Pulver aus Hagebutten zu kaufen, das nachgewiesenermaßen bei Arthrose hilft.
Rosenholz wird in der Kunsttischlerei für Drechsel- und Einlegearbeiten genutzt. Allerdings gibt es auch andere Gewächse, die mit der Bezeichnung "Rosenholz" gehandelt werden.