22.
Der Briefkasten quillt über von Weihnachtwünschen.
Muss viel schleppen dieser Tage, der Postbote ... Denkt daran: Schnell noch ein Dankeschön für die zuverlässigen Helfer von Post, Stadtreinigung und Zustelldienst rauslegen, die seit Wochen feindlicher Witterung und Schweinegrippe trotzen.
Eure Tagblatt-Redaktion
Bescherung
Das Beschenken zur Weihnachtszeit findet heutzutage traditionell
am 24. Dezember, dem heiligen Abend statt.
In manchen Ländern am darauffolgenden 25., generell aber an den "eigentlichen" Feiertagen. Das war nicht immer so und zu verdanken haben wir das einem gewissen Martin Luther.
Vor dem war es üblich Geschenke am Nikolaustag zu machen. Auch Familie Luther stand in dieser
Tradition. Doch im Zuge seiner Reformthesen, die die Heiligenverehrung zwar nicht generell
in Bausch und Bogen verurteilt (im Gegensatz zu anderen Reformatoren der Zeit) aber eben die
Gewichtung weit zurückstellt, besann man sich im lutherischen Hause eines anderen.
Um das Augenmerk gerade in der Weihnachtszeit verstärkt auf Christus zu richten anstatt auf
den heiligen Nikolaus, begann man die Bescherung am Weihnachtstag auszuführen.
Das machte Schule und ist heute gängige Praxis auch unter katholischen Familien, die noch lange
Zeit am 6. Dezember als Schenkungstag festhielten.
Im Zuge der Kommerzialisierung ist es heutigen Tags auch üblich beide Tage zu nutzen und manch
geputzter Schuh füllt sich auf wunderbare Weise in der Nacht vom 5. auf den 6. Dezember, ohne
dass dabei auf die Gaben zu Weihnachten verzichtet werden muss.
Aus Luthers "Entweder - Oder" ist ein "Sowohl - Als Auch" geworden.
© Askanum