Ausgabe 146 | Seite 3 11. April 2010 AD
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Kopfgrafik - © upjers GmbH & Co. KG

 

Die verstaubte Feder

Seit Tagen und Wochen konnte ich nur mit einem Gedanken die Hallen der Handelsgilde betreten. "Hätte ich doch nur den Mund gehalten!" Nun konnte ich mal wieder sehen wo ich mit meinen Beschwerden blieb. Fast täglich lief ich auf und ab und schimpfte auf meine alte verstaubte Feder. Und genau da lag mal wieder der Punkt. Verstaubte Federn. "Hätte ich doch bloss den Mund gehalten." Nunja ich überlegte schon lange was ich denn schreiben könnte, doch beim Blick nach draussen habe ich immer mehr das Gefühl dass schon sämtliche Geschichten erzählt wurden und es nichts mehr gibt über das es zu schreiben lohnt. So blieb mir auch gestern Abend nichts anderes übrig als erfolglos und frustriert zu Bett zu gehen.

Glücklicherweise schlief ich recht schnell ein. Kurze Zeit später jedoch spürte ich eine recht lästige Fliege an meiner Nase, so oft ich sie auch weg schlug sie kam immer wieder. Also setzte ich mich entnervt auf und entzündete mein Nachtlicht. Als ich mich nach der Fliege umsah, fiel ich beinahe aus dem Bett vor Überraschung. Da stand doch tatsächlich meine Schreibfeder und zerkratzte meinen Nachttisch mit ihrer Spitze! Und ich? Ich starrte sie einfach nur an und bekam keinen piep mehr raus. Daraufhin sprang meine Feder plötzlich auf meinen Schoß. Ich glaube so sehr hatte ich mich noch nie erschrocken. Ich sprang aus dem Bett und schrie und versuchte zur Tür zu kommen, doch statt voranzukommen stolperte ich lediglich über meine Füsse.

Während ich so auf dem Fussboden saß und wie gelähmt war, hüpfte meine Schreibfeder in meine Richtung und plötzlich "Reden, genauer gesagt SCHREIEN ist Silber - nur schweigen ist Gold" Ich bekam meinen Mund nicht mehr zu und konnte nicht umhin sie anzustarren. "Habt ihr etwa vergessen was eure Mutter euch beigebracht hat? Man starrt niemanden mit offenem Mund an. Das ist unhöflich." Nunja ich fühlte mich nun in der Lage zu Antworten "Rml...ähhh...dddddddu....hmrl" "Ja es freut mich ebenso endlich mal mit euch sprechen zu können" Ich war fassungslos und kniff mich in den Arm, nur um zu spüren das dies verdammt weh tat, aber ich konnte es trotz alledem nicht lassen dies immer und immer wieder zu wiederholen.

"Wenn ihr nun fertig mit eurem absonderlichen Verhalten seid, möchte ich euch bitten mir zuzuhören" Ich starrte einfach weiter und gab es auf was zu sagen. "Ihr werdet eure Produktion umstellen und zwar auf den Bau von Waffen und Schlachtrössern, zudem sollte die Hälfte eurer Bevölkerung eine Ausbildung in der Waffenkunst erhalten. Wenn ihr dies einhaltet wären wir in etwa, also wenn meine Berechnungen stimmen, in 6 Monaten bereit." Nun konnte ich endlich meine Stimme wieder finden und etwas intelligentes von mir geben: "Wozu bereit?" Sie sah mich nur genervt an (ja sie sah wirklich genervt aus und das ganz ohne Gesicht) "Wir sind es leid von solch phantasielosem Gestrüpp geführt zu werden und haben beschlossen euch alle nun unter unsere Herrschaft zu bringen.

Die Kolibris die eingeschifft wurden sind da ganz unserer Meinung, die Verhandlungen mit den Bären sind zwar noch nicht abgeschlossen aber wir sind guter Dinge ... Nur die Hunde wollen euch helfe, warum auch immer" Endlich konnte auch ich wieder was sagen "Wer wir und wer euch?" ich hörte nur einen Seufzer und sah wie die Tür hinter mir aufging und auf einmal tausende Schreibfedern in mein Haus stürmten, während ich draussen die Kolibris hörte. "Wir, wir" sagte sie mit einer grossen Geste. Ich rannte zum Fenster, öffnete es, doch ehe ich rausklettern konnte, flog mir eine Schar Kolibris entgegen. "ihr seid umstellt werte Lady. Euch bleibt keine andere Wahl, entweder ihr kämpft für uns oder ihr werdet untergehen."

Ich suchte verzweifelt nach einer Lösung und versuchte es erst einmal damit Zeit herauszuschlagen. "Ihr wollt Krieg führen weil keine Geschichten mehr mit euch verfasst werden, richtig?" "Wenn es nur das wäre- aber neben diesem führen wir zudem auch noch eine Anklage gegen euch, das ICH nicht einmal mehr zur Unterzeichnung eines Kontraktes benötigt werde!"

Ich überlegte kurz und versuchte diesen Umstand damit zu erklären dass meine Stadt ja nun alles selbst produziert und es doch schön sei dass ich keine Produkte hinzukaufen müsse, doch leider interessierte dass die Feder nicht sonderlich, so dass ich zu härteren Mitteln gezwungen war: "Und was ist wenn ich euch verspreche eure Geschichte nieder zu schreiben? Eure Qualen durch meine Phantasielosigkeit ausgelöst? Ich...ich könnte ja die Geschichte eures Weges zu mir erzählen...und wenn ich eure Geschichte erzählt habe so werde ich eine Chronik über die Federn des Landes aufstellen in der alle Geschichten erzählt werden sollen ... Ihr ... ich mein .. ach ja ihr kennt schliesslich die grössten Geheimnisse und die romantischsten Liebesgeschichten, zudem sind es schliesslich die Federn die die Eckpfeiler der Geschichte in Umlauf gebracht haben."

Ich merkte wie die Feder zu überlegen begann und endlich: "Nun gut, ich verlange eine Geschichte im Monat über uns, die Schreibfedern zudem muss es auch noch die Geschichte über die Einschiffung der Kolibris und über das unträgliche Leben der Bären durch eure Waldrohdung geben. Nicht weniger oder unsere Rache soll euch alle treffen!" Ich willigte ein und sah zu wie alle mein Haus verliessen und legte mich zu Bett.

Als ich dann heute morgen erwachte, war ich der Felsenfesten Überzeugung nur geträumt zu haben. Doch überall an meinem Körper konnte ich Tinte entdecken, zudem lagen ziemlich viele Federn in meinem Haus herum. Diese Fakten sollen natürlich nicht bedeuten, dass ich glaube es sei Wirklichkeit gewesen, aber es kann ja nicht schaden mal wieder ein wenig zu schreiben und die Geschichte der Schreibfedern ist ja... sehr amüsant. Und eine Geschichte im Monat zu schreiben sollte ja auch nicht das Problem sein. Zudem sah ich es schon lange als eine hohe Priorität an über das Leiden der Bären zu berichten sowie die spannende Geschichte der Einschiffung der Kolibris zu erzählen. Es hat wirklich nichts mit meinem Traum zu tun, jedoch sehe ich ihn als eine Art Muse an.

© Penelope - Handelsgilde - Der Erfolg spricht für sich


Gilden-WBW für die Welten 1-3

In Kürze

Polizei in einer Themsestadt
Ehemals zugige Verbindung zwischen Köln und Hamburg
Opernhaus in Amerikanischer Weltstadt
Kontinentale Erdgasleitung
Vergleichseinheit für den biologischen Energieverbrauch
Namibisches Ministerium


Die Qualität lautet für alle Welten: Q10.

Dieser Gilden-Wettbewerb läuft vom 04.04. ab sofort bis zum 23.04.2010 um 23:59 Uhr.


Hinweis: Hier gelten im Wesentlichen die gleichen Grundvoraussetzungen wie beim normalen WBW. Allerdings werden die Waren nicht aus dem Lager heraus an eine spezielle Stadt geschickt, sondern es funktioniert ähnlich den Marmorspenden für das Weltwunder: Im Gildenmenü ist die zugehörige Eingabemöglichkeit zu finden.
Der tagesaktuelle "Stand der Dinge" kann derweil in der Gildenübersicht im Menü Stats/Gilden, sortiert nach "Wettbewerb", betrachtet werden.
Und nun viel Erfolg, frohes Schaffen und ein gutes Gelingen!

© Hinrik


Das Unglück

Aus dem Archiv

Ich saß gemütlich vor dem Kamin in meinem Sessel. Das Dienstmädchen hat mir soeben einen warmen Pfefferminztee gebracht als es laut an der Tür klopfte: „Sir Petri. Öffnen sie bitte die Tür, ich bin ein Bote im Auftrag unserer Lordschaft – dem König“, sagte eine raue Stimme vor der Tür, gedämpft durch den prasselnden Regen und des Windes.

Natürlich machte mich das stutzig. Ich fragte mich, was der König nun von mir wolle, schließlich war ich nur ein gewöhnlicher Herrscher über eine bescheidene Stadt. Doch konnte ich den armen Burschen nicht vor meiner Türe stehen lassen, so ließ ich ihn eintreten. Sein Umhang triefte vor Nässe und im Hut stand das Wasser. Der zerzauste Mann streifte dem Umhang ab und zog aus dessen Innentasche eine Rolle Pergament. Es war kein gewöhnliches Pergament. Nein. Es was das schönste und reinste Pergament, welches Petri je vor Augen geführt worden war.

Ich wusste nicht, wieso nun auf einmal seine Hände zu zittern begannen, aber ich nahm das Pergament entgegen. Sachte rollte ich es auf und sah, wie die güldene Schrift geschwungen auf dem Pergament geschrieben wurde. Es schien, als hätte der König mit flüssigem Goldgeschmeide auf das Pergament geschrieben.

Gerade wollte ich die Schrift lesen, als sich der Herr wieder zu Wort meldete: „Entschuldigen sie, Sir, allerdings muss ich mich wieder auf des Weges machen, um vor Mitternacht wieder in des Königs Hallen zu stehen. Viel Glück für das Bevorstehende.“ Mit diesen Worten krallte er sich den Umhang, zog ihn an, ging zur Tür und verschwand in der kalten, regnerischen Nacht.

Ich streifte die Rolle Pergament auf dem Tisch glatt und las, was darauf geschrieben war:

“Sir Petri von Neever Burg, lange habe ich nach einer Person gesucht, die mir würdig erschien und der Aufgabe gewachsen. Ich bin auf den Entschluss gekommen, dass nur sie die Fähigkeit besitzen, die Aufgabe zu lösen. Sollten sie das Pergament erhalten, müssen sie wissen, dass der Auftrag, den ich ihnen verleihe, keine leichte Sache ist. Sollten sie es nicht schaffen …“

Der Rest war auf dem Pergament nicht zu sehen. Ich schaute verdutzt auf die Rückseite, fand aber auch dort keine Worte geschrieben …

Der weitere Verlauf, folgt in den folgenden Ausgaben.

© Petri




Ein Frühlingsgruß

von Hexchensland!


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