Ausgabe 136 | Seite 3 31. Januar 2010 AD
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Die Katherdrale von St. Denis

Teil 2



SSo wurde die Abteikirche von St. Denis zu seinem Meisterwerk und gilt fuer manchen als Geburtsstunde der Gotik. Nach der Abtei Suger gelangte mit St. Denis eine neuerlich Glanzzeit und wirkte als Schrittmacher fuer die bestimmenden und aufstrebenden politischen und geistigen Kraefte seiner Zeit. Von hier aus begann sich der Nationalgedanke Frankreichs auszubreiten.


Darueberhinaus erlangte die Kathedrale fuer Frankreich grosse Bedeutung als letzte Ruhestaette seiner Monarchen. Begannen bereits die Merowingerherrscher mit der Grablegung in der Krypta, so festigte sich der Brauch unter deren Nachfolgern, den Karpetingern, die damit eine Kontinuitaet in der Thronfolge demonstrieren wollten. Nachfolgende Geschlechter haben diese Tradition beibehalten. Erst die franzoesische Revolution setzte dem ein voruebergehendes Ende.

Man begnuegte sich nicht mit der Verwuestung der Kirchenraeume. So wurden unter anderem die grossen Fenster weitgehend zerstoert. Man entfernte sogar die Gebeine der ehemaligen Koenige und Koeniginnen. Unter Napoleon wurde die Krypta zwar wieder als Gebeinstaette hergerichtet, aber beerdigt wurde aus dieser Familie niemand darin.


Erst nach der Rueckkehr des Bourbonen Ludwig XVIII wurden die Ueberreste zurueckgefuehrt und neu bestattet. Da es nicht mehr moeglich, zu rekontruieren, um wen es sich bei den meisten Ueberresten im Einzelnen handelte, liegen die Relikte gemeinsam in zwei gemauerten Beinhaeusern. So sind -mit wenigen Ausnahmen- die meisten der Graeber leer.

Triforium Im Jahr 1848 bemuehte man sich an der Kirche, die durch die Revolution entstandenen Schaeden wieder auszubessern. Der bereits an anderen geschaendeten Bauwerken erprobte Eugene Violett-le-Duc, Architekt und Kunsthistoriker seiner Zeit, begann mit der Restauration und konnte auch einige der Fenster wiederherstellen. Allerdings erreichte er nicht die Pracht des urspruenglichen Aussehens, welches die Kathedrale von Abt Suger erhalten hatte.

Heute wird St. Denis weiterhin als Kirche fuer religioese Amtshandlungen genutzt. Chor, Querschiff und Krypta wurden zum Museum umgebaut. Diese Teile sind ausserhalb der Messen zu besichtigen.

© Askanum


Giovanni Battista Seni

Aus dem Archiv

Wird im Kreuzworträtsel nach „Astrologe Wallensteins“ gefragt, wissen erfahrene Rater sofort die Lösung: Seni

Giovanni Battista Seni wurde um 1600 in Padua geboren und starb 1656 in Genua. Zunächst studierte er in seiner Heimatstadt vermutlich Astrologie und ähnlich gelagerte Fächer. 1629 kam er dann auf Vermittlung seines Landmannes Octavio Picolomini an den Hof Wallensteins. Er erhielt den Posten des Hofastrologen oder auch persönlichen Sterndeuters und begleitete den Feldherren während seiner Feldzüge. Nach Wallensteins Ermordung in Eger verlieren sich, bis auf eine aktenkundliche Messerstecherei in Wien, Senis Spuren im Dunkel der Geschichte.

Ob Seni durch seine Sternendeuterei den 30-jährigen Krieg wesentlich beeinflusst hat, ist nicht zu beurteilen und auch nicht anzunehmen. Zwar hatte sich Wallenstein von Johannes Kepler Horoskope erstellen lassen, die tatsächlich einige Parallelen zu seinem Leben aufwiesen. Das war aber damals eine Mode hoher Herrschaften und läßt nicht auf einen grundsätzlichen Aberglauben schließen.

Vielleicht sollte Seni auch nur Wallensteins taktische Überlegungen zu dessen Beruhigung durch himmlische Gunst bestätigen.

© Hinrik aus Nyenwoerden


Gilden-WBW für alle Welten

Das T-Modell

Als Reichstischlermeister
Holger Hobelspan
Nasenprinz sein neuestes
Werk vorstellte, soll jener
spontan ausgerufen haben:

"Das ist ja PhantasTisch!"

Welt 1 liefert bitte in Q15,
Welt 2 in Q9, Welt 3 in Q3.


Dieser Gilden-Wettbewerb läuft vom 17.01. ab sofort bis zum 12.02.2010 um 23:59 Uhr.


Hinweis:
Hier gelten im Wesentlichen die gleichen Grundvoraussetzungen wie beim normalen WBW. Allerdings werden die Waren nicht aus dem Lager heraus an eine spezielle Stadt geschickt, sondern es funktioniert ähnlich den Marmorspenden für das Weltwunder: Im Gildenmenü ist die zugehörige Eingabemöglichkeit zu finden.
Der tagesaktuelle "Stand der Dinge" kann derweil in der Gildenübersicht im Menü Stats/Gilden, sortiert nach "Wettbewerb", betrachtet werden.
Und nun viel Erfolg, frohes Schaffen und ein gutes Gelingen!

© Hinrik




31. 1.1561

Am 31. Januar 1561 (andere Quellen 23. Januar) starb in Wuestenfelde bei Bad Oldeslohe Menno Simonszoon, oder Menno Simons.

1496 geboren, besuchte er eine Klosterschule und wurde nach beendetem Studium und bestandenem Examen am 26. Maerz 1524 zum katholischen Priester geweiht.

Simons In seiner Stellung als Vikar befasste er sich zunehmend mit den Schriften Luthers und bekam deshalb auch Aerger mit der Obrigkeit. Einen tiefen Eindruck machte auf ihn die Hinrichtung eines Wortfuehrers der Taeufer (reformatorische Splittergruppe jener Zeit). Nachdem sein eigener Bruder mit anderen Taeufern zusammen ermordet wurde, wandte sich Menno von der katholischen Kirche ab, legte sein Priesteramt nieder und schloss sich seinerseits dieser Bewegung an.

Durch seine schriftstellerische Taetigkeit und in der Vikars- sowie Priesterzeit geschulten rhetorischen Begabung erlangte er alsbald grossen Einfluss auf diese Bewegung. Er sammelte die unterschiedlichen Stroemungen der Taeufer und bereits zu seinen Lebzeiten benannten sich diese nach ihm.

Heute ist die Religionsgemeinschaft der Mennoniten weltweit verbreitet. Grosse Gemeinden, teilweise in Kommunen lebend gibt es auf fast allen Kontinenten. Viele von ihnen in den USA und in Kanada.

© Askanum




Seni an der Leiche Wallensteins
Gemälde von Carl Theodor von Piloty (1855)




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