Ausgabe 160 | Seite 2 18. Juli 2010 AD
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Karl der Große

(lateinisch Carolus Magnus, Karolus Magnus, französisch und englisch Charlemagne)

Als Karl im Jahre 768 der Nachfolger seines Vaters Pippins und von den Franken zum König gewählt wurde, umfaßte sein Reich das heutige Frankreich, Belgien, Holland, das Rheinland bis zur Mosel und dem Main und Thüringen. Außerhalb der Reichsgrenzen lagen Sachsen und Bayern.

Über Karls Lebenslauf fließen die Informationen sehr ungleichmäßig. Während für die mittleren und späten Jahre im Vergleich mit anderen mittelalterlichen Herrschern ungewöhnlich reiches Quellenmaterial, vor allem Einhards Biographie (Vita Karoli Magni) und Werke und Briefe Alkuins, zur Verfügung steht, ist kaum etwas über Kindheit und Jugend in Erfahrung zu bringen, zumal Einhard sein möglicherweise vorhandenes Wissen nicht mitteilt. Nicht einmal sein Geburtsdatum ist bekannt. Seine offenkundig beträchtliche Bildung kann er kaum erst im Erwachsenenalter erworben haben. Möglicherweise wurde er wie sein Bruder Karlmann in St. Denis erzogen.

Sein Geburtsdatum ist, wie gesagt, umstritten. Wahrscheinlich ist der 2. April 747 oder 748. Selbst sein Geburtsort ist unbekannt. Seine Mutter hieß Bertrada, die Frau Pippins des Jüngeren. Sein Bruder Karlmann starb in jungen Jahren.

Latein war am Hof fraglos eine der gesprochenen Sprachen und angesichts der internationalen Zusammensetzung der Hofgesellschaft sogar die einzige, die allen oder doch den meisten zu Gebote stand. Dazu kam die ständige Präsenz des Lateinischen als Sprache der Liturgie. So ist es auch nicht verwunderlich, dass Karl durch seine Gesetze positiven Einfluß auf den Handel, das Recht und die Wirtschaft nahm. Er hob die Stammescodices auf und vereinheitlichte das Recht durch seine königlichen (später kaiserlichen) Dekrete.

Karls Reformen unterbanden die Spekulation und Profitsucht, indem er Preise für Getreide und Brot festsetzte. Er ließ Münzen mit gleichbleibender Bezeichnung und gleichbleibendem Metallgehalt prägen. Sie ersetzten die verschiedenartigen Zahlungsmittel der unterschiedlichen Regionen. Während Karls Regierungszeit erlebte der Fernhandel einen beachtlichen Aufschwung.

Obwohl die Moslems das Mittelmeer beherrschten, war es möglich, durch jüdische Kaufleute, die eine unschätzbare Brücke zum beiden feindlichen Lager bildeten, den Fernhandel wieder zu beleben. Die jüdischen Händler wurden von Karl mit Garantien abgesichert, die bis ins 11. Jahrhundert ein achtbares Geschäftswesen aufblühen liessen. Mit dem Beginn der Kreuzzüge und der ersten Judenverfolgung endete diese Ära.

Auch in der Landwirtschaft gab es Änderungen. Viele Erfindungen, die es schon in der Römerzeit gab, wurden für West- und Mitteleuropa wiederentdeckt wie die Wassermühlen oder der schwere Pflug, der von Ochsen gezogen wurde. Die Dreifelderwirtschaft wurde eingeführt. So konnten mehr Menschen versorgt werden. Hungersnöte, die durch schlechte Witterung, Hitze oder Frost verursacht wurden, wurden seltener.

Nach einem zeitgenössischen Bericht besaß Karl 1615 Güter, die von fähigen Verwaltern betreut wurden. Ihr Reingewinn, Kriegsbeute und die Zuwendungen seiner Anhänger erreichten es, dass die Untertanen keine Geldsteuern errichten mußten, sondern ihre Abgaben an den Thron, den Fron (Fro=Herr), in Form von Dienstleistungen abgelten konnten. Die eigentliche Steuer war der „Zehnte“ (10% der Erträge) der Landbesitzer an die Kirche.

Um das große Reich sinnvoll und effizient zu führen, brauchte es verantwortungsvolle, gebildete und verläßliche Helfer. Dem König unterstanden ein Kämmerer (Finanzminster), ein Marschall (Kavallerie), der Mundschenk (Ernähungsminister), der Truchseß (Vorsteher der Hofhaltung) sowie der Kanzler (Leiter der Hofkapelle). Den Pfalzgrafen (Vorsteher der zahlreichen Königsburgen, der Pfalzen) oblag es, die Königsburgen für zeitlich befristete Nutzung als Regierungssitz instand zu halten und sie langfristig wirtschaftlich zu leiten.

Im 7. Jahrhundert zur Zeit der Merowinger und in der Zeit der kriegerischen Auseinandersetzung unter Karl Martell und Pippin war der Bildungsnotstand erheblich. Doch für einen gut gehenden Staatsapparat brauchte es gut geschulte Regierungsbeamte. Wie dieses Problem gelöst wurde, werden wir in der nächsten Ausgabe erfahren.

© Thalassa von Kerygma




Kühlendes Erdbeer-Minze-Getränk

Zutaten:

  • 1/2 Schälchen (ca. 250g) Erdbeeren
    (können gerne sehr reif sein),
  • 3-4 Zweige frische Minze
    (Blätter und junge Stiele),
  • 500g Buttermilch
  • 2-3 Teelöffel Zucker

Zubereitung:

Alles in einen Mixer/Blender oder alternativ mit dem Zauberstab pürieren. Kleine Minz-Spitze als Deko dazu, wer will. Fertig

Einen angenehmen Sommer © Silbersee




18. Juli 1100

Mit Gottfried von Bouillon stirbt in Jerusalem, einer der bedeutendsten Heerfuehrer des ersten Kreuzzuges.

Aufgewachsen in Lothringen, nahm er als Lehnsmann Koenig Heinrichs IV. an dessen Feldzug gegen den Gegenkoenig Rudolf von Rheinfelden teil. Ebenso unterstuetzte er seinen Lehnsherren im sogenannten Investiturstreit gegen den Papst.

Er nahm nach dessen Aufruf zum Kreuzzug den Auftrag an, verkaufte seinen Besitz und fuehrte mit seinen Bruedern ein ca. 20.000 Mann starkes Heer nach Jerusalem.

Am 15. Mai 1099 gelang es ihm, mit seiner Streitmacht als erster in die belagerte Stadt einzudringen.

Man trug ihm danach die Koenigswuerde an, jedoch lehnte Gottfried dies ab. Nichts desto trotz wurde er zum Regenten Jerusalems erhoben. Diese Regentschaft war durch Kaempfe mit den Vorbesitzern Jerusalems gepraegt. Allerdings auch unter den Kreuzfahrern selbst galt es, gegen Opponenten zu bestehen, was ihm zum groessten Teil auch gelang.

Am 18. Juli 1100, nicht einmal ein Jahr nach Eroberung der Heiligen Stadt der drei grossen Weltreligionen verstarb Gottfried laut christlicher Chronisten an einer Erkrankung, nach einem arabischen Geschichtsschreiber durch einen Pfeiltreffer.

Beerdigt wurde er in der Grabeskirche.

Sein Bruder Balduin nahm spaeter die Königswürde an, die Gottfried abgelehnt hatte, und wurde als Balduin I. Koenig von Jerusalem.

© Askanum






Gottfried von Bouillon auf einem Fresko in der Burg Manta




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