Das Brot war im Mittelalter das Hauptnahrungsmittel. Mindestens 1 Kilo
wurde pro Tag und Kopf verzehrt. Und je ärmer eine Familie war, umso mehr Brot wurde gegessen.
Hauptsächlich wurde es aus Roggenmehl gebacken und im Namen der Kirche war es verboten, ofenwarmes Brot
zu verzehren. Etwas genussvolles im Namen der Kirche, das ließ sich einfach nicht vereinbaren. Das Brot
sollte wenigstens einen Tag alt sein. Und aus reinem Weizenmehl durfte es auch nicht gebacken sein,
sondern wenigstens zu einem drittel mit anderem Mehl vermengt. Brot aus Weizen- und Gerstenmehl war den
hohen Herren und dem reichen Bürger vorbehalten. Das Gesinde bekam Brot aus Hafermehl. In schlechten
Zeiten wurde dem Brotteig noch einiges anderes zugemischt. Zum Beispiel: Mehl aus gemahlenen Bohnen,
getrockneten Pilzen, Hirse oder Erbsen. Und wenn es richtig übel war, in Kriegszeiten, aßen die armen
Bürger auch Brot aus Rüben, Zwiebeln oder aus Haselnussblüten und Traubenkernen.
Aber waren die Zeiten gut oder war Feiertag, so gönnte sich jeder sein Weizenbrot. Es wurden dann auch
kleine Semmelbrötchen gebacken und man ließ es sich gut gehen.
Große Roggenbrotscheiben benutzten die hohen Herrschaften als Teller. Sie legten darauf ihr Fleisch ab.
Waren sie gesättigt bekamen die Hunde oder die Bettler das fettgetränkte Brotstück.
Es gab im Mittelalter sehr viel Berufe, die wir heute teilweise noch
nicht einmal mehr mit dem Namen kennen.
Einige hören sich dazu auch sehr kurios an. Andere wiederum kennt man heute unter einem anderen Namen.
In dieser Reihe werde ich versuchen, ein paar Berufe zu finden, die hoffentlich nicht jedem ein Begriff
sind.
Filzer
Der Filzer wurde auch Hutmacher, Hüter, Huter, Hutschmucker, Loderer,
Putzmacher, Modist und Hutaufstutzer genannt.
Der Filzer ging aus dem Berufsstand des Webers hervor. Seine Lehrzeit betrug 2 – 3 Jahre und danach
musste er auf genauso lange Wanderschaft gehen. Zur Verarbeitung dienten Wolle, Hasen-, Kaninchen-,
Otter- und Biberhaar als Rohstoff. Sie fertigten Hüte für die Bevölkerung und arbeiteten alte Hüte auf
und versahen sie mit Federn und Bändern.
Viele Huter litten unter Lähmungen und Gliederzittern. Hervorgerufen wurde dies durch das Scheidewasser
zur Aufbereitung der Rohstoffe.
Freimann
Der Freimann ist uns eher als Scharfrichter bekannt, oder als Henker,
Kasperer, Nachrichter oder Schinder.
Aber jede dieser Berufsbezeichnungen war auch für eine bestimmte Arbeit zuständig.
Der Scharfrichter war derjenige, der Enthauptungen durchführte.
Der Henker war für das Hängen am Galgen zuständig.
Der Kasperer vollführte auf Vollstreckungen, half aber der Bevölkerung auch durch seinen medizinischen
Rat sowie der Herstellung von Wundsalben und Behandlung von Knochenbrüchen.
Der Schinder zog den Verurteilten die Haut bei lebendigem Leibe ab.
Der Freimann war derjenige der beim Militär die Hinrichtung ausführte.
Der Nachrichter hatte schon zur Verhörung seinen Einsatz. Mit verschiedenem Folterwerkzeug wurden
Geständnisse erpresst.
Natürlich durften diese Folterungen nicht den Tode zur Folge haben. Nach der
Folter wurden sie gepflegt, damit sie wieder zur nächsten Folter geführt werden konnten. Medizinische
Kenntnisse waren also sehr wichtig beim Nachrichter. Der Nachrichter folterte aber nicht nur, sondern
war auch dafür da, Dieben und Meineidern eine Hand abzuhacken, Gotteslästerern die Zunge rauszuschneiden,
Verbrecher auf das Rad zu flechten und zu vierteln und Personen, die der Hexererei überführt wurden zu
ertränken oder auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen. Auch die Prügelstrafe, die es sehr oft gab, vollzog
er.
Diese Berufe gehörten zu den unehrenhaften Berufen. Sie wurden in der Gesellschaft gemieden. Sie hatten
außerhalb der Städte ihre Häuser und durften nur ihresgleichen heiraten. Irgendwann waren alle
Scharfrichter miteinander verwandt (Inzucht).
Außer dem Freimann hatten alle keinen festen Lohn, sie rechneten mit den Städten und Gemeinden über eine
Taxenordnung ab. Diese war gestaffelt nach der auszuführenden Strafe.
Diese Berufe mussten auch erlernt werden. Sie hatten also eine Lehr- und Gesellenzeit. Das Meisterstück
war entweder eine kunstvolle Enthauptung, oder Hinrichtung am Galgen. Ging dieses Meisterstück schief,
traf den Vollstrecker nicht nur der Zorn der Schaulustigen sondern er musste dann auch mit empfindlichen
Strafen der Behörden rechnen.
Geschmeidler
Der Geschmeidler ist uns eher als Gold-, Edel- und Silberschmied bekannt.
Der Geschmeidler stellte nicht nur Schmuck, Trinkgefässe und Tafelgeschirr her. Er war auch für die
Herstellung von Hostiendosen und Altären zuständig. Die einzige Ausnahme bildete hier der Edelschmied,
der war für das Emaillieren, Gravieren, Ziselieren, Feuervergolden und das Einfassen von Edelsteinen
zuständig.
Ursprünglich waren die Goldschmieden in den Klöstern angesiedelt. Ab dem 12. Jahrundert führten sie ihr
Handwerk bei Hofe fort oder in Städten.
Sie hatten eine Lehrzeit von 2 Jahren und eine Gesellenzeit von 6 Jahren. Die Arbeiten wurden überwacht
und geprüft von den Zunftmeistern und den Schaubeamten. Entsprach die Arbeit den verschiedenen
vorgeschriebenen Kriterien erfolgte eine Kennzeichnung mit den entsprechenden Punzen. Die Stempelpflicht
in Deutschland besteht erst seit 1884.
Von vielen Lesern wurde ich schon angeschrieben, ob ich nicht als Hexe
für gutes Wetter sorgen könnte. Nun ja, ich gebe mir die allergrößte Mühe. Aber es ist leider nicht
immer möglich jedem Gerecht zu werden. Der eine wünscht sich zur Zeit Regen, weil der Garten und die
Felder Wasser brauchen und er nicht so viel Trinkwasser vergeuden möchte, der andere wiederum hätte gerne
mindestens 30 Grad im Schatten, weil er Urlaub hat und sich sonnen will, der nächste wiederum hätte
gerne nur 25 Grad im Schatten, weil er eine Fahrradtour geplant hat. Ich hoffe ihr versteht jetzt, warum
ich nicht immer in jedem Bundesland für gutes Wetter sorgen kann.
Da meine magischen Fähigkeiten aber
auch begrenzt sind, ist es mir nicht möglich Euch das Wetter für Österreich, Schweiz oder andere Länder
vorauszusagen. Manchmal spielt mir meine Glaskugel aber auch Streiche. Dann erscheint in meiner Glaskugel
Regen und es kommt gar kein Regen. Dann wiederum gibt es Tage, wo meine Magd die Glaskugel nicht richtig
geputzt hat und ich das Wetter nur verschwommen voraussehe. Aber ich arbeite noch an diesem launischen
Problem meiner Glaskugel.
Sonntag,27.09.09
Heute haben wir nochmals einen schönen Altweibersommer-Tag. Die
Temperaturen können Nachmittags Werte von bis zu 24 Grad erreichen.
Da der Herbst vor der Tür steht,
sollte man diese warmen Stunden nochmal richtig auskosten. Kürbis- und Apfelfeste finden momentan genauso
wie Bauernmärkte fast an jeder Ecke statt.
Montag,28.09.09
Der Herbst hat uns diese Woche in seinen Fängen. Heute wechselt es immer
wieder zwischen Regen und Sonnenschein. Die Temperaturen erreichen nicht mehr als 20 Grad.
Auch ein
leichtes Lüftchen weht zwischendurch. Um dem depressivem Wetter entgegenzuwirken, empfehle ich einen
schönen heißen Orangentee.
Dienstag,29.09.09
Auch heute ist das Tragen von Regenkleidung oder eines Regenschirmes
unerlässlich. Es ist mit kräftigen Regenschauern zu rechnen und teilweise auch mit leichten Windböen.
Die Temperaturen liegen bei 15 – 18 Grad.
Brombeeren sind schon reif, es lohnt sich, sie abzuernten und
danach eine leckere Marmelade oder ein leckeres Gelee zu kochen.
Mittwoch,30.09.09
Es regnet, es regnet.....
Auch heute haben wir in ganz Deutschland viel Regen, der ab und an ein paar trockene Minuten beschert.
Die Temperaturen erreichen Werte von 13 – 19 Grad.
Ein Tipp an alle Hausfrauen, putzt Euer Heim fertig,
damit ihr am Wochenende Zeit habt, das schöne Wetter zu genießen. Hexen wird empfohlen nach ihren zum
trocknen aufgehängten Kräutern zu schauen.
Donnerstag,1.10.09
Heute schafft es die Sonne, etwas länger zwischen den Regenwolken
hervorzuschauen. Die Temperaturen liegen bei 15 – 20 Grad. Teilweise ist mit starkem Nebel morgens zu
rechnen.
Dieser Tag ist ideal das Unkraut zu entfernen. Nach den Regengüssen lässt es sich leicht aus dem Boden
ziehen samt Wurzel.
Freitag,2.10.09
Ein fast regenfreier Tag stellt sich ein. Wenn der Frühnebel verschwunden
ist, schaut auch die Sonne etwas länger raus. Die Temperaturen liegen bei 13 – 19 Grad. Mittagspausen
sollten dazu ausgenutzt werden, um an die frische Luft zu gehen um einem Herbsttief vorzubeugen. Auch der
tägliche Verzehr von Obst und Gemüse ist anzuraten.
Heute lohnt es sich nochmal, einen schönen Kuchen zu backen, vielleicht einen Pflaumenkuchen oder
Apfelkuchen.
Samstag,3.10.09
Heute ist kaum noch mit Regenschauern zu rechnen, trotz der immer wieder
aufkehrenden starken Bewölkung. Die Temperaturen erreichen 15 – 20 Grad.
Heute ist der ideale Tag, Pilze im Wald zu sammeln, Holunderbeeren abzuernten, oder schon nach den
ersten Hagebutten zu schauen.