Ausgabe 109 | Seite 3 5. Juli 2009 AD
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Wein im Mittelalter

Aus dem Archiv

Der Wein im Mittelalter.

Ursprünglich kommt die Technik des Weinanbaus aus dem Mittelmeerraum, wo der Wein schon in der Antike hohes Ansehen genoss. Im Mittelalter breitete sie sich auch bis in die nördlichsten Regionen des französischen Gebietes aus. Wichtige Anbauflächen waren Lille, Caen, Beauvais und Rennes. Diese Städte waren fast ausschließlich von Weinstöcken umgeben. Wenn das Wetter eine reiche Ernte zuließ, stand der Wein auf allen Tafeln. Von Bauern bis zum Adeligen tranken alle Stände Wein in großen Mengen. Pro Person wurden am Tag ca. 1-2 Liter getrunken.

In Italien wurde noch mehr und noch regelmäßiger Wein genossen, da die Ernte nicht so sehr von den meteorologischen Bedingungen abhing. Auch im Mittelalter gab es gute und schlechte Weine. Die armen Leute in der Stadt fanden am Markt billige Weine, die aber von minderer Qualität waren. Dieser wurde auch als "Nachwein" (piquette) bezeichnet. Er wurde durch nochmaliges Auspressen der Traubenreste gekeltert. Die erste Pressung ergab den "Muttertropfen", der für die Tafel des Reichen und des Adeligen bestimmt war. Oftmals war der billige Wein nur mit Wasser verdünnter Essig, der vor allem den toskanischen Bauern als Weinersatz diente.

Es wurden hauptsächlich französische Weine auf den Märkten des Nordens verkauft. Es setzten sich Weine aus Bordeaux und Burgund an den aristokratischen und bürgerlichen Tafeln Nordeuropas durch, da diese sehr jung zu trinken waren und wenig Alkohol enthielten. Die Italiener importierten kaum französischen Wein. Sie gaben sich anscheinend mit lokalen Sorten zufrieden, da diese etwas voller im Geschmack waren. Allerdings hegten sie, wie ihre nördlichen Nachbarn, ebenfalls eine gewisse Zuneigung zu den griechischen Likörweinen. Das ganze christliche Abendland importierte Süßweine aus Kreta, Tyros und Zypern.

Die zyprischen Weine erfreuten sich in Frankreich großer Beliebtheit. Sie waren aber nur den reichen Ständen vorbehalten, da sie sehr teuer waren. Zum Essen wurde der Hippokras bevorzugt, ein Wein, der mit Zucker und Honig gesüßt und stark gewürzt wurde. Die Wahl des Weines wurde hauptsächlich von der sozialen Zugehörigkeit, vom Alter und der körperlichen Verfassung abhängig gemacht. In den höheren Ständen wurden Weißweine bevorzugt, da diese raffinierten Weine mehr den Geist "reinigten". Die fruchtigen Rotweine kamen mehr der Händearbeit zugute. Das liegt wohl daran, dass sie die Billigeren waren.

Auch in der Medizin galt der Wein als Heilmittel, das vor allem bei älteren Menschen die Melancholie vertreibt. In der Tradition des Hippokrates wird der Wein als nahrhaft angesehen, über den Aldebrandin von Siena sagte. "Wer solchen Wein in Maßen trinkt, nach den Forderungen und Möglichkeiten seines Naturells Lind nach den Sitten, Ländern und Jahreszeiten, dem verleiht er gutes Blut und gute Farbe und guten Geschmack, er verstärkt auch alle Tugenden des Leibes und macht den Menschen glücklich, gutmütig und wohlredend."

© MurmelTown




... 05.07.1321

Johanna Plantagenet wurde am 05.07.1321 im Tower von England geboren. Um das Abkommen von Edinburgh und Northhampton zu besiegeln, heiratete Johanna im Alter von 6 Jahren den vierjährigen schottischen König David II von Schottland. 1331 wurde sie mit David II gekrönt und sie wurde Königin von Schottland.

© Hexchensland


Krankheiten im Mittelalter

Heute werden wir uns die Krankheit „Antoniusfeuer“ mal näher betrachten.

Lange glaubte man, dass das Antoniusfeuer eine ansteckende Krankheit wäre, was aber im 17. Jahrhundert widerlegt wurde. Da fand man nämlich heraus, dass es eine Vergiftung durch das Mutterkorn sei. Oft trat das Antoniusfeuer nach schweren Hungersnöten auf, weil der Roggen gleich nach der Ernte verspeist wurde. Lies man den Roggen dagegen liegen, reduzierte sich auch das Gift in ihm.

Durch den Heiligen Antonius Eremita als Heiler vom Heiligen Feuer kam das „Antoniusfeuer“ zu seinem Namen. Man betete den Heiligen Antonius an, diese Krankheit zu heilen. Man nannte die Krankheit auch das Heilige Feuer.

Antoniusfeuer Der Antoniusorden, der zu seinen Ehren gegründet wurde, hatte sich vorrangig zur Aufgabe gemacht, sich um die Erkrankten des Antoniusfeuers zu bemühen. Es wurden eigens dafür Hospitale errichtet um die vielen Kranken unterzubringen und zu versorgen. Sie errichteten bis zu 370 Hospitale um die Kranken zu heilen. Nach dem bekannt wurde, dass das Antoniusfeuer eigentlich keine Krankheit sondern eine Vergiftung war, war der Niedergang des Ordens nicht mehr fern. Im Jahr 1776 wurde er in den Johanniterorden inkorporiert. Oft starben die Menschen an dem Antoniusfeuer. Die Krankheit äußerte sich durch starkes Kribbeln in den Gliedmaßen und starken Schmerzen. Danach starben die Gliedmaßen ab. Leider weiß man nicht viel darüber, wie die Krankheit behandelt wurde von dem Antoniter-Orden. Es war ein großes Geheimnis. Vermutungen gibt es viele über die Heilung der Krankheit, aber keine gesicherten und schriftlichen Tatsachen.

© Hexchensland




Isenheimer Altar


Isenheimer Altar wurde von Matthias Grünewald für das Antoniterkloster in Isenheim geschaffen und zählt zu den bedeutendsten Kunstwerken des 16. Jahrhunderts.

Zwei Gilden, zwei Weltwunder, ein Tag

-Der Kampf um Platz 5-

77,49%, 15,14%, 92,63%, 100,00%

Zahlen können fesselnd sein. Besonders dann, wenn sie eine scheinbar ausweglose Situation beschreiben. So auch am Sonntagabend in der Gilde der Farmer und Züchter. 100,00% war das Ziel, 77,49% und 92,63% der Stand der Dinge und 15,14% der Rückstand. Wahrscheinlich wissen die meisten bereits worum es geht: Das Weltwunder! Eine Billionen Taler kostet der Spaß, eine Milliarde Marmor wird benötigt, die ganze Gilde ist gefordert. Klar: Wir waren nicht die schnellsten, ebenso wenig wie unser erbittertster Konkurrent: Die Vagabunden & Strauchdiebe! Vier Gilden hatten das Weltwunder schon fertiggestellt, die Farmer und Züchter und die Strauchdiebe kabbelten sich um den fünften Platz und erst mit viel Abstand folgten die restlichen Gilden.

Ja, wir hatten den Anschluss an unsere Konkurrenten verloren, ja wir hingen mit scheinbar unaufholbarem Abstand hinterher, ja wir dachten es würde noch eine halbe Ewigkeit dauern die restlichen 22,51% zu vollenden, und ja wir haben es an einem einzigen Abend geschafft! Wie? Mit viel Teamgeist, Spielen in unserem Forum, günstigen Preisen, einer aktiven Community, füge beliebige Werbung für unsere Gilde hier ein,...

Nein. Das war es nicht. Es war, wie in einer Wirtschaftssimulation so üblich: Geld, Moneten, Pinkepinke, Taler, Rubel, Groschen, Caps, Gnurpse und wie sie alle heißen. Immerhin galt es 225,1 Milliarden Kapitaler aufzubringen! Eine nicht unerhebliche Summe, die sich nicht mit Teamgeist verdienen lässt. Bevor hier jemand ein negatives Bild von uns bekommt: Teamgeist spielt bei uns eine enorm wichtige Rolle, und sie war auch die Triebfeder, die uns diese Meisterleistung überhaupt erst hat vollführen lassen. Wären wir nicht alle Teamspieler, gute Handelspartner, Bekannte und Freunde, wäre dieses Vorhaben unmöglich gewesen. Finanziert wurde die Sache dennoch durch Taler.

Kommen wir zur Sache:
Sonntag früh – Einige, in höchstem Maße optimistisch gestimmten Spieler versuchten den Rest der Gilde auf einen Schlussspurt einzustimmen. Dass das in einer ziemlich ausweglosen Situation geschah, kann ja jeder anhand der oben genannten Zahlen nachvollziehen. Da wir aber unbedingt den fünften, und nicht den sechsten Platz in der Rangliste ergattern wollten, ließen sich einige der Spieler, die dem Vorhaben eher pessimistisch gegenüberstanden (zu denen auch ich zählte), überreden noch einmal alles zu geben und so viel Geld locker zu machen, wie irgend möglich. Ziel war zunächst nur, den Rückstand zu den Strauchdieben abzubauen und bis zum nächsten Tag hauchdünn in Führung zu gehen. Soweit, so gut. Bis 19:17 Uhr haben wir es tatsächlich geschafft: 90,61%. Nicht die Führung, aber dicht dran. Das dachten zumindest diejenigen, die nicht die Nachrichten des Marktschreiers gelesen hatten. Die Vagabunden & Strauchdiebe hatten es bereits drei Stunden vorher vollbracht und ihr Weltwunder fertiggestellt – ein herber Rückschlag für die bis dahin äußerst euphorische Stimmung. Was konnten wir jetzt noch unternehmen? Wie konnten wir der Regnumwelt und auch uns selbst zeigen, dass in uns mehr steckt als in allen anderen? (Ich weiß, Eigenlob stinkt, aber was wären wir für eine Gilde, wenn wir nicht auf jedem Gebiet so gut wie möglich sein wollten? Und was wären wir für eine Gilde, wenn wir nicht von uns überzeugt wären?)

Die Lösung lag auf der Hand: Das Weltwunder am selben Tag fertigstellen, wie die fast dreimal so große Konkurrenz – und sich lustige Namen für sie ausdenken. Ja, ich gebe es zu: Phantasienamen für Konkurrenten auszudenken macht sehr, sehr viel Spaß. So wurden die Vagabunden & Strauchdiebe mal schnell zu Wagenbunten und Hauchsieben, Wagenburgen und Lauchkriegern, Garagenstunden und Rauchgiebeln, Gierschlunden und Viehhieben, oder Kragenruten und Sauviechern (nehmt es uns nicht übel, wir gönnen euch den Sieg).

Etwa zweieinhalb Stunden später, um 21:50 Uhr hatten wir es geschafft: 100%, fertig! Wir haben das scheinbar unmögliche geleistet und haben an einem einzigen Tag die letzten 22,51% des Weltwunders fertiggestellt. Entsprechend verwüstet sahen einige Städte aus: Heruntergekommene, auf den Kopf gestellte Stadtviertel, hohe Arbeitslosigkeit unter der Bevölkerung, leere Schatzkammern und Stadtkassen.

Hat es sich gelohnt? Ja auf jeden Fall. Einen so spannenden und unterhaltsamen Abend findet man in der Kapiwelt nur selten. Ob wir traurig sind, dass es nur für Platz 6 gereicht hat? Auf keinen Fall. Wir gönnen den Wagenplunzen und Bauchdieben... entschuldigt, ich meine natürlich den Vagabunden und Strauchdieben den 5. Platz von ganzem Herzen und möchten die Gelegenheit nutzen ihnen nochmals zu ihrer Leistung zu gratulieren: Herzlichen Glückwunsch, großartige Leistung

Ein paar Fakten am Rande:
Die Taler wurden ausnahmslos in unseren Städten erwirtschaftet. Viele trennten sich von großen Gebäuden, ihren Statussymbolen, oder sämtlichen Waren im Lager (was die Produktion für die kommenden Tagen bei großen Städten schnell lahmlegen kann, dafür aber auch ein paar Milliarden Taler in die Kassen spült). Viele versilberten das goldene Tafelgeschirr der Urgroßeltern, um noch ein paar Milliarden investieren zu können.

Die größte Einzelspende betrug 40.900.000 Marmor (40,9Mrd Taler)
Die zweitgrößte Einzelspende betrug 30.000.000 Marmor (30Mrd Taler)
Die größte, an diesem Abend von einer einzelnen Stadt, in mehreren Teilen gespendete Menge betrug 50.000.000 Marmor (50Mrd Taler)
Insgesamt wurden 225,1 Milliarden Taler investiert
Es gab 111 edle Spender, von denen 11 als „gelöscht“ gelistet sind.
Der erste edle Spender hat 125.000.000 Marmor gespendet
Der zweite edle Spender hat 85.000.000 Marmor gespendete
Der dritte edle Spender hat 84.000.000 Marmor gespendet
Die 94 kleinsten Spenden belaufen sich zusammen auf 230.000.000 Marmor
Die 17 größten Spenden belaufen sich zusammen auf 760.000.000 Marmor

© Consus




7 Weltwunder


Die Sieben Weltwunder. Außer den Pyramiden von Gizeh in Phantasiedarstellungen von Martin Heemskerck (16. Jh.)

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