Die Mißachtung von Frauen selbst in der neuzeitlichen Geschichtsschreibung läßt sich hervorragend an der Behandlung dieser Äbtissin ablesen - über sie und ihr Werk wird selbst in den Fachlexika geschwiegen...
Herrad, geboren zwischen 1125 und 1130, entstammte einem elsässischen Adelsgeschlecht, daß seinen Sitz auf Burg Landsberg in der Nähe des Klosters Hohenburg auf dem Odilienberg hatte. Die Burg Landsberg wurde im Dreißigjährigen Krieg vermutlich von schwedischen Truppen zerstört, die Ruine ist in Teilen zugänglich. Die noch erhaltene Klosteranlage Mont Sainte-Odile, das älteste Frauenkloster im Rheintal, ist der bedeutendste Wallfahrtsort des Elsass.
Kloster Hohenburg, ein Chorfrauenstift, verfügte früh über eine Klosterschule, und Herrad wird bereits als Kind der Obhut des Klosters übergeben worden sein. Kaiser Friedrich I. Barbarossa berief im Jahre 1155 seine Verwandte Relindis als Äbtissin nach Hohenburg, da die Anlage sehr vernachlässigt war. Relindis, die hochgebildet war, sanierte den Konvent und bildete ihre Nachfolgerin Herrad aus. Als Relindis 1167 starb, wurde Herrad zur Äbtissin erhoben.
Auch Herrad war hochgebildet, sie verstand und sprach Latein, sie konnte lesen und schreiben und sie hatte eine profunde Kenntnis des damaligen allgemeinen Wissens.
Herrad von Landsberg schrieb die erste nachweislich von einer Frau verfaßte Enzyklopäde in Europa. Ihr Werk faßt das geistliche und profane Wissen des Hochmittelalters für die Schwestern ihres Klosters in Latein zusammen und war mit 350 Miniaturen illustriert. Das Buch sollte das Basiswissen für die Stiftsdamen sammeln, deren Aufgabe es war, die dem Stift anvertrauten Kinder zu unterrichten. Zu diesem Zwecke sollte es "nützlich und ergötzlich" sein. An diesem Werk hat Herrad mindestens 20 Jahre gearbeitet - eventuell sogar 35 Jahre.
Sie hat ihr Buch "Hortus Deliciarum" genannt, das heißt "Garten der Köstlichkeiten". Es war ein großer, prächtiger Garten: angelegt auf 255 Pergamentblättern in den Maßen 37x53 cm, aufgelockert duch die Miniaturen und eingestreute Gedichte. Es gibt keine vergleichbare bebilderte Handschrift, die einen so detailreichen tiefen Einblick in das Leben der Stauferzeit gewährt.
Nach dem Niedergang des Klosters Hohenburg gelangte die Handschrift endlich nach Straßburg, wo sie 1870 durch deutschen Beschuß während des deutsch-französischen Krieges mitsamt der Bibliothek verbrannte...
Erhalten geblieben ist eine Abzeichnung von 1818 sowie Arbeiten an Teilen des Hortus Deliciarum, sodaß Kopien der Miniaturen und fast der ganze Text auf die Nachwelt gekommen sind.
Herrad von Landsberg starb am 25.07.1195 und ist dort wohl auch beigesetzt worden. Allerdings ist über die Lage ihres Grabes nichts bekannt.
Nie war unser Reich so schwerer Schicksalsschläge unterlegen, als seit der Kunde, um die Entführung unserer Prinzessin. Das Volk leidet ebenso denn unser König darunter, muss es doch mit dem Nötigsten nun auskommen.
Der Zahl wohl Dutzende haben sich die hohen Edelleut verschworen, das immense Leibpfand aufzutreiben, doch um welchen Preis? – Ein jeder Viehzüchter ist so angesteckt vom Fieber um die kleinen Pferdchen mit Bart, dass er nichts anderes mehr herausbringt, aus seinen Ställen. Kein Ross, keine Sau, kein Federvieh, wie auch kein Stück Wild. In allen Stuben schreien die Kinder, denen nun keine Mich mehr gegeben werden kann. Und auch die Bauern haben sich versteift, jeden Ar unseres fruchtbaren Bodens nur noch zur Fütterung der kleinen Rübenfresser zu bestellen. Schlimmer noch, denn ob der minderen Güte, welche die Goblins verlangen, darf auch das Futter nicht zu hochwertig sein. So habe ich Bauern gesehen, die mit großen Mengen Rüben die Straßen hin und her fuhren, nur dass die vorher edlen Rüben durch den Transport zu Schaden kämen.
Noch gibt es Posten alter Waren in den Lagern, die helfen die ärgste Not zu lindern. Doch schon sehr bald wird auch der letzte Schlachter, Schneider und Fischer seine Arbeit ruhen lassen müssen.
Die Karawanen stehen still, weil keine Pferde mehr angeboten werden, um die schweren Karren durch die Lande zu ziehen; so sind denn auch schon Seide, Gewürze, Weihrauch und das Salz knapp geworden.
Das Fleisch, wie auch Getreide und Kräuter sind aus den Mahlzeiten verschwunden. Wie auch die Fische, weil ohne Flachs kein vernünftiges Netz mehr zu knüpfen ist.
Und was noch schlimmer ist: Das Bier und der Schnaps gehen den Wirtsleuten aus, weil in den Brauereien nur noch Wein hergestellt werden kann.
Ohne Wolle, Seide und Leder kann unser Volk zudem nicht mehr angemessen gekleidet werden und wir müssen uns um die nächste Kälte große Sorgen machen.
So sitzen wir daheim, bei warmem Obstkompott und Wein und hoffen, dass die üblen Gnome unsere liebreizende Prinzessin schnellstens wieder hergäben.
In dem Angelsachsenland
Ist man außer Rand und Band,
Wenn die Royal-Ascot-Tage
Starten. "Ob ich's auch mal wage,
Mit dem Pferd, dem edlen, schnellen,
mich dem Gold-Cup-Kampf zu stellen?
Ja, es sei! Jetzt fehlt mir nur
noch ein Pferd für den Parcour.
Mich dünkt, im Tagblatt ne Annonce,
hat die allergrößte Chance,
Dass ich bald aus großer Zahl
Treffe eine gute Wahl!"
Dieser Gilden-Wettbewerb läuft vom 06.06. ab sofort bis zum 18.06.2010 um 23:59 Uhr.
Hinweis:
Hier gelten im Wesentlichen die gleichen Grundvoraussetzungen wie beim normalen WBW.
Allerdings werden die Waren nicht aus dem Lager heraus an eine spezielle Stadt geschickt,
sondern es funktioniert ähnlich den Marmorspenden für das Weltwunder:
Im Gildenmenü ist die zugehörige Eingabemöglichkeit zu finden.
Der tagesaktuelle "Stand der Dinge" kann derweil in der Gildenübersicht im Menü
Stats/Gilden, sortiert nach "Wettbewerb", betrachtet werden.
Und nun viel Erfolg, frohes Schaffen und ein gutes Gelingen!
Eine Burg bestand aus einer Haupt- und einer Vorburg, welche von einer dicken Mauer (und manchmal zusätzlich einem Graben) umgeben war. In der Vorburg befanden sich Gesindehäuser und Wirtschaftsgebäude, in der Hauptburg der Palas, die Kapelle, der Bergfried und der lebenswichtige Brunnen oder eine Zisterne.
Ich möchte nun einen kleinen Rundgang durch eine Burg starten.
Ins Innere einer Burg gelang man über eine Zugbrücke, welche man bei drohender Gefahr hochziehen konnte, um Angreifer auszuschließen. Sie führte zum einzigen Zugang ins Burginnere, dem Burgtor. Dieses wurde besonders gut beschützt, manchmal durch Türme oder ein Torhaus. Durch sogennante Pechnasen konnten Pech, Wasser oder Steine auf die Feinde geschüttet werden. Verriegelt wurde das Tor durch eine eisenverstärkte Doppeltür und zusätzlich einem Fallgitter. Zusätzlich wurde manche Burg durch einen mit Wasser gefülltem Graben geschützt, die Fische die darin schwammen, dienten zur Ernährung der Burgbewohner.
Ging man durch das Tor, gelang man in den Zwinger. Dieser lag zwischen Vor- und Hauptburg, hier wurden Tiere gehalten. Ebenfalls konnte hier für den Kampf geübt werden. Im Kriegsfall zogen sich hierhin die Bauern mit ihren Tieren zurück, in größeren Burgen wurde hier ein Kräuter- oder Gemüsegarten angelegt.
In der Vorburg befanden sich die Wirtschaftsgebäude und Gesindehäuser, wie die Ställe für Vieh und Pferde, Getreidespeicher, Scheunen und eine Schmiede.
Der Palas war das eigentliche Wohngebäude einer Burg. Hier wohnte der Burgherr und sein Gefolge. Wie schon gesagt, bewohnte das Gesinde die Vorburg, selten in der Hauptburg. Hier befand sich auch die Küche und die Kemenate. Die Kemenate war der einzig beheizbare Raum einer Burg, hier wurden die Frauen untergebracht. In kleineren Burgen wurden im Palas die Vorratskammern untergebracht, in größeren befand sich oberhalb der Küche ein Saal in dem Feste gefeiert werden konnten.
In vielen Burgen gab es eine Burgkapelle, die Glasfenster hatte und prächtig bemalt war. Hier hielt sich meist der Kaplan auf, der übrigens oft als einziger auf der Burg lesen und schreiben konnte.
Im inneren Burghof befand sich der Brunnen oder die Zisterne (ein unterirdischer Behälter für Trink - oder Nutzwasser), das Zeughaus (Waffenlager) und der Burg- oder Bergfried. Dieser war der letzte Zufluchtsort einer Burg. Selbst wenn sich die Angreifer schon im Inneren der Burg befanden, konnte von hier aus noch weiter gekämpft werden.
Der Burgfried war mit keinem anderen Gebäude der Burg verbunden, und konnte nur über eine Leiter erreicht werden. Eigentlich war der Burgfried eine kleine Burg für sich, in kleineren Burgen war hier auch der Wohnraum des Burgherren. Im Turmstumpf lagerte man Vorräte, ersatzweise nutzte man ihn als Verlies, denn der Ritter war auch für die Rechtssprechung in seinem Gebiet verantwortlich.
In den nächsten Ausgaben werden wir euch verschiedene Burgen und Schlösser vorstellen. Auch Sagen und Legenden erwarten euch, sofern es spannende und schauderhafte Legenden zu der vorgestellten Burg geben sollte.
Falls ihr, liebe Leser, so eine Geschichte oder Legende über eine Burg oder ein Schloß habt, scheut euch nicht und lasst sie uns zukommen.