Ausgabe 138 | Seite 3 14. Februar 2010 AD
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Persönlichkeiten des Mittelalters

Beatrix von Canossa

Die Sterblichkeit bei Jung und alt war groß im Mittelalter - und ein plötzlicher Tod verschonte auch die Fürsten und die hohe Geistlichkeit nicht. Innerhalb sehr kurzer Zeit verstaben Friedrich II., Herzog von Ober-Lothringen, sein Sohn und Erbe Friedrich III. und auch die Herzogin Mathilde, eine Schwester der Kaiserin Gisela, und hinterließen zwei unmündige Mädelchen, Beatrix und Sophia.

Die Kaiserin Gisela adoptierte beide im Jahre 1033 und ließ sie am kaiserlichen Hofe erziehen. Beatrix ist vor 1020 geboren und wurde mit Erreichen der Ehemündigkeit etwa 1037 mit dem Markgrafen Bonifazius von Canossa und Tuscien verheiratet. Er gehörte zu den Fürsten, die den Kaiser unterstützten und hatte selber auch gute Beziehungen zu wichtigen römischen Familien sowie zum Heiligen Stuhl, so daß diese Ehe sicherlich eine Belohnung war. Sein Regiment soll allerdings sehr hart gewesen sein, was die Ursache für seinen gewaltsamen Tod am 06.05.1052 gewesen sein dürfte.

Aus der Ehe mit Bonifaz hatte Beatrix drei Kinder, für die sie nach dem Mord an ihrem Mann die Regierung führte, da sie noch nicht mündig waren. Auch sie hatte gute Beziehungen zu Papst Leo IX. und kannte früh den päpstlichen Legaten Hildebrand (den späteren Papst Gregor VII.) und Petrus Damiani. Sie förderte 1058 die Wahl von Papst Nikolaus II. Dieser Papst begann, den Kirchenstaat vom Reich zu emanzipieren, was zur Wahl eines Gegenpapstes führe. Als die Kardinäle 1061 einen eigenen Kandidaten zum späteren Papst Alexander II. wählten, verweigerte Kaiserin Agnes diesem ihre Anerkennung und stellte ihm einen eigenen Kandidaten, den Kardinal von Parma, entgegen.

Italien um 1000 Auch er wurde zum Papst ernannt - Honorius II. -, aber er konnte in Rom nicht Fuß fassen. Beatrix von Canossa, die Cousine des 1056 verstorbenen Kaisers Heinrich III., verlegte ihm den Weg dorthin. Sie hatte 1054 ohne Wissen des Kaisers Gottfried den Bärtigen von Lothringen geheiratet, der sich durch den Kaiser in seinen Erbansprüchen benachteiligt sah. Kaiser Heinrich III. setzte ihn als Herzog ab und seine Frau Beatrix gefangen. Ein Jahr später gelang Papst Viktor II. die Aussöhnung. Da viele der Reformgeistlichen aus Lothringen gekommen waren, bot ihnen der toskanische Markgraf mit lothringischen Wurzeln einen wichtigen Rückhalt. Unter den hohen Geistlichen war auch der Bruder Gottfrieds, den schon Papst Leo IX. nach Rom geholt hatte.

Nach dem Tode Viktors II. war dieser als Stephan IX. zum Papst gewählt worden (vom 03.08.1057 bis zu seinem frühen Tode am 29.03.1058 in Florenz). Honorius II. wurde 1064 entthront, erstmals hatte ein nicht vom Kaiserhaus vorgeschlagener Papst das Pontifikat inne.

Nach dem Tode ihres zweiten Gatten Gottfried im Jahre 1069 regierte Markgräfin Beatrix die Toskana und Teile Lothringens, zunehmend unterstützt durch ihre Tochter Mathilde, und war eine wichtige Stütze der kirchlichen Reformpartei. Bei der Inthronisation von Papst Gregor VII. - dem päpstlichen Legaten Hildebrand - im Jahre 1073 war sie zugegen.

Am 18.04.1076 ist sie in Pisa verstorben.

© Amhara zu Agorá




Gilden-WBW für alle Welten

Brainstorm

Wollte man das Gesuchte mittels anderer Begriffe umschreiben, könnte folgende Sammlung zusammenkommen:

Gärtner
Maskottchen
Böser Wolf
Fußball
Kinderkrankheit
Nicht Meckern, Motzen
Heidi


Die Qualitäten lauten: Welt 1 Q13, Welt 2 Q7 und Welt 3 Q4.

Dieser Gilden-Wettbewerb läuft vom 14.02. ab sofort bis zum 26.02.2010 um 23:59 Uhr.


Hinweis:
Hier gelten im Wesentlichen die gleichen Grundvoraussetzungen wie beim normalen WBW. Allerdings werden die Waren nicht aus dem Lager heraus an eine spezielle Stadt geschickt, sondern es funktioniert ähnlich den Marmorspenden für das Weltwunder: Im Gildenmenü ist die zugehörige Eingabemöglichkeit zu finden.
Der tagesaktuelle "Stand der Dinge" kann derweil in der Gildenübersicht im Menü Stats/Gilden, sortiert nach "Wettbewerb", betrachtet werden.
Und nun viel Erfolg, frohes Schaffen und ein gutes Gelingen!

© Hinrik


Die Wartburg

Teil 2

Hermanns Sohn Ludwig IV. ehelichte im Jahre 1221 die ungarische Koenigstochter Elisabeth. Beide fuehrten dem Vernehmen nach eine glueckliche Ehe, bis Ludwig am 5. Kreuzzug teilnahm und dabei ums Leben kam. Elisabeth widmete sich fortan bis zu ihrem Tod der Hilfe fuer Arme und Kranke. Dafuer wurde sie 4 Jahre spaeter heiliggesprochen und ist Schutzheilige von Thueringen und Hessen.

Da Ludwigs Sohn zu jung war, regierte dessen Vormund Heinrich Raspe als letzter der Ludowinger bis zu seinem Tod 1247.

Im anschliessenden thueringischen Erbfolgekrieg fiel die Wartburg an das Geschlecht der Wettiner. Nach einem verheerendenb Brand im Jahre 1318 liess der damalige Hausherr Markgraf Friedrich der Freidige Palas und Burgfried, welche ebenfalls gelitten hatten reparieren und weitere Anbauten (beheizbares Kerngebaeude und den Suedturm) errichten. Der letzte Regent, dessen staendiger Wohnsitz die Wartburg war, Landgraf Balthasar, starb im Jahre 1406. Danach diente sie nur noch als Nebenresidenz.

Auf seinem Heimweg vom Reichstag zu Worms wurde Martin Luther am 4. Mai 1521 von den Soldaten des saechsischen Kurfuersten Friedrich III., des Weisen entfuehrt und auf der Wartburg untergebracht. Friedrich war der Hausherr, aber wie seine Vorgaenger lebte er nicht auf der Burg. Die Festsetzung Luthers geschah zur Sicherung seines Lebens. Da er vom Papst exkommuniziert und gebannt war und auf dem Wormser Reichstag auch unter die Reichsacht gestellt wurde, war er vogelfrei und durfte von jedermann getoetet werden.

Waehrend seines Aufenthalts uebersetzte er das neue Testament ins Deutsche. Er brauchte dafuer ganze 11 Wochen !

Auch in der folgenden Zeit, bis in die Moderne hinein stand die Wartburg haeufig im Rampenlicht der Geschichte. So war Johann Wolfgang Goethe ein haeufiger prominenter Gast. In Hinsicht auf die Einheitsbestrebungen der Studenten, die in der Revolution von 1848 muendeten spielten die beiden “Wartburgfeste der Burschenschaften” eine bedeutende Rolle.

Heute ist die Wartburg in die UNESCO - Liste als Weltkulturerbe aufgenommen worden und steht Besuchern offen. Und ein solcher Besuch lohnt sich allemal.

© Askanum


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