Ausgabe 167 | Seite 3 5. September 2010 AD
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Kopfgrafik - © upjers GmbH & Co. KG

 

Gilden-WBW für alle Welten

O'zapft is!

In den schönen Isarauen
kann man viele Leut' beschauen;
zum Oktoberfest sie eilen,
wollen dann im Zelt verweilen,
um dort eine "Maß" zu heben
(oder auch zwei.. dreie.. eben),
denn die Schankmaiden, die geizen
überhaupt nicht mit den Reizen!
Appetitlich dekoriert
wird das "Obst" hier vorgeführt!
Ach, da möcht' man doch mit beiden
Händen bei den drallen Weiben.
Doch man ist nicht adäquat,
weder Tracht noch Sonntagsstaat.
"Kein Intresse," denkt sie sich
"nur ein Touri, nichts für mich!"
Und die Touris? "Hätt ich bloß
eine schöne Lederhos'!"


Dieser Gilden-Wettbewerb läuft vom 29.08. ab sofort bis zum 17.09.2010 um 23:59 Uhr.


Hinweis: Hier gelten im Wesentlichen die gleichen Grundvoraussetzungen wie beim normalen WBW. Allerdings werden die Waren nicht aus dem Lager heraus an eine spezielle Stadt geschickt, sondern es funktioniert ähnlich den Marmorspenden für das Weltwunder: Im Gildenmenü ist die zugehörige Eingabemöglichkeit zu finden.
Der tagesaktuelle "Stand der Dinge" kann derweil in der Gildenübersicht im Menü Stats/Gilden, sortiert nach "Wettbewerb", betrachtet werden.
Und nun viel Erfolg, frohes Schaffen und ein gutes Gelingen!

© Amhara/Hinrik


Sprechende Steine

Buchstabe D

Das, was uns selbstverständlich ist, die Fähigkeit des Lesens und Schreibens, war für den Menschen des Mittelalters bis zu Zeit der Reformation das Vorrecht einer kleinen Minderheit. Selbst der Adel und die Könige hatten ihre Schreiber und Vorleser.

Symbole an den Wänden waren wie Bilderbücher. Hier konnte man erfahren, um was es in der Bibel eigentlich ging. Welche gewaltige Umwälzung, ja Revolution zur Zeitenwende, war die Übersetzung der Bibel durch Martin Luther im Zusammenwirken des Drucks des ersten Buches, der Bibel, durch Johannes Gutenberg. Es lernten immer mehr Kinder auch in den Dörfern Lesen und Schreiben. Jetzt hatten die Menschen einen direkten Zugang zum Wort Gottes und brauchten keine Mittler in Gestalt von Priestern mehr. Niemand konnte mehr dem anderen ein X für ein U vormachen.

Dachs
Der Dachs stellt wie der Affe, die Kröte und der Wolf ein Lastersymbol dar. Er steht für den Geiz, mittelhochdeutsch git[e]: "Gier", "Habgier". Übertriebene Sparsamkeit und damit verbunden auch der Unwille, Güter zu teilen, stellt eine der sieben Hauptsünden dar. Sünde bedeutet Zielverfehlung (aus dem griechischen *amartía). Dieses Wort wurde jedem Schützen zu gerufen, dessen Pfeil daneben ging. Das Ziel ist die Liebe zu Gott und den Menschen.

In der Fabelwelt heißt der Dachs Grimmbart und wird als mürrisch und eigenbrötlerisch charakterisiert. Er ist ein Nachttier, morgens kann man nur Spuren seinens heimlichen Treibens wahrnehmen. Anscheinend hat er etwas in seiner Behausung verborgen. Daher der Vergleich mit dem Geiz.

Dämon
Die frühchristliche Kunst kannte keine Dämonendarstellungen.

Erst im 6. Jh. taucht die erste Dämonendarstellung auf einem Mosaik in Ravenna in S. Apollinare Nuovo auf. Jesus befreit einen Besessenen und läßt die Dämonen in die Schweine fahren. Es sind nur kleine Figuren zu sehen. Sie sind kleiner als die Säue. Das Mosaik stammt aus der Zeit der Ostgoten und Merowinger. In der mittelalterlichen Malerei spielt die Größe einer Figur eine entscheidende Rolle. Je größer eine Figur, desto bedeutender ist sie. Die Größenverhältnisse der Figuren zu einander sind hier auch zu berücksichtigen.

Die spätmittelalterlichen Höllendarstellungen gehen auf den Einfluß der antiken Vorstellungen der Babylonier und Perser zurück. Sie wurden in der babylonischen Gefangenschaft von den Juden in ihre Volksmythologie übertragen, haben aber wenig mit den Texten der Bibel zu tun. Hier gibt es keine Folterszene, wie sie sich dann später Hieronymus Bosch (1450 - 1516) oder andere Künstler ausgemalt haben. Sie spiegeln viel mehr ihre grausame Zeit wider. Bosch zählt schon zum Spätmittelalter und frühen Neuzeit.

Delphin
Der Delphin hat schon durch die antiken griechischen Sagen (Arion) den Ruf von Menschenfreundlichkeit und Schnelligkeit. Er soll ins Wasser gestürzte Menschen retten. Daher steht der Delphin als Symbol für Christus, der die Menschen im Hier und Jetzt und in Ewigkeit retten wird. Der Delphin ist auf vielen Sarkophagen zu finden. Auch hier ist wieder ein Mosaik in S. Appolinare Nuovo zu nennen. Hier taucht der Delphin in der Berufungsszene von Petrus und Andreas auf.

© Thalassa von Kerygma




Die Frauenbilder im Mittelalter

Amalaswintha - starke Königin des Frühmittelalters

Wenn wir an mächtige und selbstbewußte Königinnen denken, fallen uns Kleopatra und Hatschepsut im antiken Ägypten oder Elisabeth I. von England, die im 16. Jh. die spanische Armada versenken ließ, ein. Aber Königinnen des Mittelalter?

Wir erinnern uns eher an Frauen, deren erste Aufgabe es war, Thronfolger zu gebären oder die durch ihre Geduld und Mildtätigkeit bekannt wurden. Aber starke Frauen, die nicht nur Mitregentinnen ihres Mannes oder Vormund ihres noch unmündigen Sohnes und Thronfolger waren, gab es die?

Hat jemand schon einmal den Namen „Amalaswintha“ gehört? - Nein? Ich bis vor Kurzem auch nicht. Schon die zeitgenössischen, überwiegend männlichen Autoren beschäftigten sich vor allem mit ihren Geschlechtsgenossen. Sie schrieben über ihre sagenhafte Herkunft und ihre zahlreichen Eroberungen wie bei Chlodwig oder das politische Geschick und Tapferkeit wie die von dessen Großvater Karl Martell.

Amalaswintha wurde als Tochter des Ostgotenkönigs und Reichsgründers Theoderich I. um 495/496 geboren. Ihre Mutter war die Schwester des merowingischen Königs Chlodwigs I. (Näheres über ihn habe ich in der Ausgabe 154/155 des Tagblatt geschrieben). Sie hieß Audofleda. Amalaswintha war das einzige legitime Kind des Ostgotenkönigs. Angesichts der machthungerigen Merowinger, der Römer und des eigenen Adels versuchte der Vater, die Stellung der Tochter als seiner Nachfolgerin zu stützen, in dem er sie mit Eutharich im Jahre 515, einem jungen Mann aus einer vornehmen, christlichen Familie aus Byzanz, verheiratete.

Er bat den oströmischen Kaiser, seinen Schwiegersohn als „Waffensohn“ zu adoptieren. Er schützte so seine Tochter und sein Reich vor den Expansionsgelüsten seines Schwagers Chlodwig, der sich die Ostgoten mit in sein Reich einverleibt hätte, wenn er nur gekonnt hätte. Chlodwig konnte die Ostgoten nicht mit dem Schwert „christianisieren“ - sie waren keine Heiden und zählten sich zur alten oströmischen Kirche, die älter war als das Papsttum. Es konnte auch nicht behauptet werden, dass Theoderich keinen Nachfolger nach seinem Tod hinterlassen würde. Wer sich nach seinem Tod mit Amalaswintha und ihrem Mann Eutharich einlassen würde, hätte sich gleich mit dem oströmischen Kaiser und seinen Truppen angelegt. Der ungestüme Cholwig war dann doch klug genug, um die Finger von einer solchen Unternehmung zu lassen.

Doch 523 starb Eutharich und Theoderich lebte nur noch drei Jahre länger. Amalaswintha trat ein schweres Erbe an. Die etwa 30-jährige Königin übernahm zunächst die Regentschaft für ihren minderjährigen Sohn Athalarich. Die letzten Regierungsjahre ihres Vater waren überschattet von Parteienkämpfe des Adels zwischen germanischen und pro-oströmischen Gruppierungen. Zwei Senatoren wurden zu Theoderichs Zeiten wegen Hochverrats angeklagt und hingerichtet. Das Vermögen ihrer Familien wurde konfisziert. Damit hatte der König die römische Seite gegen sich aufgebracht. Seine Tochter bemühte sich, beide Parteien wieder mit einander zu versöhnen, und schaffte es, nach dem Tod des Vaters den Frieden wieder herzustellen, indem sie das Vermögen den Familien zurückgab. Sie gab den Westgoten auch ihre Eigenständigkeit wieder, die ihr Vater noch unterworfen hatte.

Nach dem griechischen Geschichtsschreiber Prokop kam es zu erneuten Streitigkeiten. Man warf der Königin vor, ihren Sohn ungotisch zu erziehen. Ihre Erziehungsmaßnahmen und die Lerninhalte seien zu römisch. Der nunmehr 18-jährige Athalarich starb im Oktober 534. Die jetzt allein regierende Amalaswintha bezog ihren Vetter Theodahad mit in die Regierungsgeschäfte mit ein. Der alte König, ihr Vater, hielt seinen Neffen für charakterlos. Er erhielt die Stellung des Heerführers der Ostgoten. Doch diese Stellung genügte ihm nicht. Er ließ Amalaswintha aus Ravenna entführen. 535 wurde sie auf der Insel Martana auf dem Bolsenasee ermordet. Niemand weiß, wo ihr Grab sich befindet. Der Bolsenasee befindet sich in Mittelitalien, 90 km nördlich von Rom. Nur der Name eines Campingplatz am See erinnert noch an sie.

© Thalassa von Kerygma


Burgen

Burg Veldenstein

Diese mittelalterliche Wehranlage steht ca 30. km nordöstlich von Nürnberg oberhalb von Neuhaus an der Pegnitz. Wann und wer genau die Burg Veldenstein bauen ließ, ist nicht bestätigt. Vieles deutet jedoch darauf hin, das der Bischof von Eichstätt im Jahre 1008 im Auftrag Konrads des II. eine Grenzbefestigung an der Nordgrenze seines Bistums bauen ließ.

Urkundlich erwähnt wurde die Burg als novum castrum (das neue Haus) erstmals 1269. Die Burg gehörte damals bereits zum Bistum Bamberg und war Amtsburg der Bamberger Bischöfe, also deren Verwaltungssitz für die umgebenden Ländereien. „Veldenstein“ wurde die Burg erstmals im Jahr 1323 genannt.

Anfangs waren einfache Bauern Amtmänner auf der Burg, denen die Bauernhöfe am Burgberg (die sog. Burghutungen) gehörten. Zu diesem Zeitpunkt war die Burg kaum größer als der Bereich des Bergfriedes. Ab dem 14. Jhd. kamen das erste Mal Adelige nach Veldenstein, als Vertretung des Bischofs. Die weltlichen Herren von Stör, von Egloffstein und später von Wiesenthau erhielten die Verwaltungsburg des Bischofs und das Amt zu Lehen. Die innere Burg wurde daraufhin Anfang des 15. Jhds. von Hans von Egloffstein gebaut.

Nachdem Bischof Georg I. von Schaumberg die Burg von den Egloffsteinern eingelöst hatte, nahm sein Nachfolger Phillip von Henneberg Erweiterungen vor, die für die damalige Zeit gewaltig waren. Er erbaute die äußere Burg und den Wehrgang-Zwinger. Er war es auch, der die Burg erstmals zur Residenzburg des Bischofs machte, daraufhin kam jeder Bischof mindestens einmal nach Veldenstein, um die Huldigung seiner Untertanen entgegenzunehmen.

Die Burg war stark befestigt und hielt so manchen Angriffen stand, jedoch wechselte sie im 16. und 17. Jhd. durch Abtretungen und (Rück-)Eroberungen mehrmals die Besitzer. Als Folge wurde die Burg zwischenzeitlich von den Brandenburgern, den Nürnbergern und schließlich im Dreißigjährigen Krieg 1632 von den Schweden besetzt. Drei Jahre später folgten ihnen die Bayern. Letztendlich residierten später wieder die Bamberger Bischöfe auf Veldenstein, 1708 wurde die Burg jedoch durch einen Blitzeinschlag in den Pulverturm zum großen Teil zerstört. Dadurch schwand das Interesse der Bischöfe und die Ruine verfiel immer mehr.

1807 wurde das Oberamt Veldenstein aufgelöst. Infolge der Säkularisation nach dem Friedensvertrag von Lunèville mit Napoleon Bonaparte fiel Neuhaus an Bayern, wobei das Amtsgebiet zwischen Preußen und Bayern aufgeteilt wurde. Deren Grenze ging bis 1972 mitten durch die heutige Marktgemeinde.

Die verfallene Burg war für Bayern nicht von Interesse, daher wurde sie an Privatleute verkauft und wechselte wiederum häufig die Besitzer. Am 8.10. 1861 verkaufte Wolfgang Brunnhuber seinen gesamten Besitz an der Burg Veldenstein an den pensionierten Landgerichtsfunktionär Carl Heinrich Friedrich August May, der dort vom 8.10.1853 – 1862 als Landrichter tätig war. Wegen bzw. trotz der Streitigkeiten mit May verkaufte Anna Sturm ihm den Turm, die ehemalige Oberamtswohnung, das Hauptportal und alle Mauern am 15.09.1863 für 300 Gulden.

Damit war die Burg wieder in einer Hand. Ein geeignetes Wohngebäude wurde im Jahr 1863 ausgebaut. An Stelle des Getreidekastens wurde ein Herrenhaus im Stil des 19. Jhd erbaut. Landrichter May verstarb am 08.Juni 1873 auf seiner Burg, die Erbschaft traten seine Witwe Anna Regina May und ihre fünf Kinder an. Nach einigen Renovierungen verkaufte die Witwe die Burg am 29.11.1897 an den jüdischen Stabsarzt Dr. med. Hermann von Epenstein für 20.000 Mark. Dieser bemühte sich, der Burg ihr ehemaliges Aussehen wiederzugeben, er wendete dafür eine Million Mark auf.

Im Jahr 1939 kam die Burg in den Besitz des damaligen „zweiten Mannes“ des nationalsozialistischen Regimes, Hermann Göring. Dieser ließ die Burg ebenfalls renovieren und 1942 unter dem Herrenhaus einen bombensicheren Bunker mit eigener Strom-, Luft- und Wasserversorgung bauen. 1945 wurde die Burg von den Amerikanern erobert, die in der Burg Quartier nahmen. Als diese wieder abzogen, kamen auf Veldenstein bis zu 100 Flüchtlinge unter. Aus dieser Zeit stammt auch die sehr deutlich erkennbare Spur einer Trennwand im Nordostturm.

Ab 1968 wurde die Anlage von einer Falknerei genutzt, ab 1972 wurde die örtliche Kaiser Bräu Pächterin der Burg. Das ehemalige Herrenhaus wurde zum Hotel-Restaurant umgebaut und die Burganlage war ab 1974 der Öffentlichkeit zugänglich. Auch einige Privatwohnungen befinden sich auf dem Gelände. Seit 2002 findet jedes Jahr Ende Juli das Veldensteiner Festival statt, verschiedene Bands spielen zu dieser Zeit auf dem Burghof. Außerdem wird im Rahmen des Festivals ein Mittelaltermarkt veranstaltet.

© Haidt




Burg Veldenstein in der Hersbrucker Schweiz


Heil- und Nutzpflanzen

Der Wein

Der Wein Die Weinrebe ist ein mit Sproßranken kletternder Strauch und kann bis 20m hoch werden. Die Blüten sitzen in dichten Rispen, duften schwach und sind unscheinbar. Zur Bestäubung ist Wein auf Insekten angewiesen. Die Blütezeit ist von Juni bis August.

Die länglichen bis kugeligen Früchte sind 6 - 20mm lang und dunkelblau, violett, grün oder gelblich gefärbt, zum Teil bereift. Ihr Geschmack ist süß - kann aber auch säuerlich sein. Heimisch ist der Weinstock im Mittelmeer-Raum, in Mitteleuropa und in Südwestasien.

Die Wilde Weinrebe ist die Wildform der Kultur-Rebe und vom Aussterben bedroht. In Auwäldern ist sie sehr selten geworden. Sie kommt noch bei Wien und in Niederösterreich vor sowie im Oberrhein-Gebiet.

Die Edle Weinrebe wird systematisch für Tafeltrauben und Rosinen sowie für Wein und Traubensaft angebaut. Aus dem Trester wird Branntwein gebrannt oder auch Grappa und aus den Kernen preßt man Traubenkernöl. Dieses wurde angeblich schon im Mittelalter zu kosmetischen Zwecken verwendet.

Wein gehört zu den ältesten Kulturpflanzen. Bereits vor 8000 Jahren läßt sich im Südkaukasus (dem heutigen Georgien) sowie in Sumer und Akkad (dem heutigen Irak) der Anbau von Wein archäologisch nachweisen. Die älteste Kelteranlage wurde in Hajji Firuz Tepe im Zagros-Gebirge (Iran) gefunden. Nach heutigem Kenntnisstand ist sie 7000 - 7400 Jahre alt.

Griechische Kolonisten brachten erstmals im 7./ 6. vorchristlichen Jahrhundert Rebstöcke nach Massilia (Marseille). Mit den Römern kam der Weinstock dann weiter nach Norden.

In der Antike wurde der Wein mit Wasser verdünnt genossen, "Wein pur" war für Opfer bestimmt. In Byzanz war gewürzter Wein beliebt. Anis, Zimt, Lavendel, Lorbeer, Pfeffer, Rosenblätter... und vieles mehr wurde in den Wein gemischt. Diese Zutaten sollten nicht nur den Geschmack verbessern, sondern auch medizinisch wirksam sein. Man mischte hier den Wein nur im Verhältnis "halb und halb" mit Wasser (die Griechen nahmen noch fünf Teile Wasser auf zwei Teile Wein), dafür war er aber auch ausschließlich Männern vorbehalten.

In der mittelalterlichen Warmzeit (von etwa 1000 bis 1200 n. Chr.) dehnte sich der Weinbau bis Königsberg in Ostpreußen oder Grünberg in Schlesien aus, auch in Südengland wurde vermehrt Wein angebaut. Als die Temperaturen wieder sanken, wurden die Randlagen aufgegeben. In Weinanbaugebieten wurde (und wird) Wein fast täglich von großen Teilen der Bevölkerung getrunken. In anderen Gegenden mußte man schon wohlhabend sein, um sich dieses Getränk leisten zu können. Würzwein war weiterhin als Heil- und Stärkungsmittel beliebt. Bereits im 14. Jahrhundert konnte man die fertige Gewürzmischung dafür in kleinen Säckchen kaufen.

Vermutlich würde uns der antike oder auch der mittelalterliche Wein gar nicht schmecken. Die Art der Kelterung, die Behandlung des Mostes und die Lagerung haben sich seither gewaltig geändert.

Rotes Weinlaub wird seit der Antike für die Behandlung von Venenstau und Ödemen, Juckreiz und Krämpfen in den Beinen angewendet.

© Amhara zu Agora




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