Erstmalig taucht das Geschlecht der Grafen von Ballenstedt in einer Urkunde Kaiser Konrads II. aus dem Jahre 1036 auf - und es existiert im "Hause Anhalt" bis heute, gehört also zu den ältesten Hochadelsgeschlechtern Deutschlands.
Esiko wurde um 995 geboren und starb vermutlich im Jahre 1060, er gilt als Stammvater der Askanier. Ihre dritte Ehe ging Mathilde von Schwaben mit diesem sächsischen Grafen ein, nachdem ihr zweiter Gatte Friedrich II., Herzog von Ober-Lothringen, etwa im Jahre 1026 gestorben war.
Im Jahre 1032 erbte Esiko bedeutende Allodien von Hodo II., Graf im Schwaben-, Harz- und Hadagau, Vogt von Nienburg und Hagenrode, der ein Verwandter mütterlicherseits war. Dieses Gebiet umfaßt in etwa das des heutigen Anhalt. Vermutlich war er verschwägert mit Markgraf Ekkehard II. von Meißen, der zusammen mit seiner Frau Uta den Naumburger Dom stiftete.
In der kurzen Ehe mit Mathilde von Schwaben (sie starb ja etwa 1030) kamen noch zwei Kinder zur Welt, Adalbert und Adelheid. Von ihren Töchtern aus zweiter Ehe wissen wir, daß Kaiserin Gisela die "Mädelchen" adoptierte - aber die Grafenkinder waren ja auch keine Vollwaisen. Die Beziehungen zum Herrscherhause waren sehr gut. Bei der Einweihung der Stiftskirche in Ballenstedt am 10.06.1046 war sogar Kaiser Heinrich III. anwesend.
Der Kaiser setzte 1043 eine Schwester Esikos, Hazecha, als Äbtissin des Stiftes Gernrode ein. Dieses stattete er zudem mit auskömmlichem Landbesitz aus dem Erbgut Esikos aus. Für die Ballenstedter bedeutete die Erlangung der Äbtissinnenwürde durch ein Mitglied ihrer Familie einen enormen Prestige-Gewinn.
Eine späte Nachfahrin des sächsischen Grafen und der schwäbischen Fürstentochter ist eine Prinzessin von Anhalt-Zerbst, die als Katharina II. Zarin des Russischen Reiches wurde.
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Timur Lenk oder Tamerlan
Aus dem Archiv
Timur, geboren am 08. April 1336 im heutigen Shaxisabz, entstammt dem mongolischen Stamm der Barlas, die im 13. Jahrhundert in das damalige Transoxanien einwanderten. Es war das Land jenseits des Oxus, dem heutigen Amudarja, und liegt heute größtenteils in Usbekistan.
Wegen Verwachsungen seiner rechten Schulter sowie Kniescheibe, wozu noch eine Pfeilverletzung an der rechten Hand kam, war er in seiner Beweglichkeit eingeschränkt und erhielt den Namenszusatz „e-Lang“ oder „Lenk“, was „der Lahme“ bedeutet. Daraus wurde die in Europa gebräuchliche Form Tamerlan.
Transoxanien, ein weitläufiges Wüstengebiet, beherbergte damals wie heute einige Oasen wie Choresm, in denen reiche Städte blühten – Taschkent, Samarkand und Buchara sind nur einige und durch die Seidenstraße zu Wohlstand gelangt. Um diese Reichtümer fochten die ansässigen verschiedenen Mongolenstämme viele Kriege, was sich Timur zu Nutzen machte, um selbst zu Macht zu gelangen. Dies gelang ihm aber erst 1370 nach Unterwerfung seines Schwagers. Timur rief sich zum Herrscher von Transoxanien aus und nannte sich Emir. Zur Stärkung seiner Machtansprüche heiratete er zusätzlich in die Familie Dschingis Khans ein.
In den Folgejahren begann er einen unsteten Eroberungsfeldzug und schuf ein Reich, das neben Transoxanien auch Persien, Aserbaidschan und Georgien umfasste und im Osten an die Mongolei reichte. Auch kämpfte er in Indien, der heutigen Türkei und sogar im südlichen Sibirien gegen die Goldene Horde. Sein Reich hatte aber nicht lange Bestand und zerfiel gleich nach seinem Tod. Grund dafür war hauptsächlich, dass Timur sich der mongolischen Tradition fest verbunden und immer noch als Nomade fühlte.
Daher bemühte er sich auch kaum um den Aufbau einer Verwaltung in den eroberten Gebieten, sondern plünderte sie restlos aus und schaffte alle Reichtümer in seine Heimat. Während eroberte Städte dem Erdboden gleichgemacht wurden, gingen gefangene Handwerke, Künstler und Baumeister nach Samarkand, Chiva oder Buchara, um dort mit ihrer Kunstfertigkeit die Städte zu verschönern. Es entstand sogar ein eigener timuridischer Stil, der starke persische Einflüsse verzeichnete. Auch der Handel auf der Seidenstraße blühte wieder auf, da Timur ein friedliches Verhältnis mit China anstrebte und der Landweg bis nach Persien unter seiner Herrschaft recht sicher war.
Nachdem Timur reihum alle Feinde besiegt hatte, war ihm schließlich nur noch das mächtige China der Ming-Dynastie, dem er tributpflichtig war, ein Dorn im Auge. Der im Winter 1405 gestartete Feldzug gegen China ging dann aber auch ins Auge: Timur starb schon auf dem Anmarsch nach übermäßigem Weinkonsum. Zu Lebzeiten hatte er sich in Samarkand sein Mausoleum Gur-e Amir bauen lassen, in dem er jetzt beerdigt liegt.
Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus, als sich die Usbeken wieder auf ihre wahre Vergangenheit besinnen durften und in einer Zeit der Ziellosigkeit und Neuorientierung Fixpunkte gebraucht wurden, erstarkte im Land der Nomaden die Erinnerung an Timur Lenk, als einzigen wohl gleichermaßen in Asien und Europa bekannten usbekischen „Sohn“, der immer Nomade geblieben war. So stehen seine Statuen in Taschkent, Samarkand und Shaxisabz und zeigen eher den gütigen Landesfürsten als den erbarmungslosen Eroberer.