Sey gegrüßt Thalassa, Stadthalterin von Kerygma, zuerst einmal vielen Dank
das ich heute bei Dir sein darf, und Du Dir die Zeit nimmst, unsere und die Fragen der Leser zu
beantworten.
Wie bist du denn überhaupt zu Kapi-Regnum gekommen ?
Angefangen hat es mit dem Wurzelimperium, das eine Freundin von ihrem Sohn hatte. Nette Sache für Kinder,
die das Gartengemüse kennenlernen können. Aber auf die Dauer war es nichts für mich. So kam ich zu Kapi.
Was findest du an K.-R. so toll?
Mich fasziniert, wie eine Wirtschaftssimulation auf die Zeit des Frühkapitalismus des 15 Jh.,
der Reformation (Gutenberg Bibeldruckerei) und der italienischen Renaissance
(Marmorblöcke des Michelangelos) übertragen werden kann, und dabei ist sie stimmig.
Die meisten finden Geschichte langweilig. Hier kann man in eine Zeit eintauchen, die neugierig
macht auf das Leben der Menschen und uns wirtschaftliche Zusammenhänge des Heute verständlich macht.
Spielst du auch in Welt1 und Welt3? Wenn ja mit welchem Namen?
Ich spiele nur in Welt 3. Meine Stadt heißt Kerygma
Wie kamst du auf den Namen "Kerygma " ?
Kerygma ist Griechisch und bedeutet Botschaft, Nachricht mit Inhalt.
Der Name hat etwas mit meinen Berufen im RL zu tun.
Wie hast du begonnen, was hast du am Anfang gemacht, dass du groß geworden bist ?
Ich habe sehr unbeholfen angefangen. Sprache ist mein Ding, aber nicht die Welt der Zahlen.
In meiner Gilde hatte ich einen geduldigen Lehrer, der mich nicht aufgegeben hat. Jeder,
der einen guten Mentor hat, kann sich glücklich schätzen.
Wurde deine Stadt schonmal neu aufgebaut ? (Nein/Ja/Warum?)
Nein, ich hatte einen guten Mentor, der mir von Anfang angesagt hat, setze Schwerpunkte
Wie machst du deine täglichen Einnahmen? Per Kontrakt, auf dem Markt oder in deinen Märkten ?
In erster Linie sind es meine eigenen Märkte, dann Kontrakte
Wie hoch sind deine täglichen Einnahmen ungefähr ?
15 - 20 Mio
Wie machst du dein Geld ? Was stellst du her, was verkaufst du ?
Meine 4 großen Webereien machen Gewänder und Tuch, dann habe ich zwei große Goldschmieden
für Perlenketten und Goldgeschmeide und Obst.
Was rätst Du Anfängern, damit ihre Städte wachsen?
Wasser, Holz und Steine ausbauen, bevor man andere Sachen vergrößert.
Ein Bild von Hexchensland für alle Wintergeplagten!
Jormungand, die Midgardschlange
Teil 1
Seit jeher gilt die Zahl 3 als die "göttliche" bzw die "heilige" Zahl.
Daher lag es nahe, nun, passend zum dritten Teil der Drachenreihe, den großen Hammerschlag auszuführen und in der nordischen Mythologie, der Edda, zu schwelgen.
Heute sei die Rede von Jormungand, der Midgardschlange oder auch Weltenschlange. Wir bewegen uns in Zeiten, in denen das Meer noch richtige Wellen schlug, die Welt eine vereiste Scheibe und überhaupt alles noch rauher als rau war. Auch, als Männer noch richtige Männer waren.
Einige Kenntnisse voraussetzend, gebe ich nur einen kurzen Umriß des Geschehens, da alles andere jeglichen Rahmen sprengen würde. Wessen Interesse geweckt ist, oder wer im Folgenden nicht mit den Namen und Bezeichnungen vertraut ist, darf gerne selbständig einen sich jederzeit lohnenden Ausflug in die nordische Mythologie unternehmen.
Jormungand ist in der nordischen Mythologie eine, die Welt umspannende Seeschlange.
Mit der Riesin Angurboda zeugte Loki, selbst Kind zweier Riesen und dennoch einer der Asen,
drei Feinde der Asen:
- Fenrir, den Wolf
- Hel, die Totengöttin
- und eben jene Jormungand, die Weltenschlange
Dreimal wird Thor auf Jormungand treffen, ehe die Völuspá zu Zeiten Ragnaröks sich erfüllen wird.
Genug der Erläuterungen, beginnen wir!
Soweit das Auge reichte, wand sie sich auf Erden entlang, ihr Drachenkopf und endloser Hals überragten das Land und die Berge. Als Odin, der Allwissende, diese schauerliche Kreatur erblickte, überraschte es nicht, dass er sie packte und voller Eckel weit in den tiefsten Ozean hineinschleuderte, auf daß ihre zappelnde Masse bald vom Sturm der Wellen umhüllte würde.
Auch wenn aus der Sicht der Asen entschwunden, Jormungand existierte fort. In den Tiefen der Wasser, weit entfernt vom Reich der Götter und Menschen, wuchs sie weiter heran, bis ihre mächtige Statur dereinst den Globus umschlang.
Ihr Rachen ergriff ihr Körperende, einem kolossalen Ouroboros gleich. So sollte sie bis zur Ragnarök, dem Tag des letzten Kampfes, fortbestehen. Dann würde sie dem mächtigsten der Asen gegenüberstehen, Thor, dem Gott des Donners. Bevor es jedoch soweit kommen sollte, treffen sie sich bereits zweimal.
Thor, mit Gefolge, besucht Utgardloki, den König der Riesen und seit jeher Feind der Asen. Der Riese, bestrebt Thors göttliche Macht und Kraft bloßzustellen, fordert diesen heraus, sich drei physikalischen Prüfungen zu stellen.
Diese Prüfungen konnten nicht bewältigt werden, weder von Riesen noch von einem Gott. Aber der König beherrschte die Kunst der Zauberei und Illusion. Indem er die Anforderungen banal wirken ließ, täuscht er seinen Besucher.
Angestachelt von der Bemerkung, seine Untertanen würden ein Horn voller Met in zwei oder weniger Zügen leeren, setzt der für seine Trinkfestigkeit bekannte Thor das Horn an und scheitert.
Selbst bei dreimaligem Ansetzen gelingt es dem Gott nicht das Horn zu leeren, sehr zur Freude der Riesen.
Doch es kommt noch schlimmer.
In einer zweiten Prüfung soll Thor in einem Ringkampf seinen Gegner zu Boden schmettern. Dieser Gegner ist allerdings eine Gegnerin. Das alte Weib Elli, das frühere Kindermädchen des Königs.
Nach Kräften müht sich Thor die Alte ins Wanken zu bringen. Er vermag es nicht, geht, im Gegenteil, im Verlauf des Kampfes gar selbst in die Knie, als die Alte ihre Kräfte einsetzt.
Die Riesen toben vor Schadenfreude und halten eine weitere Demütigung parat.
Der König der Riesen spottet über Thors angebliche Kraft, behauptend, der Gott könne doch nicht einmal des Königs Schoßtier, eine Katze, hochheben.
Bebend vor Wut ergreift Thor das zornig fauchende Tier an beiden Flanken und versucht es anzuheben; doch die Katze bewegt sich nicht einen Zentimeter nach oben. Utgardloki lacht schallend und fordert Thor zu einem letzten Versuch auf. Noch wütender und mit vor Anstrengung angespannten Sehnen und Muskeln zerrt Thor an dem unnachgiebigem Tier des Königs. Als die Finger des Gottes zu brechen drohen, gelingt es ihm, gerade mal eine der Pfoten kurz vom Boden zu lösen.
Zutiefst beschämt und gedemütigt verläßt Thor am nächsten Morgen das Königreich von Utgardloki, der ihn weit über seine Reichsgrenzen hinaus begleitet. Erst als er sein Land weit genug entfernt, und so vor dem möglichen Zorn Thors geschützt weiß, bekennt der König die Wahrheit über die Prüfungen.
Das mit dem Meer in Verbindung stehende Horn hätte Thor niemals austrinken können. Doch sein Erfolg war dennoch so enorm, dass er die erste Ebbe der Welt verursacht hatte. Die angeblich schwache alte Frau im Ringkampf war keine geringere als das Alter selbst. Niemand vermag, egal wie stark er auch sei, das Alter jemals zu bezwingen.
Was Thor an Kraft demonstrierte, als er das eine Bein von Utgardlokis Katze anhob, erschreckte den König am allermeisten. Diese Leistung war so immens, der König hatte fast ebenso immense Mühe, seinen Schrecken hinter falschem Gelächter zu verbergen.
Denn die katzenartige Form war nurmehr die Illusion einer ganz anderen Kreatur - der Schlange, die die Welt umringte, Jormungander. Thor hatte nichts anderes als den Kopf und das Ende der Midgardschlange nach oben bewegt.
Thor, außer sich vor Zorn ob der Täuschungen, schwang Mjölnir, seinen magischen Hammer, um Utgardloki damit zu zermalmen. Doch war die Anwesenheit des Riesen nur eine neuerliche Illusion.