Das, was uns selbstverständlich ist, die Fähigkeit des Lesens und Schreibens, war für den Menschen des Mittelalters bis zu Zeit der Reformation das Vorrecht einer kleinen Minderheit. Selbst der Adel und die Könige hatten ihre Schreiber und Vorleser.
Symbole an den Wänden waren wie Bilderbücher. Hier konnte man erfahren, um was es in der Bibel eigentlich ging. Welche gewaltige Umwälzung, ja Revolution zur Zeitenwende, war die Übersetzung der Bibel durch Martin Luther im Zusammenwirken des Drucks des ersten Buches, der Bibel, durch Johannes Gutenberg. Es lernten immer mehr Kinder auch in den Dörfern Lesen und Schreiben. Jetzt hatten die Menschen einen direkten Zugang zum Wort Gottes und brauchten keine Mittler in Gestalt von Priestern mehr. Niemand konnte mehr dem anderen ein X für ein U vormachen.
Endlich sind wir zum Buchstaben C gekommen. Diesmal geht es um nur einen Begriff.
Na, was fällt uns dazu ein?
Kirche und C? - Na?
Hmm, bei den meisten klingel´s. - Natürlich: Christus und das Christusmonogramm, das seit Xavier Naidoo wieder ins allgemeine Gedächnis gekommen ist: XP. Also bitte nicht verwechseln mit Windows.
X steht für den griech. Buchstaben Chi, also Christus. P steht für das griech. Rho, also eigentlich R. Chi (?) und Rho (?) sind die ersten beiden Buchstaben des Titels "Christus", das bedeutet: der Gesalbte.
Die Christusdarstellungen veränderten sich im Laufe der Jahrhunderte:
1. Der gute Hirte (älteste Darstellung in den Katakomben)
Die erste Zeit zwischen dem 1. - 3. Jhdt. n. Chr. war geprägt von Verfolgungen. Die Bilder des bartlosen, jugendlicher Mannes mit fast androgynen Zügen, der das verlorene Schaf auf seinen Schultern trägt, wie es auf dem Fresko in der Katakombe Santa Domitilla in Rom zu sehen ist, drücken die Sehnsucht nach Frieden und Rettung aus.
2. Christus der Lehrer
Ab dem 4. Jhdt., als das Christentum Staatsreligion wurde, verändern sich auch die Christusdarstellungen. Er ist jetzt ein Mann mit dunklen Haaren, Bart und großen Augen – eine semitischer Typ. Er ist jetzt mehr der Lehrer, der Rabbi unter seinen Jüngern und Aposteln. Eine typische Geste ist seine erhobene Hand. Eine Variante dazu ist der segnende Christus. Die Darstellungen sind in Rom auf großen Mosaiken zu finden, die im 5. - 9. Jhdt. enstanden sind.
3. Christus Pantokrator (Mosaike aus dem Frühmittelalter) Jesus als Weltenherrscher zu zeigen, ist ein beliebtes Motiv in der orthodoxen oder, wie sie auch genannt wurde, byzantinischen Kirche. Dies ist nicht nur eine Weiterführung des Motivs des "Lehrers" (Beispiele sind ein Relief im Baptisterium der Orthodoxen in Ravanna, Statuen des „Beau Dieu“ in Chartres, Reims und Amiens oder die Sarkophage in Aix-en-Provence), sondern auch eine "Spiegelung" der weltlichen Zustände. Wie auf Erden, so ist auch im Himmel ein Herrscher: Christus ist der Erhabene, die Majestät, der Herrscher über Himmel und Erde. Das Christentum wird unter Kaiser Konstantin, später bei den Merowinger (Clodwig) und dann unter den Karolingern, Staatsreligion.
4. Christus das Kind (Hochmittelalter) Hier ist nicht Jesus auf dem Arm oder auf dem Schoß der Mutter Maria gemeint, sondern das mit einem Vogel spielende Kind (Albrecht Dürer) oder das Weintrauben tragende Kind. Mal spielt es auch mit einer Weltkugel.
5. Der Leidensmann (Spätmittelalter)
Hier möchte ich besonders den Isenheimer Altar von Mathis Grünewald, der in Colmar im Unterlindenmuseum steht, erwähnen. Er ist im Zeitraum zwischen 1512 und 1516 enstanden. Der Wandelaltar ist nur noch mit dem der Brüder van Eyck in der St.-Bevo-Kathedrale aus dem Jahre 1432 zu vergleichen. Dieses einzigartige Kunstwerk ist eine Brücke vom ausgehenden Mittelalter in die Reformations- und Renaissancezeit in Mitteleuropa.
Eine etwas ausführlichere Betrachtung des Isenheimer Altars folgt in der nächsten Ausgabe.
Klara (italienisch: Chiara) wurde als Tochter des Adligen Favarone di Offreduccio di Bernadino 1193 oder 1194 geboren. Beeinflusst von ihrem großen Vorbild, dem Heiligen Franziskus, den sie im Dom zu Assisi hatte predigen hören, verließ sie in der Nacht zum Palmsonntag 1212 ihr wohlhabendes, adliges Elternhaus und legte in der kleinen Kirche Portiunkula das Gelübde eines Lebens nach den Evangelischen Räten ab. Franz half Klara auch bei der abenteuerlichen Flucht aus ihrem reichen Elternhaus. Gemeinsam gründeten sie die Frauengemeinschaft von San Damiano vor den Toren von Assisi.
Von nun an widmete sie sich der Nachfolge Christi in radikaler Armut. Zunächst jedoch brachte Franz sie bei den Benediktinerinnen unter. Ihre Schwester, die heilige Agnes von Assisi, folgte ihrem Beispiel nur sechzehn Tage später. Nachdem die Kapelle von San Damiano wieder hergestellt und dort eine Unterkunft geschaffen war, zogen Klara und Agnes dorthin, wo sich ihnen rasch andere Frauen anschlossen, darunter weitere Schwestern, Freundinnen, ihre Tante und ihre verwitwete Mutter. Klara war damals knapp achtzehn Jahre alt.
Bis zu ihrem Tode mit 59 Jahren blieb sie in strenger Klausur an diesem Ort. Doch Klaras Ausstrahlung blieb trotzdem nicht auf die Klostergemeinschaft beschränkt. Viele Frauen in Europa hörten von ihrer Lebensweise und ließen sich von ihr zu derselben Lebensform inspirieren, so auch die Königstochter Agnes von Prag. Klaras Briefe an sie bezeugen ihre Warmherzigkeit und ihre leidenschaftliche Liebe zu Gott. Beeindruckend waren auch Klaras Mut und unbedingtes Gottvertrauen in schwierigen Situationen. Einem Sarazenenangriff auf das Kloster im Jahre 1240 setzte sie entschlossen das Gebet entgegen. Genau so handelte sie, als ein Jahr später das kaiserliche Heer Assisi belagerte. Beide Male zogen sich die Angreifer sofort zurück.
Papst Innozenz IV., der Klara kurz vor ihrem Tode besuchte, wollte sie schon bei ihrer Beerdigungsfeier heiligsprechen. So fasziniert war er – und mit ihm viele ZeitgenossInnen – von der starken Persönlichkeit Klaras, ihrer Gottesliebe und ihrer unbeirrbaren Treue zum franziskanischen Armutsideal. Über 40 Jahre hatte Klara für dieses Ideal gekämpft. Zäh verteidigte sie es gegen jegliche Verwässerung durch die kirchliche Obrigkeit. Denn provozierend war er schon, dieser Anspruch auf Besitzlosigkeit.
So konnte Klara erst als Sterbende die ersehnte kirchliche Approbation ihrer Ordensregel entgegennehmen. Es war die erste Ordensregel in der Kirchengeschichte, die von einer Frau für Frauen geschrieben war. Sie weist erstaunlich demokratische Züge auf und betont die Eigenverantwortlichkeit jeder einzelnen Schwester.
Heute sei das Gilden-Wettbewerbsprodukt sowas von Regal!
Dieser Gilden-Wettbewerb läuft vom 15.08. ab sofort bis zum 20.08.2010 um 23:59 Uhr.
Hinweis:
Hier gelten im Wesentlichen die gleichen Grundvoraussetzungen wie beim normalen WBW.
Allerdings werden die Waren nicht aus dem Lager heraus an eine spezielle Stadt geschickt,
sondern es funktioniert ähnlich den Marmorspenden für das Weltwunder:
Im Gildenmenü ist die zugehörige Eingabemöglichkeit zu finden.
Der tagesaktuelle "Stand der Dinge" kann derweil in der Gildenübersicht im Menü
Stats/Gilden, sortiert nach "Wettbewerb", betrachtet werden.
Und nun viel Erfolg, frohes Schaffen und ein gutes Gelingen!
Diese im 12. Jhd entstandene Höhenburg thront über dem kleinen Ort Lauenstein im Landkreis Kronach (Bayern). Die ältesten Bestandteile der Burg gehen auf das 12. Jahrhundert zurück, urkundlich erwähnt wurde sie erstmals im Jahre 1138.
Sie hatte eine große strategische Bedeutung, und zwar aufgrund ihrer vorgeschobenen Lage im nördlichen Grenzbereich Frankens. Eigentümer dieser Burg waren unter anderem die Grafen von Meranien und die Grafen von Orlamünde.
Im Jahr 1427 kam die Burg in die Lehensherrschaft des Grafen Friedrich I. von Brandenburg, der aus dem Adelsgeschlecht der Hohenzollern stammte.
Im Jahr 1506 wurde Ritter Heinrich von Thüna mit der Herrschaft über die Burg Lauenstein belehnt. Danach besaß Christoph von Thüna die Herrschaft Lauenstein zwischen 1535 und 1585, dazu gehörten auch die Forste um Ebersdorf, Ludwigstadt, Lauenstein, Tettau und Langenau. Er ließ von 1551 - 1554 den heute noch erhaltenen Hauptflügel im Stil der Renaissance mit seinen diagonal gestellten vier Ecktürmen errichten.
Der Markgraf Christian von Brandenburg-Bayreuth erwarb 1622 die Burg. Im Rahmen des Geheimvertrags des Markgrafen Carl Alexander fiel sie im Jahr 1791 an Preußen, später (im Jahr 1803) an Bayern. Nachdem sie ab 1815 in private Hände kam, verfiel sie zusehends. Der Privatmann Dr. Erhard Messmer renovierte den heruntergekommen Bau 1896 und nutzte sie nach geeigneter Austattung als Hotel (sein wohl bekanntester Gast war der Dichter Joachim Ringelnatz). Diese Instandsetzung erfolgte unter dem Vorbild von Historismus und Jugenstil im Stile der Wartburg.
1962 erwarb der Freistaat Bayern die Burg Lauenstein und sanierte die gesamte Anlage von 1966 bis 1976. Von der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen wurde ein Museum gestaltet, in dem das Leben auf einer Burg anschaulich dargestellt wird.In der Vorburg fand eine Burgschänke mit Hotel Platz, derzeit ist sie jedoch ungenutzt.
Aufbau der Burg
Der innere Bereich der Burg wird von zwei rechtwinklig zusammenstoßenden Trakten bestimmt, der ältere Orlamündeflügel und der jüngere Thünaflügel. An ihrer Gelenkstelle erhebt sich ein achteckiger Treppenturm.
Sehenswert ist vor allem der zweischiffige Orlamündesaal im Erdgeschoss. Unter anderem sind dort Wandteppiche mit Darstellungen mittelalterlicher Gegebenheiten auf Burg Lauenstein zu bewundern.
Der Thünaflügel mit seinen turmartigen Eckbauten ist ein hervorragendes Beispiel der Renaissance (mit vielen spätgotischen Stilelementen) in Mitteldeutschland. Dieser Flügel zeichnet sich durch seinen symmetrischen Grundriss aus.
Hervorzuheben sind auch der sterngewölbte Rittersaal, der Betsaal mit religiösem Bilderfries und das Jagdzimmer mit reicher Kassettendecke. In den rund 20 Räumen des Burgmuseums können unter anderem Mobiliar, Rüstungen und Waffen sowie eine Spezialsammlung historischer Schlösser und Schlüssel und Lampen besichtigt werden.
Ein Highlight ist das Lauensteiner Burgfest, welches alle zwei Jahre am 4. Wochenende im Juni stattfindet. Zu dieser Zeit wird der kleine Ort Lauenstein in eine mittelalterliche Kulisse verwandelt. Auch Trauungen können auf der Burg gehalten werden, ein perfekter Ort für eine romantische Trauung.