Ausgabe 165 | Seite 5 22. August 2010 AD
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Kopfgrafik - © upjers GmbH & Co. KG

 

Krankheiten im Mittelalter

Die Pest

Die wohl bekannteste Krankheit des Mittelalters ist sicher die Pest, auch der "schwarze Tod" genannt. Wie bei anderen Krankheiten auch, vermutete man Veränderungen der Luft, giftige Dünste und ungünstige Sternenkonstellationen als Ursache für diese Krankheit. Ein berühmtes Pariser Gutachten von 1348 erklärte das Auftreten der Krankheit damit, dass am 20. März 1345 die drei oberen Planeten im Hause Wassermann zusammentraten, um eine feuchte und gefährliche Ausdünstung auszustrahlen. Diese ballten sich in der Lunge zu einer giftigen Materie zusammen, die die Pest erzeugen sollte. Selbstverständlich war dem nicht so. Die Pest ist eine Infektionskrankheit, die durch das Bakterium "Yersinia pestis" ausgelöst wird. Übertragen wurde die Krankheit durch Ratten bzw Rattenflöhe.

Die meisten Menschen im Mittelalter konnten sich die Ausbreitung der Pest nicht erklären. Zur Bewältigung ihrer Angst wurden immer andere Schuldige gesucht. Der Zorn richtete sich gegen Krüppel, Bettler, Zigeuner, Ausländer und gegen Juden. Besonders die Juden wurden beschuldigt, Brunnen vergiftet zu haben. Dass sie selber aber auch an der Pest erkrankten und selbstverständlich genauso starben, galt nicht als Beweis ihrer Unschuld. Die Ärzte damals glaubten, eine Vergiftung der Luft wäre die Ursache, und rieten den Menschen, Türen und Fenster zu verriegeln, oder auf Höhen Zuflucht zu suchen. Sonderbare Ratschläge wurden gegeben, so z.B. die Fenster nur nach Norden zu öffnen. Tagsüber zu schlafen war verboten und schwere Arbeit verpönt. Als besonders gefährlich galt feuchtschwüles Klima und Südwind, sowie stehende Luft über Gewässern aller Art.

Damals bot die Religion vielen Menschen eine Erklärung für die Pest (und auch andere Krankheiten). Der Körper war damals nur ein Werkzeug, welches dem Menschen bei der Erfüllung seines gottesfürchtigen Alltags dienen solle. Gesundheit galt als Zeichen der Gnade Gottes, außerdem war es ein Hinweis darauf, dass Gott mit einem zufrieden war. Krankheit hingegen wurde als Prüfung Gottes verstanden oder als Zeichen, dass man den falschen Lebensweg eingeschlagen hatte. Die "natürlichen" Krankheiten wie Seuchen wurden als Prüfung Gottes verstanden; wer sie überlebte, bewies das Wohlgefallen, das Gott an einem hatte. Anders war es bei der Lepra, die man nach dem Glauben der Menschen damals durch eigenes Verschulden bekam. Angeblich wurde sie durch Geschlechtsverkehr übertragen und war eine Strafe Gottes.

Abschließend sei gesagt, dass viele Krankheiten erst durch die fürchterlichen hygienischen Zustände die Chance hatten, so zu wüten, wie sie es taten. Auch die medizinische Unwissenheit war sicher kein Vorteil. Auch der Glaube an höhere Mächte, die man um Hilfe anflehte, half nicht. Das Klima (Feuchtigkeit und Temperatur) war sicherlich oft ein wichtiger Auslöser mancher Krankheiten. Die Vergiftung durch Nahrung war im Mittelalter ebenfalls ein großes Thema (Antoniusfeuer z.B).

Der Mensch hat sieben Genossen im Leben, die ihn plagen: Hunger, Durst, Kälte, Hitze, Müdigkeit, Krankheit und Tod. Das Leben im Mittelalter war von Krankheit geprägt. Der Tod war allgegenwärtig.

© haidt


"turis vulgaris"

der "gemeine Festbesucher".

Man glaubt es kaum, was wir auf den Märkten und Festen von dieser ganz besonderen Spezies so alles zu hören bekommen!

Im Mittelalter gab es zum Beispiel noch keine Steine, kein Stroh, keine Milch, keine Kinder! Wikinger lebten in der Steinzeit und ernährten sich von Mammutfleisch! Und die Feuer (auf denen wir übrigens - unter den misstrauischen Blicken der turis - unser Essen kochen/braten) sind natürlich nicht echt, sondern Hologramme und Computertricks! PISA lässt grüßen ...

Einem Freund wurde letztens erst erklärt, das Bett in seinem Zelt wäre absolut unpassend, weil es im Mittelalter ja noch gar keine richtigen Betten gab.

Als er einwandte, Betten hätte es schließlich schon in der Antike, z.B. bei den Griechen und Römern, gegeben, fauchte ihn die Dame empört an, das das ja wohl erst lange nach dem Mittelalter gewesen sei!

Ein kleiner Tip:
Wer noch mehr lachen, staunen oder sich verwirrt an die Stirn klopfen möchte, möge diesem Pfade folgen: ***http://www.appoti-corvi.de/sites/spruch.html

In diesem Sinne: gehabt euch wohl und genießt das Leben und das Lachen! sceadu


Er lebt noch ...

der alte, nordgermanische Wolf.

Auch wenn mir diese ständigen Zeitreisen zwischen dem Jetzt und dem Mittelalter extrem wenig Zeit lassen, habe ich Euch doch nicht vergessen.

Die Saison schreitet munter voran. Lübben, Beeskow, Schildow, Altlandsberg, Potsdam, Hennigsdorf u.v.a.m. waren schon die Ziele der „Reisenden Nordgermanen“ – und zwei echte Highlights liegen noch vor uns, die ich euch wärmstens empfehlen kann.

Besonders freuen wir uns auf das FESTIVAL MEDIAVAL in Selb (Franken) - ***.festival-mediaval.com -, das dreitägige Mittelalter-Kulturfestival, das nun schon zum dritten Mal stattfindet. Bands wie Haggard, Omnia, Faun, Corvus Corax (& Tanzwut), Pampatut, Furunkulus, Poeta Magica und Künstler wie der Kontaktjongleur Kelvin Kalvus werden den Goldberg verzaubern.

Nicht zu vergessen natürlich die edlen Tropfen der Naseweis-Met-Taverne - ***.naseweis-met.de -, die wir als „Tavernenwache“ des Nachts mit unserem Leben verteidigen werden – soweit wir sie nicht schon selbst getrunken haben!

Nach allzu kurzer Erholung folgt dann noch das „Rabensteiner Herbstfest“ (Burg Rabenstein im Fläming! ***.burgrabenstein.de) am letzten Wochenende im September. Das fröhlich-gemütliche Fest von „Ralf, dem Raben“, das für viele von uns das Saisonende einläutet.

Ein kleiner Tip: Im „Marktkalendarium“ ***.marktkalendarium.de/maerkte2010.php findet ihr die nahezu vollständigen Termine aller Mittelalterfeste in ganz Deutschland – sowie einige aus dem angrenzenden Ausland. Schaut mal rein, wenn ihr wissen wollt, wann Wikinger, Ritter und fahrendes Volk bei euch in der Nähe herumtoben.

In diesem Sinne: gehabt euch wohl und genießt das Leben! sceadu




Wirtschaftsecke (Welt 1)

Gebäudeausbau für Fortgeschrittene

Wahre Grösse kommt aus dem Innern. Dieser altbekannte Spruch lässt sich durchaus auch auf die Kapi-Regnum Welt anwenden. Ein hohes Allod bedeutet nicht immer sofort eine wirtschaftsstarke und ertragreiche Stadt, denn wahre Grösse liegt in der Fläche.

Die Erweiterung einer Stadt ist mitunter eines der Top-Ziele von vielen Städten in ganz Kapi-Regnum. Jeder möchte wachsen und seine Tageseinnahmen steigern, doch oftmals stellt man sich die Frage: Soll ich ausbauen oder lieber Gebäude einkaufen? Für diese Frage gibt es nicht nur eine Antwort, denn viele Wege führen hier gleichermassen zum Ziel, doch kann man sich nach ein paar Informationen richten.

Der Ausbau eines Gebäudes nimmt sehr viel Zeit in Anspruch, doch je grösser das Gebäude wird, umso geringer werden die Auswirkungen. Hat ein Gebäude eine Grösse von 5'700 qm erreicht, kann man eigentlich aufatmen, denn der halbe Weg ist bereits geschafft. Bei besagter Grösse produziert ein Gebäude ziemlich genau die Hälfte eines voll ausgebauten Gebäudes der gleichen Art. Ein weiterer Ausbau wird ab dieser Schwelle also immer ineffektiver, muss man doch für die gleiche Leistung mehr qm anbauen.

Ein kleines Beispiel: Baron mit Holzfäller
5'700qm = 2805 Klafter Holz pro Stunde
32'767qm = 5654 Klafter Holz pro Stunde


Wie jeder weiss, sinken die Produktionsleistungen mit einem Rangaufstieg und so mancher versucht verzweifelt, einen Aufstieg zu verhindern. Doch es gibt einen, vom Spiel vorgesehenen, Ausgleich für diese Verluste. Jedes Mal, wenn ein Gebäude eine durch 4'000 teilbare Grösse erreicht hat, erhält es einen Produktionsschub. Es lohnt sich also, zweimal darüber nachzudenken, ob ich ein Gebäude nicht gleich auf eine solche Grösse bringen soll.

Als Beispiel: Baron mit Holzfäller
3'980qm = 2396 Klafter Holz pro Stunde
3'990qm = 2398 Klafter Holz pro Stunde
4'000qm = 2526 Klafter Holz pro Stunde
4'010qm = 2528 Klafter Holz pro Stunde


Aufgrund dieses Wissens ist eine durchdachte Planung zur Erweiterung einer Stadt wesentlich einfacher zu erstellen. Eine Möglichkeit wäre nun, die Gebäude selbst bis auf 16'000 qm auszubauen und dann langsam eines nach dem anderen durch Vollausbauten zu ersetzten. Doch hier werden Meinungen und Wünsche stark auseinander gehen und so ist es jedem selbst überlassen, wieweit man selbst ausbaut oder zukauft..

© Aesch bi Gott


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