Von vielen Lesern wurde ich schon angeschrieben, ob ich nicht als Hexe für
gutes Wetter sorgen könnte. Nun ja, ich gebe mir die allergrößte Mühe. Aber es ist leider nicht immer
möglich jedem gerecht zu werden. Der eine wünscht sich zur Zeit Regen, weil er die Woche über arbeiten muß
oder nicht mit den Schwiegereltern auf einen geplanten Ausflug möchte, der andere wiederum hätte gerne
mindestens 30 cm Schnee, weil er Urlaub hat und Ski fahren will, der nächste wiederum hätte gerne
mindensts 25 Grad im Schatten, weil er eine Fahrradtour geplant hat und die Kälte überhaupt nicht mag.
Ich hoffe ihr versteht jetzt, warum ich nicht immer in jedem Bundesland für gutes Wetter sorgen kann.
Da meine magischen Fähigkeiten aber auch begrenzt sind, ist es mir nicht möglich Euch das Wetter für
Österreich, Schweiz oder andere Länder vorauszusagen. Manchmal spielt mir meine Glaskugel aber auch
Streiche. Dann erscheint in meiner Glaskugel Regen und es kommt gar kein Regen. Dann wiederum gibt
es Tage, wo meine Magd die Glaskugel nicht richtig geputzt hat und ich das Wetter nur verschwommen
voraussehe. Aber ich arbeite noch an diesem launischen Problem meiner Glaskugel.
Sonntag, 10.01.2010
Heute ist weiterhin in ganz Deutschland mit Schneefall zu rechnen.
In einigen Gegenden kann dieses sogar regelrecht in Schneestürme ausarten, weil der Wind auch noch
stark bläst.
Nachts gehen die Temperaturen stellenweise bis auf - 15 Grad herunter, was für glatte Straßen sorgt.
Die Temperaturen liegen bei - 7 bis 2 Grad.
Wer heute rausgeht, sollte sich auf jedem Fall nach dem Zwiebelprinzip anziehen, denn der Wind
läßt die Haut schnell auskühlen.
Montag, 11.01.2010
Wochenanfang und der Schneefall hört nicht auf.
Es ist weiterhin mit leichtem Schneefall zu rechnen. Der Wind lässt ein wenig nach.
Die Temperaturen liegen bei - 8 - 0 Grad.
Heute lohnt sich der Besuch in einem Schwimmbad. Wer die Möglichkeit hat, sollte anschließend
noch einen Saunagang tätigen um die Abwerkräfte zu stärken. Das trinken danach nicht vergessen!
Dienstag, 12.01.2010
Heute ist kaum noch mit Schneefall zu rechnen.
Der Wind hat stark nachgelassen. Nachts liegen die Temperaturen bei - 8 Grad, was auch zu glatten Straßen führen kann.
Die Temperaturen liegen bei - 5 - -2 Grad Grad.
Die Haut leidet unter der Kälte und danach unter der Wärme im Haus.
Um die Hände wieder zart und weich zu bekommen, einfachabends stark eincremen und
über Nacht Handschuhe anziehen. Am nächsten Morgen sind die Hände wieder zart und weich.
Mittwoch, 13.01.2010
Der heutige Tag bringt uns ein wenig Sonnenschein.
Mit Schneefall ist nicht zu rechnen.
Die Temperaturen liegen bei - 10 - -2 Grad
Die heutigen Sonnenstrahlen sollten auf jeden Fall genutzt werden ein
Spaziergang oder eine Runde Schlitten fahren, bevor die Wetterdepressionen einsetzen.
Donnerstag, 14.01.2010
Der heutige Tag bringt viel Sonnenschein mit sich.
Ganz vereinzelt kann mit kurzen Schneeschauern zu rechnen sein.
Die Temperaturen liegen bei - 11 - - 4 Grad.
Heute empfehlen wir zum Wärmen von innen: Chilli Con Carne
500 g Mett mit Zwiebel anbraten, 1 abgetropfte Dose Tomaten zufügen, mit Brühe aufgießen und
mit Oregano, Salz, Pfeffer, Knoblauch würzen. Mit Chillipulver abschmecken. Mind. 2 Std. schmoren
lassen. Danach 500 g Kidneybohnen zufügen und noch 30 Min. schmoren lassen. Guten Appetit.
Freitag, 15.01.2010
Heute setzt wieder leichter Schneefall ein. Zwischendurch
scheint aber immer wieder die Sonne vom Himmel. Große Neuschneemengen sind noch nicht zu erwarten.
Die Temperaturen liegen bei - 9 - +2 Grad
Ein idealer Tag um mal wieder mit der ganzen Familie Schlittschuh zu laufen.
Bitte nur Seen betreten, die dafür freigegeben sind.
Ansonsten auf die örtliche Eishalle ausweichen. Ein heißer Tee wärmt danach alle von innen.
Samstag, 16.01.2010
Zum Wochenende ist weiterhin mit leichtem Schneefall zu rechnen.
Ein Ende der Kältewelle ist noch nicht in Sicht. Die Sonne wird zwischendurch immer wieder mal scheinen.
Die Temperaturen liegen bei - 10 - 0 Grad
Heute lohnt sich mit der ganzen Familie ein Besuch in einem Schwimmparadies. Früh morgens losgefahren.
Essen kann meistens mitgenommen werden. So wird der Aufenthalt auch nicht so kostspielig.
Wir werden Euch ein wenig über die Naturkatastrophen im Mittelalter berichten. Nein, nicht von allen,
das würde den Rahmen sprengen, aber von einigen sehr interessanten.
Vorab sollte sich aber jeder bewusst machen, was die Leute damals dachten, als die Erde bebte,
der Vulkan ausbrach oder es schwere Unwetter und Flutkatastrophen gab. Sie dachten immer, es wäre
eine Strafe Gottes, oder eine Hexe hätte das fabriziert, oder der Teufel wäre an allem Schuld.
Aberglaube spielte damals eine sehr große Rolle und alles unerklärliche wurde Gott oder der Magie
zugeschrieben.
Um die Geschichte nicht zu verfälschen, können wir nur das angeben, was wir auch wirklich finden.
Also gesicherte Fakten. So kann es passieren, das über einen Artikel sehr viel geschrieben ist,
und über den anderen kaum.
16.01.1362 Zweite Marcellusflut ("Grosse Mandränke", Grote Mandränke)
Einer der schwersten Sturmfluten die aufgezeichnet wurde.
Die Sturmflut fing am 15.01.1362 an, hatte ihren Höhepunkt am 16.01. und ging allmählich
am 17.01.1362 zurück.
Sie prallte auf die komplette Nordseeküste.
Es soll Tausende von Toten gegeben haben an der deutschen Nordseeküste.
Der Deichbau war immer noch nicht ausgereift, so kam es zu diesen vielen Toten.
Es heißt, dass die Flut 2.40 Meter über den höchsten Deichen stand. Die Deiche waren niedrig, damit
sie höchstens den Sommerfluten standhalten konnten. Auch waren viele Deiche noch nicht wieder
repariert worden von den vorangegangenen Fluten.
Die ersten Halligen entstanden durch diese Flut. Viele Dörfer versanken für
immer in den Fluten.
Man vermutet, das die Flut für die Trennung der Insel Juist von der Insel Borkum
zuständig ist.
Auch die Insel Rungholt verschwand mit 7 anderen Kirchspielen in der Edomsharde (Uthlande)
in den Fluten.
Jahrelang ging man davon aus, das es Rungholt nie gegeben hatte. Mystische Sagen
rankten sich um diese Insel.
Bis 1938 Reste von Rungholt gefunden wurden.
In Ostfriesland wurden die Leybucht und die Harlebucht durch die Flut vergrößert.
Am Jadebusen bildete sich das schwarze Brack zwischen Ellens, Sande und Neustadtgödens.
Butjadingen wurde dadurch zu einer Insel.
Gegenüber von Emden bricht der Emsdeich, was zum ersten Dollarteinbruch führt und dabei die
Dörfer Janssum und Otzum untergehen ließ.
Wie jeden Abend saßen mehrere Bauern in der Kneipe in Rungholts
zusammen und hatten gemeinsam gegessen und getrunken.
Da der Alkohol bekanntlich oft die Sinne schwinden lässt, ist es nicht verwunderlich, dass die Bauern
auf die Idee kamen, das Schwein des Wirtes betrunken zu machen und dann den Pfarrer herbeizurufen,
damit dieser dem Schwein die letzte Ölung geben sollte.
Als der Pfarrer kam und das Schwein erkannte, weigerte er sich natürlich, dem Schwein den letzten
Segen zu geben.
Daraufhin drohten ihm die Bauern heftige Prügel an.
Da der Pfarrer aber nüchtern war, war es für ihn kein Problem heimlich zu entkommen, als die Bauern
sich über ihr weiteres Vorgehen gegenüber dem Pfarrer unterhielten.
Zwei Bauern bekamen aber die Flucht des Pfarrers mit und stellten ihn dann auf der Straße.
Der Pfarrer erkannte die Bauern bei der Dunkelheit nicht und erzählte ihnen, welcher Frevel in
der Schänke gegenüber ihm und dem Heiligen Sakrament (den Hostien) verübt werden sollte.
Die Bauern fragten natürlich den Pfarrer, ob er die Hostien dabei hätte.
Als der Pfarrer dieses in seinem guten Glauben bejahte, baten sie ihn, ihnen die Büchse mit den
Hostien zu geben. Dieses tat der Pfarrer auch.
Die Bauern schütteten Bier in die Büchse mit den Hostien und verspotteten dabei den Pfarrer und
Jesus mit den Worten: „Wenn diese Hostien der Leib Jesu sind, dann säuft er jetzt mit uns!“
Nach der Schmach ließen sie den Pfarrer ziehen.
Der begab sich sofort in die Kirche und betete, dass der Frevel an der Kirche und ihm von Gott gerächt
wird.
In der gleichen Nacht wurde der Pfarrer in seinem Traum gewarnt. Er solle sofort den Ort verlassen,
da Gott Land und Leute verderben will.
Der Pfarrer sprang sofort aus seinem Bett und machte sich auf den Weg. Kaum war er in Sicherheit,
kam die Sturmflut und ließ Rungholt untergehen.
Die einzigen Überlebenden waren der Pfarrer und 2 Mädchen, die sich auf einer entfernten Kirchweih
befunden hatten.
In einer anderen Version der Geschichte soll anstelle der Hostien der Abendmahlkelch entweiht
worden sein.
Eine andere Legende sagt, dass man bei ruhigem Wetter die Glocken von Rungholt unter der Wasseroberfläche
hören könnte und das die Stadt alle 7 Jahre unversehrt in der Johannisnacht
(24. Juni) wieder aus dem Wasser erscheinen soll.