Die Wasserprobe
Anekdoten aus dem Mittelalter
Probleme bei der Rechtsfindung
Im 9. Jahrhundert wurde durch Papst Eugen II. die Wasserprobe mit kaltem Wasser als Gottesurteil eingeführt. Der gefesselte Angeklagte wurde in ein Gewässer geworfen, mit den Worten: Lass das Wasser nicht empfangen den Körper dessen der, vom Gewicht des Guten befreit durch den Wind der Ungerechtigkeit emporgetragen wird.
Im Normalfall versank der Gefesselte, was seine Unschuld bewies. Er wurde dann wieder aus dem Wasser gezogen, wobei es schon mal zu Todesfällen kommen konnte. Schwamm der Beschuldigte aber auf dem Wasser, war er schuldig. Das Verfahren wurde später gerne bei vermutlichen Hexen angewandt.
Im Britischen Museum existiert ein Messbuch, das von einem interessanten Fall aus dem 11. Jahrhundert berichtete. Es ging um einen Streit zwischen dem Klerus und Heinrich IV., gestritten wurde darum, wer Geistliche einsetzen darf. Die Wasserprobe wurde herangezogen, um die Rechtmäßigkeit der kirchlichen Seite zu beweisen. Das Wasser wurde gesegnet und ein Knabe als Stellvertreter Heinrich IV. hineingeworfen. Zum Schrecken der anwesenden Kirchenvertreter versank der Knabe allerdings sofort wie ein Stein. Papst Gregor VII. ordnete eine Wiederholung an, die ebenfalls für Heinrich IV. entschied.
Also wurde der Knabe jetzt als Vertreter der Kirche hineingeworfen. Wieder entstand nicht das gewünschte Ergebnis, da der Junge diesmal an der Wasseroberfläche blieb. Alle Versuche, ihn einzutauchen, blieben erfolglos. Eine Wiederholung brachte keine Veränderung. Das Gottesurteil wurde abgebrochen und alle Beteiligten unter Eid zur absoluten Verschwiegenheit verpflichtet.
© Max Hohenstein, Chronist von Wulferisbuttle
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Was bedeutet Jemandem die Leviten lesen?
Die Leviten waren einer der 12 Stämme Israels, deren strenge Regeln im 3. Buch Moses festgeschrieben sind. Wurde bei einer Strafpredigt aus diesem Buch zitiert, so wurden den Zuhörern die Leviten gelesen. Vemutlich geht dieser Brauch auf den Bischof Chrodegang von Metz (715-766) zurück. Bei den Mahlzeiten der Mönche hatte er stets aus dem 3. Buch Moses vorlesen lassen.
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Großartig!?
Ein Traum geht in Erfüllung!
Schon ewig arbeytete Petri, Bürgermeyster und Herrscher der Burg Neever, auf diesen Moment hin. Jahrelanges schuften hatte ein Ende, war er sich sicher. Heut´ an diesem Tag, sollte seyn Wunsch erhört worden seyn. Die Bürger wollten seyn Gesicht auf den Marktplatz meiseln! In Form eyner Statue sollte er dem Bürgern beym frohen Handeln behilflich seyn. Der Vorsitzende des Bauernvereyns hat es ihm Kund getan! Eyn Denkmal, 4 Meter groß, möchten sie dem Herrscher errichten. Es schien wie eyn Traum, ja so schien es. Das Fest wurde vorbereytet. Petri war sich sicher, das wird er nie vergessen. Und endlich, da kam Thomas vorbey. Der Chef des Tagblattes wollte ihm persönlich gratulieren und sollte das Fass anstechen. Er kam auf Petri zu. Petri lief der Schweiß vom Gesicht. Nun reychte er ihm die Hand, und
Petri! Wach auf, sonst bleibste die Nacht hier, bis du den Artikel fertig hast!
Der Traum. Es war doch wieder nur der Traum den Petri hatte, während er auf dem Bleistift kaute und seynen Artikel fertig schrieb. Seyn Ziel war noch weyt entfernt, sehr weyt, zu weyt
© Petri
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Woher stammt am Hungertuch nagen?
Das Hungertuch (auch Schmachtlappen) diente dazu, während der Fastenzeit in der Kirche das Abbild Jesus, also im Normalfall das Kreuz, zu verhüllen. Die Tücher waren oft mit prächtigen Stickereien bedeckt, an denen entsprechend genäht wurde. Aus dem näjen (nähen) ist dann irgendwann nagen geworden.
Schon gewusst ...?
Schon gewusst ...?
Wenn bei einer Statue im Park, die eine eine Person auf einem Pferd darstellt, das Pferd beide Vorderbeine in der Luft hat, dann starb die Person in einer Schlacht; wenn das Pferd ein Vorderbein in der Luft hat, dann starb die Person infolge der in der Schlacht erlittenen Verwundung; hat das Pferd alle 4 Beine auf dem Boden, dann starb diese Person eines natürlichen Todes.
© Sophie von Kirchhain
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