Hochwohlgeborener Adel, teuere Bürgerrinnen, werte Bürger,
Hochwohlgeborener Adel, teuere Bürgerrinnen, werte Bürger,
noch immer ist uns nicht ganz ersichtlich, von was Ihr gerne Kenntnis erhalten würdet. Gewiss möchten wir Euch noch mehr Zerstreuung bieten. Aber was? Seid doch so gütig und teilt es den Skribenten mit. Euch soll das Blättlein zur Erbauung und Botschaft dienen
Mag sogar sein, dass manch einer in der Laune ist und selbst sein Scherflein zum besseren Gelingen des Tagblatts beitragen möchte. Legt Eurer Fantasie keine Zügel an. Wir würden auch ohne Nennung des achtbaren Namens einen Beitrag zu Pergament bringen. Oder bewertet einen Artikel, vielleicht würdet Ihr selbst gänzlich abweichend urteilen oder wisset es sogar passender.
Wir, die Schreibergilde, wären in jedem Falle hoch erfreut, wenn die ehrenwerte Leserschaft die Feder für uns mitschwingen würde.
Eure Sophie von Kirchhain
© Sophie von Kirchhain
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Was bedeutet da liegt der Hund begraben?
Ursprünglich: Da liegt der Schatz begraben. In der mittelhochdeutschen Sprache bedeutet hunde nämlich Schatz, Beute, Raub. Später hat die Bedeutung sich umgedreht und meint heute: Hier liegt die Ursache des Übels
Ein Besuch im Forum
Um etwas von und über seine Mitspieler zu erfahren ist zweifelsohne ein Besuch im Forum der richtige Weg. Ein riesiger Treffpunkt für Käufe, Verkäufe, das Vertreten gewagter Theorien, für Fragen, für Antworten, für Beschwerden, für Anregungen. Ein bunter Basar der Informationen!
Beieindruckend, welche Mühe sich die Bannerhersteller geben, um den weniger begnadeten Mitspielern ein eigenes Logo nach deren Wünschen zu erstellen! Hier schaue ich immer wieder gerne rein, um die tollen Kunstwerke von Lady H., Assassin Creed oder Dussel zu bewundern. Meine Hochachtung vor diesen Arbeiten!
Auch die Hilfsbereitschaft vieler Regnum-Spieler kann nicht oft genug gelobt werden. Hier werden geduldig Fragen beantwortet oder Hilfen gegeben. Leider ist jedoch manche Antwort mit Vorsicht zu geniessen, die sicher gutgemeinte Fehlinformation wird aber fast unverzüglich wieder durch besser informierte User berichtigt.
Mancher Eintrag mutiert dann doch zu einem ermüdenden 'Langweiler'. So ist der eigentlich gut gestartete Beitrag 'An alle Bierproduzenten' irgendwann aus dem Ruder gelaufen und hat mittlerweile stolze 19 Seiten! (bis dieser Artikel erscheint, sind es vermutlich mindestens 10 mehr) Ab der 10. Seite habe ich dann aufgegeben, die Diskussion dreht sich irgendwie im Kreise. Schade um eine eigentlich sinnvolle Idee!
Interessant sind auch verschiedene Strategien zum Geldverdienen: So gibt es Mitspieler, die sich auf den Coin Handel spezialisiert haben. So bietet jemand im Forum für Coins 100.000 Taler, einige Einträge darunter verkauft er Coins für 150.000 Taler. Meinen Respekt vor soviel Geschäftstüchtigkeit!
Eher skurril waren auch die Ideen mancher User, gegen einen kleinen Betrag Kräuter auf Qualität 0 für den Wettbewerb zurückzustufen. Generell finde ich innovative Geschäftsideen toll, aber eine Dienstleistung, die ohne großen Aufwand selbstständig durchgeführt werden kann, ist eigentlich schon im Ansatz zum Scheitern verurteilt. Bei komplexeren Wettbewerbsprodukten mag diese Idee eventuell wieder sinnvoll sein!
Überflüssig sind auch die empörten Einträge, sobald ein Account nach erwischten Regelverstössen gelöscht wurde. Von Betrug mag ich nicht bei allen Fällen sprechen, manchmal handelt es sich ja wohl um etwas 'eigenwillige' Regelauslegungen. Das Muster ist aber ähnlich den erwischten Radsportlern: Erst hellste Empörung, nach Sichtung der erdrückenden Beweise kommen die Ausreden. Ein Lob den Verantwortlichen, die sich die Mühe machen, jeden Fall noch einmal zu kontrollieren!
© Max Hohenstein, Chronist von Wulferisbuttle
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Erlebnisse eines Ex-Freifräuleins
Wenn man nicht alles allein macht! Dann passieren die übelsten Dinge, die sich einem als große und kaum überwindbare Steine in den Weg werfen. Ja, das ist nun einmal so und ich schwache, arme und ziemlich kleine Frau, muss mich damit allein plagen. Wahrlich, eine Schande ist es, dass ich mit solch unfähigen Mägden und Knechten gestraft bin. Wenigstens kann ich mir aber helfen, anders als diese frisch verheiratete Patrizierstochter, von der ich ja schon erzählte. Denn ich bin mit Verstand gesegnet. Sonst würde es mir so ergehen, wie es diesem Mädchen widerfuhr. Aber heute will ich nicht schon wieder von der reden, auch wenn sie mir doch hin und wieder Tuche und Gewänder, ja sogar Schuhe abnimmt.
Schuld an meinem Ärger sind natürlich die Knechte, die Mägde sind da eher umsichtig geartet, als diese Kerle, denen wohl der Kopf nur nach frischem Biere steht. Als wenn die noch etwas aus der Brauerei bekämen, das wäre ja wohl gelacht. Die sollen sich das schön im Gasthaus kaufen, wie alle anderen auch. Wer so unfähig ist, der muss seine Strafe bekommen. Auch die kleinen Sünden gehören dazu. Und steht nicht schon in der Bibel, dass man Gott geben soll, was Gottes ist und dem Kaiser, was des Kaisers ist? Na klar doch. Ich bin zwar keine Kaiserin, aber immerhin deren Herrin. Also sollte ruhig ihr Streben darin liegen, mir zu geben, was mir zusteht. Das ist ihre Arbeitskraft und ihr Verstand. An letzterem zweifele ich aber mal wieder sehr intensiv. Wozu der Herr solche Männer geschaffen hat, werde ich wohl nie verstehen. Wohl, um mich zu prüfen und zu plagen.
Aber zum Kern meines Ärgers:
Heute ging ich durch das Lagerhaus, das sich mittlerweile dank meiner wirtschaftlichen Weitsicht gut füllt. Es beherbergt getreulich Rohstoffe, Zwischenprodukte, Handelsware und allerlei Interessantes. Über den Sinn eines Strohsackes in Überbreite will ich mir lieber keine Gedanken machen. Ich fand ihn zwischen den Rüben versteckt und habe ihn sofort entfernen lassen. Die Knechte machten das sehr widerwillig, aber sie fügten sich. Ich werde in Zukunft des Öfteren das Lager mir ansehen, das steht allein deswegen schon einmal fest. Meine Runde ging weiter und ich freute mich, dass meine Voraussicht mich vor einer Rübenkrise bewahrt hatte, wo ich doch jetzt selbst Rösser züchte, die nun einmal von diesen Rüben sehr viel fressen. Meine Umsicht zahlt sich eben aus. Doch was musste ich mal wieder sehen? Neben dem großen Haufen Rüben in der einen Qualität, liegen einige wenige in minderer Qualität unbenutzt herum, bereit, zu verderben und mir nur Schaden anzurichten. Für die Rösser waren es zu wenige, aber statt mich zu informieren, haben die Knechte gar nichts gesagt und alles so gelassen. Vor allem nahm dieser kleine Posten da Lagerplatz weg und brachte mir gar nichts weiter ein. Ich habe sofort Anweisung gegeben, ihn auf dem großen Markt feil zu bieten.
So ging es dann weiter. Ein Ballen Seide und noch viele andere Sachen, die vergeblich herumlungern, waren mir schnell ein Dorn im Auge. Für größere Restposten habe ich dann eine Kleinserienproduktion angeordnet. Doch musste ich alles wieder allein machen, weil kein Knecht auf die Idee kam, mir kund zu tun, dass nunmehr die Qualität meiner Waren gestiegen sei und ich daher überlegen solle, was mit dem Restbestand minderer Güte geschehen solle. Meine Anweisungen sind dahingehend wohl jetzt klar und deutlich ergangen. Und wenn das nicht in Zukunft klappt, wird der Entzug des Bieres eines Strafe sein, nach der sich diese Kerle noch sehnen werden.
Nun bin ich immer noch erregt, aber ich werde mich wieder fassen. Vor allem überlege ich eines: Haben die Knechte den übergroßen Strohsack für einen schnellen Schlaf während der Arbeit genutzt oder etwa doch für Unzucht?
Darüber will ich doch lieber nicht nachdenken. Lieber lasse ich mich in mein grünes Kleid gewanden, das ich so sehr liebe, und statte dieser Patrizierstochter, Ihr wisst schon, welche ich meine, einen Besuch ab. Das wird meine Seele gewiss erbauen.
© Ellisa von Mayenfells
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Was ist eine Muhme?
veraltete Bezeichnung für eine Tante, auch benutzt für eine Amme oder ein Kindermädchen (Kindermuhme). Früher wurde zwischen Tanten mütterlicherseits (Muhme) und väterlicherseits (Tante) unterschieden. Heute ebenso wie das Gegenstück Oheim für Onkel nur noch literarisch benutzt.
Eine Kleinstadt ist eine Stadt, in der die wichtigsten Lokalnachrichten
nicht gedruckt, sondern gesprochen werden.
Jaques Tati
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