Ausgabe 126 | Seite 2 1. November 2009 AD
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Kopfgrafik - © upjers GmbH & Co. KG

 

Berufe im Mittelalter

Es gab im Mittelalter sehr viel Berufe, die wir heute teilweise noch nicht einmal mehr mit dem Namen kennen. Einige hören sich dazu auch sehr kurios an. Andere wiederum kennt man heute unter einem anderen Namen. In dieser Reihe werde ich versuchen, ein paar Berufe zu finden, die hoffentlich nicht jedem ein Begriff sind.



Seidensticker

Da sich nur Angehörige des Adels Seide und Perlen leisten konnten, arbeiteten die Seidensticker auch nur für die gehobene Schicht. Die Seide wurde mit Perlen und/oder Juwelen bestickt.

Deshalb fand man die Seidensticker auch nur in großen Städten an. Frauen halfen ihren Männern oder übten den Beruf sogar selber aus. Das Material wurde wegen der hohen Kosten vom Auftraggeber zur Verfügung gestellt.



Statzauner

Der Statzauner ist uns heute unter dem Namen Apotheker bekannt.

Der Apotheker bereitete nach Anweisung eines Arztes Pillen und Mixturen zu und händigte sie persönlich dem Arzt aus. Erst später war es dann üblich, dass der Apotheker die zubereitete Medizin den Patienten übergab. Der Beruf des Statzauners entstand erst im 12. Jahrhundert. Vorher hatten Mönchsärzte diese Arbeiten erledigt.

Er musste immer einen gewissen Vorrat an „Drogen“ haben. Tierische, pflanzliche und auch mineralische Substanzen (Drogen). Aus diesen stellte er dann die vorgegebene Medizin her.

Dies war die letzte Folge aus der Reihe „Berufe im Mittelalter“. Freut Euch auf ein neues Thema, welches bald starten wird.

© by Hexchensland


Zofe Adelgunde

Aus dem Archiv

Manchmal verstehe ich meine Herrin nicht. Sie strebt nach Reichtum und Geltung, dann aber wieder widmet sie sich den Armen und verschenkt Lebensmittel. Schwer nachvollziehbar. Aber wenn sie mir sagt, ich solle Kirschen ins Armenhaus bringen, dann tue ich das. Das ist meine Aufgabe, dafür bezahlt sie mich.

Aber ach, es sah schon sehr erbärmlich aus, wie die zerlumpten Gestalten dort umher schlichen. Ich bin schnell wieder heimgegangen und habe mich in eine Ecke verzogen, um die Kleidung meiner Herrin zu reparieren.

Ich habe auch anderes zu bedenken. Denn mir geht dieser Schmied nicht aus dem Kopf. Der mit der Schlampe - Sie wissen schon. Vielleicht war es gut, dass ich ihm den Laufpass gegeben habe. Denn wenn der mir schöne Augen macht, aber die andere genommen hat, kann er doch nicht treu sein. So einen Kerl habe ich nun wirklich nicht verdient. Ja, es war gut so und ich werde immer daran denken, wie nah ich der Gefahr war, mein Leben an so einen Mann weg zu werfen. Soll er doch glücklich werden, wie er will. Mit mir wird er aber sein Leben nicht teilen dürfen. Dafür bin ich zu schade.

Und nun? Auf dem Hof ist schwerlich ein Mann zu finden, der meiner würdig ist. Und die Zofen, mit denen ich mich einmal in der Woche zum Gedankenaustausch treffe, werden mir schwerlich eine passende Partie empfehlen. Sind sie doch selbst auf eine solche scharf. Schwer, hier einen Rat zu wissen. Meine Herrin brauche ich erst recht nicht zu fragen. Die will keinen Mann. Aber mal ehrlich, die wird sowieso keinen abbekommen, wie die sich hat. Als Frau sollte man den Kopf vielleicht nicht so hoch tragen.

Ich muss überlegen, wo ich einen netten Mann finden kann. Ach, gäbe es doch nur eine Möglichkeit, Männer kennen zu lernen, ohne sich mit ihnen zu treffen. Dass man sozusagen erst ein wenig aus der Ferne schauen könnte, aber zugleich mit ihnen irgendwie kommunizieren könnte ...

Eure Adelgunde

© Ellisa von Mayenfells


Labskaus à la derer von Allwörden

Labskaus ist ein im Norden gerne gekochtes Gericht und wurde in der Seefahrt auf den Schiffen und Kuttern für die Matrosen vom Smutje zubereitet. Es soll seinen Ursprung in England haben. Erstmals erwähnt, wohl anfangs des 17. Jahrhunderts. Die Zutaten waren alle schön lange haltbar.
Natürlich nicht die Eier, aber die gab es meist auf den Schiffen auch nicht.

Zutaten:

ca 2 kg mehlig kochende Kartoffeln
400 bis 500 gr. Corned Beef, kann gerne etwas mehr sein/ in ca. 1-2cm große Würfel schneiden
6 mittelgroße Zwiebeln/ achteln
5-6 Gewürzgurken/ kleinschneiden
300 ml Milch
3 Lorbeerblätter
einige Pfefferkörner
150 gr. Margarine oder Butter
Pfeffer, Salz
Pro Portion wahlweise
1 Matjes, Bismarckhering oder
2 Spiegeleier
oder alles
Für alle die sie mögen
ein Glas rote Beete

Zubereitung:

Kartoffeln schälen und mit den Zwiebeln, den Lorbeerblättern, den Pfefferkörnen und Salz gar kochen. Lorbeerblätter und Pfefferkörner entfernen, Kochwasser abgießen. Mit der Milch und dem Corned Beef noch einmal ganz kurz aufkochen.

Von der heißen Platte nehmen. Butter oder Margarine und zugeben und mit dem Kartoffelstampfer zerkleinern. Nicht zu klein, es ist kein Kartoffelpüree. Die Gewürzgurken unterrühren und mit Pfeffer und Salz abschmecken. Zum krönenden Abschluss, nach Geschmacksrichtung, den Matjes/ Bismarckhering drauf oder die Spiegeleier. Damit es nicht so langweilig aussieht, kann man noch auf jeden Teller eine Gewürzgurke legen. Ja, die darf auch gegessen werden.

Die rote Beete wird bei den Allwördens in einem Schälchen dazu gereicht. Andere matschen sie mit ins Essen. Wieder andere essen sie gar nicht erst.

© HS Artus


Fingerfood- und Snack-Rezepte

Das Jahr neigt sich dem Ende und Sylvester lässt nun nicht mehr lange auf sich warten. Nach der weihnachtlichen Völlerei suchen wir für ausgelassene Neujahrsfeiern leichte, leckere Rezepte für Snacks und Fingerfood, auch Mitternachtssuppen sind willkommen.

So nehmt nun Feder und Pergament zur Hand und schreibt nieder, was euch und euren Gästen wohl mundet. Wir freuen uns über jedes eingesandte Rezept.

Bitte achtet darauf, dass ihr die Rezepte nicht aus dem Internet, Büchern oder andern urheberrechtlich geschützen Quellen kopiert.
Ihr könnt auch gerne Fotos mit einsenden zu den Gerichten. Es müssen aber eure eigenen Fotos von den Gerichten sein.

© Hexchensland




... 1.11.1512

Michelangelos (Michelangelo di Lodovico Buonarroti Simoni) Deckenfresken in der Sixtinischen Kapelle wurden enthüllt. Er hatte alles alleine gemalt, außer ein paar Aushilfsmalern, die nur kurzfristig beschäftigt waren.

© Hexchensland


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