Wie soeben bekannt geworden, haben sich die Stadtoberen der in Welt 2
beheimateten Städte "Haidt" und "Stengerling" das
Ja-Wort gegeben. So geschehen im wirklichen Leben und am 20. Juni im Jahre des Herrn 2009.
Das Tagblatt gratuliert herzlich und freut sich schon auf eine große Zahl neuer Jungleser!
Das Tagblatt-Team
Sommersonnenwende
Gefeiert wird die Sommersonnenwende am 21. Juni. Die Sonne steht an
diesem Tag an ihrem höchsten Punkt. Der längste Tag und die kürzeste Nacht sind erreicht.
Dieses Fest hat viele Namen: Die Kelten nennen es Alban Hevin, die katholische Kirche machte daraus das
Fest zu Ehren Johannes des Täufers, (was normalerweise aber erst am 24.Juni gefeiert wird).
Die Kelten feierten das Fest 12 Tage lang. Es war früher ein Fest der Freude.
Mutter Natur war „schwanger“ mit den Früchten und man hat alles im Überfluss genießen können.
Wenn man heute überlegt, wie schwierig das Überleben früher war, wo es noch keine Supermärkte gab,
ist es verständlich, das so lange gefeiert wurde.
Somit wurde das Mittsommerfest zu einem Fest der Freude und des Dankes. Auch die hierzu entfachten Feuer
waren Freuden- und Dankfeuer.
Die Frauen brauten Starkbier mit entsprechenden Kräutern, die eine besonders berauschende und
aphrodisierende Wirkung hatten. Man tanzte um das Feuer und sprang auch herüber wobei man dabei
Liebesschwüre schwor. Sogar Kinder wurden über das Feuer geworfen um sie gegen Krankheiten zu stärken.
Diese Nächte und Feiern ließen natürlich auch viel Raum für Erotik, Lust und Leidenschaft.
In der keltisch-schamanischen Zeit waren diese Tänze immer sehr rauschhaft, je später die Nacht.
Dieses Fest wurde von ihnen nackt gefeiert. Sie hatten nur einen Gürtel aus Beifuß oder Eisenkraut um,
weil diese Kräuter für die besondere „Härtung des männliches Glieds“ stand. Im Haar trugen sie Kränze
aus Blumen und Kräuter wie z. B. Gundermann, Eisenkraut, Johanniskraut.
Die Druiden warfen Bärlapp-Sporenstaub, das auch als Blitzpulver oder Hexenmehl bekannt war in das Feuer.
Dabei gab es dann immer besonders „aufregende“ Licht- und Explosionseffekte.
Lt. der Sage soll Siegfried am Tag der Sommersonnenwende von Hagen getötet worden sein.
Siegfried, der Sonnenheld, ist unbesiegbar - jedoch nur tagsüber und zur Zeit der Sonnenwende verliert er
seine Kraft und der Sage nach sogar sein Leben.
Aber auch in der heutigen Zeit wird das Fest noch gefeiert.
Vielerorts sind dann wieder Sonnenwendfeuer zu bestaunen. Dieser Brauch wurde noch aus dem heidnischen
übernommen. Aber nicht nur Hexen und deren Anhänger feiern dieses Fest. Es wird vielerorts durchgeführt.
Auch für die Bauern ist dies ein Tag, der anzeigt, das sich was verändert. Die Zeit des Blühens wandelt
sich in die Fruchtzeit und die Ernte ist nahe.
Die Sommersonnenwende ist ein Fest der absoluten Freude. Fast alle Wünsche die ausgesprochen werden,
werden auch erfüllt, heißt es. Dieser Tag soll auch die Fruchtbarkeit bei Frauen fördern, auch bei denen,
die schon lange versuchen, ein Kind zu bekommen.
Es wird empfohlen, dass eine Frau, die ihren Kinderwunsch unterstützen möchte einen Strauß Johanniskraut
mit sich trägt, während sie in der Nacht durch ein Kornfeld geht.
Aber auch das „kleine Volk“ soll uns zu der Zeit sehr nahe sein (Elfen, Zwerge etc.). Und wer weiß,
welchen Schabernack sie dieses Jahr treiben...
In einigen Orten rollt man sogar von Bergen brennende Räder runter und tanzt ums Feuer.
Man pflückte in der Nacht auch den „Johannisstrauß“ der aus 7 – 9 verschiedenen Kräutern besteht und
hängt ihn später zum Schutz vor dem Bösen über die Tür.
Besonders beliebt ist der Johannistag in Lettland und vor allem in Estland, wo er nach Weihnachten der
wichtigste Feiertag ist - auch ein Fest, dass auf dem Zeitpunkt einer Sonnenwende liegt und an dem es
nur eine Stunde dunkel wird. Auch hier brennen in dieser Nacht die Johannisfeuer, die Glück und
Gesundheit für das nächste Jahr bringen sollen. Hier ist man bis heute nachts auf der Suche nach der
Farnkrautblüte. Sie blüht nur wenige Stunden und soll Reichtum und Glück bringen. In Litauen soll diese
Farnblüte nicht nur reich machen sondern auch hellsichtig. In Schweden wird der Johannistag auch unter
dem Namen Midsommer gefeiert.
Legenden ranken sich um ihn, kein Aufwand für seine Beschaffung ist zu groß, kein Preis zu hoch: Der Stein der Weisen. Der Name führt allerdings etwas in die Irre. Es handelt sich hier nicht etwa um einen Stein, sondern um eine Substanz, die entsprechend angewendet, unedle Metalle wie Blei oder Quecksilber in Gold oder Silber verwandeln kann. Eventuell war das Wunderpulver verklumpt oder zu einem Klumpen gepresst worden, so dass es den Eindruck eines Steines erweckte? Genaueres ist hierzu nicht bekannt, es wird mittlerweile davon ausgegangen, dass es dieses Universalmittel nie gegeben hat.
Auch als Medizin, zur Heilung aller Krankheiten, soll der Stein der Weisen nützen. Hierfür wird er in destilliertem Wasser gelöst. Mit Rotwein versetzt wirkt er gar stark verjüngend und schützt vor dem Altern! Kein Wunder, dass bis ins 19. Jahrhundert Alchemisten auf der Suche nach dieser Substanz waren. Als Nebenprodukt bei der Erforschung des Stein der Weisen ist aber immerhin das Porzellan 1707 durch Johann Friedrich Böttcher (wieder) erfunden worden. Auch das Phosphor wurde 1669 bei der Suche nach dem allmächtigen Stein durch Hennig Brand entdeckt.
Das es auf chemischem Wege unmöglich ist, ein Element in ein anderes zu verwandeln, also etwa aus Blei Gold zu machen, hat sich dann mit zunehmendem Wissen über chemische Reaktionen und deren Kräfte herausgestellt. Die auftretenden Energien sind einfach zu gering. Erst kernphysikalische Methoden ermöglichen mit denen dort herrschenden Kräften Elemente umzuwandeln, zum Beispiel Plutonium aus Uran in Kernreaktoren. Im Jahre 1980 ist es mit den Mitteln der Kernphysik erstmalig Glenn T. Seaborg gelungen, einige tausend Bleiatome in Gold umzuformen. Künstlich hergestelltes Gold ist nicht mehr von 'natürlich' gewonnenem zu unterscheiden. Wobei die Natur vor Milliarden von Jahren auch nicht anders gearbeitet hat: Aus Wasserstoffwolken wurden nach und nach durch enormen Energieeinsatz alle anderen Elemente gebildet.
Damit ist zwar ein Traum aller Alchemisten in Erfüllung gegangen, die Gewinnung von Edelmetallen auf diesem Wege ist aber alles andere als lohnend. Die Herstellung ist einfach zu teuer. Erst wenn es gelingt, Energie in jeder gewünschten Menge zum 'Nulltarif' zu gewinnen, wird es zu einer Massenproduktion von Rohstoffen auf diesem Wege kommen. Den Replikatoren auf der Enterprise aus der SciFi Serie Startrek, die sogar Nahrungsmittel herstellen, wären wir dann ein gutes Stück näher gekommen.
Diese nüchterne Betrachtung aus neuzeitlicher Sicht soll den Gewinn eines solchen Steines bei einem der schönen Sonntagsrätsel aber nicht schmälern. Allein die mystische Aura, die ein solches Kleinod umgibt, macht dieses Artefakt zu einem Prunkstück jeder Sammlung.
Heute betreten wir die heilige Halle des Tagblatts, und mir gegenüber
sitzt Landrichterin.
Zuerst einmal Guten Tag Landrichterin, und vielen Dank das ich heute hier sein darf.
Und recht herzlichen Dank für das Interview, dann fangen wir auch gleich an :
Wie bist Du zu Kapi-Regnum gekommen ?
Ich war auf Wanderschaft und da kam mir ein Marktschreier über den Weg gelaufen. Er behauptete, dass in
Kapi-Regnum ein jeder ein Stück Land und 680.000 ¢t bekommen würde um sein Glück zu versuchen. Ich machte
mich gleich auf den Weg. Und kaum zu glauben. Er hatte nicht gelogen.
Wie bist du zum " Tagblatt " gekommen ?
Ich hatte ja schon die eine oder andere Taube mit meinen Geschichten in die Tagblatt-Redaktion geschickt.
Dann stand im letzten Jahr das Jubiläum von Kapi-Regnum vor der Tür. Zusammen mit meinen Gildenbrüdern
und –schwestern von der Handelsgilde haben wir sehr viele Texte und Glückwünsche zusammen gesammelt. Der
Redaktion müssen wohl meine Beiträge ganz gut gefallen haben. Zumindest wurde ich daraufhin angesprochen
ob ich mir vorstellen könnte in der Redaktion mitzuarbeiten.
Wie ist das eigentlich mit der Aufteilung ?
Was machst du so beim Tagblatt,
Welche Aufgabenbereiche hast du, und welche übernimmst du sonst noch ?
Ich bin die Chefredakteurin. Im Notfall könnte ich alle anfallenden Aufgaben übernehmen. Dies würde über
längere Zeit schwer werden da die Arbeiten doch sehr vielfältig sind. Wir haben aber keinen Notfall.
Somit liegt es in meinem Bereich, dass ich die Redakteure ein wenig bei Laune halte, die abgelieferten
Arbeiten kontrolliere und den Kontakt zu Nasenprinz und seinen Höflingen halte. Auch in Personalfragen
innerhalb der Redaktion bin ich gefragt. Aber ich bin auch bei unseren Lesern unterwegs. Unentwegt
versuche ich neue Schreibertalente aufzuspüren. Ob diese nun nur einen einzigen Text abliefern oder doch
eine ganze Reihe ist dabei nicht von Belang.
Hast du überhaupt noch Zeit für Kapi Regnum ,
weil wenn man sich um das TB kümmert, dann kann man ja nicht seine Stadt beaufsichtigen ?
Es wird immer schwieriger. Meist gebe ich einmal in der Woche meine Anweisungen an meine Vorarbeiter in
der Hoffnung, dass diese auch befolgt werden. Wenn ich aber überraschend zwischendurch in die Stadt eile
um etwas zu erledigen musste ich leider des Öfteren feststellen, dass nicht gearbeitet sondern gefeiert
wurde. Aber was soll ich tun? Mehr als den Arbeitern mehr Geld zu bieten und dann wieder in die Redaktion
zu eilen bleibt mir nicht übrig.
Wie bist Du zu deinem " Nicknamen" gekommen ?
Mein Name stammt von dem Amt das ich in meinem Ort eigentlich bekleide. Wenn ihr in die Geschichte von
Wilmundsheim vor der Hart blickt werdet Ihr sehen, dass dies ein Freigericht ist und diesem stehe ich vor.
Welche Hobbys hast Du ?
Wenn es meine knappe Zeit erlaubt suche ich Erbauung in Schriften oder ich lausche den Klängen der
Spielleute. In den Sommermonaten versuche ich mich in der Fortbewegung mit der Drais’schen Laufmaschine.
Ein findiger Schmied aus meiner Stadt hat mir dieses Gefährt eigens verbessert und mit einem
Kettenantrieb versehen. Ihr solltet dies unbedingt mal selbst ausprobieren.
Was tust Du, wenn Du mal abschalten willst vom Tagblatt - Alltag ?
Nach einem langen Tag in der Redaktion ist für mich einfach das wichtigste, dass zuhause mein Verlobter
wartet und mich dort in Empfang nimmt. Ohne Kortini wäre ich nicht in der Lage nur einen Tag zu überstehen.
Er gibt mir die Kraft und oft auch Rat für die anstehenden Aufgaben.
Spielst Du selber auch andere Upjers-Spiele ?
Und wenn ja, welche?
In einer anderen Zeit so war es mir vergönnt einen kleinen Garten zu pflegen. Diese Zeit ist mir leider
nicht mehr vergönnt. Aber ich habe gehört, dass im Wurzelimperium sehr sehr viele Gärten aus dem Boden
geschossen sind. Ich selbst leite noch einen kleinen Familienbetrieb in einer fernen, kapitalistischen
Welt.
Wie hast du Deine Stadt aufgebaut, und spielst du auch andere Versionen von Kapi ?
Wie Ihr feststellen könnt ist Wilmundsheim vor der Hart in allen Welten vertreten. Sobald die Kundschafter
mit der Nachricht der Entdeckung zurück kamen wurde jemand mit der Gründung der Stadt in der neuen Welt
beauftragt. Die Städte sind meist sehr ähnlich aufgebaut. Unabhängigkeit ist oberste Priorität. Es wird
alles benötigte selbst hergestellt. Nur bei der Versorgung von Wasser, Werkzeugen, Holz und Steinen bin
ich auf die Lieferungen Anderer angewiesen. Auf die neueren Welten trifft dies allerdings nicht immer zu.
Dort wird dann doch das eine oder andere Produkt dazu gekauft.
Da Kapi-Regnum eine mittelalterliche Wirtschaftssimulation ist, hast du selber Interesse am
Mittelalter und nimmst Du auch an mittelalterlichen Veranstaltungen teil ?
Wenn ja, welche ?
*Entsetzen verzerrt das Gesicht* Simulation? Wie könnt Ihr es wagen? Unverschämtheit.
DIES IST KEINE SIMULATION. DAS IST MEIN LEBEN.
Liest Du auch das wöchentlich erscheinende Tagblatt ?
Und was Interessiert dich da am Meisten ?
Diese Frage *kopfschüttel* erübrigt sich doch, nicht war? Da ich ja bereits bei der Entstehung über alle
Schritte „wache“ habe ich bis zum Erscheinen selbstverständlich die ganze Ausgabe gelesen.
Mich interessieren am Meisten die Beiträge, die von unseren Lesern selbst beigesteuert werden.
Also liebe Leser. Nehmt Schreibfeder und Pergament zur Hand. Schreibt geschwind Euren Text und schickt
eine Taube an das Tagblatt. Ich freue mich jetzt schon Eure Beiträge zu lesen.
Am 21.06.1208 wurde der jüngste Sohn von Friedrich Barbarossa, Phillip
von Schwaben, durch den bayrischen Pfalzgraf Otto VIII von Wittelsbach in einer Privatfehde ermordet.
Dies wiederum war entscheidend für den deutschen Thronstreit und zwar zugunsten von Ottos von
Braunschweig.