Ausgabe 132 | Seite 3 3. Januar 2010 AD
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Kopfgrafik - © upjers GmbH & Co. KG

 

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Wir sind …

… eine ungezügelte Gruppe von Künstlern, Freidenkern und Pedanten, die tun und lassen, was sie wollen. Begriffe wie Teamgeist und Betriebsklima sind uns fremd, Mobbing, Intrigantentum und Stühlesägen ist unser Metier. Unsere Vorsitzende weiß alles, der Vize alles besser, in der Rezeptecke kochen die Emotionen schnell über, die Knobelkolumne spricht nur in pythischen Rätseln, es wird geklatscht und getratscht, alles dreimal von der Lektorin hämisch zur Korrektur zurückgegeben oder zensiert und schließlich in grellen Farben und schrillen Lettern gedruckt. Und das Ergebnis nehmen die Leser für bare Münze! Doch damit nicht genug.

Wir suchen …

... schräge Vögel und seltsame Gestalten, die sich uns anschließen wollen. Dabei braucht es wirklich nicht viel des Aufwands: ein paar Stunden die Woche zum Ränke schmieden und Ausdenken von Enten, Lügen und Bosheiten, das ganze vielleicht noch mit ein paar gemeinen HTMLs ausstaffieren und fertig ist die Schikane für die Gutgläubigkeit unserer Leser.

Fühlt ihr euch geeignet?

Dann offenbart uns euer Gespür für die wirklich wichtigen (mittelalterlichen) Themen, die unsere Leser interessieren, die die Auflage in die Höhe schnellen lassen, die Meinungen bilden, Trends setzen und eure Namen unsterblich werden lassen.
Schickt uns eure Berichte, Geschichten, Kuriositäten, Rätsel, Rezepte, schickt uns Lustiges oder auch Nachdenkliches. Doch nur Mut. Wir geben euch Hilfestellungen und stehen euch mit Rat und Tat zur Seite.
Doch nun beweist uns, dass ihr würdig seid, in unsere finsteren Kreise aufgenommen zu werden.

Wir freuen uns auf euch!

© Eure Tagblattredaktion


Ein Knallfrosch im Wohnzimmer

Aus dem Archiv

Mitleid, Häme, fassungsloses Kopfschütteln oder einfach nur Schadenfreude empfinden wir im Allgemeinen bei Missgeschicken unserer lieben Mitmenschen. Doch so manchem „Unfall“ verdankt die Welt auch eine großartige Erfindung oder ein Mensch eine lebenswichtige Erfahrung. So höret, was mir widerfuhr:

Meine Eltern hatten ein kleines Ferienhaus an der Nordsee. Als ich vielleicht 10 Jahre alt war, verbrachten wir dort die Weihnachtsferien. Für Silvester hatten meine Eltern auch einige Raketen und Knallkörper besorgt. Die Stunde des Jahreswechsels nahte, wir Kinder wurden im Umgang mit kindgerechten Knallern zur Vorsicht ermahnt. Nach dem Anstoßen begaben wir uns auf die Terrasse, um Anteil zu nehmen an der allgemeinen Knallerei.

Für die Nordseeküste üblich, wehte allerdings ein scharfer Wind ums Häuschen, der es auch den Erwachsenen sehr schwer machte, mit dem Feuerzeug die Lunten zu entzünden. Auch Kerzen verlöschten sofort wieder. Durch das Fenster sah ich aber, dass IM Haus Kerzen wohl lustig brannten. Kurz entschlossen ging ich mit meinem Knallfrosch in der Hand ins Wohnzimmer zur nächsten Kerze. Flugs die Lunte entzündet und wieder nach draußen gegangen. Das war zumindest mein Plan – bis zu dem Moment, als die Funken der Lunte gerade im Frosch verschwinden wollten.

Ich ließ nur noch los – Peng – die Wucht der Explosion schleuderte den Frosch an die Decke – Knall – zurück auf den Boden – Kawumm – wieder an die Decke – Rumms – wieder zu Boden, wo er mit einem letzten Zisch einen letzten schwarzen Tupfer in den Teppichboden malte.

Entsetzen und Fassungslosigkeit wichen im weiteren Verlaufe der Nacht zum Glück allgemeiner Heiterkeit. Auch die Flecke an Teppich und Decke konnten auf kaum mehr sichtbare Spuren reduziert werden. Was erhalten blieb, war die Erinnerung an diese Silvesternacht und das jährlich wiederkehrende Aufbrühen der Geschichte – bis zu meinem Auszug aus dem Elternhaus.

© Hinrik aus Nyenwoerden


Schlesische Kartoffelklöße

Zutaten:

  • 8 große Kartoffeln
  • Kartoffelmehl (wichtig, keine Speisestärke)
  • 1 Teel. Butter
  • 1 Eigelb (muss nicht sein, dient nur zum verfeinern
  • Salz


Zubereitung:

Die Kartoffeln schälen und im Salzwasser normal garen. Das Wasser abschütten und die Kartoffeln noch heiß entweder durch die Kartoffelpresse pressen, oder mit einem Kartoffelstampfer sehr fein stampfen.
In einem flachen Behälter abkühlen lassen; wenn sie handwarm sind flach klopfen und in 4 Teile teilen. Ein Teil rausnehmen, auf die anderen Teile legen und in so entstandene Vertiefung so viel Kartoffelmehl füllen wie viel Kartoffeln rausgenommen worden sind. Die Kartoffeln mit dem Kartoffelmehl vermischen, das Eigelb dazugeben und alles gut vermengen. In einem großem Topf Wasser mit Salz zum kochen bringen. Aus der Kartoffelmasse in der Handfläche kleine Klößchen formen, beim kochen gehen sie noch ein wenig auf. Das kochende Wasser so einstellen dass es nur am sieden ist, die Klößchen vorsichtig rein tun und sofort mit einem Kochlöffel vom Topfboden lösen. Ganz langsam, nicht zugedeckt, köcheln lassen bis sie auf der Wasseroberfläche schwimmen. Dann noch ca. 10 Minuten ziehen lassen und rausnehmen. Sonstiges/Tipps Wirklich typisch für Schlesien sind kleine, flache Klößchen mit einer mit der Fingerkuppe eingedrückten Delle. Man sagt dass sie dann besser die Soße aufnehmen.

© Signora Lacrimosa


Fingerfood- und Snack-Rezepte

Das Jahr neigt sich dem Ende und Sylvester lässt nun nicht mehr lange auf sich warten. Nach der weihnachtlichen Völlerei suchen wir für ausgelassene Neujahrsfeiern leichte, leckere Rezepte für Snacks und Fingerfood, auch Mitternachtssuppen sind willkommen.

So nehmt nun Feder und Pergament zur Hand und schreibt nieder, was euch und euren Gästen wohl mundet. Wir freuen uns über jedes eingesandte Rezept.

Bitte achtet darauf, dass ihr die Rezepte nicht aus dem Internet, Büchern oder andern urheberrechtlich geschützen Quellen kopiert.
Ihr könnt auch gerne Fotos mit einsenden zu den Gerichten. Es müssen aber eure eigenen Fotos von den Gerichten sein.

© Hexchensland


Marktgeschwätz

Der Bursche vom Markt hat wieder gestohlen!
Er hat ein Paar Stiefelchen an sich gebracht.
Hat schön überhört, was der Vater befohlen
und sich dabei hämisch in's Fäustchen gelacht!

Doch als er im Hinterhof bei einer Scheune,
Die Beute beäugte und saß wie auf Kohlen,
Da staunt er und flucht: "Ach du grüne Neune"
Denn es fehlt ein Detail, ja es fehlen die Sohlen!

Der Schuster am Marktplatz hat an ihn gedacht,
Hat gewusst, dass der Junge 's nicht lassen kann.
Was glaubt Ihr, wie sehr man am Markt hat gelacht!
Und auch heute noch, wenn man dran denkt - dann und wann.

© Marie von Ponydorf


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