II den ersten Wochen erhielten wir recht häufig Kunde über das Wohlergehen unseres Ansgar, aber eines Tages blieben die Nachrichten aus und die Monate
gingen ins Land. Ein weiteres Jahr verging und keine Nachricht erreichte mehr unser Dorf und wir redeten uns ein, dass keine Nachrichten nur bedeuten konnte, dass es unserem kleinen Ansgar in der Fremde gutging und er nur zu beschäftigt sein uns eine Mitteilung zu senden.
Zwei weitere Jahre zogen ins Land und wir hörten kein Wort von Marco Polo, seinem Weggefährten, oder etwas über gefährliche Unruhe entlang der Seidenstraße. Unser Dorf hatte sich zwischenzeitlich zu einer kleinen Gemeinde von fast 5.000 Menschen und bescheidenem Wohlstand entwickelt. Sogar eine Kirche sorgte jetzt für das geistliche Wohl unserer Gemeinde.
Das Jahr war fast vorbei. Der erste Schnee schon längst gefallen. Die Vorbereitungen für das Weihnachtsfest abgeschlossen. Alle Dorfbewohner sammelten sich zur Christmette und lauschten andächtig den Worten unseres Gemeindepaffen, als die Kirchentür sich leise öffnete und ein stattlicher, wohl gebauter Fremder mit pelzverbrämter Kleidung und feinem Gewand die Kirche betrat und sich in einer der letzten Bänke niederließ, aber vor Ende der Messe leise und unauffällig wieder verschwand.
Mit Ende der Messe machten sich Gernot von Falkenberg, unsere Pfäfflein Martinus und ich uns auf den Weg zu unserem Anwesen um mit dem gesamten Gesinde das Weihnachtsmahl in der festlich geschmückten Halle zu begehen.
Ihr könnt Euch sicher vorstellen, welche Verwunderung uns überfiel, als wir unser Anwesen hell erleuchtet erblickten. Die Tore zum Hof waren weit geöffnet. Unsere Knechte wuselten mit Fackeln umher, die Tore zu Stallung und Lager standen weit offen. Aus dem Hause drang das Gekicher und Gegacker der Mägde und mitten in dem Tohuwabohu stand eine hochgewachsene Gestalt in seltsam weiten Hosen, weißem Umhang und seltsam gewickelter Kopfbedeckung völlig reglos und schien doch das Geschehen nur mit seinen Augen zu dirigieren.
Martinus bekreuzigte sich, als habe er den Leibhaftigen gesehen und wäre schnell verschwunden, wenn ihn Gernot von Falkenberg nicht am Kragen gepackt hätte, und ich schaute mich schnell und unauffällig nach einer handlichen Waffe um, um mich auf die vermeintlichen Einbrecher zu stürzen, als jener fremde Kirchenbesucher aus dem Schatten der Toreinfahrt auf uns zutrat mit den Worten: " Ja Lady Alauda, Vater, erkennt ihr mich denn nicht mehr? Ich bin's doch, Ansgar."
Wie hätten wir ihn erkennen sollen, hatte doch dieser gut gebaute junge Mann mit den feinen Gesichtszügen, der leicht gebräunten Haut und den edlen Kleidern so gar nichts gemein mit dem kleinen, ungelenken Ansgar, der uns vor fast vier Jahren verlassen hatte. Völlig verdutzt ließ Gernot unseren Pfaffen los, der daraufhin unversehens auf seinem Hintern im Schnee landete, machte erst einige zögernde, dann immer schneller werdend einige Schritte auf Ansgar zu, um ihn mit Tränen in den Augen in seine Arme zu schließen.
Der verloren geglaubte Sohn war nach Hause gekehrt, und das Weihnachtsfest zu einem wahren Fest der Freude geworden .........
Seit Wochen schon steht die Stadt Kopf, Consus befindet sich im Ausnahmezustand. Die Vorbereitungen laufen, unermüdlich ziehen reich beladene Karren, Ochsengespanne und Pferdefuhrwerke in die Stadt. Ein Mathematicus mit Namen Danti reiste extra aus Italien an, um sich am Festtag mit seinem Flugapparat vom Turm des Rathauses zu stürzen. Der Marktplatz wird geschmückt mit bunten Wimpeln, Laternen und Fackeln für den Abend. Ganz Consus ist in Festtagsstimmung. Der Grund für all die Mühen, all die Aufregungen ist der dritte Jahrestag der Stadt.
Am 27. April ist es so weit. Gegründet im Jahr 2007 war es der Stadt vergönnt, schnell zu ihrer heutigen Größe heranzuwachsen. Sie erlebte viele Höhen und Tiefen und manchmal auch beides zugleich. So belegte sie nach nur einem halben Jahr den 10. Platz des Getreide-Q1-Wettbewerbs. Zweifelsohne eine wichtige Etappe in der weiteren Entwicklung und ein erster Höhepunkt in der Entwicklung. Ein weiterer Höhepunkt folgte drei Wochen vor dem ersten Jahrestag: Consus belegte den ruhmreichen ersten Platz im Brote-Q3-Wettbewerb. Dieser Sieg musste jedoch zu einem hohen Preis erkauft werden: Die Stadt war zu großen Teilen geplündert, die Betriebe verschwunden, die Schatzkammern geleert.
Es dauerte mehrere Monate, ehe der reguläre Betrieb wieder aufgenommen werden konnte. Zweifelsohne war dies eine der schwersten Zeiten für die Stadt. Doch die Bevölkerung beklagte sich nicht: sie packte an und half Consus zu altem Glanz zu führen. All dies wäre aber kaum möglich gewesen, ohne tatkräftige Hilfe der Gilde der Farmer und Züchter, der die Stadt am 24.01.08 beitrat.
Ausdruck der Stärke dieser Gemeinschaft und ein weiterer persönlicher Höhepunkt war die Fertigstellung des Weltwunders am 05.07.09 im direkten Zweikampf mit der Gilde der Vagabunden und Strauchdiebe. Als 5. Gilde konnte die GfZ ihr Weltwunder nur wenige Stunden nach den Vagabunden und Strauchdieben fertigstellen. An dem Bau war die Stadt Consus in nicht unerheblichem Maße mit einer Marmormenge von 84.000.000 Einheiten beteiligt und damit drittgrößter Spender.
Dies sind zweifellos die größten prägenden Ereignisse der Stadt, doch auch an kleinen Höhepunkten mangelte es nicht: So gewann die Stadt am 29.05.07, nur einen Monat nach der Stadtgründung, die Mittelalter-Aktion. Damals noch unter dem Namen Bistum-Omircoron bekannt wurde ihr eine Belohnung von 300 Coins zuteil. Am 16.03.08 rief die überregionale, freie Wochenzeitung, das Tagblatt, auf, eine Geschichte zu dem damaligen Wettbewerb (Hühner Q3) zu verfassen. Die Stadt Consus erhielt für ihre „Hühnergeschichte“ eine Penna Aureum (goldene Feder).
Als der Schmied ihn fragte, wieso er dies täte, sagte er nur: „Du, Schmied,
hast gute Arbeit geleistet ... aber beide haben nicht die gewünschte Qualität. Sieh nur her, hier diese
Unfeinheiten und hier, das liegt doch völlig ungleichmäßig in der Hand. Du, damit wirst Du den König
nicht beeindrucken können !
Ich mach Dir ein Vorschlag, du versuchst es nochmal. Und ich entsorge dieses schlechte hier, bevor es
jemand sieht und erzählen kann, dass Du gar kein gutes Werkzeug herstellen kannst.“
Der Schmied war so erleichtert und froh darüber, dass dieses missglückte Werkzeug verschwand, dass er zugern
den Vorschlag annahm und dem Fuchs dabei half, den Karren zu beladen.
Als der Fuchs nun weit genug von der Schmiede entfernt war, konnte er endlich laut vor sich hinlachen.
Jetzt würde er das gute Werkzeug zum Nachbardorf bringen und für schöne glänzenden Münzen verkaufen.
Das nicht ganz so schöne würde er aber zum Königlichen Schmied bringen, um etwas ganz bestimmtes für den
König herzustellen. Wieder war ihm durch seine Liste ein Schnäppchen gelungen.
Ob dieser Fuchs auch die folgende Jagd überlebt hat, oder sein Glück ihn verließ,
ist nicht bekannt...