Ausgabe 110 | Seite 1 12. Juli 2009 AD
  weiter >>>

Seyd gegrüßt
werte Bürgerinnen und Bürger!

In den vergangenen Monaten hat euch unsere fleißige Redakteurin Hexchensland mit allerlei Wissenswertem - Bekanntem, aber auch Vergessenem - in Sachen Kräutern und Pflanzen versorgt.
Dabei ging es weniger um Grünzeug, dass bei der Zubereitung von Mahlzeiten Anwendung fand, also von sich aus zumeist ungiftig beziehungsweise unschädlich ist. Vielmehr ging es um Gewächse, die bei der Heilung, der Magie oder auch dem Aberglauben eine Rolle spielten. Und da damals wie auch heute galt, dass die Gefährlich- oder Harmlosigkeit immer eine Frage der Dosis ist, möchten wir heute nochmal deutlich auf folgendes hinweisen:

Bevor ihr einige der beschriebenen Anwendung nachahmt, z.B. weil ihr eure(n) Angebetete(n) bezaubern möchtet, schon immer auf Besen fliegen wolltet oder Omas Rheumatismus lindern zu können glaubt, einige der damals verwendeten Pflanzen sind heute immernoch giftig, Rauschmittel oder ohne spezielle Behandlung ungenießbar.
Was damals den meisten Menschen noch bekannt war, weil sie viel näher an und mit der Natur lebten, ist inzwischen vielfach unbekannt. Heute, wo wir gegen alles und jedes Mittelchen in der Apotheke bekommen, kennen wir von den wenigsten Pflanzen Namen oder gar Wirkung. Auch sind die meisten Giftpflanzen aus den Gärten und bewohnten Gebieten verschwunden und dadurch eben unbekannt geworden. Was hift es dem Kind zu sagen: "Du darst den Eisenhut nicht anfassen!", wenn es nicht weiß, wie er aussieht. Während die Erfahrung mit Brennnesseln einigermaßen erträglich ist, ist sie mit manchen Pflanzen zu machen dagegen nicht empfehlenswert.

Daher: Solltet ihr euch aus welchen Gründen auch immer mit dieser Thematik befassen, informiert euch z.B. im Internet über Wirkungen und Nebenwirkungen und fragt im Zweifel einen Fachmann. Und eine Notrufnummer für Hilfe bei Verdacht auf Vergiftungen gehört sowieso in jeden Haushalt, erst recht jenen mit kleinen Kindern.

Und noch etwas: viele der erwähnten Pflanzen sind inzwischen - nicht nur durch die Meidung des Menschen - sehr selten geworden und stehen unter Naturschutz. Weder dürfen sie wegen ihrer Schönheit gepflückt oder Gefährlichkeit ausgerissen werden.

Wenn ihr das Geschriebene jetzt beherzigt, dann steht auch auch nichts mehr im Wege, euch Farnsporen in die Schuhe zu streuen. Bei Vollmond angezogen machen sie nämlich unsichtbar ...


Eure
Tagblatt-Redaktion






Die heutigen Userzahlen: 76348 (Welt 1), 41956 (Welt 2), 25180 (Welt 3)



  Tagblattarchiv weiter >>>