Am 3.Januar 1322 starb im Alter von 28 Jahren Phillipp V. König
von Frankreich und als Phillipp II König von Navarra in der Abtei Longchamp.
Die Abtei sollte während der französischen Revolution zerstört werden. Heute befindet sich dort
die Pferderennbahn Longchamp, die bedeutendste
von Paris, im Bois de Boulogne.
Jedenfalls, die Gebeine Phillips V. wurden in der Grablege der französischen Herrscher in der
Abteikirche Saint-Denis, nördlich von Paris, beigesetzt.
Er reihte sich somit ein in die lange Reihe derer, die dort bereits ihre Ruhestätte fanden und
derer die noch folgen sollten.
Die Herzbestattung erfolgte in Paris, im Couvent des Cordeliers, dem Kloster der Minderen Brüder,
einem Franziskanerorden.
Heute befindet sich dort das Gelände der Ecole de Médecine.
Wer sich nun fragte was denn eine Herzbestattung sei, der traf des Pudels Kern, ums mit Faust´s
Worten zu formulieren.
Wie der Name bereits vermuten läßt, handelt es sich um die Bestattung des Herzens, getrennt vom Körper.
Doch wie kam es zu diesem Ritus welcher im 17.Jahrhundert seine Blüte fand?
In der Antike ging es um die Symbolik des Herzens.
Die Griechen, später die Etrusker und Römer, inbesondere aber die alten Ägypter sahen im Herz das
zentrale Organ.
Es galt als Sitz des Gemüts, des Charakters und der Seele.
Diese Auffassung übernahmen die Juden und die frühen Christen.
Später sollte es auch zeigen, dass das Herz eigentlich an einem anderen Ort hing oder der
Durchsetzung politischer Interessen dienen.
Heinrich III. wurde 1056 im Kaiserdom zu Speyer begraben, seine Inteste (Herz und Eingeweide)
werden aber in der Ullrichskapelle der Kaiserpfalz Goslar aufbewahrt.
Richard Löwenherz starb 1199, seine Gebeine wurden in der Abtei Fontevrault beigesetzt, sein Herz
in der Kathedrale von Rouen.
Im Jahr 1311 entschied das Konzil von Vienne, dass die Seele des Menschen im ganzen Körper
beheimatet wäre, nicht nur im Herzen.
Dieses Konzil, einberufen von Papst Clemens V., befasste sich u.a. auch mit der Auflösung des
Templerordens.
Jacques de Molay, letzter Großmeister der Templer, soll am 19.März 1314 auf dem Scheiterhaufen auf
der Westseite des Pont Neuf, Île de la Cité in Paris, Papst Clemens V. verflucht haben und ihm mit
Tod binnen Jahresfrist gedroht haben. Der Papst starb am 20.April 1314.
Von Dante wurde Clemens V. in dessen Göttlicher Komödie als "zügelloser Seelenhirte" tituliert.
Doch genug des Abschweifens.
Conradus de Montepuellarum vertrat rund vierzig Jahre nach dem Konzil in seinem "Buch der Natur"
den Kompromiß, die Seele sei halb im Herzen,
halb im Gehirn verborgen.
So verwundert es nicht das viele Reiche und Mächtige des Abendlandes diesem Ritus noch lange
folgten. Gänzlich vom Wunsche beseelt, das Herz möge an einem Ort bestattet werden, vielleicht
weiterleben gar, der dem/der Verstorbenen besonders lieb und teuer war.
1715, Ludwig XIV., wurden die Gebeine Lugwigs XIV. in Saint-Denis bestattet.
Sein Herz ursprünglich in der Jesuitenkirche, Rue St. Antoine, Paris, neben dem Herz seines
Vaters Ludwigs III., heute Saint-Denis.
Herzbestattungen fanden vor allem im Hause der Habsburger großen Anklang, nachdem ihnen die
Kaiserwürde dauerhaft zuteil wurde.
In der Wiener Kapuzinergruft wurden ihre Körper bestattet, während die Herzen in sogenannten
"Herzgrüfterln" in der Loretokapelle der Augustinergruft bestattet wurden.
Beim Einbalsamieren entfernte Eingeweide befinden sich in der Fürstengruft des Wiener
Stephansdomes.
1780, Maria Theresia in oben genannter "Aufteilung".
Ähnlich wie bei den Habsburgern war die Herzbestattung auch bei den Wittelsbachern weit verbreitet.
1864, Ludwig II. von Bayern, seine Gebeine ruhen in der Münchner Michaelskirche, sein Herz
befindet sich in der Altöttinger Gnadenkapelle.
Weitere Personen:
1821, Napoléon Bonaparte, Invalidendom, Paris
1849, Frédéric Chopin, Gebeine auf dem Pariser Père Lachaise, Herz in der Heiligkreuzkirche,
Warschau
1989. Zita Maria delle Grazie von Bourbon-Parma, von 1916 bis 1918 als Gemahlin Kaisers Karl I.
letzte Kaiserin von Österreich und Apostolische Königin von Ungarn.
Ihre Gebeine wurden am 1.April 1989 in der Wiener Kapuzinergruft feierlich beigesetzt. Ihr
Herz befindet sich im Kloster Muri, Schweiz.
Die genannten Namen sind nur ein kleiner Bruchteil all derer die sich auf diese Weise bestatten
ließen.
Eine Herzbestattung ist heute in Deutschland z.B. verboten, da der Bestattungszwang vorschreibt,
einen Leichnam gänzlich auf einem Friedhof beizusetzen.
Am 31.12.335 starb in Rom Papst Silvester I., aber damals galt dieser
Tag noch nicht allgemein als letzter Tag des Jahres.
Der römische zivile Kalender begann das Jahr zwar mit dem 1. Januar, aber die Christliche Kirche
feierte am 6. Januar die Erscheinung der Herrn mit der Taufe Jesu im Jordan und zählte von diesem
Termin den Jahresanfang.
Mitte des vierten Jahrhunderts wurde dann der 25. Dezember als Geburtstag Jesu und damit
"Zeitenwende" und Jahresanfang bestimmt. Gleichzeitig hielten alle Ackerbauern den 1. März für
den Jahresanfang - "Im Märzen der Bauer die Rößlein anspannt."
Das ganze Mittelalter hindurch (man rechnet grob den Zeitraum von 500 n.Chr. bis 1500 n.Chr.) galt
der antike Julianische Kalender, den Julius Caesar eingeführt hatte. Allerdings ist das
Julianische Jahr gegenüber dem astronomischen Sonnenjahr um mehr als 11 Minuten zu lang, was zu
einer erheblichen Abweichungen vom tatsächlichen Sonnenlauf führte - im 14. Jahrhundert betrug sie
schon mehr als sieben Tage. Darum führte Papst Gregor XIII. im Jahre 1582 eine Kalenderreform
durch. Dabei wurden 10 Tage übersprungen; auf Donnerstag, den 04.10., folgte sofort Freitag,
der 15.10.1582. Da der Papst die neue Kalenderberechnung verfügt hatte, folgten dieser Neuerung
vorerst nur die katholischen Staaten. Die evangelischen Christen lehnten den neuen Kalender als
"papistisch" ab und auch die orthodox geprägten Staaten folgten der Reform zum Teil sehr verzögert.
Rußland übernahm den Gregorianischen Kalender erst 1918.
So gab es in benachbarten Städten nicht selten unterschiedliche Termine für Neujahr, so dass man
sich buchstäblich "zwischen den Jahren" befand. Da jeder Übergang störanfällig ist, wird das Ende
des Alten und der Beginn des Neuen Jahres mit den verschiedensten Riten begleitet, geschützt und
gesichert. In der Neuzeit sind diese Riten zu Brauchtum und Tradition geworden.
Um sich Mühen und Arbeit im neuen Jahr zu ersparen, sollte die Hausfrau über den Jahreswechsel
keine Wäsche auf der Leine oder Bügelwäsche herumliegen lassen, denn "der Berg wird übers Jahr
nicht kleiner".
Diese weise Erkenntnis trifft allerdings nicht nur für hausfrauliche Verpflichtungen zu und hat
auch heute noch Gültigkeit.
Johann Baptist Zimmermann erblickt am 03.01.1680 das Licht der Welt in Gaispoint bei Wessobrunn. Er war Stuckateur und Maler. Einige seiner Werke kann man noch
heute bewundern, wie z. B. in Schloß Nymphenburg der Steinerne Saal.
Er war Hofstuckateur mit Hofschutz.