Der Herbst kommt und schon merke ich an den Kleiderschränken meiner Kleinen, das ich dringend umschichten muß. Lange Leggins sind unter den Röckchen notwendig, nur Trägerkleidchen gehen nicht mehr. Unterhemden sind bei den Großen rar und OHJE…………die Jacke hängt über dem Handknöchel *seufz*. Zum Glück gibt es große Geschäfte in denen ich alles auf einmal besorgen kann. Flicken von Strumpfhosenlöchern ist mir regelrecht verhasst, wozu auch?? Bis ich Stopfgarn, Nadel und Faden hab, hab ich auch schon für fast das gleiche Geld ein Doppelpack bei Aldi geholt! Davon abgesehen, dass es sehr viel schneller geht die Strumpfhose zu kaufen als zu stopfen! Schneidern war nie meine Sache, und wird sie auch nie sein!
Schneider (mhd. snidaere, gewant-snider; lat. sartor, vestifex; mlat. pannicida). Ursprünglich wurde der Schneider SCHRÖDER genannt, was so viel bedeutete wie „ Der den Stoff zuschneidet“. Ursprünglich wurden sämtliche Kleidungsstücke der Familie durch die Hausfrau gefertigt, die ihre heranwachsenden Töchter im Nähen und Zuschneiden unterwies. Auch Mönche stellten ihre einfachen Kutten selbst her. Im 12. Jahrhundert kamen vielfältigere Formen der Kleidung auf, und es entstand der Beruf des Schneiders. Je nach Mode und individueller Größe wurde das vom Kunden in Auftrag gegebene Kleidungsstück zugeschnitten und aus dieser Tätigkeit die Berufsbezeichnung abgeleitet.
In Frankreich unterschied man zu dieser Zeit die Berufe Schneider und Näher (Nähknecht). Der französische Schneider war im Unterschied zum Kleidermacher nicht in einer Zunft organisiert und hatte daher weniger Ansehen und Aufträge. Aus diesem Grunde wurde in Frankreich der Beruf häufig von Juden, denen der Zugang zu den Zünften verwehrt war, ausgeübt. Dieser Zustand hielt an bis zur Abschaffung der Zünfte in Frankreich nach der französischen Revolution 1789. Die Nähknechte waren vielfach eher körperlich schmächtige, oft behinderte Menschen und für körperlich schwere Arbeiten ungeeignet. Sie trugen viel zum schlechten Image des mit unterschlagenen Beinen auf dem Tisch hockenden "Schneiders" bei. Mit dem Aufkommen der Nähmaschinen ab etwa 1830, verschwand dieser Hilfsberuf schnell, er überlebte zeitweise noch als Zuarbeiter der Gesellen.
Der älteste und längste Streik der Handwerksgeschichte war der Bann der Schneidergesellen ab 1098, der als Reaktion auf die Schließung ihrer Trinkstube aufkam. 10 Jahre lang mieden sie bei ihren Wanderungen die Stadt Konstanz, bis der Magistrat den Gesellen die Trinkstube wieder erlaubte. Der Beruf wurde vorwiegend von Männern ausgeübt. Frauen und Töchter von Schneidermeistern haben oft als Näherin, Flickerin und Büglerin mitgewirkt. Das Zuschneiden der Stoffe war ihnen untersagt, ebenso den Lehrlingen und Gesellen. Weißnäherinnen als Hersteller von Bett- und Tischwäsche wurden nicht dem Schneiderhandwerk zugerechnet.
Ein Meister durfte maximal 4 Lehrlinge und Gesellen beschäftigen. Die Gesellen unternahmen keine weiten Wanderungen und suchten sich einen Meister in der näheren Umgebung, wo sie gegen Kost und Logie beschäftigt wurden. Lehr- und Gesellenzeit dauerte insgesamt 4 bis 6 Jahre, dann konnte das Meisterstück abgelegt werden. Den zu verarbeitenden Stoff erhielt der Schneider meist von der Kundschaft selbst. Soll er teurere Stoffe, zum Beispiel Damast oder Seide verarbeiten, muss er sie von Tuchhändlern beziehen.
Die Preise, die der Schneider für die Anfertigung von Kleidungsstücken nehmen darf, sind festgelegt und im Allgemeinen sehr niedrig. So verdienen Schneider, trotz mühevoller Handarbeit, oft nur sehr wenig Geld und zählen zu den ärmsten Handwerkern.
Konkurrenz erhalten die Dorfschneider durch Frauen, die direkt zu ihren Kunden in die Häuser gehen oder Flickschneiderei betreiben. Einige besitzen dafür Freischneiderprivilegien, viele sind aber nur geduldet oder werden durch die Ämter als Bönhasen und Stümper verfolgt.
Der Schneider benötigte wenig Werkzeug, um seinen Beruf auszuüben. Die Zuschneideschere finden wir seit dem 14. Jahrhundert als Scharnierschere im Wappen als Symbol des Handwerks. Nadeln verschiedener Größe bezog er vom Nadler, Fingerhüte vom Gürtler, und Bügeleisen vom Zeugschmied. Um den Mittelfinger der Hand zu schützen, wenn die Nadel durch den kräftigen Stoff gestoßen wurde, fand ein aufgesteckter Fingerring Verwendung. Das Gewicht der verwendeten Bügeleisen betrug 10 bis 15 Kilogramm. Es gab Volleisen, die man im Bügelofen erhitzte, und Hohleisen, die mit glühenden Bolzen oder Holzkohle gefüllt wurden.
Mit Schnüren oder Papierstreifen wurden die Kundenmaße abgenommen, und danach der Stoff auf dem Schneidertisch zugeschnitten. Nun hockte sich der Schneider im typischen Schneidersitz auf den Tisch, um die Einzelteile mit Leinen- und Wollfäden, später auch mit Zwirn aus Baumwolle oder Seide, zu vernähen. Von wenigen Meistern mit guter Kundschaft abgesehen, war das arme Schneiderlein oft zutreffend. Auf dem Land wurden einfache Arbeitshosen auch von Bauern im Nebenerwerb und Kolzenmachern hergestellt. Durch das Verlagssystem mit Konfektionsware gerieten die Schneider in die Abhängigkeit kapitalkräftiger Händler und Fabrikanten.
1860 wurde die Nähmaschine erfunden, und gedruckte Schnittmuster machen es möglich, dass die Schneiderei als Hobby ausgeführt werden kann. Maschinen für den Zuschnitt und das Nähen der Knopflöcher führten zu einer weitgehenden Verdrängung des Handwerkes. So finden wir heute nur noch wenige kleine Betriebe, die teure Maßbekleidung anfertigen oder einfache Änderungen und Reparaturen ausführen.
Kleidung wurde bis tief ins 19. Jahrhundert hinein traditionell in familiärer Selbstversorgung oder durch Handwerker hergestellt, die in Europa seit dem Mittelalter in Schneiderzünften organisiert waren und Einzelstücke auf Bestellung anfertigten. Der allmähliche Übergang zu neuen Produktionsformen begann um 1800. Einzelne Unternehmer beschäftigten eine Vielzahl von Näherinnen, um Kleidung in Serien herstellen zu lassen, allerdings noch in gewohnter Weise von Hand genäht. Bei größerer Nachfrage wurden Aufträge an so genannte Zwischenmeister vergeben, die ihrerseits Näherinnen für sich arbeiten ließen, meist in Heimarbeit und äußerst schlecht bezahlt. Konfektionsbetriebe dieser Art entstanden zuerst in Frankreich und England, während die strenge Zunftbindung in deutschen Kleinstaaten die Entwicklung verzögerte. Ein erster nennenswerter Konfektionsbetrieb wurde 1770 in Paris gegründet, seit 1789 entstanden weitere Betriebe in Paris und anderen französischen Städten.
Zum Glück kann ich einfach in die Geschäfte gehen. Zu damaliger Zeit wäre ich gnadenlos untergegangen mit meinen zwei linken Nähhänden!!
In den schönen Isarauen
kann man viele Leut' beschauen;
zum Oktoberfest sie eilen,
wollen dann im Zelt verweilen,
um dort eine "Maß" zu heben
(oder auch zwei.. dreie.. eben),
denn die Schankmaiden, die geizen
überhaupt nicht mit den Reizen!
Appetitlich dekoriert
wird das "Obst" hier vorgeführt!
Ach, da möcht' man doch mit beiden
Händen bei den drallen Weiben.
Doch man ist nicht adäquat,
weder Tracht noch Sonntagsstaat.
"Kein Intresse," denkt sie sich
"nur ein Touri, nichts für mich!"
Und die Touris? "Hätt ich bloß
eine schöne Lederhos'!"
Dieser Gilden-Wettbewerb läuft vom 29.08. ab sofort bis zum 17.09.2010 um 23:59 Uhr.
Hinweis:
Hier gelten im Wesentlichen die gleichen Grundvoraussetzungen wie beim normalen WBW.
Allerdings werden die Waren nicht aus dem Lager heraus an eine spezielle Stadt geschickt,
sondern es funktioniert ähnlich den Marmorspenden für das Weltwunder:
Im Gildenmenü ist die zugehörige Eingabemöglichkeit zu finden.
Der tagesaktuelle "Stand der Dinge" kann derweil in der Gildenübersicht im Menü
Stats/Gilden, sortiert nach "Wettbewerb", betrachtet werden.
Und nun viel Erfolg, frohes Schaffen und ein gutes Gelingen!
Diese ehemalige Kaiserresidenz liegt auf einer Insel in der Pegnitz in der Stadt Lauf an der Pegnitz. Dies liegt im Landkreis Nürnberger Land. Die Ursprünge der Burg reichen bis ins 12. Jhd. zurück, als sich an dieser Stelle auf der Pegnitz-Insel bei Lauf eine mittelalterliche Burg befand, die zum Besitz der Staufer gehörte. Um 1275 wechselte die Burg in den Besitz der Wittelsbacher. Im Jahre 1301 wurde die Burg zerstört, Kaiser Karl IV. ließ die Kaiserburg Wenzelschloss ca. 50 Jahre später erbauen. 1353 hatte er die Oberpfalz sowie die unter dem Namen Neuböhmen bekannte Region an der Pegnitz erworben. Auch die fränkische Stadt Lauf gehörte zu diesem Gebiet.
Im Jahr 1355 kehrte der Kaiser von seinem Romfeldzug zurück, 1356 veranlasste er die Errichtung des Schlossgebäudes auf den Überresten der früheren Burg. Die neue Schlossbezeichnung wurde von „Wenzel“, einem der kaiserlichen Beinamen, abgeleitet.
Einer der imposantesten Teile des Schlosses wurde 1360 fertiggestellt, der Wappensaal. Dieser Saal war mit mehr als 120 eingehauenen Wappen dekoriert, und diente dem Kaiser vermutlich als Schlafzimmer.
1373 kehrte die Kaiserburg Wenzelschloss zurück in den Besitz der Wittelsbacher, welche die früheren Eigentümer waren. Allerdings erfolgte Anfang des 16. Jahrhunderts ein erneuter Besitzerwechsel. Die Nürnberger waren nun die neuen Herren der Kaiserburg und nahmen in der darauf folgenden Zeit verschiedene Umbauten vor. Seit 1985 wird das Schloss von der „Akademie der Bildenden Künste Nürnberg“ genutzt und seitdem einer umfassenden Restaurierung unterzogen.
Auch Eßkastanie genannt, ist weitläufig mit der Buche verwandt. Sie wird wegen ihrer Früchte und wegen ihres Holzes angebaut. Die älteste Edelkastanie (und gleichzeitig die größte bekannte in Europa) ist der Castagno dei Cento Cavalli auf Sizilien - der Baum ist mindestens 2000 Jahre alt.
Seit der Antike werden Kastanien im gesamten Mittelmeerraum angebaut. Sie genossen ein hohes Ansehen. Mit den Römern kamen sie bis nach Britannien. Griechen, Phönizier und Juden trieben mit den Früchten Handel. Karl der Große befahl in seinem "Capitulare de villis", Kastanienbäume auf den Krongütern zu pflanzen.
Die Kastanienfrüchte - manche werden sie von Jahrmärkten als "Maroni" kennen - sind in dicht und wirkungsvoll bestachelten Hüllen verborgen, die bei der Reife aufplatzen. Im Unterschied zu anderen Nüssen hat die Kastanie relativ wenig Fett. Vom Mittelalter bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts waren Kastanien das Hauptnahrungsmittel für die Landbevölkerung in den Bergregionen Südeuropas.
Die Edelkastanie ist wärmeliebend und braucht regelmäßige Niederschläge. Bei Sommertrockenheit geht sie genau so ein wie bei Staunässe. Sie braucht viel Licht. Nördlich des 48. Breitengrades reifen die Früchte nicht mehr regelmäßig, dort wird sie vorwiegend als Holzlieferant und Parkbaum genutzt. Aber bis Südskandinavien gibt es Bestände von Edelkastanien.
Frische Kastanien sind leicht verderblich; sie müssen sorgfältig getrocknet werden, damit sie über den Winter brauchbar bleiben. Meist werden Kastanien geschält und gekocht als Beilage verzehrt, man kann sie aber auch in der Schale rösten. Das ist dann der bekannte Jahrmarkts-Snack. Ansonsten werden sie in Alkohol oder Zuckersirup eingelegt, zu Mehl und Flocken verarbeitet, für einen Likör verwendet (in Frankreich und Italien) oder auch für Bier verbraut (auf Korsika und in der Schweiz). Kastanien sind glutenfrei und daher für Menschen mit Zöliakie als Getreide-Ersatz geeignet.
Im Kastanienwald tragen die Bienen Kastanienhonig ein - dunkel und aromatisch. Die Blätter finden für After-Shave-Lotionen oder zum Färben von Stoffen Verwendung. Auch heute noch helfen Zubereitungen aus Kastanienblättern bei Husten und Durchfall. Zur Wundbehandlung kann man sie ebenso einsetzen. Früher nahm man die Kastanienrinde zum Ledergerben. In Spanien, Süditalien und Korsika ist die Waldweide von Schweinen unter Kastanien wichtig. Der Schinken und die Salami von derart genährten Schweinen gelten als ein Genuß!
Kastanienholz ist für den Möbel-, Schiffs- und Musikinstrumentenbau begehrt. Es wird für Likör- und Weinfässer gebraucht und ist im Freien weitgehend witterungs- und fäulnisbeständig, ohne daß man zusätzlich Chemie einsetzen müßte.