Bei diesem Schreibwettbewerb geht es nicht darum, Gewinner durch massenhaftes Einsenden literarisch mehr oder weniger hochqualitativen Geschreibsels zu werden. Es geht vielmehr darum, sich zu einem bestimmten Thema Gedanken zu machen und diese in eine textliche Form zu bringen, die als Begleit- bzw. Eröffnungstexte für einen Wettbewerb oder Gildenwettbewerb im Tagblatt zur Veröffentlichung taugt.
Also möchten wir euch bitten, zu folgenden Produkten Wettbewerbstexte zu verfassen. Es sind dies' die Waren, die diesen Sommer neu ins Spiel integriert wurden:
Birnenschnaps, Eier, Käse, Kandierte Äpfel, Kirschwasser, Lebkuchen, Lederwams, Mehl, Schilde, Sirup und Süsses Brot.
Jeder kann sich gerne an einem oder auch mehreren Produkten versuchen. Wie ihr sie verpackt, ist eurer Kreativität überlassen: Ob als Dialog, Gedicht, Prosa, alles ist recht, nur sollten die Texte nicht zu lang werden. Maßgeblich sei die durchschnittliche Länge der bisherigen WBW-Texte. Das gilt auch für die GWBW-Texte.
Wegen der bald beginnenden Herbstferien gestalten wir den Einsendezeitraum großzügig; der Schreibwettbewerb endet am 31.10.2010. Danach ist es praktisch möglich, dass die ersten eurer Einsendungen im Tagblatt erscheinen. Es findet also vorher keine Bewertung oder Belohnung statt, denn jeder Autor eines veröffentlichten Beitrags wird mit dem sehr seltenen Statussymbol "Penna Aureum" gewürdigt.
Was müßt ihr noch wissen: Eure Texte sendet bitte per Taube an die Stadt Nyenwoerden (Welt 1-4) unseres Chefredakteurs oder per PM im Forum direkt an Hinrik (Link über das Impressum im Tagblatt). Ins Betreff schreibt bitte "Schreibwettbewerb" und nennt außerdem noch Stadtname und Welt, wohin im Falle des Falles die Goldene Feder geliefert
werden soll.
Und nun: An die Federn, fertig, los - und viel Spass und Erfolg!
Das, was uns selbstverständlich ist, die Fähigkeit des Lesens und Schreibens, war für den Menschen des Mittelalters bis zu Zeit der Reformation das Vorrecht einer kleinen Minderheit. Selbst der Adel und die Könige hatten ihre Schreiber und Vorleser.
Symbole an den Wänden waren wie Bilderbücher. Hier konnte man erfahren, um was es in der Bibel eigentlich ging. Welche gewaltige Umwälzung, ja Revolution zur Zeitenwende, war die Übersetzung der Bibel durch Martin Luther im Zusammenwirken des Drucks des ersten Buches, der Bibel, durch Johannes Gutenberg. Es lernten immer mehr Kinder auch in den Dörfern Lesen und Schreiben. Jetzt hatten die Menschen einen direkten Zugang zum Wort Gottes und brauchten keine Mittler in Gestalt von Priestern mehr. Niemand konnte mehr dem anderen ein X für ein U vormachen.
Einhorn
Der persische Arzt Ktosias (um 400 v. Chr.) war der erste, der von der Existenz eines pferdeähnlichen weißen Tieres erzählt, das auf der Stirn ein langes Horn trägt. Unter dem Horn glitzert ein roter Karfunkelstein. Einhörner gelten als wild und unberechenbar und können nur von einer Jungfrau oder Menschen reinen Herzens gefangen werden. Nach anderen Vorstellungen sieht das Einhorn eher aus wie ein Reh oder wie ein Rind. Meist wird es als Huftier vorgestellt, manchmal trägt es einen Löwenschweif.
Das Einhorn beruht eigentlich auf der mißverstandenen Bibelübersezung einer alttestamentlichen Stelle. Hier wird ein hebräisches Wort (re´em), das bei Mose und in den Psalmen steht, falsch gedeutet. Es ist ein gehörntes Tier gemeint, um welches Tier es sich aber handelt, ist unklar.
Bei Isidor von Sevillia steht das Einhorn für Einheit und für die Jungfrau Maria. Sobald es einer Jungfrau gewahren würde, lege es sich friedlich in ihren Schoß. Es wird im "Physiologus", bei Hildegard von Bingen (12. Jahrhundert), Albertus Magnus (13. Jahrhundert) und in Arzneibüchern bis ins 19. Jahrhundert erwähnt und ausgedeutet.
Vor allem der Physiologus hatte, neben der Bibel, besondere Bedeutung für den christlichen Glauben an Einhörner. Die älteste Darstellung stammt aus dem 5. Jh. und befindet sich in Ravenna in der Basilica San Giovanni Evangelista. (Siehe Abbildung) Hier ist ein Fußbodenmosaik mit zahlreichen Tierdarstellungen zu sehen.
Marco Polo behauptete Anfang des 14. Jahrhunderts, auf Sumatra ein Einhorn gesehen zu haben. Die Beschreibung lässt vermuten, dass es sich dabei um das Sumatranashorn gehandelt hat.
Im Juni 2008 wurde in einem italienischen Naturpark in der Toskana ein 10 Monate altes Reh mit nur einem Horn (sog. morphologische Anomalie) entdeckt und vom Naturwissenschaftlichen Zentrum Prato (CSN) dokumentiert. Diese Entdeckung lässt vermuten, dass in der Vergangenheit gesichtete Hirsche, Rehe oder andere Tiere mit nur einem Horn den Mythos Einhorn entstehen ließen.
Dem Einhorn wurde nachgesagt, dass seine Tränen von Versteinerungen erlösen könnten und die Berührung durch sein Horn Wunden heilen würde. Daher trugen viele Apotheken entweder in ihrem Naman oder in ihrem Eingangsschild ein Einhorn. Im Mittelalter und der frühen Neuzeit wurden die Zähne des Narwals für das Horn gehalten und als "Ainkhürn" bezeichnet. Noch heute existieren mehrere Objekte, meist Herrscherinsignien, die aus Narwalzahn angefertigt wurden, der bis zu 5 m lang werden kann. So können Zepter und Reichsapfel des österreichischen Kaisers und der Thron der Königin von Dänemark auf Schloss Rosenborg in Kopenhagen bewundert werden.
Das Einhorn als Symbol der Reinheit hatte noch eine andere Fähigkeit: Der hohe Wert des Ainkhürns (wörtlich „Ein-Gehörn“) - zeitweilig das Zehnfache von Gold - erklärt sich nicht nur aus seiner Seltenheit, sondern vornehmlich aus seiner Eigenschaft als Mittel gegen Vergiftung, eine in Herrscherhäusern allgegenwärtige Bedrohung. Man nahm an, dass die natürliche Abscheu des Einhorns vor jeglicher Unreinheit bewirke, dass das Horn bei Anwesenheit von Giften anfange zu schwitzen. Daher hatten Diener vor dem Servieren der Speisen diese mit dem Ainkhürn (oder dem Bezoar oder der Natternzunge, denen gleiche Wirkung zugeschrieben wurde) zu berühren. Um die giftneutralisierende Wirkung zu erreichen, wurden auch Tafelaufsätze und Trinkgefäße aus dem Narwalzahn hergestellt. Kaiser Rudolf II. ließ sich aus Furcht vor einer Vergiftung von seinem Hofgoldschmied Jan Vermeyen einen kostbar mit Gold und Edelsteinen gefassten Trinkbecher aus Ainkhürn fertigen (heute im Kunsthistorischen Museum in Wien).
Das Einhorn ist kein häufiges christliches Symbol. Abgesehen von einigen Schmuckelemente oder in der Aufzählung der Tierwelt, in der auch Fabelwesen wie der Drache oder der Phönix auftauchen, spielt dieses Motiv im Früh- und Hochmittelalteralter keine große Rolle in der sakralen Kunst. Erst im Spätmittelalter bis ins Rokkoko wird das Motiv ein modisches Element auf Teppichen, Gemälden oder Schnitzereien. Meist liegt das Einhorn neben einer schönen, jungen Frau.
Die neuste These über die Existenz des Einhorn stellte der Zoologe Josef H. Reichholf auf. Eine einfache zoologische Diagnose führt ebenso zum richtigen Tier, wie der Raum, in dem es lebte, dazu passt. Dieser lässt sich geografisch mit dem östlichen Nordafrika, Arabien und dem Vorderen Orient umfassen; einer Zone also, in der bis in die Zeit der Griechen und Römer auch noch Löwen vorkamen. Die in den wesentlichen Beschreibungen der Antike enthaltenen Kennzeichen führen wie ein zoologischer Bestimmungsschlüssel auf die richtige Spur. Beim Einhorn handelte es sich zweifellos um ein Huftier. Aber weil die Hufe gespalten waren, gehörte es nicht zu den Pferden, den Einhufern, sondern zu den Paarhufern und als Hornträger zur Familie der Rinderartigen. Das lange, spießartige Horn mit auffällig ringelartigen Querwülsten verweist auf die Großantilopen und darin auf die Gruppe der sogenannten Pferdeböcke. Nach seiner Ansicht sind die Beschreibungen zu präzise, zumal die des Aristoteles, als dap sie reine Phantasiegebilde sein könnten. Seine Schlußfolgerung: Nur auf ein noch heute lebendes Tier treffen alle diese Kriterien zu:
Die Beisa-Oryx-Antilope, deren Hörner bis zu 2 m lang werden konnten. Frühe Versuche, sie zu zähmen, um sie für die Landwirtschaft nutzbar zu machen, scheiterten. Paßt da nicht das Bild vom wilden Einhorn?
Nun bildet Euch selbst Eure Meinung: Ist das Einhorn ein schönes Phantasiegeschöpf, das als das edelste der Fabelwesen gilt, oder eine Antilopenart, oder eine genetische Anormalie?
Gehabt Euch wohl und seid behütet vom Licht des liebenden Vaters, bis die Steine der alten Gemäuer der Kathedralen das nächste Mal zu uns sprechen.
Das "Mittelalter" ist eine zeitliche Epoche vom 5. bis 15. Jahrhundert in der Geschichte der christlichen Welt. Und diese Epoche fand ausschliesslich in Europa statt. Die Vereinigten Staaten von Amerika z. B. gab es überhaupt noch nicht. Amerika war von den Christen noch gar nicht entdeckt. Man wusste auch so gut wie nichts über das Reich der Mitte, China. Und Afrika hielt man für kleiner als Europa. Die Welt war eine Scheibe. Mittelalter (lateinisch: „media altas - Epoche in der Mitte") heißt ursprünglich so viel wie Zwischenalter. Wann das Mittelalter genau begann und endete, ist umstritten. Das Mittelalter wird in drei Abschnitte gegliedert.
um 400 bis 800/900: Früh-Mittelalter
9./10. Jahrhundert bis 1250: Hoch-Mittelalter
1250 bis 1500: Spät-Mittelalter
375
Beginn der Völkerwanderung. Anlass der Völkerwanderung ist die Vernichtung des Ostgotenreiches durch die Hunnen in Südrussland (u.a.).
440
Leo I, der Grosse. war der erste eigentliche Papst von Rom, der den Titel des Pontifex Maximus (oberster Brückenbauer = Priester) verwendete, eine Bezeichnung, die zuvor nur den römischen Kaisern gehörte.
476
Der letzte weströmische Kaiser, Romulus Augustulus, wird von seinem Thron abgesetzt.
793
Die Wikingerzeit beginnt mit der Plünderung des Klosters Lindisfarne in England.
800
Karl der Grosse wird durch Papst Leo III. zum Kaiser gekrönt. Karl der Grosse vereinte weite Teile des heutigen Frankreichs und Deutschlands im Fränkischen Reich.
878
Alfred der Grosse, König von England, besiegt dänische Wikinger bei Edington in einer offenen Schlacht und zwingt sie zur Unterzeichnung eines Friedensvertrages.
1095
Papst Urban II. ruft zum Kreuzzug auf, bei dem das Heilige Land von den Moslems befreit wird. Ein christliches Heer (ca. 50000 - 70000 Menschen) bricht Richtung Osten auf.
1100
Ausgehend von Frankreich verbreitet sich das Turnier als ritterliches Kampfspiel.
1119
Die erste europäische Universität wird in Bologna gegründet, Paris um 1150, Oxford 1163, Salamanca 1218 und Cambridge 1229 folgen.
1300
Neue Erfindungen: Brillen, Räderuhr, Hemmrad, Glasfenster, Trittwebstuhl.
1348
Ausbruch der Pest in Europa. Der schwarze Tod kostet etwa 25 Millionen Menschen das Leben.
1445
Johann Gensfleisch (Gutenberg) entwickelt den Buchdruck mit beweglichen Lettern und druckt die erste mit austauschbaren Typen gedruckte Gutenberg-Bibel.
1447
Die vatikanische Bibliothek wird gegründet.
1492
Christoph Columbus entdeckt Amerika. Martin Behaim entwirft den ersten Globus.
Dieses Schloss steht auf dem sogenannten Schlossberg im Hagener Stadtteil Hohenlimburg in Nordrhein-Westfalen und wurde im Jahre 1242 erstmals urkundlich erwähnt. Graf Dietrich I. von Altena-Isenberg war es, der die Höhenburg auf dem Bergsporn oberhalb des Lennetales um das Jahr 1240 errichten ließ. Im Verlauf des 13. Jahrhunderts entwickelte sie sich zur Residenz der Stammlinie dieses Grafenhauses.
Manche Heimatforscher vermuten, dass Dietrich I. von Isenburg-Limburg eine palisadenumwehrte Wallburg bauen ließ, deren Reste sich etwa 400 m weiter südlich befinden (die „Sieben Gräben“ auf dem Schleipenberg). Allerdings gibt es für diese Mutmaßung keine schriftlichen oder archäologischen Quellen. Der Bautyp der Burg spricht ebenfalls für eine ehere Datierung. Im Burgenbau im Mittelalter war es üblich, den geplanten und am besten geeigneten Bauplatz für eine Burg zu befestigen, um keine Gegengründung an der Stelle durch gegnerische Truppen zu ermöglichen. Darum ist es wahrscheinlich, dass der heutige Standort des Schlosses Hohenlimburg auch der Gründungsplatz der mittelalterlichen Burg war.
Graf Eberhard I. eroberte im Jahr 1288 die Limburg, Sobbo de Svirte nahm im Jahr 1300 die Burg ein, gab sie jedoch später wieder an die Grafen von der Mark zurück. Im Jahr 1304 erfolgte die Rückgabe an Graf Dietrich III. von Limburg. In einer Fehde zwischen den Grafen von Limburg-Broich und den Grafen von Neuenahr, die den Besitz durch Heirat geerbt hatten, kam es im Jahr 1459 zu einer Belagerung und Einnahme der Limburg durch die Truppen der Grafen von Limburg aus dem Hause Broich und ihre Verbündeten.
Die Grafenhäuser Limburg- Broich und Neuenahr teilten sich ab 1460 den Besitz, der im Fall Limburg-Broich zwischen 1509 und 1542 an den Grafen Wirich V. von Daun-Falkenstein fiel. Die Grafen von Neuenahr waren von 1542 bis 1589 alleinige Regenten, von 1592 bis 1808 gehörten Schloss und Grafschaft zum Besitz der Grafen von Bentheim-Tecklenburg. 1584 wurde die Limburg und das Territorium von Kurkölnischen Truppen erobert, bis 1610 blieb sie besetzt.
Im dreißigjährigen Krieg wurde die Burg im Jahr 1633 von kaiserlichen Truppen unter dem Generalwachmeister Lothar Dietrich von Bönninghausen belagert, sie diente dann bis 1636 als Quartier. Beim Abzug der Truppen wurde die Vorburg und die dort befindlichen Gebäude einschließlich des mittelalterlichen Halbturms durch einen Brand zerstört.
Im 17. Jhd. wandelte sich die Burganlage zu einem vorwiegend auf Repräsentation ausgerichteten Schloss. Trotzdem zählte das Schloss Hohenlimburg noch im Siebenjährigen Krieg zu den Festungen im preußischen Einflussgebiet. Das Schloss war damals von französischen Einheiten besetzt. Heute ist das Schloss im Besitz der Familie Bentheim-Tecklenburg.
Erhalten sind heute noch die Vor– und Hauptburg, der Pallas, die Torhäuser, der Bergfried aus dem 13. und 14. Jahrhundert, die Ringmauern und verschiedene Wohn- und Arbeitsgebäude vom 16. bis 18. Jahrhundert. Seit Jahrzehnten ist das Schloss ein wichtiges Ausflugsziel in der Region Südwestfalen, dazu tragen die jährlich stattfindenden Schlossspiele bei.
Die absichtlich mumifizierte „Schwarze Hand“ ist ein berühmtes Ausstellungsstück. Graf Dietrich von Isenberg-Limburg ließ einer Legende nach seinem Sohn die Hand abschlagen, weil dieser seine Mutter geschlagen hatte. Tatsächlich aber handelt es sich hierbei um ein mittelalterliches oder frühneuzeitliches Leibzeichen, das man z.B. Mordopfern zur Beweissicherung abtrennte. Allerdings waren abgeschlagene Hände auch ein Zeichen für einen Burgfrieden, der z.B. nach Fehden zwischen den streitenden Parteien geschlossen wurde. Der Fundort der Hand spricht für beide Thesen.