Ausgabe 122 | Seite 2 4. Oktober 2009 AD
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Kopfgrafik - © upjers GmbH & Co. KG

 

Hexen-Literatur-WBW

Der Hexen-Literatur-WBW ist nun vorüber und die Gewinner stehen fest. Heute lest ihr den Beitrag auf Platz 3, der mit einer Penna Aureum belohnt wurde. Herzlichen Glückwunsch!

Gegen Ende des Mittelalters wurde die schwarze Katze zum Bösen degradiert. Sie galt nun nicht mehr als niedlich und verschmust und nützlich Mäuse zu jagen, sondern sie verkörperte das Böse, woran die Kirche nicht unschuldig war. Schwarz war die Farbe des Dämonischen und somit wurde die schwarze Katze als gefährlich angesehen.

Sie wurde auch immer wieder mit den Hexen in Verbindung gebracht, daher hat man nicht nur Hexenjagd betrieben, sondern versuchte auch das schwarze Katzentier auszurotten. Besaß man also eine schwarze Katze, konnte man als Hexer oder Hexe angesehen werden und somit brachte die schwarze Katze tatsächlich ihren Besitzern Unglück.

Läuft einem eine schwarze Katze von links über den Weg, so soll das extrem Unglück bringen, denn seither gilt die linke Seite als die schlechte Seite.

Heute gilt für manchen abergläubischen Menschen noch immer: Es heißt von links nach rechts, da pecht`s und von rechts nach links, da gelingt`s.

© Baerchen City


Haarfärbemittel von Tabernaemontanus 1731 für blondes Haar

Aus dem Archiv

Schön gel Haar zu machen.
Nimm Schellkrautwurtzel sauber gereiniget Und Ferberrothwurtzel
Jedes gleich viel nach deinem Gefallen
Stosse sie zu einem reinen subtilen Pulver Und behalte es.
Darnach nimm Baumöl ein Becherlein voll
Thu darein frisch Schellkrautwurtzel
Geschabet Buxbaumenholtz
Jedes 1 Loth
Römischen Kümmel
Ein halb Loth
1 quintlein
guten weissen Wein zween Löffel voll:
Laß diese Stück mit einander sieden
Biß der Wein eingesotten ist
Als dann seihe es durch ein Tüchlein.
Mit diesem Öl temperier das obgemeldte Pulver
Daß ein Sälblein werde
Und schmiere oder salbe damit die Haar wol
Daß es also ein Tag und ein Nacht bleiben:
Des Morgens zwag das Haubt mit einer Laugen die von Kölkrautstengeln Eschen und Gerstenspreuer gemachet seye.

© MurmelTown


Wetterhexe

Von vielen Lesern wurde ich schon angeschrieben, ob ich nicht als Hexe für gutes Wetter sorgen könnte. Nun ja, ich gebe mir die allergrößte Mühe. Aber es ist leider nicht immer möglich jedem Gerecht zu werden. Der eine wünscht sich zur Zeit Regen, weil der Garten und die Felder Wasser brauchen und er nicht so viel Trinkwasser vergeuden möchte, der andere wiederum hätte gerne mindestens 30 Grad im Schatten, weil er Urlaub hat und sich sonnen will, der nächste wiederum hätte gerne nur 25 Grad im Schatten, weil er eine Fahrradtour geplant hat. Ich hoffe ihr versteht jetzt, warum ich nicht immer in jedem Bundesland für gutes Wetter sorgen kann.

Da meine magischen Fähigkeiten aber auch begrenzt sind, ist es mir nicht möglich Euch das Wetter für Österreich, Schweiz oder andere Länder vorauszusagen. Manchmal spielt mir meine Glaskugel aber auch Streiche. Dann erscheint in meiner Glaskugel Regen und es kommt gar kein Regen. Dann wiederum gibt es Tage, wo meine Magd die Glaskugel nicht richtig geputzt hat und ich das Wetter nur verschwommen voraussehe. Aber ich arbeite noch an diesem launischen Problem meiner Glaskugel.

Sonntag, 4.10.09

Als ich heute morgen in meine Wetterküche komme, sehe ich das Unheil sofort: Meine Glaskugel ist total stumpf und übersät mit kleinen roten Punkten. Ich bin mit ihr sofort zum Medicus gelaufen, der mir aber nur bestätigt, dass es sich hier um Glaskugelscharlach handelt.

Da hilft auch kein Glaskugelcillin, die Wetterprognosen müssen diese Woche ausfallen.

Verzeiht!

© Hexchensland


Berufe im Mittelalter

Es gab im Mittelalter sehr viele Berufe, die wir heute teilweise noch nicht einmal mehr mit dem Namen kennen. Einige hören sich dazu auch sehr kurios an. Andere wiederum kennt man heute unter einem anderen Namen. In dieser Reihe werde ich versuchen, ein paar Berufe zu finden, die hoffentlich nicht jedem ein Begriff sind.



Goldschlager

Der Golschlager wird auch Gold- und Silberschlager genannt oder auch Gold- und Silberschläger. Die Goldschläger hatten eine Lehrzeit von 5 bis 7 Jahren. Die Bezahlung erfolgte bei den Lehrlingen und Gesellen nach der Zahl der geschlagenen Formen.

Nachdem das Rohmaterial geschmolzen und legiert wurde, wurde es in Formen (Zaine) gegossen. Danach wurde es durch Auswalzen und Glühen in Papierdicke geschnitten. Nach dem Schneiden wurde es geschlagen, wobei 150 Goldplatten zwischen die Blätter der Quetsche gelegt wurden und mit einem Schlaghammer bearbeitet wurden. In einer Lotform wurde dieser Vorgang wiederholt. Daraus entstanden dann 2400 Blätter. Durch das bearbeiten mit einer Dünnschlagform wurde das fertige Produkt dann in Papierbücher eingelegt und dann verkauft. Ab dem 19. Jahrhundert wurde diese handwerkliche Arbeit durch Walzwerke abgelöst.

Blattgold fand in vielen Bereichen Verwendung. Goldspinnerinnen umwoben damit den Grundfaden, Schleifer und Schwertfeger benutzten Doppelgold zum Feuervergolden. Maler und Bildhauer benötigten Feingold. Buchbinder benutzten Fransgold, was mit Silber versetzt war, zum Vergolden. Glaser vergoldeten Fensterblei, Apotheker vergoldeten ihre Pillen. Zu den Abnehmern von Blattgold gehörten auch Gürtler, Büchsenmacher, Schlosser, Schreiner und Schmieden.



Gürtler

Der Gürtler wurde auch Gelbgießer genannt. Den Beruf des Gürtlers gibt es schon seit der Bronzezeit. Er stellte viele Produkte her, z. B. Gürtelschnallen, Gewandschliessen, Schuhschnallen, Beschläge für Pferdegeschirre und Kutschen, Uniformmützen, Schmuck aus unedlen Metallen, Dosen, Essbesteck, Bügeleisen etc.

Als Rohmaterial nutzten sie meist goldglänzende Bronze, Kupfer und Messing. Seltener Edelmetalle, Stahl und Eisen. Normale Erzeugnisse entstanden durch Giessen, Pressen, Löten, Nieten, Falzen und Bördeln. Luxusartikel wurden durch Polieren, Vergolden und Versilbern, Patinieren und Brünieren, Prägen, Gravieren und Ziselieren veredelt. Sie hatten eine Lehrzeit von 5 – 8 Jahren. Als Meisterstück mussten sie meistens 1 – 2 vergoldete Kutschgeschirre anfertigen. Auch Stempel nach eigenen Entwürfen mussten oft gefertigt werden.

Als im 18. Jahrhundert die Massenproduktion einsetzte, wurde diese handwerkliche Fertigung verdrängt.


Hammacher

Der Hammacher ist uns heute eher unter dem Begriff Sattler, Riemer, Senkler oder Kummeder bekannt. Die Sattler fertigten Sättel und waren für die Lederausstattung in Kutschen zuständig. Sie stellten auch Koffer her. Ab dem 17. Jahrhundert waren sie dann auch als Polsterer und Tapezierer tätig.

Die Riemer stellten Gurte und Riemen für das Zaumzeug her. Beide Berufe waren häufig miteinander vereint. Um die Zahl der Meister zu begrenzen, durfte ein Meister erst wieder einen Lehrling zur Lehre annehmen, wenn der vorherige 3 Jahre schon ausgelernt hatte. Aus dem Stand des Sattlers gingen auch später Beutler und Handschuhmacher hervor.

Am Anfang gerbten die Hammacher ihr Leder noch selber. Später kauften sie das Rohleder von Gerbern an. Ihre Erzeugnisse stellten sie meist vor Ort im Auftrag her. Bei größeren Militäraufträgen wurden die Aufträge unter den Hammachern aufgeteilt.

©Hexchensland




... 4.10.1582

Der Gregorianische Kalender von Papst Gregor XIII wurde am 04.10.1582 eingeführt. Der nächste Tag war dann der 15. Oktober (nicht der 05. Oktober). Die Einführung erfolgte erst in den katholischen Gebieten. Hauptsächlich war dies in Spanien, Portugal, Polen und teilweise Italien der Fall. Der Rest von Europa folgte erst später.

© Hexchensland


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