Ausgabe 134 | Seite 3 17. Januar 2010 AD
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Kopfgrafik - © upjers GmbH & Co. KG

 

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Wir sind …

… eine ungezügelte Gruppe von Künstlern, Freidenkern und Pedanten, die tun und lassen, was sie wollen. Begriffe wie Teamgeist und Betriebsklima sind uns fremd, Mobbing, Intrigantentum und Stühlesägen ist unser Metier. Unsere Vorsitzende weiß alles, der Vize alles besser, in der Rezeptecke kochen die Emotionen schnell über, die Knobelkolumne spricht nur in pythischen Rätseln, es wird geklatscht und getratscht, alles dreimal von der Lektorin hämisch zur Korrektur zurückgegeben oder zensiert und schließlich in grellen Farben und schrillen Lettern gedruckt. Und das Ergebnis nehmen die Leser für bare Münze! Doch damit nicht genug.

Wir suchen …

... schräge Vögel und seltsame Gestalten, die sich uns anschließen wollen. Dabei braucht es wirklich nicht viel des Aufwands: ein paar Stunden die Woche zum Ränke schmieden und Ausdenken von Enten, Lügen und Bosheiten, das ganze vielleicht noch mit ein paar gemeinen HTMLs ausstaffieren und fertig ist die Schikane für die Gutgläubigkeit unserer Leser.

Fühlt ihr euch geeignet?

Dann offenbart uns euer Gespür für die wirklich wichtigen (mittelalterlichen) Themen, die unsere Leser interessieren, die die Auflage in die Höhe schnellen lassen, die Meinungen bilden, Trends setzen und eure Namen unsterblich werden lassen.
Schickt uns eure Berichte, Geschichten, Kuriositäten, Rätsel, Rezepte, schickt uns Lustiges oder auch Nachdenkliches. Doch nur Mut. Wir geben euch Hilfestellungen und stehen euch mit Rat und Tat zur Seite.
Doch nun beweist uns, dass ihr würdig seid, in unsere finsteren Kreise aufgenommen zu werden.

Wir freuen uns auf euch!

© Eure Tagblattredaktion


Der Ritter Tugend

Wendlin, dem Knappen, versprach ich zu erzählen von der Alten Wissen über Ritter und ihre Burgen, Mythen und Feen

So höret:
Der Ritter Tugend soll sein
wie im Wind die Mühle, dass sie sich kann dreh´n
Vier Flügel hat sie: Moute - Maße - Milte - Minne
Ein Ritter ohne Mut, der kann den Kampf nicht bestehen.
Nicht tollkühn ohne rechtes Wissen
Er braucht das Mass und den Verstand.
Das Mass, den Respekt soll er halten
gegenüber Gott und seinem König die Treue halten, die Ehrfurcht vor den Alten nie vergessen,
Milde soll er lassen walten gegenüber dem der schwächer ist, Gnade schenken dem der unterlegen,
vergeben so wie Gott vergibt.

Minniglich soll er sich zeigen, wenn er das Herze der Dame will können halten. Gehn die Flügeln stets zusammen, dreht sich die Mühle ohn´End"

© Thalassa von Kerygma, Kanzlerin der R.I.P.


Der Helmer - Ein ehrenwerter Beruf

Aus dem Archiv

Er trägt auch den Namen Eisenhuter oder Helmschmied. Und er fertigt nur Helme und Hauben aus Eisen oder Stahl. Fast ein jedes Erzeugnis aus Metall hat seinen eigenen Schmied.

Der Kopfschutz gehört zur Rüstung und ist ebenso wichtig, wie der Kettenpanzer selbst. Aber der Kettenpanzer wird vom Panzerschmied in mühseliger Handarbeit aus kleinen Eisenringen gefertigt. Während der edle Ritter einen richtigen Helm trägt, wird das gemeine Fußvolk und auch der Knappe, nur mit einer Haube auf dem Kopf geschützt. Der Helmer verziert auf Wunsch den Helm mit schönen Mustern, die er in das Metall einschlägt.

Denn es ist eine enorme Arbeit so einen Helm zu fertigen. Und nur der Ritter hat die nötigen Mittel so einen Helm zu bezahlen. Zwei Stück Eisen werden mit Rundhämmern über einen Kugelamboss so lang bearbeitet (gehämmert) bis sie die passende Helmform haben. Diese beiden Helmhälften werden wiederum in eine Ambossenke zum eigentlichen Helm, zu einer Einheit zusammengehämmert. Und damit der Helm lange haltbar ist, muss der Helmer recht gewissenhaft arbeiten.

Der Helm für den Krieg ist nur mit Sehschlitzen und Öffnungen zum Atem holen versehen. Der Helm, der bei Turnieren getragen wird, ist sehr viel ansehbarer. Er lässt das Gesicht frei, schützt aber auch nicht wirklich. Es werden Helme gefertigt, die haben ein klappbares Visier, dieses kann im Ernstfall runtergeklappt werden.

Die Schutzhauben für das Fußvolk sind wesentlich einfacher zu fertigen. Eigentlich nur ein Hut aus Metall. Eventuell noch ausgerüstet mit einem Nasenband, welches die empfindliche Nase schützen soll. Aber auch die werden vom Helmer mit großer Sorgfalt gemacht.

© Sophie von Kirchhain




... 17.1.1328

Ludwig IV aus dem Hause Wittelsbach mit dem Beinamen “der Bayer” wird in Rom zum Kaiser des Heiligen Roemischen Reiches deutscher Nation gewaehlt und gekroent. Allerdings nicht, wie bislang ueblich vom Papst, sondern durch das Volk von Rom.

Grund dafuer war ein seit laengerem anhaltender Streit zwischen Koenig und Papst. Letzterer liess den Bayern mit Ketzerprozessen ueberziehen und verweigerte ihm die Anerkennung als Koenig. Klar, dass er diesen Menschen nicht zum Kaiser machen wollte.

Ludwig seinerseits setzte nach seiner ungewoehnlichen Ernennung einen Gegenpapst, Nikolaus V. ein.

© Askanum


Gilden-WBW für alle Welten

Das T-Modell

Als Reichstischlermeister
Holger Hobelspan
Nasenprinz sein neuestes
Werk vorstellte, soll jener
spontan ausgerufen haben:

"Das ist ja PhantasTisch!"

Welt 1 liefert bitte in Q15,
Welt 2 in Q9, Welt 3 in Q3.


Dieser Gilden-Wettbewerb läuft vom 17.01. ab sofort bis zum 12.02.2010 um 23:59 Uhr.


Hinweis:
Hier gelten im Wesentlichen die gleichen Grundvoraussetzungen wie beim normalen WBW. Allerdings werden die Waren nicht aus dem Lager heraus an eine spezielle Stadt geschickt, sondern es funktioniert ähnlich den Marmorspenden für das Weltwunder: Im Gildenmenü ist die zugehörige Eingabemöglichkeit zu finden.
Der tagesaktuelle "Stand der Dinge" kann derweil in der Gildenübersicht im Menü Stats/Gilden, sortiert nach "Wettbewerb", betrachtet werden.
Und nun viel Erfolg und frohes Gelingen!

© Hinrik


Temple Church in London

Gegruendet in Jerusalem wuchs die Arme Ritterschaft Christi und des salomonischen Tempels – oder kurz : der Templerorden recht schnell und nicht nur im heiligen Land. Auch dort wo er seinen Nachschub rekrutierte in Europa entstanden zahlreiche Niederlassungen. Der Orden erwarb mitunter ganze Stadtviertel wie in Paris oder London.

Trafen sich die Mitglieder des Ordens von London anfangs in einem Gebaeude in Holborn, so stellte sich bald heraus, dass jenes bei dem schnellen Wachstum der Gemeinschaft zu klein wurde. Also erwarb man 1160 ein groesseres Gelaende. Dort begann man mit dem Bau der Kirche, sowie der fuer das Gemeinschaftsleben benoetigten anderen Gebaeude.




Wie bei allen vom Templerorden errichteten Kirchen baute man auch hier das Kirchenschiff rund. Damit verwiesen die Bauherren auf die Grabeskirche in Jerusalem unter deren Rotunde sich das Grab Christi befinden soll. 16,7m im Durchmesser ist es umgeben von Marmorsaeulen aus Purebeckmarmor, den ersten freistehenden Exemplaren. Man geht davon aus, dass die Waende und die grotesken Koepfe, die als Zierrat nicht unueblich waren, urspruenglich farbig gewesen sind. Am 10 Februar 1185 wurde die neue Kirche vom Patriarchen von Jerusalem, Heraclius geweiht. Im beginnenden 13. Jahrhundert wurde der urspruengliche Chor abgerissen und man fuegte einen neuen Altarraum-genannt “The Chancel” an. Grund dafuer war die Absichtserklaerung Koenig Heinrich III. In der Kirche begraben zu werden - spaeter aenderte er seine Meinung und wurde in Westminster Abbey beigesetzt.

Geweiht wurde der neue Teil an Christi Himmelfahrt 1240. Im Kirchenschiff -oder “The Round Church” befinden sich auf dem Boden die Marmorstatuen von 9 Rittern, allerdings stellte man waehrend Bauarbeiten aufgrund der schweren Zerstoerung im 2. Weltkrieg fest, dass die Graeber leer sind. Es kann nicht mit Sicherheit behauptet werden, dass dort jemals jemand beerdigt wurde.


1307 nach der von Phillipp IV von Frankreich vorangetriebenen und in fast ganz Europa durchgefuehrten Zerschlagung des Ordens (die offizielle Aufloesung durch Papst Clemens V erfolgte erst 1312) ging die Kirche samt umliegender Gebauede an die Krone. Koenig Edward II uebergab sie dann spaeter dem Johanniterorden. Letzterer vermietete den Tempel an zwei Anwaltsschulen zur Nutzung als Unterkunft und diese nutzen das Gelaende bis heute. Eigentuemer ist seit 1540 wieder das englische Koenigshaus, nachdem der Johanniterorden 1540 in England verboten und sein gesamter Besitz im Lande beschlagnahmt wurde.

In der Kirche wurde in den Jahren nach 1580 ein theologischer Konflikt zwischen den Anhaengern des Reformators Calvin und denen der anglikanischen Kirche ausgetragen, dieser wurde als “Schlacht von Pulpits” bekannt. Obwohl sie den “Grossen Brand von London” nahezu unbeschadet ueberstand, wurde sie im Zuge des Neuaufbaus von dessen Chefarchitekten Sir Christopher Wren umgebaut. Er nahm zahlreiche Modifikationen an der Inneneinrichtung vor. So liess er zum Beispiel die erste Orgel in die Kirche einbauen.

Ein weiteres Mal wurde die Kirche 1841 von Robert Smirke und Decimus Burton renoviert. Mit der Dekoration der Waende und der Decke im hochgotischen Stil versuchten beide die Kirche in ihrem urspruenglichen Aussehen wiedererstehen zu lassen.

Im 2. Weltkrieg durch eine Brandbombe schwer beschaedigt gingen die Aenderungen der letzteren Umgestaltung verloren, waehrend sich die von Wren hielten, beziehungsweise ersetzt werden konnten. Allerdings erhielten die Marmorsaeulen Risse und wurden durch Nachbauten ersetzt. Die noetigen Renovierungsarbeiten wurden erst 1958 beendet.

Die Temple Church von London zaehlt trotz der beiden Umbauten in spaeteren Jahren heute zu den am besten erhaltenen Templerkirchen, wird immer noch fuer religioese Zwecke genutzt und kann ausserhalb der Gottesdienste auch besichtigt werden.

© Askanum


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