Ausgabe 124 | Seite 3 18. Oktober 2009 AD
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Berufe im Mittelalter

Es gab im Mittelalter sehr viel Berufe, die wir heute teilweise noch nicht einmal mehr mit dem Namen kennen. Einige hören sich dazu auch sehr kurios an. Andere wiederum kennt man heute unter einem anderen Namen. In dieser Reihe werde ich versuchen, ein paar Berufe zu finden, die hoffentlich nicht jedem ein Begriff sind.



Papiermacher

Der Papiermacher war auch unter dem Namen Papyrer, Papiermüller und Papierer bekannt.

In Nürnberg wurde die erste Papiermühle 1390 in Betrieb gesetzt. So konnte das teure Pergament, welches aus Tierhäuten hergestellt wurde, durch das billigere Papier abgelöst werden.

Von der Handwerksordnung war eine Lehrzeit von 4 Jahren vorgesehen. Ausnahmen bildeten hier die Meistersöhne, weil die nur 3 Jahre in die Lehre mussten. Der Lehrling war nur 14 Tage auf der Mühle, dann wurde er auf Wanderschaft geschickt. Ein Meisterstück musste nicht abgelegt werden. Ihm standen aber Herbergsrecht und Zehrgeld zu. Man konnte aber nur Meister werden, wenn man eine Mühle erben, kaufen oder pachten konnte. Die meisten Mühlen blieben so in Familienbesitz.

Um Papier herzustellen waren viele Arbeitsschritte nötig und dazu auch viele Hilfskräfte. Frauen und Kinder waren neben den Lehrlingen als Tagelöhner als Lumpenreisser, Sortierer, Wäscher, Stampfer, Formmacher, Büttknecht, Gautscher, Leger, Glätter, Mühlbereiter, Trockner, Leimer und Packer tätig. Sie hatten eine Arbeitszeit von 12 – 15 Stunden täglich. Die Gefahr an Milzbrand zu erkranken war sehr groß, da sie Kontakt mit den faulenden Lumpen hatten. Aber auch rheumatische Erkrankungen traten sehr oft auf, da sie immer Nässe und Zugluft ausgesetzt waren.



Reeper

Der Reeper ist uns allen heute eher bekannt als Seiler. Aber er wurde auch Gordeler, Kabldreher, Kurdelmacher, Reepschläger und Reifer genannt.

In Küstennähe stellen sie schwere Seile für die Schiffahrt her, im Inland stellten sie dünne Seile für die Fischerei, das Bauhandwerk und für die Landwirtschaft her.

Einige Bauern führten dieses Handwerk als Nebenerwerb durch. Seile wurden aus Flachs und Hanf hergestellt. Man behandelte das Rohmaterial auf einem Schwingbock. Dadurch entstand langfaseriger Kernhanf und mittellanger Hanf, der dann auf dem Seilerrad versponnen wurde. Um es zu verspinnen mußte der Seiler rückwärts gehen. Der „Weg“ den er dabei nahm, nannte man Reeperbahn und war bis zu 300 Meter lang. Die Seilerbahnen waren mit nur 50 Metern um einiges kürzer.


Sarwerke

Man nannte den Sarwerke auch Sarwote und Sarbucher. Sie stellten Panzer- und Harnische her. Aber auch sogenannte „Sarbalg“ fertigten sie aus Leder an. Ein Sawoter war ein Rüstungsmacher, ein Sarworte war ein Verfertiger von Rüstungen. Man nannte ihn auch Höhöer, der Sawürk war ein Ringpanzermacher.

Kettenrüstungen wurden meistens aus Eisenringen hergestellt. Eine komplette Rüstung bestand aus mehr als 10.000 Eisenringen, was natürlich ein enormes Gewicht darstellte und sich auch im Preis wiederspiegelte. Meist konnten sich nur die Adligen und einige Geistliche solche Rüstungen leisten.

Die Stahlringe wurden ineinander vernietet um ein Aufplatzen der Ringe, z. B. durch Pfeilschüsse, zu erschweren. Eine Kettenrüstung bot guten Schutz gegen gegen Schnittverletzungen. Aber gegen kräftige Hiebe und Stiche konnte sie nichts mehr entgegensetzen. So kam es dann, das man darunter Textilrüstungen trug, auch Gambeson genannt. Ohne Tragen dieser Unterkleidung war es sehr sehr unangenehm eine Kettenrüstung zu tragen. Der Schutz vor Hieb- und Stichwaffen erhöhte sich durch das Tragen von Textilrüstungen ungemein.

Aber es wurde noch kein großer Schutz durch Lanzenstiche, Streitaxthiebe und Bolzen/Pfeilen aus Armbrüsten und Bögen. Man ging dann dazu über, die Kettenpanzer mit Metallplatten nach und nach zu versehen. So entstand dann der Plattenpanzer. Dieser bot einen größeren Schutz.

Deutschland war eine Hochburg für die Herstellung von Ketten- und Plattenpanzer in Europa.

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... 18.10.1356

Basel wird durch ein schweres Erdbeben und den daraus rührenden Bränden fast gänzlich zerstört.

... 18.10.1502

Die Universität Wittenberg „Leucorea“ wird an diesem Tage durch Bestreben von Kurfürst Friedrich III gegründet. Ausgebildet wurden hier Mediziner, Theologen und Juristen.

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Wetterhexe

Von vielen Lesern wurde ich schon angeschrieben, ob ich nicht als Hexe für gutes Wetter sorgen könnte. Nun ja, ich gebe mir die allergrößte Mühe. Aber es ist leider nicht immer möglich jedem Gerecht zu werden. Der eine wünscht sich zur Zeit Regen, weil der Garten und die Felder Wasser brauchen und er nicht so viel Trinkwasser vergeuden möchte, der andere wiederum hätte gerne mindestens 30 Grad im Schatten, weil er Urlaub hat und sich sonnen will, der nächste wiederum hätte gerne nur 25 Grad im Schatten, weil er eine Fahrradtour geplant hat. Ich hoffe ihr versteht jetzt, warum ich nicht immer in jedem Bundesland für gutes Wetter sorgen kann.

Da meine magischen Fähigkeiten aber auch begrenzt sind, ist es mir nicht möglich Euch das Wetter für Österreich, Schweiz oder andere Länder vorauszusagen. Manchmal spielt mir meine Glaskugel aber auch Streiche. Dann erscheint in meiner Glaskugel Regen und es kommt gar kein Regen. Dann wiederum gibt es Tage, wo meine Magd die Glaskugel nicht richtig geputzt hat und ich das Wetter nur verschwommen voraussehe. Aber ich arbeite noch an diesem launischen Problem meiner Glaskugel.

Sonntag,18.10.2009

Heute haben wir einen frühwinterlichen Tag. Schneefall bis in die Mittelgebirge. Der Rest von Deutschland hat Regen. Es ist kaum mit trockenen Abschnitten zu rechnen. Die Temperaturen liegen bei 2 – 10 Grad. Auch mit Frost ist noch weiter zu rechnen. Hexen wird empfohlen passende Kleidung beim Fliegen anzuziehen. Besonders sollte auf die Handschuhe geachtet werden.

Ein idealer Tag um eine kleine Geschichte für das Tagblatt zu schreiben. Bei einer Tasse Tee und einem leckeren Stück Kuchen geht es nochmal zu gut.



Montag,19.10.2009

So langsam wird das Wetter von Westen her freundlich. Die Regen- und Schneefälle lassen nach. Und die Sonne ist öfter zu sehen. Die Temperaturen liegen bei 5 – 15 Grad. Weiterhin ist in der Nacht mit Frost zu rechnen.

Sobald die Sonne scheint, sollte man sich warm anziehen und raus in die Natur gehen. Danach wärmt eine heiße Tasse Tee und ein gemütliches Ofenfeuer.

Dienstag,20.10.2009

Heute haben wir Hexensuppe !
Der Tag beginnt nebelig und wird nebelig enden. Ab und an schafft es aber die Sonne durch die Nebelschwaden zu schauen. Die Temperaturen liegen bei 8 – 13 Grad

Diesen Tag sollte man nutzen um seinen Garten aufzuräumen und die restliche Herbstdekoration anzubringen.

Mittwoch,21.10.2009

Auch heute ist Suppentag !
Wieder durchgehender Nebel, der sich frühstens ab frühen Nachmittag aufklärt. Die Temperaturen liegen bei 9 – 16 Grad Ideal um eine heiße kräftige Rindfleischsuppe zu kochen. Rindfleisch kochen, kleinschneiden, kleingeschnittenes Suppengemüse dazu, Eierstich dazu, würzen. Fertig. Wärmt richtig gut!

Donnerstag,22.10.2009

Heute ist der Tag sehr bedeckt. Ab und an ein paar kleine Schauer sollten eingeplant werden. Es ist aber mit größeren regenfreien Sonnenstunden zu rechnen. Die Temperaturen liegen bei 8 – 18 Grad. Heute könnte man gut einen Kürbis aushöhlen. Mit einer Kerze sieht er des Nachts sehr unheimlich aus. Aus dem Kürbisresten kann man eine leckere Suppe kochen, oder einen leckeren Kuchen backen.

Freitag,23.10.2009

Auch heute scheint die Sonne, die nur von ein paar dicken Wolken gestört wird. Die Temperaturen liegen bei 7 – 18 Grad. Der Tag sollte genutzt werden um ein wenig Sonne zu tanken. Und vielleicht auch um einen leckeren Kürbiskuchen zu backen.

Samstag,24.10.2009

Heute ist mit einigen Schauern zu rechnen. Aber in der regenfreien Zeit zeigt sich die Sonne. Die Temperaturen liegen bei 9 – 19 Grad. Dieser Tag ist mit entsprechender Kleidung gut geeignet, einen schönen Herbstspaziergang zu unternehmen und das Farbenspiel der Natur zu beobachten. Danach sollte man sich mit einer heißen Suppe oder einem heißen Getränk schön aufwärmen. Die Herbstdekoration sollte so langsam abgeschlossen werden.
Auch kann man schon an Weihnachten denken und vielleicht die ersten „Geschenke“ aus der Küche herstellen.

© Hexchensland


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