Nervös trat Schnäuzerkowski von einem Bein aufs andere. Sein Adamsapfel hüpfte hektisch auf und ab. Heute sollte er Nasenprinz seinen Bericht über eine mysteriöse Einbruchserie geben. Als die großen Flügeltüren am Ende des Saales aufgingen und Nasenprinz herein kam, nahm Schnäuzerkowski stramme Haltung an und knallte schneidig mit den Hacken.
„Willkommen mein Guter.“, grüßte Nasenprinz, „Stehen Sie doch bitte bequem, Wachmeister Schnäuzerkowski.“
„Sehr wohl, Hoheit!“, meinte Schnäuzerkowski, ohne jedoch seine stramme Haltung aufzugeben.
„Nun gut.“, schmunzelte Nasenprinz, „Bitte berichtet.“
„Zu Befehl Hoheit! Vor einigen Monaten meldeten die Zimmerleute an der Dombaustelle, von seltsamen Vorkommnissen in der Nacht. Einige dieser Gesellen hatten es nicht geschafft ihr Tagwerk zu vollenden und wollten dieses am Tage darauf fertigstellen. Doch als die Zimmerleute am nächsten Morgen ihre Arbeit fortsetzen wollten, war diese schon des nächtens erledigt worden.“
„So haben einige ihrer Kollegen dies erledigt?“, fragte Nasenprinz dazwischen.
„Nein Hoheit. Die Dombaustelle wird bei Einbruch der Dunkelheit geräumt, abgesperrt und bewacht. Keiner der dort beschäftigten Arbeiter konnte in der Nacht die Baustelle betreten, um dort zu arbeiten.“
„Seltsam.“, sinnierte Nasenprinz, „Bitte fahrt fort.“
„Jawohl Hoheit. Der Nächste, welcher merkwürdiges berichtete, war der Bäckermeister.“
„Da haben die Diebe ihm das Brot gestohlen?“, wollte Nasenprinz wissen.
„Nein Hoheit.“, antwortete Schnäuzerkowski, „Auch bei ihm war es so, dass in der Nacht wohl eingebrochen wurde, jedoch nichts entwendet wurde! Vielmehr wurde auch dort die Arbeit eines Tages über Nacht erledigt. Der Bäcker brauchte am folgenden Tag nur noch das Backwerk zu verkaufen. In den folgenden Tagen wurde sowohl beim Fleischer, als auch beim Brauer während der Nacht eingebrochen und die Arbeit des folgenden Tages erledigt. Nie wurde etwas entwendet. Und in der Folgezeit gewöhnten sich die Handwerker vor Ort an diese Einbrüche und ließen ihre Arbeit liegen, welche dann immer nächtens von diesen Einbrechern erledigt wurde.“
„Die Einbrecher haben nie etwas gestohlen?“, fragte Nasenprinz nach, „Haben die Arbeit der Leute erledigt, sodass keiner seinem Tagwerk nachgehen mußte? Warum wurdet Ihr dann mit der Untersuchung beauftragt?“
„Dies geschah auf Veranlassung des Goldschmiedemeisters, Hoheit. Jener hatte Angst, dass das ganze Gold, Perlen und die edlen Steine eine zu große Versuchung für diese Einbrecher sein könnten. Meine Kollegen aus der Stadt versuchten daraufhin, fieberhaft diesem Einbrechertum Herr zu werden, doch vergeblich. Auf Führsprache zweier herausragender Bürger unseres Ortes Knollendorf, dem Mählwurms Pitter und dem Schäl, wurde ich dann zur Stadtwache versetzt. Dort legte ich mich dann in der Nacht auf Lauer und obwohl ich des öfteren den ganzen Platz verhaften ließ, konnte ich dieser Bande nicht habhaft werden und werde es, zu meiner Schande, wohl auch nicht mehr.“
„Warum dies?“, fragte Nasenprinz erstaunt.
„Nun!“, gestand Schnäuzerkowski und errötete vor Scham, „In der zweiten Nacht, in der ich Wache schob, geschah folgendes. Der Schneider der Stadt und dessen Frau bewohnen eine Mansarde, zu der eine steile Treppe hinaufführt. Des Schneiders Weib wollte dieser Einbrecher selber habhaft werden und streute deshalb Erbsen auf die Treppe. Tatsächlich kamen die Einbrecher geschlichen aber übersahen die Erbsen auf den Stufen. Der erste glitt auf diesen aus und riss im Fallen die anderen mit, die Treppe hinab, woraufhin die ganze Bande floh. So jedenfalls die Aussage vom Weib des Schneiders. Und seit dieser Nacht wurde von dieser Bande in der ganzen Stadt kein Einbruch mehr begangen. Nicht einmal den Namen dieser Bande von Einbrechern konnte ich in Erfahrung bringen.“
Frage: Wer kann Schutzmann Schnäuzerkowski den entscheidenden Hinweis liefern und diese „Gang“ beim Namen nennen?
Schickt den Name der "Gang" im Betreff einer Taube an das Tagblatt, nichts anderes, nicht mehr, aber auch nicht weniger! Viel Erfolg!
Dieses Rätsel ist das vorerst letzte. Es ist reserviert für alle Leser, die in 2009 UND 2008 noch nie beim Sonntagsrätsel gewonnen haben!
Spielregeln
Der Einsendeschluss für Rätsellösungen ist Montag, der 15.03.2010 um 20:00 Uhr
Schreibt die Lösung, wie im Rätsel angegeben, ins Betreff einer Taube und schickt diese ans Tagblatt
Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir 3-mal je einen Stein der Weisen je Welt.
Gewinne werden sogleich im Anschluß an die Auslosung versendet. Die Gewinnerbekanntgabe erfolgt aber erst in der folgenden Ausgabe.
Mehrfacheinsendungen sind ungültig
Lösung vom letzten Rätseltage
Ja, im Rätsel ging es um Hildegard von Bingen, die in einer vorherigen Ausgabe schon mal ausführlich porträtiert wurde.
Vielleicht fand auch das gesuchte Buch in jenem Artikel Erwähnung?
Der vollständige Titel ihres naturlundlichen Buches lautet "Liber subtilitatum diversarum naturarum creaturarum".
Die verlangte Lösung aus den letzten drei Worten also diversarum naturarum creaturarum.
In Welt 1 haben 75 von 86, in Welt 2 87 von 103 und in Welt 3 170 von 210 das Rätsel richtig gelöst.
Je ein Stein der Weisen wurde sofort in Welt 1 nach
Chiapa_do_Corzo
Schloss Rheydt
Unterhart
in Welt 2 nach
Liunon
Locronan
Sellessen
sowie in Welt 3 nach
Calvados
Somerset
Wehnde
zu den glücklichen Gewinnern geschickt.
Herzlichen Glückwunsch!
Hinweise am Ende:
Wir suchen für die Zeitung jederzeit Rätsel.
Wenn ihr Lust habt, welche zu erstellen, könnt ihr sie jederzeit einschicken.
Die Rätsel sollten aber etwas mit dem Mittelalter oder Kapi-Regnum zu tun haben.
Die Lösung muss außerdem in die Betreffzeile einer Botschaft/Taube passen, bestenfalls aus einem Wort oder einer Zahl bestehen.
Achtung: Bei der Einsendung eurer Rätselideen oder -texte bitte unbedingt Rätselvorschlag als Betreff verwenden!!
Generell gilt: Der auswertende Redakteur wertet ein Rätsel nach bestem Wissen und Gewissen aus. Es liegt in seiner alleinigen Entscheidung, ob Lösungen als richtig gewertet werden. Getroffene Entscheidungen sind endgültig. Es besteht kein wie immer gearteter Anspruch auf eine Nachbesserung, Korrektur, Ersatz. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Wir sind für freundliche Hinweise auf Fehler oder Ungenauigkeiten dankbar. Soweit möglich, wird dieser Fehler korrigiert bzw. Antworten großzügiger als richtig gewertet. Auch diese Entscheidungen sind endgültig.
Es besteht keinerlei Teilnahmepflicht. Durch eine Nichtteilnahme entstehen im Spielverlauf in Kapi-Regnum keinerlei Nachteile. Auch im normalen Leben sind uns keine Nachteile oder Nebenwirkungen bekannt.