Ausgabe 105 | Seite 2 7. Juni 2009 AD
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Kopfgrafik - © upjers GmbH & Co. KG

 



Ruprechtskraut

Ruprechtskraut

Ruprechtskraut wurde auch Gottesgnadenkraut genannt. Es heißt, das der Bischhof Robert oder Rubrecht (7. bis 8 Jahrhundert), aus Salzburg als erster dieses Kraut mit seiner Heilkraft entdeckt hat und diese auch gelehrt hat.

Es wurde innerlich eingesetzt bei Magen-Darm-Beschwerden, Husten, und auch Herzbeschwerden. Bei Venenleiden setzte man es auch sehr gerne ein. Auch Gicht behandelte man gerne mit dem Rubrechtskraut. Bei Zahn- und Halschmerzen nutzte man es zum gurgeln. Äußerlich wendete man es an z. B. bei Geschwüren und Hautentzündungen.

Durch seinen strengen Geruch konnte man damit auch gut die Motten vertreiben. Bei Kinderlosigkeit setzte man das Ruprechtskraut als Tee ein, damit der Kinderwunsch sich erfülle. Auch eine Wurzel wurde dann von den Frauen um den Hals getragen als Amulett.



Sanikel

Sanikel

Sanikel wurde gerne zur Blutstillung bei starken Blutungen angewandt und bei Entzündungen der Atemorgane. Auch bei Magenerkrankungen wurde Sanikel als Magentee eingesetzt. Auch bei schwer heilenden Wunden wurde es angewandt.

Um Verletzungen vorzubeugen, trug man die Wurzel in der Tasche.



Sterndolde

Sterndolde

Bei allen Fiebererkrankungen wurde sie eingesetzt. Auch bei Lebererkrankungen wurde die Sterndolde eingesetzt. Bei allerlei ansteckenden Krankheiten, wie z. B. auch die Pest fand sie ihr größtes Einsatzgebiet. Bei Vergiftungen nutzte man die Sterndolde auch sehr gerne.

Wurde auch als Aphrodisiakum eingesetzt.




Rauke

Wegsenf

Wurde als Mittel bei der Pest eingesetzt, weil ihr Geruch die Ratten als Krankheitsüberträger vertrieb. Auch bei Augenerkrankungen war es sehr beliebt.

Galt auch als Abtreibungsmittel.

Aberglaube:
Man gab einem unerwünschtem Verehrer ein Blatt Rauke, damit seine Liebe schwinde. Wollte man einen Mann an sich binden, wurde ein Liebeszauber mit Rauke angewandt. Wurde bei den Mönchen eingesetzt, damit sie keusch lebten. Um sich vor Hexen und Teufel zu schützen verräucherte man Rauke auf dem Ofen oder hängte sie über den Türen auf.

© by Hexchensland




... 07.06.1533

Adam Grevenstein (* in Geseke; † vor dem 10. Oktober 1533 in Köln) war Offizial und Generalvikar des Erzbistums Köln.

In Geseke geboren, immatrikulierte er sich im Jahre 1513 an der Universität zu Köln. Einen Lizentiat in Decretum und Artium erworben, wurde er 1529 Domherr in Köln und auch Offizial des Erzbischofs von Köln. Am 7. Juni 1531 ernannte ihn Erzbischof Hermann von Wied zu seinem Generalvikaren.

© DarkDevil


Rätsel

Aus dem Archiv

Diese Woche gibt es mal ein Bilder-Rätsel hier!

Wir möchten von euch wissen was auf diesem Bild zu sehen ist Die Lösung schickt ihr dann an das Tagblatt

Einige Bedingungen zur Teilnahme - Das Rätsel ist nur für den Sonntag das heißt die letzte gültige Einsendung ist immer Sonntags 23.59 Uhr
- Jede Stadt darf nur eine Lösung einschicken
- Die Lösung muss in der Betreff Zeile einer Botschaft stehen
- Die Lösung wird an das Tagblatt geschickt


Zu Gewinnen gibt es diese Woche auch wieder 3 mal je einen Stein der Weisen.

Einsendeschluss Sonntag 03. Juni 2007!

© Sythen


Zünfte im Mittelalter

Eine Zunft war eine Berufsvereinigung der Handwerker.

Zunftzeichen Brauer Durch Bevölkerungs- und Städtewachstum hatten sich Handwerker entschlossen sich zu Zünften zusammenzuschließen. Der Zunftmeister einer jeden Zunft war der Führer. Da in den Städten Zunftzwang bestand, war es einfach, die Konkurrenz auszuschalten. Wenn man in der Stadt einen Betrieb eröffnen wollte, ging dies nur, wenn man einer Zunft angehörte. Auch Werbung gab es nicht in einer Zunft. Wofür auch, sie war ja fast konkurrenzlos. So konnte eine Zunft auch die Zahl der Handwerksbetriebe auf einer gewissen Zahl halten. Denn die Zulassung für eine Zunft zu bekommen war nicht einfach.

Die Zunftmitglieder wohnten meistens in eigenen Stadtvierteln. So konnte man erreichen, dass bei einigen Handwerksbetrieben (z.B. Gerber), in denen schon mal starke Gerüche und Lärm entstanden, Belästigungen anderer vermieden wurden. So hat nicht die ganze Stadt unangenehm gerochen sondern nur das Viertel. Aber es gab auch andere Gründe für diese Stadtviertel. Die Handwerker benötigten für ihre Produktion Wasser, also siedelten sie sich automatisch schon an den Wasserläufen an. Den Beweis für diese Stadtviertel kann man heute noch sehen in Form von Straßennamen: Brunnengasse, Webergasse, Malergasse, Bäckergasse etc.

Zunftzeichen Weber Durch die Gründung von Gilden und Zünften wurde die Feudalherrschaft abgelöst und die Gilden und Zünfte gewannen mehr Macht dadurch. Wie auch in den Gilden, stellten die Zünfte für ihre Mitglieder Regeln und Kodexe auf. Sie stellten z. B. Wachen in das Stadtviertel um diese bewachen zu lassen vor Plünderung, Diebstahl, Einbruch etc. Die Zünfte bemühten sich, ihre Regeln die sie hatten in Bezug auf Zunftgebäude, Qualitätsbestimmung der einzelnen Güter, Produktionsmenge, Preisregelung, Arbeitszeitregelung, Ausbildung von Lehrlingen, ausreichende und gesicherte Einkünfte, Schutz vor der Konkurrenz, Alterssicherheit, fachliche Anerkennung nachzukommen.

Es war ein Ziel, das jeder die gleiche Chance hatte um wohlhabend zu werden. So schaffte es eine Gilde, wie auch eine Zunft, das man fast konkurrenzlos blieb. Erreicht werden konnte dies aber nur durch den schon erwähnten Zunftzwang, der natürlich ein absoluter Gegensatz zur Gewerbefreiheit war. War man als Handwerker mit seinem Geschäft nicht in der entsprechenden Zunft, konnte man nicht überleben. Waren und Güter durften nur in der Stadt verkauft werden, wenn sie einen Zunftstempel hatten.

Zunftzeichen Schlächter Es gab in den Zünften auch gewisse Aufnahmebedingungen, so dass nicht jeder in einer Zunft aufgenommen wurde. Denn nicht überall konnte man sich einkaufen. Am einfachsten und kostengünstigsten war es wenn man die Mitgliedschaft erbte. Um den Meisterbrief zu erhalten musste man eine 2 jährige Ausbildung absolvieren. Wichtig war aber auch, welchen Beruf der Vater ausübte. Unehrliche Berufe, wie z. B. der Scharfrichter, hatten nie die Möglichkeit in einer Zunft aufgenommen zu werden.

War der eigene Vater schon in der Zunft, war es für den Sohn kein Problem, auch in dieser Zunft organisiert zu werden. Denn die Meister der Zunft nahmen vorzugsweise ihre Söhne in der Zunft mit auf, um so konkurrenzlos zu bleiben. Deshalb blieben Gesellen fast ein Leben lang von ihrem Meister abhängig. Sie verdienten als Gesellen sehr wenig und durften nicht heiraten. Lehrlinge hingegen verdienten gar nichts, bekamen aber Essen und Schlafplatz gestellt.

Zunftzeichen Fischer Da die Zünfte schon fast wie eine Gewerkschaft organisiert waren, gewannen sie sehr schnell an Macht. Es wurden Zunfträte gewählt, die die Interessen der Zunft in der Öffentlichkeit und in der Stadt vertreten haben. Die Zünfte hatten ein sehr hohes Ansehen in den Städten, weil durch ihre Gelder die Größe und das Ansehen der Stadt wuchs. Sehr oft bauten die Zünfte öffentliche Gebäude, wie Kirchen und Rathäuser. Durch dieses Ansehen wuchs natürlich auch die politische Macht der Zunft.

Deshalb wurden fast immer auch Zunftmitglieder mit in den Stadtrat berufen oder gewählt. Durch den starken Wachstum wuchs natürlich bei der Zunft auch die Macht bis zur Monopolstellung im Handwerk und Handel. Mit den Gilden kontrollierten die Zünfte die Industrie des Mittelalters. Da die Zünfte sehr strenge Aufnahmebedingungen hatten, bildeten sich notgedrungen immer wieder neue Zünfte. Und durch den Bevölkerungswachstum wurde dies mit vorangetrieben. Dadurch konnten die Preise für die Produkte nicht mehr einheitlich geregelt werden und der Handel um die eigene Rohstoffversorgung nahm stetig zu. Dies führte automatisch zu Konflikten mit den Gilden.

Bis Ende des 17. Jahrhunderts gab es noch Neugründungen von Zünften. Ihr Untergang hatte verschiedene Faktoren. z.b. die Gewerbefreiheit von 1869 oder die Zunahme der Regierungsgewalt der Zünfte und deren Auflehnung gegen die Patrizier.

© Hexchensland


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