Ausgabe 121 | Seite 5 27. September 2009 AD
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Kopfgrafik - © upjers GmbH & Co. KG

 

Unser täglich Brot

Aus dem Archiv

Das Brot war im Mittelalter das Hauptnahrungsmittel. Mindestens 1 Kilo wurde pro Tag und Kopf verzehrt. Und je ärmer eine Familie war, umso mehr Brot wurde gegessen.

Hauptsächlich wurde es aus Roggenmehl gebacken und im Namen der Kirche war es verboten, ofenwarmes Brot zu verzehren. Etwas genussvolles im Namen der Kirche, das ließ sich einfach nicht vereinbaren. Das Brot sollte wenigstens einen Tag alt sein. Und aus reinem Weizenmehl durfte es auch nicht gebacken sein, sondern wenigstens zu einem drittel mit anderem Mehl vermengt. Brot aus Weizen- und Gerstenmehl war den hohen Herren und dem reichen Bürger vorbehalten. Das Gesinde bekam Brot aus Hafermehl. In schlechten Zeiten wurde dem Brotteig noch einiges anderes zugemischt. Zum Beispiel: Mehl aus gemahlenen Bohnen, getrockneten Pilzen, Hirse oder Erbsen. Und wenn es richtig übel war, in Kriegszeiten, aßen die armen Bürger auch Brot aus Rüben, Zwiebeln oder aus Haselnussblüten und Traubenkernen.

Aber waren die Zeiten gut oder war Feiertag, so gönnte sich jeder sein Weizenbrot. Es wurden dann auch kleine Semmelbrötchen gebacken und man ließ es sich gut gehen. Große Roggenbrotscheiben benutzten die hohen Herrschaften als Teller. Sie legten darauf ihr Fleisch ab. Waren sie gesättigt bekamen die Hunde oder die Bettler das fettgetränkte Brotstück.

© Sophie von Kirchhain


Berufe im Mittelalter

Es gab im Mittelalter sehr viel Berufe, die wir heute teilweise noch nicht einmal mehr mit dem Namen kennen.

Einige hören sich dazu auch sehr kurios an. Andere wiederum kennt man heute unter einem anderen Namen. In dieser Reihe werde ich versuchen, ein paar Berufe zu finden, die hoffentlich nicht jedem ein Begriff sind.



Filzer

Der Filzer wurde auch Hutmacher, Hüter, Huter, Hutschmucker, Loderer, Putzmacher, Modist und Hutaufstutzer genannt. Der Filzer ging aus dem Berufsstand des Webers hervor. Seine Lehrzeit betrug 2 – 3 Jahre und danach musste er auf genauso lange Wanderschaft gehen. Zur Verarbeitung dienten Wolle, Hasen-, Kaninchen-, Otter- und Biberhaar als Rohstoff. Sie fertigten Hüte für die Bevölkerung und arbeiteten alte Hüte auf und versahen sie mit Federn und Bändern.

Viele Huter litten unter Lähmungen und Gliederzittern. Hervorgerufen wurde dies durch das Scheidewasser zur Aufbereitung der Rohstoffe.



Freimann

Der Freimann ist uns eher als Scharfrichter bekannt, oder als Henker, Kasperer, Nachrichter oder Schinder. Aber jede dieser Berufsbezeichnungen war auch für eine bestimmte Arbeit zuständig.

Der Scharfrichter war derjenige, der Enthauptungen durchführte. Der Henker war für das Hängen am Galgen zuständig. Der Kasperer vollführte auf Vollstreckungen, half aber der Bevölkerung auch durch seinen medizinischen Rat sowie der Herstellung von Wundsalben und Behandlung von Knochenbrüchen. Der Schinder zog den Verurteilten die Haut bei lebendigem Leibe ab. Der Freimann war derjenige der beim Militär die Hinrichtung ausführte. Der Nachrichter hatte schon zur Verhörung seinen Einsatz. Mit verschiedenem Folterwerkzeug wurden Geständnisse erpresst.

Natürlich durften diese Folterungen nicht den Tode zur Folge haben. Nach der Folter wurden sie gepflegt, damit sie wieder zur nächsten Folter geführt werden konnten. Medizinische Kenntnisse waren also sehr wichtig beim Nachrichter. Der Nachrichter folterte aber nicht nur, sondern war auch dafür da, Dieben und Meineidern eine Hand abzuhacken, Gotteslästerern die Zunge rauszuschneiden, Verbrecher auf das Rad zu flechten und zu vierteln und Personen, die der Hexererei überführt wurden zu ertränken oder auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen. Auch die Prügelstrafe, die es sehr oft gab, vollzog er.

Diese Berufe gehörten zu den unehrenhaften Berufen. Sie wurden in der Gesellschaft gemieden. Sie hatten außerhalb der Städte ihre Häuser und durften nur ihresgleichen heiraten. Irgendwann waren alle Scharfrichter miteinander verwandt (Inzucht). Außer dem Freimann hatten alle keinen festen Lohn, sie rechneten mit den Städten und Gemeinden über eine Taxenordnung ab. Diese war gestaffelt nach der auszuführenden Strafe.

Diese Berufe mussten auch erlernt werden. Sie hatten also eine Lehr- und Gesellenzeit. Das Meisterstück war entweder eine kunstvolle Enthauptung, oder Hinrichtung am Galgen. Ging dieses Meisterstück schief, traf den Vollstrecker nicht nur der Zorn der Schaulustigen sondern er musste dann auch mit empfindlichen Strafen der Behörden rechnen.


Geschmeidler

Der Geschmeidler ist uns eher als Gold-, Edel- und Silberschmied bekannt. Der Geschmeidler stellte nicht nur Schmuck, Trinkgefässe und Tafelgeschirr her. Er war auch für die Herstellung von Hostiendosen und Altären zuständig. Die einzige Ausnahme bildete hier der Edelschmied, der war für das Emaillieren, Gravieren, Ziselieren, Feuervergolden und das Einfassen von Edelsteinen zuständig.

Ursprünglich waren die Goldschmieden in den Klöstern angesiedelt. Ab dem 12. Jahrundert führten sie ihr Handwerk bei Hofe fort oder in Städten. Sie hatten eine Lehrzeit von 2 Jahren und eine Gesellenzeit von 6 Jahren. Die Arbeiten wurden überwacht und geprüft von den Zunftmeistern und den Schaubeamten. Entsprach die Arbeit den verschiedenen vorgeschriebenen Kriterien erfolgte eine Kennzeichnung mit den entsprechenden Punzen. Die Stempelpflicht in Deutschland besteht erst seit 1884.

© Hexchensland


Wetterhexe

Von vielen Lesern wurde ich schon angeschrieben, ob ich nicht als Hexe für gutes Wetter sorgen könnte. Nun ja, ich gebe mir die allergrößte Mühe. Aber es ist leider nicht immer möglich jedem Gerecht zu werden. Der eine wünscht sich zur Zeit Regen, weil der Garten und die Felder Wasser brauchen und er nicht so viel Trinkwasser vergeuden möchte, der andere wiederum hätte gerne mindestens 30 Grad im Schatten, weil er Urlaub hat und sich sonnen will, der nächste wiederum hätte gerne nur 25 Grad im Schatten, weil er eine Fahrradtour geplant hat. Ich hoffe ihr versteht jetzt, warum ich nicht immer in jedem Bundesland für gutes Wetter sorgen kann.

Da meine magischen Fähigkeiten aber auch begrenzt sind, ist es mir nicht möglich Euch das Wetter für Österreich, Schweiz oder andere Länder vorauszusagen. Manchmal spielt mir meine Glaskugel aber auch Streiche. Dann erscheint in meiner Glaskugel Regen und es kommt gar kein Regen. Dann wiederum gibt es Tage, wo meine Magd die Glaskugel nicht richtig geputzt hat und ich das Wetter nur verschwommen voraussehe. Aber ich arbeite noch an diesem launischen Problem meiner Glaskugel.

Sonntag,27.09.09

Heute haben wir nochmals einen schönen Altweibersommer-Tag. Die Temperaturen können Nachmittags Werte von bis zu 24 Grad erreichen.

Da der Herbst vor der Tür steht, sollte man diese warmen Stunden nochmal richtig auskosten. Kürbis- und Apfelfeste finden momentan genauso wie Bauernmärkte fast an jeder Ecke statt.



Montag,28.09.09

Der Herbst hat uns diese Woche in seinen Fängen. Heute wechselt es immer wieder zwischen Regen und Sonnenschein. Die Temperaturen erreichen nicht mehr als 20 Grad.

Auch ein leichtes Lüftchen weht zwischendurch. Um dem depressivem Wetter entgegenzuwirken, empfehle ich einen schönen heißen Orangentee.

Dienstag,29.09.09

Auch heute ist das Tragen von Regenkleidung oder eines Regenschirmes unerlässlich. Es ist mit kräftigen Regenschauern zu rechnen und teilweise auch mit leichten Windböen. Die Temperaturen liegen bei 15 – 18 Grad.

Brombeeren sind schon reif, es lohnt sich, sie abzuernten und danach eine leckere Marmelade oder ein leckeres Gelee zu kochen.

Mittwoch,30.09.09

Es regnet, es regnet.....
Auch heute haben wir in ganz Deutschland viel Regen, der ab und an ein paar trockene Minuten beschert. Die Temperaturen erreichen Werte von 13 – 19 Grad.

Ein Tipp an alle Hausfrauen, putzt Euer Heim fertig, damit ihr am Wochenende Zeit habt, das schöne Wetter zu genießen. Hexen wird empfohlen nach ihren zum trocknen aufgehängten Kräutern zu schauen.

Donnerstag,1.10.09

Heute schafft es die Sonne, etwas länger zwischen den Regenwolken hervorzuschauen. Die Temperaturen liegen bei 15 – 20 Grad. Teilweise ist mit starkem Nebel morgens zu rechnen.

Dieser Tag ist ideal das Unkraut zu entfernen. Nach den Regengüssen lässt es sich leicht aus dem Boden ziehen samt Wurzel.

Freitag,2.10.09

Ein fast regenfreier Tag stellt sich ein. Wenn der Frühnebel verschwunden ist, schaut auch die Sonne etwas länger raus. Die Temperaturen liegen bei 13 – 19 Grad. Mittagspausen sollten dazu ausgenutzt werden, um an die frische Luft zu gehen um einem Herbsttief vorzubeugen. Auch der tägliche Verzehr von Obst und Gemüse ist anzuraten.

Heute lohnt es sich nochmal, einen schönen Kuchen zu backen, vielleicht einen Pflaumenkuchen oder Apfelkuchen.

Samstag,3.10.09

Heute ist kaum noch mit Regenschauern zu rechnen, trotz der immer wieder aufkehrenden starken Bewölkung. Die Temperaturen erreichen 15 – 20 Grad.

Heute ist der ideale Tag, Pilze im Wald zu sammeln, Holunderbeeren abzuernten, oder schon nach den ersten Hagebutten zu schauen.

© Hexchensland


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