Ausgabe 120 | Seite 3 20. September 2009 AD
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Kopfgrafik - © upjers GmbH & Co. KG

 

Meine neue Magd

Teil 4

Kurze Zeit später hörte ich nur, wie jemand polternd in die Küche kam.... und in dem Moment klopfte es auch schon an meiner Tür. Katharina kam herein und sagte mir, dass Josef mich dringend wegen Anna sprechen würde. Ich bat sie, Josef eine Tasse Tee zu geben und ihm auszurichten, dass ich gleich kommen würde. Eiligst schwang ich mich in meine Klamotten und ging in die Küche. Da saß Josef zitternd und immer noch nach Luft schnappend. Ich setzte mich zu ihm und bat ihn, mir zu erzählen.

Nach kurzer Atempause berichtete er, das Anna ersteinmal nicht kommen könnte, da heute Nacht sein 1. Sohn geboren wurde. Und da es in der vorherigen Nacht so gedonnert hatte, haben sie ihn Thore genannt. Ich versprach, gegen Nachmittag kurz mal vorbeizukommen. Ich begab mich in die Küche und wollte schnell einen leckeren Kuchen für Anna und ihren kleinen Thore backen. So konnte ich die Zeit auch nutzen und mich von Katharinas Fertigkeiten überprüfen.Gesagt getan, gegen Nachmittag hatte ich einen tollen Kuchen in der Hand und es sogar noch geschafft, ein kleines Kräuterkissen für den kleinen Thore zu nähen.

Beides nahm ich schön verpackt mit zu Anna. Anna hatte die Geburt sehr gut überstanden und freute sich über meinen Besuch. Der kleine Thore war ein strammer Bursche und ich brauchte mir da keine Sorgen zu machen. Ich gab ihr den Kuchen und sagte ihr, das sie so ein wenig zu Kräften kommen würde und überreichte ihr das Kräuterkissen für Thore, was gut helfen würde, wenn er starke Bauchschmerzen hätte. Ich kochte schnell einen Tee für Anna und mich und sie fing das erzählen an, wie alles in der vergangen Woche lief. Sie sagte mir, das Katharina sehr sehr schnell lernen würde. Aber ihr würden zwischenzeitlich noch einige Patzer passieren. Z. B hatten sie gestern noch einen Kuchen für mich gebacken, der aber ungenießbar war, weil Katharina Zucker und Salz verwechselt hatte.

Nach 2 Std. begab ich mich wieder auf den Heimweg und musste oft lachen, als ich an das Gespräch mit Anna zurück dachte.....Zucker und Salz verwechselt....Als ich zu Hause ankam, bat Katharina mich kurz in die Küche und bat mich, kurz von dem Essen zu probieren, da ihrer Meinung nach das Essen noch nicht ganz zu ihrer Zufriedenheit fertig wäre, aber sie wüsste sich keinen Rat, wie sie es jetzt weiter verändern könnte. Zu meiner Verwunderung war die Küche kein einziges Schlachtfeld, sondern ordentlich, sauber und aufgeräumt. Und es roch total köstlich. Ich ging zu dem Kessel und sah eine blubbernde braune Soße. Ich nahm mir den großen Löffel, rührte um und probierte ganz vorsichtig, weil ich ja im Hinterkopf immer noch hatte, das sie ab und an patzte. Aber was soll ich sagen, es schmeckte absolut köstlich.

Ich sagte dieses auch Katharina und sagte ihr, das sie im Notfall noch ein paar frische Kräuter mit ran tun könnte. Sie bedankte sich noch nicht einmal sondern lief sofort aus der Küche raus in den Garten. Kurze Zeit kam sie mit einem kleinen Strauß Kräuter wieder rein, schnitt sie klein und tischte auf. Ich glaube, so gut hatte ich noch nicht einmal bei Hofe gespeist. Sie hatte eine leckere Rehkeule gekocht und reichte dazu Klöße und frischen Rotkohl aus dem Hausgarten. Und es gab sogar noch einen leckeren Kuchen als Nachtisch. Eigentlich wollte ich keinen Kuchen, aber Katharina bat mich, wenigstens eine Ecke ihres frischen Kuchens zu probieren. Vorsichtig probierte ich und ich war mehr als sprachlos. So einen luftigen und zarten Kuchen hatte ich noch nie probiert. Für mich stand seit dem fest, das ich Katharina nicht mehr aus meinem Dienst entlassen würde.

Nach 4 Wochen kam Anna das erste mal mit Thore bei uns vorbei und traf sich so des öfteren mit Katharina. Sie gab so Katharina immer mehr Tipps mit auf dem Wege, dass aus Katharina eine tolle Magd wurde, auf die ich mich genauso verlassen konnte, wie damals auf Anna. Ich habe daraus gelernt, das man nicht zu schnell über jemanden urteilen sollte. Denn Schwächen und Stärken hat ein jeder. Man muss nur das Potenzial eines jeden erkennen.

© Hexchensland


Hypocras

Aus dem Archiv

Zutaten:

* 1 Flasche Wein, (roter Burgunder)
* 30 g Zimt, ganz
* 60 g Ingwer - Wurzel
* 1 Tropfen Öl, (echtes Rosenöl)
* 400 g Zucker

Zubereitung:

Den Wein gut mit dem Rosenöl und dem Zucker vermischen. Die Gewürze ein wenig zerkleinern, in einen Teesack aus Baumwolle geben, mit einem Bindfaden zubinden, und mindestens 3 Stunden in dem Wein ziehen lassen. Danach filtern, bis er klar ist.

Ich empfehle nicht die Verwendung von bereits gemahlenen Gewürzen, Zimt enthält viele Gerb- und Schleimstoffe, die den Wein ein wenig unahnsehnlich machen könnten, dies tritt bei gemahlenem Zimt eher auf.

Man kann den Hypocras auch mit folgenden Gewürzen abrunden und experimentieren: 1 Prise Weihrauch ( ein paar zerstoßene Weihrauchkörnchen) Weihrauch ist in kleinsten Mengen unbedenklich, in größeren Mengen bewirkt er Rauschzustände.
oder/und 1 Prise schwarzen Pfeffer
oder/und 1 Prise Muskatnuss

Der Ingwer, welcher ein wenig scharf ist, kann durchaus mit derselben Menge Galgant ersetzt werden. Er ist weniger scharf als Ingwer, schmeckt etwas parfümartig und verleiht dem Wein eine gewisse aromatische Schärfe, man bekommt ihn in Asialäden oder in der Apotheke.

© MurmelTown


Windbeutel

Zutaten:

1/4 l Wasser
½ TL Salz
1 Messerspitze Backpulver
100 g Butter
150 g Mehl
4 Eier

Zubereitung:

Wasser in einem hohen Topf zum kochen bringen. Salz und Butter hinzufügen. Wenn die Butter geschmolzen ist das Mehl u. Backpulver auf einmal hineingeben und kräftig mit dem Kochlöffel verrühren. Wenn sich die Masse vom Topfboden löst (ca. 1-2min.), vom Feuer nehmen und nach und nach die Eier zufügen und gut verrühren. Mit 2 Löffeln walnussgrosse Teighäufchen aufs bemehlte Backblech setzen und in den Backofen schieben. Backzeit ca. 20 min. bei 200 C.

Nach dem erkalten einmal durchschneiden und nach Belieben füllen. Pudding, Sahne, Holundergrütze oder deftiges. Schmeckt frisch am Backtag am besten.

© ashly von Wittenberg


Gilden-WBW für alle Welten

Es gibt sie ...

Zum Drehen
Zum Schaukeln
Zum Klappen
Und zum Knien

Zum Chorsingen
Zum Liegen
Zum Rollen
Und zum Fahren

Hölzern
Eisern
Plastisch
Und heilig

Für Kinder
Für Zahnärzte
Für Büros
Und für Schweden

Es gibt sie
In Welt 1 zu Q22
In Welt 2 zu Q18
Und in Welt 3 zu Q4


Dieser Gilden-Wettbewerb läuft vom 13.09. ab sofort bis zum 02.10.2009 um 23:59 Uhr.


Hinweis:
Hier gelten im Wesentlichen die gleichen Grundvoraussetzungen wie beim normalen WBW. Allerdings werden die Waren nicht aus dem Lager heraus an eine spezielle Stadt geschickt, sondern es funktioniert ähnlich den Marmorspenden für das Weltwunder: Im Gildenmenü ist die zugehörige Eingabemöglichkeit zu finden.
Der tagesaktuelle "Stand der Dinge" kann derweil in der Gildenübersicht> im Menü Stats/Gilden, sortiert nach "Wettbewerb", betrachtet werden.
Und nun viel Erfolg und frohes Gelingen!

© Hinrik


Berufe im Mittelalter

Es gab im Mittelalter sehr viel Berufe, die wir heute teilweise noch nicht einmal mehr mit dem Namen kennen. Einige hören sich dazu auch sehr kurios an. Andere wiederum kennt man heute unter einem anderen Namen. In dieser Reihe werde ich versuchen, ein paar Berufe zu finden, die hoffentlich nicht jedem ein Begriff sind.



Briefmaler

Sie wurden auch Briefer, Heiligenmaler, Illuministen, Kartenmaler und Schreiber genannt. Bevor das Papier im 15. Jahrhundert das Pergament verdrängte, gestalteten Mönche die sehr kostbaren Pergamenthandschriften. Als das Papier dann endlich verfügbar war, entstand dann auch ein größerer Bedarf an Bildern und Texten. Die Briefmaler verkauften ihre Spielkarten und Heiligenbilder auf Jahrmärkten. Einige schrieben im Auftrag von Fürsten und Städten Urkunden, malten Wappen und Turnierbücher. Da viele auch gleichzeit Formschneider waren, druckten sie ihre Bilder selber.



Eulner

Ein Eulner hatte viele Berufsbezeichnungen. Einige, die uns auch geläufig sind. Man nannte ihn auch Töpfer, Auler, Aulenbäcker, Ofner Ohlenmacher, Pötter, Gröpeler, Häfner, Kachler, Lehmer, Leimenmacher, Potter, Ulenbecker und Ullner. Der Grundstoff eines Eulners war der Ton. Er musste ihn von Steinen befreien, so das er ihn bearbeiten konnte. Danach kamen erst Zusatzstoffe wie Kalk, Glimmer und Quarz hinzu. Nach dem der Ton eingeweicht wurde, damit er geschmeidiger war, wurden danach kleine Klumpen entnommen, die man für die Herstellung des gewünschten Stückes benötigte. Danach begann dann die Arbeit auf der Töpferscheibe. Nach der Fertigstellung auf der Töpferscheibe wurde das Stück gebrannt und glasiert.


Falder

Auch ein Falder hat viele Berufsbezeichnungen. Aber uns allen ist dieser Berufszweig unter dem Namen Bäcker bekannter. Andere Bezeichnungen wiederum sind uns nicht mehr so geläufig. Man nannte den Falder auch Weissbäcker, Fastbäcker, Grobbäcker, Rockener, Schwarzbäcker, Hippenbäcker, Kiechler, Küchler, Lebzelter, Losbäcker, Pfister, Semmler, Placzbeck, Revenirer.

Die Berufsbezeichnung der einzelnen Falder wurde nach den eingesetzten Rohstoffen oder ihrer Produkte bezeichnet.

Außerhalb der Stadt wurde das Brot an festgelegten Tagen im Gemeindeofen gebacken. Die Reihenfolge entschied das Los.

In der Stadt mussten alle Einwohner mit dem Brot durch die Falder versorgt werden. Die Qualität und das Gewicht wurden vom Magistrat überwacht. Der Brotpreis wurde durch Taxen festgelegt. Um eine Existenzsicherung zu erreichen, wurde die Zahl der Backstellen begrenzt.

Lehrlinge mussten eine 2jährige Ausbildung durchlaufen und danach mindestens 2 Jahre auf Wanderschaft gehen. Den Söhnen von Bäckermeistern wurde diese Wanderschaft häufig geschenkt. Sie durften dann die Gesellenzeit in der väterlichen Backstube absolvieren.

Nach der Gesellenzeit musste ein Gesuch abgegeben werden, dass man sein Meisterstück ablegen möchte. Dazu war aber oberstes Gebot, das man einen untadeligen Lebenswandel führte und einen eigenen Backofen nachweisen konnte. Erst danach erfolgte die Zulassung zur Prüfung. Dem Gesellen wurden 3 Backstellen vorgeschlagen, worunter er sich eine auswählen konnte. Das Meisterstück wurde von den Zunftmeistern und einem Ratsmitglied beurteilt. Nach bestandener Prüfung wurde der neue Meister vereidigt und in die Zunft aufgenommen.

© by Hexchensland


Liebe Tagblatt-Leser

Wir brauchen Eure Hilfe.

Wir brauchen neue Rezepte.

Aber wir wollen keine aus dem Internet kopierten haben und keine aus Kochbüchern abgetippte, nein, wir suchen was besonderes.

Wer kennt sie nicht, die tollen Rezepte, die Oma immer gekocht hat, die heute noch Tradition in der Familie haben. Rezepte, die man so in keinem Kochbuch findet ?

Ihr kennt solche Rezepte ?

Her damit, laßt uns an Euren tollen Rezepten teilhaben. Verratet uns Euer Küchengeheimnisse Ob Vorspeise, Hauptgericht, Nachspeise, Kuchen, Torten. Etc. oder was einfaches. Immer her damit. Vielleicht kennt auch jemand noch die alten Einmachrezepte von Euch?

Euer Tagblatt Team


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