Ausgabe 168 | Seite 4 12. September 2010 AD
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Fabelwesen Teil 13

Astaroth

Über einige Wochen bzw. Teile hinweg erzählte ich euch von Fabelwesen in Tiergestalt und Mischwesen. Dieses Feld ist bei weitem noch nicht abgegrast, doch um der Abwechslung willen verlassen wir dieses Gebiet vorerst. Getreu dem Motto, belästigen ist besser als belästigt werden, beschäftigt sich der Erzähler ab nächster Woche mit der noch unberührten Gruppe der Naturgeister. Doch ehe es soweit ist, besuchen wir heute nochmals einen Dämon.

Dazu dringen wir tief in die Welt des Okkulten ein. Die Ars Goetia wird, ebenso wie das Necronomicon, unser unverzichtbarer Reiseführer durch das verlorene Paradies sein.

Noch im Begriff der Reisevorbereitungen, noch bevor hier sein Name ausgesprochen, reisst jenem, welche unsere Aufwartung gilt, bereits das aus den Eingeweiden von Engeln gesponnene dünne Geduldshaar. Ehe wir uns versehen, stehen wir, in die weite und kühle Dunkelheit einer Höhle blinzelnd, fröstelnd da.

Im Nacken spüren wir unerfreulicherweise den heißen Atem unseres heutigen Gastgebers, Astaroth höchstpersönlich, während zu unseren Füßen in kalten, feurigen Lettern sein Zeichen glüht.

Also stimmt es wohl, nun, da ich wissend zurückblicke, was geschrieben steht. Ehrfurchtsvoll streicht meine linke Hand über das alte, speckige Leder der Ars Goetia, erworben in einem japanischen Antiquariat, im Austausch gegen zwei "Battle-Balls".

"....Menschlein, die Beschwörung Astaroths nehme an einem Mittwoch vor, soll sie gelingen...", heißt es darin. Kurz vergewissert, ja, es ist Mittwoch, als ich diese Zeilen schreibe. "Teufel auch", entfährt es mir und ich klopfe Astaroth auf die Schulter, was dieser mit irritiertem Blick und unweigerlicher Rückwärtsbewegung quittiert. Ja, da läuft so einiges anders als gedacht. Eigentlich wollten wir ihn beschwören und nicht umgekehrt. Höchste Zeit, einiges Licht ins Dunkel zu bringen!

Beginnen wir mit den Büchern oder mit Astaroth, was meint die werte Leserschaft? Hm? "Hallo, hier spielt die Musik! Wie ich sehe, ist es einigen nicht entgangen, das die zumeist nackt dargestellte Astarte in frühen Zeiten die Ausschweifung und Tempelprostitution symbolisierte. Nun aber, ich möchte doch bitten, so jung wie ihr glaubt, ist die Dame nicht... Wendet den Blick von all den unrasierten Damen ab, bevor es Ärger gibt...sehr schön, ja, unheimlich wohlgeformte Rückenpartie, natürlich... Jetzt ist aber Schluß, sonst gibts was mit dem Lineal, und zwar nicht auf die Finger. Sei bedankt, Astaroth!"

Astaroth selbst ist ein Dämon der jüdisch-christlichen Mythologie, sein Name ist phönizisch-semitischen Ursprungs, entnommen der babylonischen Göttin Istar. Diese wurde erst zur westsemitischen Göttin Astarte und schließlich zum männlichen Astaroth.

Bevor weitere dunkle Details aus Astaroths Leben in bester Paparazzi-Manier ans Tageslicht gezerrt werden, an dieser Stelle ein kurzer Literartur-Exkurs. Eingangs erwähnte ich zwei, indirekt drei Bücher.

Die Ars Goetia ist der erste Teil eines Grimoires aus dem 17. Jahrhundert, dem Lemegeton Clavicula Salomonis, dem Schlüsselchen Salomos. Ein Großteil der darin enthaltenen Texte entstammt dem 14. Jahrhundert, teilweise gar noch früheren Zeiten. Sie enthält Beschreibungen der 72 Dämonen, die König Salomo einst beschworen und verpflichtet haben soll, für ihn zu arbeiten. Dazu sperrte er die Dämonen in einem bronzenen, mit magischen Symbolen verschlossenen, Gefäß ein. Die Ars Goetia gibt Anweisungen zur Herstellung eines ähnlichen Gefäßes und zur Verwendung der richtigen Formeln, um die Dämonen zu beschwören. Sie weist jedem Mitglied der teuflischen Hierarchie Rang sowie Adelstitel zu und versieht die Dämonen mit entsprechenden Siegeln und Zeichen.

Die Ars Goetia unterscheidet sich von anderen goetischen Texten dahingehend, daß die beschworenen Entitäten in die Folgsamkeit gezwungen werden, anstatt erst um deren Gunst zu bitten.

Das Necronomicon ist ein fiktives Buch über die "großen Alten" des amerikanischen Autors H.P.Lovecraft. Es beschreibt u.a. den Cthulhu-Mythos, den der jemenitische Schriftsteller Abd Al´Azrad um ca 730 n. Chr. verfasst haben soll. Al´Azrad soll kurz nach Vollendung des Buches im Jahre 738 vor mehreren Augenzeugen am hellichten Tage auf einer Straße in Damaskus von einem unsichtbaren Wesen bei lebendigem Leibe zerissen worden sein. Lovecraft spricht von mehreren Übersetzungen im Laufe der Jahrhunderte, welche aber allesamt den Lauf der Zeit nicht überdauert haben sollen. Vor allem aufgrund seines Essays "History of the Necronomicon" ranken sich bis heute Gerüchte um ein real existierendes Necronomicon.

Paradise Lost ist ein Gedichtband des englischen Dichters John Milton, veröffentlicht im Jahre 1667. Milton erzählt darin die Geschichte des Höllensturzes der gefallenen Engel, die Versuchung Adams und Evas durch Satan, den Sündenfall und die Vertreibung aus dem Garten Eden. Hauptcharakter des Gedichtes ist Satan als Anführer der gefallenen Engel, ein weiterer Charakter ist unser heutiger Gastgeber, Astaroth.

Jenem wenden wir uns nun auch wieder zu, bevor er richtig sauer wird.

Die Ars Goetia beschreibt ihn als mächtigen, starken Großherzog, der über 40 Legionen von Dämonen herrscht. Er ist einer der schändlichen (gefallenen) Engel, seinem Rachen entströmt fauliger, giftiger Atem und er reitet entweder auf einem Höllendrachen oder einem Wolf einher. In seiner rechten Hand hält er eine Viper. Legenden zufolge wurden seine Seele und sein Körper mit denen der semitischen Göttin Astarte verschmolzen. Astarte hatte ähnliche Bedeutung wie Isis für die Ägypter, Istar in Babylonien, Aphrodite und Demeter in Griechenland. Sie wurde als Liebes- und Kriegsgöttin verehrt.

Luzifer aber bot Astaroth einen neuen Körper, eine Schlange, jene Viper, die er nun in seiner Hand hält. Hat Astaroth die Kontrolle über den Körper, wird dieser männlich und die Seele der Astarte fährt in die somit weiß gefärbte Schlange. Erlangt hingegen Astarte die Kontrolle, wird der Körper weiblich und Astaroths Seele fährt in die nunmehr schwarz gefärbte Schlange. Der weibliche Körper trägt Hörner und ist mit dem Gott El vermählt und symbolisiert jene bereits angesprochene Ausschweifung und Tempelprostitution. Die Taube ist das Symbol der meist nackt dargestellten Astarte. El war im 2. Jahrtausend v.Chr. der Name für den hauptsächlich in der Levante beheimateten, obersten Gott. Er war Hauptgott der Kanaaniter, Phönizier und Hebräer.

Die Ars Goetia nennt Astaroth an 29. Stelle. Er soll Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft kennen sowie alle Geheimnisse enthüllen können. Ebenso soll er Menschen in den allgemeinen Wissenschaften unterrichten, sowie außerdem der Schutzherr der freien Künste sein. Allerdings wird er in vielen Fällen auch im Kontext von Besessenheit erwähnt. Neben seiner Eigenschaft als Großherzog und Herrscher über 40 dämonische Legionen ist er noch oberster Schatzmeister der Hölle. Abraham von Worms bezeichnet ihn in seinem "Buch der wahren Praktik" als Planetengeist, allgemein steht er aber eher für das Prinzip der Faulheit.

Hierzu könnte seitens der Kapi-Regnum-Spielleitung überprüft werden, ob besonders viele Cheater Mittwochs aktiv sind bzw. waren. Schließlich erfordert das Cheaten doch ein Mindestmaß an Besessenheit/Faulheit. Wer könnte den jeweiligen Personen da mehr in die Glieder gefahren sein als Astaroth?

Vor dem Fall der Engel soll Astaroth ein Cherub oder Seraph gewesen sein. Da er Hüter der Zeit war und somit Gottes Pläne kannte, wurde er von Gott, der dies nicht duldete, in ein abseits gelegenes Verlies geworfen. Auch durfte er nie an einer Ratssitzung teilnehmen, obwohl er, wie Luzifer, einstmals Mitglied des himmlischen Rates war. Als Abaddon und Luzifer ihn befreiten, wehrte sich Astaroth zunächst dagegen. Später wurder er aber zusammen mit den gefallenen Engeln aus dem Himmel geworfen. Er ist verdammt dazu, auf ewig stumm zu sein. In seiner Engelsgestalt vermag er zu schreiben, nicht aber zu reden.

Wird er beschworen, was eben an einem Mittwoch ratsam sein soll, erzählt er über den Fall der Engel, was keiner wirklich wollte und er beteuert seine Unschuld daran. In seiner Deutung als Aphrodite, ähnlich Astarte oder Istar, verkörpert er die Liebe, ansonsten Prunksucht und Eitelkeit. Gemäß Sebastian Michaelis ist Astaroth ein Dämon der ersten Kategorie, der mittels Faulheit und Eitelkeit verführt. Sein "guter" Gegenpart ist der Heilige Bartholomäus, der Schutz vor ihm bietet, da er dessen Verführungen widersteht.

Anderen Auffassungen zufolge lehrt Astaroth mathematische Künste und Handarbeiten, kann Menschen gar unsichtbar machen, sie zu versteckten Schätzen führen oder ihnen jegliche Fragen beantworten. Einigen Dämonologen des 16.Jahrhunderts zufolge sind die Menschen im Monat August den stärksten Angriffen Astaroths ausgesetzt.

USK 3 von 5
Es tummeln sich unzweifelhaft schrecklichere Gestalten als Astaroth in der bronzenen Schatulle König Salomons. Aamon, Vepar, Andras - um nur einige zu nennen. Doch muß man mit einer Beurteilung vorsichtig sein, denn viele sind "alte" Götter, welche das erstarkende Christentum nach und nach dämonisierte. Gewiß darf man nicht erwarten, daß Astaroth einem ein Mittagessen serviert, wenn man so einfach auftaucht. Welchen Grund hätte er auch dazu? Außerdem, wer vermag dies schon vom christlichen Gott mit Gewissheit behaupten? Ich würde es auf keinen Versuch ankommen lassen wollen. Baal war einst ein Wetter- und Fruchtbarkeitsgott, ehe ihn Christen zum ersten und obersten König der Hölle "beförderten". Vorsicht ist stets geboten, wenn jemand Schätze verspricht und im Gegenzug die Folgschaft verlangt. Das war früher nicht anders als heute, egal ob in Religion oder im wahren Leben.

In diesem Sinne, bis zum nächsten Fabeltag

© Singularis Porcus




Das Zeichen des Astaroth


Berufe im Mittelalter

Der Schlächter

Von der Blutwurst bis zur Weißwurst, von den Frankfurtern bis zur Salami – die Anzahl an Wurstsorten ist groß, über 1500 an der Zahl. Nicht ganz so zahlreich, dafür umso geläufiger sind die Sprichwörter: "Das ist mir wurscht", wie die Bayern sagen. Die "beleidigte Lebewurst" ist jedem ein Begriff. Aber wer kennt eigentlich die Geschichte der Wurst?

Man vermische zerkleinertes Fleisch, Speck, Salz und verschiedene Gewürze, manchmal auch Innereien, Blut und Schwarten, und fülle die Masse in natürliche Därme oder künstliche Hüllen. Nun muss das Ganze räuchern, erhitzen, trocknen oder reifen – und fertig ist die Wurst.

Wer sie erfunden hat, bleibt im Dunkeln. Aber Überlieferungen machen deutlich, dass die Wurst schon im achten Jahrhundert vor Christus erwähnt wurde: bei Homer. In seiner "Odyssee" berichtet der Dichter von "Wurstkämpfen", die die Griechen ausgetragen haben. Der Tapferste bekam die besten Würste als Belohnung. Die Römer hatten den Ruf, wahre Wurstliebhaber zu sein. Sie aßen nicht nur kleine Würste als Vorspeise, sondern auch ganze gebratene Schweine, die mit Würsten gefüllt waren. Hirnwurst mochten sie besonders gerne. Die Zutaten hierfür: Hirn, Ei, Wolfsmilch und spezielle Gewürze. Für die Römer eine Delikatesse, uns dreht sich heute der Magen um.

Fest steht: Die Wurst ist eines der ältesten Nahrungsmittel. Bereits 5000 vor Christus war sie auf Zeichnungen und Malereien abgebildet, die aus Ägypten, Syrien und China stammten. Im Wortursprung bedeutet Wurst so viel wie "etwas drehen, vermengen, rollen und wenden".

In Deutschland war und ist die Wurst besonders populär. Erwähnt wird sie erstmals im elften oder zwölften Jahrhundert, da kannte man schon die "lebarwurst" und "pratwurst". Im Mittelalter tauchten die ersten Metzger auf, die für Gastwirte arbeiteten. Damit wurden auch die Herstellungsverfahren immer mehr verfeinert.

Wie schon in der Antike die Griechen um die Wurst kämpften, so richteten auch die Metzger im Mittelalter Wurstkämpfe aus: Sie wetteiferten darum, wer die schwerste oder längste Bratwurst herstellen konnte, und führten diese bei Festen den Menschen vor.

Würste waren damals für die Menschen viel wert; in Wurstkammern lagerten die Schätze, die vor Langfingern besonders geschützt werden mussten. Die Beliebtheit der Würste brachte auch Verordnungen mit sich. Ratsherren legten fest, wie die Würste herzustellen seien und bestimmten, welches Fleisch in den Darm durfte.

Die Wurst war aber nicht nur eine Gaumenfreude für den "kleinen Mann". Es gab berühmte Wurstliebhaber wie Friedrich der Große, Johann Wolfgang von Goethe oder Martin Luther. Über letzteren kursiert eine unrühmliche Legende:

Luther ließ sich in einer Gaststätte bei Erfurt seine Bratwurst schmecken. Dann verließ er die Schenke, jedoch ohne zu bezahlen. Ob es aus Eile oder Versehen geschah, lässt die Geschichte offen. An der Tür des Wirtshauses wurde daraufhin mit Kreide vermerkt, dass Luther seine Bratwurst schuldig geblieben sei. Daher kommt, so sagt die Legende, unsere heutige Redensart "jemandem etwas ankreiden".

Luther war ein Bratwurstfreund und auch heute noch gilt sie als berühmteste unter den Wurstsorten.

Generell werden Würste nach ihrem Herstellungsverfahren eingeteilt: Es gibt Brühwürste, Kochwürste und Rohwürste. Die Brühwürste sind mit knapp 800 Sorten die am meisten verbreiteten. Dazu zählen die Fleischwurst, Weißwurst oder Knackwurst.

Die Brühwürste werden – ihrem Namen getreu – gebrüht. Ihre Rohmasse, das sogenannte Brät, ist sehr fein, zumeist aus Schweine-, Rind- oder Kalbfleisch.

Kochwürste haben rund 350 verschiedene Sorten. Sie werden aus vorgekochtem Fleisch und, je nach Art, aus Innereien, Blut oder Schwarten hergestellt. Zu dieser Gruppe gehören die Blut- und Leberwürste.

Rohwürste, von denen es über 500 Sorten gibt, bestehen aus rohem Rind-, Schweine- oder Lammfleisch. Durch langes Trocknen oder Räuchern werden sie konserviert. Rohwürste haben die längste Haltbarkeit. Dazu zählen zum Beispiel die Mett- und Teewurst sowie die Salami.

Die Bratwurst ist eine ganz spezielle unter den Wurstsorten. In ihrer Herstellung ähnelt sie den Brühwürsten. Sie wird zumeist aus frischem, rohem Schweinefleisch gemacht und auf dem Grill oder in der Pfanne gebraten.

Wer kam auf diese Idee? Darüber streiten sich seit Urzeiten die Thüringer und die Franken. Die Thüringer haben die älteste urkundliche Erwähnung: eine Bratwurstrechnung aus dem Jahre 1404. Der Autor und gelernte Forstwirt Heinrich Höllerl kommt zu dem Schluss: "Die Bratwurst ist eine Fränkin" – so der Titel seines 2004 erschienenen Buches, in dem er der Geschichte der Bratwurst nachgegangen ist. Demnach liegt der Ursprung bei den Kelten, die die Bratwurst entdeckten. Von dort nahm sie ihren Weg über Rom in die heimischen Gefilde. Die Franken sollen es gewesen sein, die die Bratwurst kultiviert haben.

Ihren Siegeszug trat sie allerdings erst Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts mit der Industrialisierung an. Endlich gab es Großmaschinen zur Verarbeitung; außerdem konnten die Würste durch die Konservierung in Dosen weltweit verschickt werden.

In Zünften organisiert, nannte man die Schlächter auch "Knochenhauer". In dieser Zunft waren oftmals auch die Metzger, Kuttler und Bräter mit organisiert.

Fleisch war und ist eines der wichtigsten Nahrungsmittel. Die Schlächter töteten und zerlegten das für den Verzehr vorgesehene Vieh. Früher konnten die Zünfte teilweise die Beiräte in den Gemeinden oder Parlamenten stellen und gewannen dadurch politischen, administrativen und sogar militärischen Einfluss.

Der Beruf des Fleischers (oft auch Metzger oder Schlachter, in Österreich Fleischhauer oder Fleischhacker genannt) gilt als einer der ältesten Handwerksberufe. Der Schlachter beschäftigte sich mit der Herstellung bzw. Verarbeitung von Fleisch- und Wurstwaren für den Verzehr und arbeitete in einer Fleischerei oder einem Schlachthof.

Die erste Nachweise über diese Tätigkeit finden sich bei den Galliern, die Wurst herstellten. Der Beruf Fleischer hat sich in den vergangenen Jahren jedoch sehr gewandelt. An Stelle des Schlachtens ist heute die Veredelung von Fleisch getreten.

Durch diese Wandlung des Berufs und die damit verbundene Konzentration auf weniger Schlachtstätten ist die noch bis vor ca. 30 Jahren übliche Verarbeitung von schlachtwarmem Fleisch zur Herstellung von Brühwurst nicht mehr machbar. (Regionsabhängig)

Für diese wäre eine enge Verzahnung zwischen Schlachtung und Verarbeitung notwendig, da das Fleisch innerhalb von ca. 12 Stunden entbeint, ausgesucht und verarbeitet werden muss. Das ist heutzutage kaum noch möglich bei den weiten Wegen vom Schlachthof bis zur Metzgerei, in der das Fleisch verarbeitet wird!

Das größte Highlight im Sommer ist für meine Kinder ( und für den Papa) an schönen Abenden unseren großen Grill mit Holzscheitern anzufeuern, die angespitzten Haselnuss Zweige hervorzuholen und vorsichtig die Würste übers Feuer zu halten und zu warten bis die Haut springt und knusprig wird. Und am allerbesten schmeckt die fertige Wurst dann natürlich direkt vom Steckerl runter!! Und danach darf dann natürlich das zündeln und Feuerspielen nicht fehlen!!!

© Strahlestädtle




Die klassischen Werkzeuge der Schlächter:

  • Spalter
  • Doppelspalter
  • diverse Messer
  • Säge
  • Topf/Kessel
  • Fleischerhaken
  • Glocke
  • Leiter
  • Schragen








Metzgermeister und Geselle bei der Schlachtung, Stich von Jost Amman, 16. Jh.




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