Es gab im Mittelalter sehr viel Berufe, die wir heute teilweise noch
nicht einmal mehr mit dem Namen kennen. Einige hören sich dazu auch sehr kurios an. Andere wiederum
kennt man heute unter einem anderen Namen. In dieser Reihe werde ich versuchen, ein paar Berufe zu finden,
die hoffentlich nicht jedem ein Begriff sind.
Papiermacher
Der Papiermacher war auch unter dem Namen Papyrer, Papiermüller und
Papierer bekannt.
In Nürnberg wurde die erste Papiermühle 1390 in Betrieb gesetzt. So konnte das teure Pergament, welches
aus Tierhäuten hergestellt wurde, durch das billigere Papier abgelöst werden.
Von der Handwerksordnung war eine Lehrzeit von 4 Jahren vorgesehen. Ausnahmen bildeten hier die
Meistersöhne, weil die nur 3 Jahre in die Lehre mussten. Der Lehrling war nur 14 Tage auf der Mühle,
dann wurde er auf Wanderschaft geschickt. Ein Meisterstück musste nicht abgelegt werden. Ihm standen
aber Herbergsrecht und Zehrgeld zu. Man konnte aber nur Meister werden, wenn man eine Mühle erben, kaufen
oder pachten konnte. Die meisten Mühlen blieben so in Familienbesitz.
Um Papier herzustellen waren viele Arbeitsschritte nötig und dazu auch viele Hilfskräfte. Frauen und
Kinder waren neben den Lehrlingen als Tagelöhner als Lumpenreisser, Sortierer, Wäscher, Stampfer,
Formmacher, Büttknecht, Gautscher, Leger, Glätter, Mühlbereiter, Trockner, Leimer und Packer tätig. Sie
hatten eine Arbeitszeit von 12 – 15 Stunden täglich. Die Gefahr an Milzbrand zu erkranken war sehr groß,
da sie Kontakt mit den faulenden Lumpen hatten. Aber auch rheumatische Erkrankungen traten sehr oft auf,
da sie immer Nässe und Zugluft ausgesetzt waren.
Reeper
Der Reeper ist uns allen heute eher bekannt als Seiler. Aber er wurde
auch Gordeler, Kabldreher, Kurdelmacher, Reepschläger und Reifer genannt.
In Küstennähe stellen sie schwere Seile für die Schiffahrt her, im Inland stellten sie dünne Seile für
die Fischerei, das Bauhandwerk und für die Landwirtschaft her.
Einige Bauern führten dieses Handwerk als Nebenerwerb durch. Seile wurden aus Flachs und Hanf hergestellt.
Man behandelte das Rohmaterial auf einem Schwingbock. Dadurch entstand langfaseriger Kernhanf und
mittellanger Hanf, der dann auf dem Seilerrad versponnen wurde. Um es zu verspinnen mußte der Seiler
rückwärts gehen. Der „Weg“ den er dabei nahm, nannte man Reeperbahn und war bis zu 300 Meter lang.
Die Seilerbahnen waren mit nur 50 Metern um einiges kürzer.
Sarwerke
Man nannte den Sarwerke auch Sarwote und Sarbucher.
Sie stellten Panzer- und Harnische her. Aber auch sogenannte „Sarbalg“ fertigten sie aus Leder an.
Ein Sawoter war ein Rüstungsmacher, ein Sarworte war ein Verfertiger von Rüstungen. Man nannte ihn auch
Höhöer, der Sawürk war ein Ringpanzermacher.
Kettenrüstungen wurden meistens aus Eisenringen hergestellt. Eine komplette Rüstung bestand aus mehr als
10.000 Eisenringen, was natürlich ein enormes Gewicht darstellte und sich auch im Preis wiederspiegelte.
Meist konnten sich nur die Adligen und einige Geistliche solche Rüstungen leisten.
Die Stahlringe wurden ineinander vernietet um ein Aufplatzen der Ringe, z. B. durch Pfeilschüsse, zu
erschweren. Eine Kettenrüstung bot guten Schutz gegen gegen Schnittverletzungen. Aber gegen kräftige
Hiebe und Stiche konnte sie nichts mehr entgegensetzen. So kam es dann, das man darunter Textilrüstungen
trug, auch Gambeson genannt. Ohne Tragen dieser Unterkleidung war es sehr sehr unangenehm eine
Kettenrüstung zu tragen. Der Schutz vor Hieb- und Stichwaffen erhöhte sich durch das Tragen von
Textilrüstungen ungemein.
Aber es wurde noch kein großer Schutz durch Lanzenstiche, Streitaxthiebe und Bolzen/Pfeilen aus
Armbrüsten und Bögen. Man ging dann dazu über, die Kettenpanzer mit Metallplatten nach und nach zu
versehen. So entstand dann der Plattenpanzer. Dieser bot einen größeren Schutz.
Deutschland war eine Hochburg für die Herstellung von Ketten- und Plattenpanzer in Europa.
Basel wird durch ein schweres Erdbeben und den daraus rührenden
Bränden fast gänzlich zerstört.
... 18.10.1502
Die Universität Wittenberg „Leucorea“ wird an diesem Tage durch
Bestreben von Kurfürst Friedrich III gegründet. Ausgebildet wurden hier Mediziner, Theologen und
Juristen.
Von vielen Lesern wurde ich schon angeschrieben, ob ich nicht als Hexe
für gutes Wetter sorgen könnte. Nun ja, ich gebe mir die allergrößte Mühe. Aber es ist leider nicht
immer möglich jedem Gerecht zu werden. Der eine wünscht sich zur Zeit Regen, weil der Garten und die
Felder Wasser brauchen und er nicht so viel Trinkwasser vergeuden möchte, der andere wiederum hätte gerne
mindestens 30 Grad im Schatten, weil er Urlaub hat und sich sonnen will, der nächste wiederum hätte
gerne nur 25 Grad im Schatten, weil er eine Fahrradtour geplant hat. Ich hoffe ihr versteht jetzt, warum
ich nicht immer in jedem Bundesland für gutes Wetter sorgen kann.
Da meine magischen Fähigkeiten aber
auch begrenzt sind, ist es mir nicht möglich Euch das Wetter für Österreich, Schweiz oder andere Länder
vorauszusagen. Manchmal spielt mir meine Glaskugel aber auch Streiche. Dann erscheint in meiner Glaskugel
Regen und es kommt gar kein Regen. Dann wiederum gibt es Tage, wo meine Magd die Glaskugel nicht richtig
geputzt hat und ich das Wetter nur verschwommen voraussehe. Aber ich arbeite noch an diesem launischen
Problem meiner Glaskugel.
Sonntag,18.10.2009
Heute haben wir einen frühwinterlichen Tag. Schneefall bis in die
Mittelgebirge. Der Rest von Deutschland hat Regen. Es ist kaum mit trockenen Abschnitten zu rechnen.
Die Temperaturen liegen bei 2 – 10 Grad. Auch mit Frost ist noch weiter zu rechnen. Hexen wird empfohlen
passende Kleidung beim Fliegen anzuziehen. Besonders sollte auf die Handschuhe geachtet werden.
Ein idealer Tag um eine kleine Geschichte für das Tagblatt zu schreiben. Bei einer Tasse Tee und einem
leckeren Stück Kuchen geht es nochmal zu gut.
Montag,19.10.2009
So langsam wird das Wetter von Westen her freundlich. Die Regen- und
Schneefälle lassen nach. Und die Sonne ist öfter zu sehen. Die Temperaturen liegen bei 5 – 15 Grad.
Weiterhin ist in der Nacht mit Frost zu rechnen.
Sobald die Sonne scheint, sollte man sich warm anziehen und raus in die Natur gehen. Danach wärmt eine
heiße Tasse Tee und ein gemütliches Ofenfeuer.
Dienstag,20.10.2009
Heute haben wir Hexensuppe !
Der Tag beginnt nebelig und wird nebelig enden. Ab und an schafft es aber die Sonne durch die
Nebelschwaden zu schauen.
Die Temperaturen liegen bei 8 – 13 Grad
Diesen Tag sollte man nutzen um seinen Garten aufzuräumen und die restliche Herbstdekoration anzubringen.
Mittwoch,21.10.2009
Auch heute ist Suppentag !
Wieder durchgehender Nebel, der sich frühstens ab frühen Nachmittag aufklärt. Die Temperaturen liegen bei
9 – 16 Grad
Ideal um eine heiße kräftige Rindfleischsuppe zu kochen. Rindfleisch kochen, kleinschneiden,
kleingeschnittenes Suppengemüse dazu, Eierstich dazu, würzen. Fertig.
Wärmt richtig gut!
Donnerstag,22.10.2009
Heute ist der Tag sehr bedeckt. Ab und an ein paar kleine Schauer
sollten eingeplant werden. Es ist aber mit größeren regenfreien Sonnenstunden zu rechnen. Die
Temperaturen liegen bei 8 – 18 Grad.
Heute könnte man gut einen Kürbis aushöhlen. Mit einer Kerze sieht er des Nachts sehr unheimlich aus.
Aus dem Kürbisresten kann man eine leckere Suppe kochen, oder einen leckeren Kuchen backen.
Freitag,23.10.2009
Auch heute scheint die Sonne, die nur von ein paar dicken Wolken gestört
wird. Die Temperaturen liegen bei 7 – 18 Grad.
Der Tag sollte genutzt werden um ein wenig Sonne zu tanken. Und vielleicht auch um einen leckeren
Kürbiskuchen zu backen.
Samstag,24.10.2009
Heute ist mit einigen Schauern zu rechnen. Aber in der regenfreien Zeit
zeigt sich die Sonne. Die Temperaturen liegen bei 9 – 19 Grad.
Dieser Tag ist mit entsprechender Kleidung gut geeignet, einen schönen Herbstspaziergang zu unternehmen
und das Farbenspiel der Natur zu beobachten. Danach sollte man sich mit einer heißen Suppe oder einem
heißen Getränk schön aufwärmen. Die Herbstdekoration sollte so langsam abgeschlossen werden.
Auch kann
man schon an Weihnachten denken und vielleicht die ersten „Geschenke“ aus der Küche herstellen.