Ausgabe 166 | Seite 2 29. August 2010 AD
<<< zurück weiter >>>

 

Kopfgrafik - © upjers GmbH & Co. KG

 

Krabben-Risotto

Zutaten (für 2 Personen):

  • 1 x Tiefgefrorene Krabben oder Garnelen
  • 1 Beutel Reis
  • 1 Paprikaschote
  • 2 Tomaten
  • 1 Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • Peperoni (Nach Geschmack)
  • Gemüsebrühe
  • Weißwein
  • Wasser

Zubereitung:

Olivenöl in der Pfanne erhitzen. In kleine Würfel geschnittene Paprikaschote, den Reis (ohne Kochbeutel), klein geschnittene Zwiebel in die Pfanne geben und anbraten. Wenn die Flüssigkeit verdunstet ist, ½-1 Teel. Gemüsebrühe (nach Geschmack), 1 Schuss Weißwein und etwas Wasser hinzugeben. Gut mischen und immer wieder etwas Wasser hinzugeben, wenn es verdunstet ist, bis der Reis die richtige Bissfestigkeit hat. Die Masse sollte nicht zu fest sein. Kurz vor Ende der Schmorzeit die in Würfel geschnittenen Tomaten und die gehackte Peperoni hinzu geben. Ganz zum Schluss die gepressten Knoblauchzehen und die aufgetauten Garnelen unterziehen.
Dazu passt Salat mit Zitronensoße.

Salat: 1 Chicorée, 1 Salatherz
Aus der Chicorée den Kern entfernen. Beides in mundgerechte Stücke schneiden, waschen. Mit Zitronensaft, Zucker, Prise Salz und Prise Pfeffer anrichten

Guten Appetit!

© Burg Malchow




Persönlichkeiten des Mittelalters

Boleslaw I. Chrobry ("der Tapfere")

König Boleslaw auf der Gnesener Bronzetür, 12. Jahrhundert "Das Heilige Römische Reich ist aus dem karolingischen Ostfrankenreich entstanden und deswegen wohl lenkt unsere Geschichtsbrille unseren Blick in anscheinend vorgegebene Richtungen: nach Westen ins Frankenreich und nach Süden ins Römische Reich. Wir hören am Rande von Einfällen der Wikinger - die saßen in Dänemark, in Schweden - aber auch in Schleswig (Haithabu!). Im Hochmittelalter aber war dieses Volk wirtschaftlich und militärisch wren sie ein ernstzunehmender Machtfaktor. Uns werden sie wegen "Prinz Eisenherz" sympathisch sein..

Anders steht es mit den Vertretern "slawischer Stämme". Das können doch nur schlecht organisierte Haufen unterentwickelter Wilder sein, die dann eben nach und nach im Heiligen Römischen Reich aufgegangen sind. Sie erscheinen im Geschichtsunterricht allenfalls in Halbsätzen. Eine veritable Fehleinschätzung!

Boleslaw entstammt der Herrscherfamilie der Piasten. Geboren wird er um 966 und gestorben ist er am 17.06.1025 n.Chr. Von 992 - 1025 ist er als Boleslaw I. Chrobry Herzog von Polen, ab dem Jahre 1000 Polens erster König, und 1003 und 1004 als Boleslav IV. Chrabrý Herzog von Böhmen.

Sein Vater Herzog Mieszko I. hatte Mitte des 10. Jahrhunderts die verschiedenen westslawischen Stämme zwischen Oder und Bug geeint. Er herrschte über ein Gebiet, das in etwa dem heutigen Polen entspricht. Ehen wurden zu dieser Zeit überall in den Herrscherhäusern dazu genutzt, freundschaftliche Beziehungen zu anderen Herrscherfamilien zu knüpfen. Langfristig sollten sie Unterstützung und Einfluß sichern.

Boleslaws erste und zweite Ehe werden genau mit dieser Zweckbestimmung ausgehandelt. Seine Ehe mit einer Tochter des Markgrafen von Meißen soll den Anspruch auf die Mark Meißen bekräftigen. Gleiche Interessen des böhmischen Fürsten, militärisch durchgesetzt, machen dies Ehe unnötig. Boleslaw löst sie.

Daraufhin heiratet er eine Fürstentochter aus der ungarischen Herrscherfamilie der Árpáden, um Böhmen durch dieses Bündnis einzukreisen. Da die Ungarn diese Erwartung militärisch aber nur minimal umsetzen, lös er auch diese Ehe wieder auf.

Nunmehr heiratet er mit Emnilda die Tochter des einflußreichen sorbischen Adligen Dobromir. Der polnische Herzog hat mitnichten die elbslawischen Marken (Mark Meißen, Mark Lausitz und Nordmark) des Heiligen Römischen Reiches aus dem Blick verloren! Seine Schwester ist mit König Sven von Dänemark verheiratet und mit Markgraf Ekkehard I. von Meißen verbindet ihn die Abstammung: sie sind Halbbrüder von mütterlicher Seite. Und Ekkehard ist bei Kaiser Otto III. sehr gut angesehen...

Daß er die Gebeine des ermordeten Adalbert von Prag nach Gnesen überführen läßt, bringt Kaiser Otto III. dazu, im Jahre 1000 nach Gnesen zu wallfahrten. Mit dem "Akt von Gnesen" wird der polnische Fürst deutlich aufgewertet. Eventuell schon zu diesem Zeitpunkt erhebt der Kaiser ihn in den Rang eines Königs, da er von nun an "königliche Rechte" in Anspruch nehmen wird wie z.B. die eigenständige Einsetzung von Bischöfen. Und es wird die Ehe zwischen dem polnischen Kronprinzen Mieszko mit der Nichte des Kaisers, Richeza, verabredet.

Als auch Ekkehard sich nach dem plötzlichen Tod des Kaisers um die Nachfolge bemüht und ermordet wird, brauchten die Marken Meißen und Lausitz Schutz gegen die heidnischen Stämme der Lusitzi und Milzener - die Polen dagegen sind seit dem Jahre 966 Christen. Boleslaw möchte alle westslawischen Stämme in einem christlichen großwestslawischen Reich einen.

Heinrich II. aber hat ganz andere Pläne als Otto III. Als Boleslaw zu Verhandlungen über die Marken nach Merseburg kommt, wird er unter Bruch des Gastrechtes angegriffen und kann nur mit knapper Not entkommen. Schon wenige Wochen später heiratet Ekkehards Sohn Hermann eine Tochter Boleslaws, Reglindis, und Boleslaw übernimmt die Herrschaft auch über Böhmen. Im Norden schließt sich sein Schwager Sven Gabelbart der Opposition gegen Heinrich II. an. Mit wechselnden militärischen Erfolgen wird nun von 1002 bis 1013 um die Zuständigkeit in den Marken gerungen. Im Frieden von Merseburg 1013 erhält Boleslaw die Lausitz und das Milzener Land als Reichslehen, die Ehe zwischen Mieszko und Richeza wird geschlossen und gegenseitige Miltiärhilfe vereinbart.

Nach dem Frieden von Bautzen 1018 und dem Zug gegen Kiew befindet Boleslaw sich auf dem Höhepunkt seiner Macht, unter den Sorben gilt er als einer der Nationalhelden. Im Verhältnis zum Heiligen Römischen Reich ist Polen souverän und es hat ein eigenes, unabhängiges Erzbistum.

Im Dom zu Posen ist Boleslaw I. Chrobry beigesetzt.

© Amhara zu Agorá


29. August 1523

Auf der Insel Ufenau im Zuerichsee stirbt Ulrich von Hutten im Alter von 35 Jahren.

Um eine kirchliche Laufbahn einzuschlagen, wurde Ulrich elfjaehrig im Jahre 1499 ins Kloster Fulda geschickt. Dort sah man grosses Potential in ihm und finanzierte ihm ein Studium in Erfurt, Frankfurt und Leipzig.

Hier fand er allerdings Zugang zum Kreis der Humanisten und wandte sich vom Klosterleben ab.
Ein Studium der Rechtswissenschaften in Bologna wurde allerdings durch die Italienkriege (1494 – 1559) beendet.

Es folgten Jahre die geprägt waren durch seinen Dienst als Soeldner sowie eine Anstellung beim Erzbischof von Mainz und die Teilnahme an einer Familienfehde gegen Herzog Ulrich von Wuerttemberg.

Bestaendig blieb aber sein Kontakt zu den Humanisten, in dessen Folge er sich dann mehr und mehr von Rom entfernte und den Reformatoren zuwandte, was ihm schliesslich die kaiserliche Reichsacht einbrachte. Er zog sich in die Schweiz zurueck und starb dort 1523 wohl an einer Syphiliserkrankung, die er sich waehrend seiner Studienzeit eingefangen hatte.

© Askanum




Ulrich von Hutten (Holzschnitt von Erhard Schön, zirka 1522)






Aus dem Archiv

Erstes Gildetreffen der Gilde des freien Handels

Es begab sich, dass sich vor langer Zeit einige Händler zusammenschlossen und eine Gilde gründeten.

Der Handel blühte und die Städte wuchsen und es war naheliegend, dass man sich auch gern mal treffen möchte.

Doch wo?

Kamen wir doch aus aller Herren Länder - aus allen Gegenden Deutschlands und sogar dem fernen Österreich ...

Nach kurzem Suchen und langer Planung durch viele Helfer trafen wir uns bei Bad Hersfeld.

Manch einer reiste mit Kind und Kegel an.

Händler aller Stände und ein leibhaftiger Fürstbischof saßen beisammen und manch herrlich seltsam Gebräu wurde mit hervorragender Speis zu sich genommen.

Es war einfach toll, Menschen, die man z.T. schon ein Jahr kannte, endlich zu sehen und sie in die Arme zu schließen!

In langen Nächten wurde geplaudert, gegessen und manch seltsam Gebräu zu sich genommen.

Wertvolle Tipps und Tricks wurden ausgetauscht und Handelsbeziehungen geknüpft, doch auch "Privates" kam nicht zu kurz.

Bis spät in die Dunkelheit schallte Gelächter über den Platz und ein paar seltsame Gestalten überlebten die Nacht und machten sie zum Tage.

Eine UT-Medaille ist natürlich in unseren Schaufenstern zu bewundern und ein besonderer Dank geht an die Organisatoren, deren zahlreiche Namen in keine Taube passen würden!

Ein herrliches Wochenende, dass leider viel zu kurz war, endete mit der Gewissheit, dass wir uns bald wieder treffen werden!!

denn

wir kamen als Partner

und gingen

als Freunde

braveheart zu stonehenge




Herrschaftsgebiet Boleslaws I. um das Jahr 1000 (Kartenausschnitt aus Putzgers Historischer Schul-Atlas, 1905)






<<< zurück Tagblattarchiv weiter >>>