Sey gegrüßt Pirota, Stadthalterin von Zethau, zuerst einmal Vielen Dank
das ich heute bei Dir sein darf, und Du Dir die Zeit nimmst, unsere und die Fragen der Leser zu
beantworten.
Wie bist du denn überhaupt zu Kapi-Regnum gekommen ?
Ich musste mich zu diesem Spiel überreden lassen. Eine Freundin von fand es so klasse und meinte ich muss
mich unbedingt anmelden. Das hab ich dann auch gemacht, aber am Anfang nur sehr unregelmäßig gespielt.
Aber dann hat mich das Fieber gepackt!
Was findest du an K.-R. so toll ?
Ich finde die Mischung aus Spiel und Kommunikation so klasse. Man kann sich absolut still verhalten und
mit seiner Strategie spielen, oder man handelt mit anderen Spielern und kommt dadurch in Kontakt.
Spielst du auch in Welt 1 und Welt 3?, wenn ja mit welchem Namen?
Ich spiele nur Welt 3 intensiv. Welt 2 nur, wenn ich Zeit und Lust habe.
Wie kamst du auf den Namen "Stadtnamen" ?
Bei meinem Stadtnamen war ich sehr unkreativ und habe den Ort genommen, der mir als erstes eingefallen ist.
Wie hast du begonnen, was hast du am Anfang gemacht, dass du groß geworden bist ?
Ich glaube ich habe begonnen wie jeder. Ein paar Rüben, ein paar von Diesem und dann noch ein paar von dem
Anderen…. Hab mich am Anfang ziemlich verzettelt. Aber gut, irgendwann kommt der Tag wo man Ratsmitglied
wird. Dort habe ich die Hälfte meiner Gebäude verkauft und mich auf wenige Produktionszweige konzentriert.
Habe am Anfang auch einen guten Kunden für Obst und Fische gehabt. Das hat mich über Wasser gehalten.
Wurde deine Stadt schonmal neu aufgebaut ? (Nein/Ja Warum?)
Ja, nach dem anfänglichen Gestöpsel habe ich eine Menge verkauft und neu strukturiert.
Wie machst du deine täglichen Einnahmen? per Kontrakt, auf dem Markt oder auf deinen Märkten ?
Ich verschicke einiges per Kontrakt und dann mach ich mein Geld noch über meine Verkaufsstände.
Auf den Markt schicke ich nicht viel.
Wie hoch sind deine täglichen Einnahmen ungefähr ?
Da muss ich mal rechnen. Es sind um die 60 Millionen.
Wie machst du dein Geld ?, was stellst du her, was verkaufst du ?
Ich stelle hauptsächlich Möbel und Eisen her, welche ich verkaufe. Natürlich auch Steine
und Holz, die ja nie reichen.
Was rätst Du Anfängern, damit ihre Städte wachsen?
Sich auf wenige Sachen zu konzentrieren und die gut und reichlich herstellen.
Bei großen Produktionsketten, ist die Gefahr immer recht groß, das man nicht
genug Sachen auf Lager hat.
Bis heute kann nicht sicher erklärt werden, warum ein Reitervolk aus einem Gebiet, das sich zwischen heutigen Kasachstan und der Mongolei erstreckte, nach Westen zog und die dort ansässigen Völker unterjochte. In neuerer Zeit gibt es Mutmaßungen, dass es sich hier um eine mögliche Klimakatastrophe gehandelt haben könnte. Neuere dendrologische Untersuchungen weisen auf eine anhaltende Kälteperiode im 5. Jh im Nordosten des eurasischen Raums hin. Eine geringe Wachstumsphase ist an den Baumscheiben jener Epoche zu erkennen. Auch in späteren Zeiten erfroren die Kälte gewohnten Yaks, die Rinder der Mongolen, im Stehen. Möglich, dass durch lange Kälteperioden weder Mensch noch Tier nicht ausreichend mit Nahrung versorgt worden waren. Gibt es eine besseren Erklärung als eine Hungersnot für den Auslöser der massiven Bewegung dieser Nomadenvölker? Begannen sich mit Gewalt das zu beschaffen, was sie zum Überleben brauchten? Diplomatische Verhandlungen waren in der Zeit der Spätantike und im frühen Mittelalter unbekannt. Hier galt das Recht des Stärkeren.
Dieses Volk waren die Hunnen, die raubend und mordend die germanischen Stämme östlich der Weichsel heimsuchten. Die Hunnen waren den anderen Völkern überlegen. Sie brachten eine militärische Technologie mit, die den Germanen und Römern bis dahin völlig fremd war. Ihre Pferde trugen Sättel, wie sie noch heute im asiatischen Raum benutzt werden. Das Besondere am Sattel war sein hölzernes Gestell. Dieses verschaffte dem Reiter durch einen nach vorn und hinten hochgezogenen Steg, den Sattelknopf, in allen Gangarten großen Halt. Bei der römischen Reiterei konnte es vorkommen, dass während einer Schlacht Reiter das Gleichgewicht verloren und stürzen. Die zweite Neuerung war der Reflexbogen, eine verheerenden Schusswaffe, die aus vollen Lauf vom Reiter abgeschossen werden konnte. Der Reflexbogen war nicht starr wie die bisher bekannten, sondern verfügte über eine Federung und damit größere Spannkraft, die eine höhere Geschwindigkeit, Weite und Treffsicherheit bewirkte. Die Hunnen waren kein wilder Haufen von anarchischen Freischärlern. Im Gegenteil waren sie ein gut organisiertes Volk mit einer eigenständigen Kultur und Religion, das seinem Großkönig und seiner klaren Befehlskette folgte.
375 n. Chr. kann als das Schicksalsjahr bezeichnet werden. Die Hunnen fielen ins Siedlungsgebiet der Ostgoten ein. Wie ein Dominospiel geriet alles in Bewegung. Viele germanische Stämme zogen nach Südwesten. Die Ostgoten unterwarfen sich dem Hunnenkönig Attila. Der alte Gotenkönig Theoderich wollte nicht mit ansehen, wie sein Volk seine Würde verliert und entleibte sich vor Augen seiner Fürsten. Das Hildebrandlied aus dem 9 Jh., eines der ältesten poetischen Textzeugnisse, besingt sein Ende.
In dessen flüchten die Westgoten aus ihrem angestammten Lebensraum, dem heutigen Rumänien nach Westen. Sie überquerten die Donau zogen über Ungarn und dem Balkan vor die Tore Roms. Durch archäologische Funde und ihre Datierung weiß man heute, wohin ihre Wanderung ging. Der Adler war ein typisches Motiv, das in den verschiedenen Regionen, durch die sie zogen, zu finden ist. Sie wollten Bürger des römischen Reiches werden. Zuerst gewährte Kaiser Valens ihnen das Recht, sich anzusiedeln. Das politisch und militärisch immer schwächer werdende Römische Reich brauchte die Westgoten als Schutzmauer gegen die anrückenden Hunnen. Sie wurden an den Nordostgrenzen um die Mitte des 4. Jh. als so genannte Foederati angesiedelt.
Unter Kaiser Konstantin wurde 381 das Christentum im Römischen Reich Staatsreligion. Auch die Westgoten waren Christen geworden, allerdings arianischer Prägung und nicht lateinisch-trinitinisch. Der gotische Bischof Wulfila verfasste eine Bibel in gotischer Sprache (Wulfilabibel), die zum einigenden Band der arianischen Germanenstämme wurde. Sie anerkannten den Bischof von Rom als obersten Priester, hatten aber theologisch andere Ansichten. Jesus war in ihren Augen Gott untergeordnet. Sie vertraten nicht die Lehre der Trinität.
Die Goten kämpften erst Seite an Seite mit den Römern. Sie hofften, dadurch römische Staatsbürger zu werden. Kaiser Honorius (384-423) lehnte ihre Gesuchte aber zweimal ab. Er glaubte nicht an ein friedliches Zusammenleben von Römern und Germanen, wie es ihm Alarich vorschlug. Er unterstellte seinem römischen Feldherrn Stilicho sogar, sich mit dem Goten gegen ihn zu verschwören und ließ ihn hinrichten. Anschließend wurde ein Blutbad unter den gotischen Frauen und Kindern angerichtet. Das war der Anlaß zum Kampf um Rom. Die Stadt wurde belagert. Als Tribut für seinen Rückzug forderte Alarich 5.000 Pfund Gold 30.000 Pfund Silber, 4.000 seidene Gewänder, 3.000 rotgefärbte Häute und 3.000 Pfund Pfeffer.
Die in Rom lebenden Sklaven verbündeten sich mit den Westgoten. 409 fielen die Kornkammern im nahe gelegenen Hafen von Pontus in die Hände der Germanen. Rom wurde ausgehungert. 410 marschierten Alarichs Kämpfer in Rom ein. Auf sein Geheiß dürften Priester nicht angegriffen und Kirchen nicht geplündert oder zerstört werden. Sein Ziel, rechtmäßig Landbesitz zu erwerben, hatte Alarich nicht erreichen können. Alarich, der im Donaudelta geboren wurde, starb um 410 in Concenza und wurde der Sage nach, sie wurde 300 Jahre nach seinem Tod verbreitet, im Flußbett des Busento begraben.
Alarichs Nachfolger wurde sein Schwager, da er keine eigenen Nachkommen hatte. Athaulf bahnte ein neues Königtum an, in dem er die Schwester von Kaiser Honorius, Galla Placidia, gegen den Willen ihres Bruders heiratete. Nach der Hochzeit trug Athaulf römische Kleidung und eroberte Südwestgallien im Jahre 418. Man suchte nach neuen Wegen des Zusammenlebens. 475 wurde das erste gotische Rechtsbuch niedergeschrieben, der Codex Euricia.